Der Photoindustrie-Verband hat seinen Abschlussbericht für den Foto- und Imaging-Markt 2016 in Deutschland veröffentlicht. Lichtblicke gibt es darin kaum: Das Geschäft mit den Kompaktkameras bricht weiter ein, aber auch DSLRs und Spiegellose sind rückläufig. Selbst Hoffnungsträger wie Actioncams mussten 2016 einen Rückgang verzeichnen. Ordentlich lief noch das Geschäft mit Wechselobjektiven, Fotobücher und Online-Prints erfreuen sich weiterhin zunehmender Beliebtheit.
Bereits Ende Februar hat der Photoindustrie-Verband unter dem Titel „Foto- und Imagingmarkt 2016 in Deutschland auf stabilem Niveau“ seine Rückschau auf das vergangene Jahr veröffentlicht. Zu dieser recht positiven Gesamtbewertung kommt der Dachverband vor allem, weil er auch „foto- und imagingrelevante Produkte, Anwendungen und Dienstleistungen“ mit in die Bilanz einbezieht.
Für den klassischen Fotomarkt war das Jahr 2016 hingegen kein gutes. Die Stückzahlen sind praktisch in allen Segmenten zurückgegangen, teils dramatisch. Einen Hoffnungsschimmer gibt allein, dass die entsprechenden Umsätze weniger stark nachgegeben haben – der Trend zu höherwertigen Neukäufen scheint anzuhalten.
Wie sich die einzelnen Marktsegmente seit 2012 entwickelt haben, zeigt unsere kleine Diashow:
[ps_slideshow]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Gesamtmarkt Digitalkameras (Stückzahlen)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Der Gesamtmarkt musste 2016 einen Rückgang von ca. 27,5 % bei den in Deutschland abgesetzten Stückzahlen verkraften.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Gesamtmarkt Digitalkameras (Wert)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Bezogen auf den Wert betrug der Umsatzrückgang „nur“ 17,3 %. Die Strategie scheint klar: Höherwertige Produkte (oder einfach nur höhere Preise?) sollen die starken Einbrüchen bei den umgesetzen Stückzahlen abfedern.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Digitale Kompaktkameras (Stückzahlen)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
2012 gingen noch fast dreimal so viele Kompaktkameras über die Ladentheken wie im vergangenen Jahr. Und der Abwärtstrend scheint nicht zu stoppen: Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Rückgang -29,1 %.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Digitale Kompaktkameras (Wert)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Das Geschäft mit den Kompaktkameras spülte im vergangenen Jahr 22,8 % weniger Geld in die Kassen der Fotohändler als noch 2015.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
DSLR und Spiegellose (Stückzahlen)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Unerwartet hoch sanken 2016 klassische DSLRs in der Gunst der Käufer (-22,2 %). Besonders bitter: Auch bei den Spiegellosen lahmt das Käuferinteresse, erstmals seit 2012 wurden von dieser Kameraklasse 2016 weniger Exemplare verkauft als im Vorjahr (-9.3 %).
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
DSLR und Spiegellose (Wert)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Ein kleiner Lichtblick: Auch bei den Systemkameras (DSLR und Spiegellose) ist der Umsatz nicht derart stark zurückgegangen (-11,6 %) wie die abgesetzten Stückzahlen.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Objektive (Stückzahlen, ohne Kitobjektive)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Während die Zahl der verkauften Systemkameras im 2016 um gut 22 % zurückgegangen ist, verkauften sich Objektive besser. Hier sank die abgesetzte Menge nur um 9 % …
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Objektive (Wert, ohne Kitobjektive)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
… die Umsätze gingen gar nur um 5 % zurück. Das Geschäft mit Objektiven könnte sich für dieses Jahr zu einem entwickeln, das sich lohnt.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Actioncams (Stückzahlen)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Auch bei den Actioncams scheint der Boom schon wieder vorbei zu sein. Kannte der Markt hier lange nur eine Richtung – nämlich nach oben – so haben sich die Verkäufe im letzten Jahr leicht rückläufig entwickelt (-3 %).
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide]
[ps_slideshow_slide_image]
[/ps_slideshow_slide_image]
[ps_slideshow_slide_title]
Fotobücher (Stückzahlen)
[/ps_slideshow_slide_title]
[ps_slideshow_slide_text]
Für Fotodienstleister lief es 2016 nicht schlecht. Hier exemplarisch gezeigt an der Menge der abgesetzten Fotobücher, die um 2,3 % gestiegen ist. Aber Bilder kann man ja auch vom Smartphone-Foto ausdrucken lassen.
[/ps_slideshow_slide_text]
[/ps_slideshow_slide]
[/ps_slideshow]
Wenn wie bei uns in Industrieländern alle was haben, bricht halt der Absatz bei Neuverkäufen ein. Und da eine Knips welcher Kategorie auch immer länger als ein Jahr hält, ist das kein Wunder.
Zu Analogzeiten lag die Wiederbeschaffungszeit noch jenseits der zehn Jahre und die Kamerahersteller dachten in Jahrzehnten und nicht in Quartalen.
