Canon startet mit gleich vier interessanten Neuigkeiten in den Herbst. Zum einen mit der DSLR EOS 90D (die die EOS 80D ablöst) und der Halbformat-Spiegellose EOS M6 II. Neu sind zudem zwei Objektive für das Spiegellose EOS-R-System: RF 15-35mm F2.8L IS USM und RF 24-70mm F2.8L IS USM. photoscalawird die heutigen Canon-Neuheiten im Laufe des Tages ausführlich vorstellen – hier schon einmal alles auf einen Blick.
Wachablösung: DSLR EOS 90D mit 32,5 Megapixel
Canon präsentiert heute mit der EOS 90D die Ablösung für die EOS 80D. Sie erhält einen brandneuen Sensor im APS-C-Format, der 32,5 Megapixel auflöst. Ihm zur Seite steht der Bildprozessor DIGIC 8, dem Canon eine sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit bescheinigt. Neu ist zudem ein Sensor zur Belichtungsmessung mit 0,2 Megapixel Auflösung – was allemal für die jetzt ebenfalls neue Gesichtserkennung im Suchermodus reicht.
Das Gehäuse übernimmt die EOS 90D weitgehend von ihrer Vorgängerin, der bisherige Batteriegriff BG-E14 passt weiterhin. Auf der Rückseite gibt es einen kleinen Joystick zur Wahl des Fokusfelds. Der Autofokus basiert im Suchermodus auf 45 Kreuz- und neun Liniensensoren. Neu ist die Betriebsart „Einzelfeld-Spot-AF“, die eine sehr kleine Motivpartie anmisst. Für den Live-View-Modus hat Canon die EOS 90D mit einem „Dual Pixel AF“ ausgestattet, der auf 5481 AF-Pixel zurückgreift.
Das Serienbildtempo der EOS 90D beträgt 11 fps ohne Servo-AF und 10 Bilder/Sekunde mit Fokusnachführung, im Live-View-Modus sind’s immer noch 7 Bilder/Sekunde. Der Puffer fasst bei höchster Rate 54 JPEGs beziehungsweise 23 RAW-Dateien. Erstmals bei einer Halbformat-DSLR von Canon ist die EOS 90D mit einem elektronischen Verschluss ausgestattet, der 1/16.000 Sekunde als kürzeste Belichtungszeit erlaubt.
Videofilmer wird freuen, dass die EOS 90D bei 4K-Aufnahmen die gesamte Sensorbreite nutzt – das Videobild wird also nicht mehr gecropt. In HD-Auflösung filmt die EOS 90D sogar mit bis zu 120 fps, allerdings ohne Nachführ-AF.
Ob die EOS 90D auch die EOS 7D Mark II ersetzen wird – dazu wollte oder konnte Canon bei der Präsentation nichts sagen. Fest steht hingegen: Die EOS 90D wird ab September zu haben sein und ohne Objektiv 1299 Euro kosten.
Neuauflage: EOS M6 Mark II ebenfalls mit 32,5 Megapixel
In der heute präsentierten EOS M6 II bildet ebenfalls der 32,5-Megapixel-Sensor der EOS 90D das Herzstück. Laut Canon sorgt ein deutlich verbesserter Fertigungsprozess dafür, dass der Bildwandler bis in hohe ISO-Bereiche rauscharme Aufnahmen liefert. Standardmäßig traut Canon dem Halbformat-Bildwandler ISO 25.600 zu, im erweiterten Modus sogar ISO 51.200.
Gegenüber der Vorgängerin deutlich verbessert hat Canon bei der EOS M6 II die Autofokusleistung. So schafft sie eine Serienbildrate von 14 Bilder/Sekunde mit Fokusnachführung, der Puffer fasst ebenfalls 54 JEPG- beziehungsweise 23 RAW-Aufnahmen. Für besonders rasante Action-Szenen gibt’s zudem einen RAW-Burst-Modus mit 30 Bilder/Sekunde – sogar inklusive Nachführ-Autofokus, allerdings mit leichtem Crop.
Das Gehäuse der EOS M6 II ähnelt sehr dem der Vorgängerin. Die Kamera wiegt 408 Gramm, der Akku reicht nach CIPA-Standard für 305 Aufnahmen (in der Praxis dürften es deutlich mehr sein). Über den neuen USB-C-Anschluss lässt sich der Akku laden, Canon legt der Kamera aber auch eine klassische Ladeschale bei.
Die EOS M6 Mark II wird ebenfalls im September auf den Markt kommen und soll ohne Objektiv 929 Euro kosten. Sie ist zwar nicht mit einem elektronischen Sucher ausgestattet, ihn gibt es indes als Option für den Blitzschuh.
Zuwachs: Objektive RF 15-35mm F2.8L IS USM und RF 24-70mm F2.8L IS USM für EOS R
Mit dem RF 15-35mm F2.8L IS USM und RF 24-70mm F2.8L IS USM präsentiert Canon heute zwei weitere Objektive für die spiegellose RF-Familie, die bereits im Februar angekündigt wurden. Jetzt fehlt nur noch das RF 70-200mm F2.8L IS USM, es soll bis Jahresende folgen.
Beide Objektive sind sehr hochwertig konstruiert und richten sich mit durchgängig F/2.8 auch an anspruchsvolle Fotografen. Laut Canon spielen beide Zooms die Vorteile des RF-Systems voll aus und sieht optimal an die spiegellosen Kameras angepasst. Dazu gehört zum Beispiel, dass beide Objektive als erste lichtstarke Canon-Zooms mit einem praktisch geräuschlosen USM-Antrieb ausgestattet sind – was ideal für Videoaufnahmen ist. Zudem soll das praktisch frei von Focus Breathing sein.
RF 15-35mm F2.8L IS USM und RF 24-70mm F2.8L IS USM sollen noch im September in den Handel kommen und jeweil 2499 Euro kosten.
Erweiterung: Firmware-Updates für EOS R und EOS RP
Canon kündigt heute zudem je eine neue Firmware für die EOS R und EOS RP an. Sie verbessert die Gesichts- und Augenerkennung deutlich, die entsprechenden Bildpartien müssen dann nur noch einen sehr kleinen Bereich des Sucherbilds einnehmen. Außerdem reagieren Gesichts- und Augenerkennung mit der neuen Firmware deutlich schneller, auch die entsprechenden Rückmeldungen im Sucherbild hat Canon spürbar beschleunigt.
Korrektur: In einer früheren Version des Betrags war zu lesen, dass die EOS M6 Mark II im RAW Burst Modus den Fokus nicht nachführen würde.
Welcher Foto-Amateur wartete auf 32 MP? Wer hat schon die bisherigen 24 MP voll und effektiv genutzt? Die einzige mögliche Nutzung war und wäre die Ausschnittsvergrößerung ohne digitale Hochrechnung. Zugegeben: keine optimale Motivgestaltung. Ein entspr. Qualitäts-Zoom wäre besser. Aber das bietet Canon für APS-C + EF-M nicht an. Also 2,8 oder 4 bei der Brennweite 24 bis 105 (oder 120), entspr. KB. Sony (Zeiss) hat das schon lange und nun auch Fuji. Auch Panasonic (Leica) und Olympus haben so etwas im Programm. Canon zwar auch, aber für Anschluß EF-S, also bei EF-M nur mit Adapter. Damit wird aber die kompakte spiegellose M6 schlicht vergewaltigt.