Die Corona-Pandemie hat die japanischen Kamera-Industrie im ersten Halbjahr 2020 mit ganzer Härte getroffen. Seit Juni zeigen die Zahlen nun wieder nach oben, zuletzt sogar mit deutlich steigender Tendenz. Vom Sommeraufschwung profitieren indes nicht alle Anbieter gleichermaßen, in einige Weltregionen dürften die Hersteller weiterhin sorgenvoll blicken.
Auf einen verhaltenen Start ins neue Jahr folgte im März der Absturz. Bis in den Mai ging es nur noch abwärts mit den Absatzzahlen der im Verband der japanischen Kamera-Industrie (CIPA) zusammengeschlossenen Unternehmen – auf rund ein Viertel des Mai 2019. Seither steigen die Zahlen wieder, zunächst nur allmählich, zuletzt, im September, kräftig.
Allerdings profitieren längst nicht alle Hersteller gleichermaßen vom Sommeraufschwung. Weiterhin schwach ist die Nachfrage nach DSLR und Kompaktkameras – Ihr Absatz dürfte sich in 2020 jeweils halbieren. Hersteller, die vor allem DSLR anbieten, trifft die Krise also besonders hart.
Die Zukunft ist nicht nur spiegellos, sie liegt auch im Vollformat (und größer). Das legen zumindest die Zahlen der abgesetzten Objektive nahe. Produktion und Auslieferung lagen im September bei den Kleinbild-Objektiven fast schon wieder auf Vorjahresniveau. Objektive für kleinere Sensorformate verharren dagegen bei nur noch rund die Hälfte des Vorjahresabsatzes.
Fast wie ein Abziehbild der Corona-Pandemie sieht es auf den unterschiedlichen Märkten aus. Während die Umsätze in China rund 80 Prozent des Vorjahresniveaus erreichen, haben sie sich auf dem amerikanischen Kontinent halbiert. Europa liegt in etwa dazwischen, mit höheren Umsatz- als Absatzzahlen.