Was fehlt
ist eine klare Struktur in der Modellpolitik. Nicht jeder Anwender braucht alles was elektronisch und technisch möglich ist in einem Gehäuse.
Weil zum Beispiel die Smartphone immer universeller und besser werden fällt die Kompaktkameraklasse vom Sockel. Wer einen dementsprechenden Vertrag unterschreibt bekommt Telefon, Internet, Navi, Audiokiste und eine fotografierende Videokamera zum Nulltarif. Damit lässt sich der normale Foto- Video Bedarf wunderbar mit seinen Mitmenschen „teilen“.
Für mich persönlich reicht eine digitale Systemkamera ohne Autofokus und ohne Automatik mit drei Festbrennweiten. Das muss doch preiswert und Qualitativ hochwertig möglich sein. Meine RAW Dateien bearbeite ich immer am PC und nicht in der Kamera.
Andere Anwender möchten gerne für ihr rasantes Hobby eine automatisierte Serienbild Kamera oder eine Super Videokamera für die bewegt Bildaufzeichnung.
Was bei allen denkbaren Varianten unbedingt sein sollte ist eine einfache und schnelle Bedienbarkeit, ohne Gehampel durch ein mehrfach untergliedertes Menü.
Ein modulares Gleichteile System wie es in der Automobil Branche üblich ist könnte ein Lösungsansatz sein. Dort gibt es Kleinwagen, Kombi, Limousine, Van und Cabrio zum Beispiel mit den selben Motoren und trotzdem bedient jede Art seinen eigenen Nutzwert.
Nur Preise erhöhen und alt bekanntes neu verpacken wird auf Dauer nicht reichen, Innovationen müssen den Markt ankurbeln.
Ob Kamera- oder PC-Industrie – der Hype ist vorbei. Erst der Pixelwahn mit immer mehr Pixeln, die angeblich bessere Fotos liefern sollten. Dann die überflüssigen 'Features' wie Gesichtserkennung, etc. Kein Fortschritt. Seit 5 Jahren hat sich kaum etwas bewegt, ausser dass die Objektive immer wuchtiger wurden, um eine möglichst grosse Offenblende zu bieten. Inzwischen liegt in jedem Haushalt eine Digiknipse, und viele Menschen haben gemerkt, dass sie nicht mehr Auflösung oder Gimmicks brauchen. Was bleibt? Genau: Leere.
Die Smartphones wurden immer smarter und haben die Kompakten überholt. Die saumässige Bildqualität beider Kategorien stört die Anwender nicht, sie machen halt ihr Knips damit wie früher mit den Einweg-Kameras.
Der Möchtegern-Profi oder Edelamateur hat viel Geld versenkt, ohne dass sich seine Fotos verbessert haben. Der Berufsfotograf hat das Geld nicht mehr, um jedes Jahr eine neue Kamera anzuschaffen, weil die Honorare ins Bodenlose fallen. Er nutzt seine Kameras weiterhin, denn auch er hat gemerkt, dass man mit 16, 20 oder 24 MP einen Print im Format A3 machen kann.
Den Zirkus mit den ewigen Software-Updates und Wolkenmodellen sind die Menschen ebenfalls leid, nachdem sie gemerkt haben, dass die neue Kamera wenig nützt, solange es keine Updates für die RAW-Formate oder Objektivkorrekturen gibt.
Im Prinzip ist die Foto-Industrie jetzt wieder an dem gleichen Punkt angelangt, wie nach der Jahrtausendwende: Der Markt ist gesättigt. Das wird vom Marketing zwar heftig negiert, aber die Fakten bleiben.
Es wird einen Paradigmenwechsel geben, und dem muss sich die Foto-Industrie anpassen und beugen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Artikel bei Petapixel: https://petapixel.com/2017/04/04/death-digital-photography-know/
Oder der Artikel von BH PhotoVideo: http://tinyurl.com/leh3xox
Das ist also nicht nur ein deutsches Phänomen, sondern ein globales – in allen 'Industrienationen'.
Hinzu kommt, dass Deutsche mit den höchsten Steuern und Abgaben weltweit belastet werden – da bleibt kaum noch ein residuales Haushaltseinkommen für Firlefanz übrig, der keinen Vorteil gegenüber dem Vorhandenen bietet.
Was bleibt? Die Foto-Industrie wird die Fakten nicht länger ignorieren können und muss sich konsolidieren. Alle anderen Strategien führen nur ins Desaster.
"Der Berufsfotograf hat das Geld nicht mehr, um jedes Jahr eine neue Kamera anzuschaffen, weil die Honorare ins Bodenlose fallen."
Und warum? Weil dank der viel gescholtenen Features die technische Qualität der Amateure inzwischen so hoch ist, wie sie vor 20 Jahren bei den Profis nicht möglich war. Ich habe mich erst am WoE mit einem GdT-Fotografen unterhalten. Für Naturfotos gibt es nur noch wenig Geld, weil es (fast) alles in bester Qualität kostenlos oder für ein- zweistellige Beträge gibt.
