Der Fotofachhandel in Deutschland beginnt sich im dritten Quartal des Corona-Jahres 2020 langsam zu erholen. Das teilt der Photoindustrie-Verband (PIV) auf Basis von der GfK erhobenen Marktzahlen mit. Demnach konnte der September ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen, sodass noch Hoffnung auf einen versöhnlichen Jahresabschluss besteht.

Pressemitteilung des Photoindustrie-Verband (PIV):

Das Imaging-Jahr 2020: Starker Fachhandel darf auf versöhnlichen Jahresabschluss hoffen

Die vom Photoindustrie-Verband (PIV) veröffentlichten Marktzahlen für das dritte Quartal 2020 bestätigen den Zuwachs im Fotofachhandel sowie steigende Absätze in den Bereichen Vlogging und Smart Work.

Frankfurt am Main, 1. Dezember 2020 – Die Corona-Pandemie hat das Geschäftsjahr 2020 ordentlich durcheinandergewirbelt. Dies zeigt auch der Blick auf die gemeinsam mit GfK veröffentlichten Marktzahlen für das dritte Quartal. Der Gesamtmarkt Imaging entwickelt sich zwar weiter rückläufig (Umsatz: -12,3 Prozent; Absatz: -19,2 Prozent)*, die Jahresprognose fällt mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft aber positiver aus als noch im Frühjahr gedacht. Der Markt zeigt im September 2020 in einzelnen Segmenten deutliche Wachstumsraten im Vergleich zum Vorjahresmonat: Drohnen sind weiterhin starker Umsatztreiber mit +80,4 Prozent beim Absatz und +62,9 Prozent im Umsatz. Auch traditionelle Camcorder verzeichnen aufgrund hochpreisiger Modelle einen Umsatzanstieg von +7,7 Prozent (Prozent/Umsatz). Die Märkte für kompakte Systemkameras und Objektive erholen sich langsam und wachsen im Umsatz um +4,3 Prozent beziehungsweise +2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Bereiche Vlogging und Smart Work, also Kompaktkameras und Stative, sowie Zubehör im Sektor Ton und Licht, erfreuen sich – bedingt durch Homeschooling und -office – zunehmender Beliebtheit. Besonders positiv ist auch die Entwicklung hinsichtlich des gewählten Vertriebskanals: Der Fotofachhandel ist im September 2020 um +15,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gewachsen.

Fehlende Produktinnovationen und Lieferverzug sorgen für verschobene Umsätze

Coronabedingt und damit einhergehend in Ermangelung an Fotoevents und Messen wurden seitens der Industrie nicht nur zahlreiche Innovationen und Produkteinführungen zurückgestellt. Durch die teilweise Unterbrechung von Lieferketten in den Produktionsländern hat sich zudem die Auslieferung der bereits bestellten Produkte enorm verlangsamt. Auch Berufsfotografen haben durch weggefallene Einnahmen deutlich weniger in ihre Ausrüstung investiert. Diese aktuell fehlenden Umsätze werden sich voraussichtlich ins nächste Jahr verschieben.

Weihnachtsgeschäft kann für positive Jahresbilanz sorgen

Unter Einbezug des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes mit diversen Cashback- und Rabattaktionen kann das vierte Quartal noch zu einem unter diesen Umständen zufriedenstellenden Jahresabschluss 2020 führen. Für das Gesamtjahr prognostiziert GfK daher lediglich einen Umsatzrückgang, in den von ihr beobachteten Produktwaren-gruppen, von insgesamt -7 bis -9 Prozent.
„Die Imaging-Branche darf trotz Corona auf einen versöhnlichen Jahresabschluss hoffen. Damit lassen sich die bis zum Herbst entstandenen Defizite hoffentlich ausgleichen. Besonders der Bereich Fotofinishing profitiert vom Social Distancing, denn der Wunsch, Emotionen und Nähe in Print-Fotoprodukten auszudrücken, ist größer denn je“, sagt Kai Hillebrandt, PIV Vorstandsvorsitzender.

* Alle in diesem Text aufgeführten Zahlen basieren auf dem GfK Non Food Index Panelmarket DE, 3. Quartal 2020 im Vergleich zum 3. Quartal 2019.