Auf Anregung von Professor Feng Jian Guo aus Peking bringt Jobo seinen aktuellen Entwicklungsprozessor CPP-3 nun als Classic-Variante. Denn der Professor für Photografie spricht weder Deutsch noch Englisch, der moderne CPP-3 kann kein Chinesisch. Jobo bietet den CPP Classic mit Lift auch hierzulande an, für 3.390 Euro.
Pressemitteilung der Jobo International GmbH:
JOBO baut exklusive CPP Classic Variante für die Filmphotographen in China
Retro ist in. Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine reine Modeerscheinung, wenn JOBO den neuen CPP-3 nun als CPP Classic Variante auf den Markt bringt. Aber warum gerade für China?
Der CPP-3 ist ein modernes Gerät und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Alle Einstellungen können in dem großen halbautomatischen Entwicklungsgerät von JOBO vorgenommen werden. Eine Vielzahl von Prozessen ist hinterlegt, egal ob E-6 als 6-Bad oder 3-Bad für die Diafilmentwicklung eingesetzt werden soll oder C-41 für Colornegative. Sehr bequem lassen sich auch Schwarz-Weiß-Prozesse für verschiedene Entwicklungszeiten hinterlegen. Der praktische Timer gibt dann automatisch die Signale für den Chemiewechsel oder die Wässerung.
Prof. Feng Jian Guo unterrichtet in Beijing an der berühmten Tsingua Universität Photographie. Er arbeitet ausschließlich im 8×10“ Format und vertraut seine Filme nur der JOBO Expert Drum an. Sein Prozessor ist ein alter, betagter CPP-2. Die Frage, warum er nicht auf ein neues absolut zuverlässiges Gerät wie den CPP-3 mit modernem Bedienpanel umsteigt, lässt sich schnell beantworten. Prof. Feng spricht chinesisch und japanisch, aber weder englisch noch deutsch.
Und aller Globalisierung zum Trotz ist ein Konvergieren der 83.000 chinesischen Schriftzeichen mit den 26 lateinischen Buchstaben der westlichen Welt bislang nicht in Sicht. JOBO musste die erstaunliche Erkenntnis gewinnen, dass so gut wie kein Filmphotograph ins Labor geht, um eine andere Sprache zu lernen, sondern um sein latentes Bild in ein entwickeltes Negativ zu verwandeln. Zum Glück war JOBO schon immer bewusst, dass die Filmentwicklung möglichst ohne Schlieren und mit perfekt gesteuertem Kontrast bewerkstelligt werden soll. Auch im Land der Mitte wird seit Jahrzehnten von fast allen Filmphotographen auf die exakte Rotationsentwicklung der JOBO-Prozessoren zurückgegriffen. Mit Vorliebe jedoch auf Entwicklungsgeräten ohne Sprachbarriere…
Wei-Chieh Lin, der Distributor von JOBO in China hat sich mit seinem wichtigsten Kunden zusammengetan und eine genügend große Order platziert, um statt CPP-3 einen CPP Classic entwickelt und geliefert zu bekommen. Der CPP Classic hat 4 Knöpfe. Hauptschalter, Pumpe ein/aus, Temperaturregelung, Rotationsgeschwindigkeit. Sprachkenntnisse braucht man zur Bedienung des CPP Classic eigentlich gar nicht. Der CPP Classic wird exklusiv von Wei-Chieh Lin vertrieben und ist ansonsten ausschließlich über den Online-Shop von JOBO erhältlich – zum selben Preis wie der CPP-3. Der CPP Classic mit Lift kostet 3.390 EUR.
Da kommen Erinnerungen hoch :-). Tolle Idee.
Oh ja,,, Zwei Stunden blockiertes Badezimmer, CPA-2 aufbauen, Chemie ansetzen, genügend temperiertes Waschwasser bereitstellen, dann E-6 Prozeß und hinterher sauber machen und alles wieder wegräumen. War schon toll, hat auch riesigen Spaß gemacht wenn alles geklappt hat und die Filme sauber entwickelt zum Trocknen an der Leine hingen. Aber ehrlich, vermissen tu' ich es nicht…
Und der aktuelle Neupreis für so ein Teil eigentlich simpler Technik ist schon bemerkenswert.
Ja klar, Uli, war alles aufwendig, auch wenn ich einen festen Arbeitsplatz hatte. Aus der Nostalgie heraus würde ich das gerne mal wieder machen, auch in der Schale. Aber den digitalen Prozeß möchte ich auch nicht mehr verlassen. Frage mich heute, wie ich nur die Zeit dafür hatte … aber Smartphone und Internet waren da noch nicht so intensiv. 🙂
@ Uli. Zum Glück habe ich meinen Jobo CPP 2 behalten. Ich habe seit kurzem wieder mit dem E6 Prozess angefangen, was soll ich sagen – es macht mir richtig viel Spaß.
Der Unterschied zu "damals" ist: Früher musste man es machen, heute macht man es, wenn Spaß daran hat. ;-)))
Der Aktuelle Neupreis ist würzig, ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, dass der CPP 2 auch extrem Teuer war. Den Prozessor habe ich mir Anfang der neunziger Jahre gekauft, deshalb ist der Preis "relativ". Jetzt haben wir 2019. :-)))