Der Rückgang hat sich in den letzten Jahren verlangsamt. Man kommt nach dem Hype/Berg der neuen, sich rasant entwickelnden neuen Digitaltechnologie, wieder am Niveau der Analogzeit an (was Kameras mit Wechselobjektiven betrifft), denn die technischen Fortschritte werden nun langsamer (Vor allem bei DSLRs siehe Nikon D7500) . Dass es 2016 einen Rückgang bei Spiegellosen gab, lag wohl zum großen Teil an Lieferschwierigkeiten.
Nachtrag: die neuen CIPA-Zahlen zeigen, dass Januar und Februar 2017 besser verliefen als dieselben Monate des Vorjahrs. Insbesondere für Spiegellose Kameras. Siehe cipa.jp
Ich denke, dass in den letzten Jahren deutlich mehr Elektronik verkauft wurde als zu Analogzeiten. der Markt ist also völlig überhitzt. Entsprechend wertlos ist auch der Gebrauchtmarkt. Zudem profitieren nur wenige vom eigentlichen Markt. An erster Stelle Saturn/Mediamarkt.
Der Markt ist übergelaufen, die Bilder nicht besser geworden und die Kreativität oft platter. Die Umgebung wird heute mehr gescannt als fotografiert. Dass eine Kamera heute noch nicht kochen und abwaschen kann, ist alles.
Vielleicht bedeutet diese Situation eine Verschlankung und eine Besinnung auf Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Vielleicht profitiert sogar der Analogbereich davon, wenn die Industrie sich wieder auf Verbrauchsprodukte besinnt und entsprechend vermarktet.
Denn eines hat das Marketing gezeigt: Die Menschen springen darauf an. Eine Zeit zumindest. Für den digitalen Bereich ist allerdings die Zeit vorbei. Lieber Klasse als Masse.
Marken, die genau hierauf setzen, werden die Gewinner der Situation sein.
Selbst der ambitionierte Knipser, der früher sein Heil in der neuesten DSLR suchte, aber mit dem billigsten Kit-Scherben zufrieden war, und wie ein Profi fotografieren, aber sich nicht nicht mit den technisch-physikalischen Grundlagen beschäftigen will, ist heute mit dem Smartphone zufrieden.
Der Fehler der Fotoindustrie besteht auch darin, DSLR/DSLM-Kameras hoher Sensor-Auflösung mit einem Billig-Zoom, das zu Zeiten der 4-6 MPix-Sensoren genügt hatte, anzubieten. Eine Festbrennweite mit ordentlicher Lichtstärke ist auch nicht wesentlich teurer, und würde weniger Frust bei den Konsumenten verursachen, und den Wunsch nach Wechselobjektiven befeuern.
Für mich hängt der Rückgang auch mit der Situation des Photofachhandels zusammen. Es gibt kaum noch, oder garnicht mehr in Klein- und Mittelstädten Fachgeschäfte mit entsprechender Fachberatung. Stattdessen wird in den Elektonikmärkten Aktionsware von Paletten verkauft. Dort gibt es dann auch kaum fachliche Beratung. Selbst in Großstädten, wie Hamburg ist die Zahl der Fachgeschäfte merklich weniger geworden, wenngleich die verbliebenen sich durchaus sehen lassen können. Dazu kommt, daß es auf dem Gebrauchtmarkt
Vorgängermodelle hochwertiger Gehäuse mit wenig Auslösungen recht günstig gibt, oder mit der teuer erworbenen Kamera ganz einfach länger photographiert wird.
Ich brauche ja nur in meinen eigenen Fotoschrank schauen 😉 Da stehen – mehr als genug – Kameras, Objektive und Zubehör im Schrank herum. Darunter z. B. eine Eos 5D Mark II oder eine Fujifilm X-T 1, mit beiden Kameras bin ich mehr als zufrieden, warum sollte ich sie durch eine Eos 5D Mark IV oder Fujifilm X-T 2 ersetzen?
Dank der Spiegellosen Kameras kommen sogar einige "alte" Objektiv-Schätzchen von Steinheil, Pentax K oder Zeiss wieder zum Einsatz.
Einzig eine Sony a7 in Verbindung mit der Cambo Actus steht noch auf meiner Wunschliste. Es sind aber Equipment-Wünsche, die nicht unbedingt erfüllt werden müssen! Zumal ich mittlerweile wieder viel mehr mit analogen Equipment Unterwegs bin.
Soviel zur Marktsättigung, ich brauche im Prinzip "nichts neues" mehr.
Nach ca. 6 Jahren im Fotofachhandel kann ich wohl ganz gut was du dem Thema sagen, da ich entsprechende Zahlen kennen und auch die meiner Arbeitsstelle.
Die "Alten Hasen", Foto XYX & Co haben vieles einfach verpennt. Fotofachhandel ist möglich in Deutschland, wenn man nicht in angestaubten Mustern hinter der Theke auf Kunden wartet.
Es gibt Händler die Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich in den letzten Jahren verzeichnen können und dies konstant weiterläuft.
Der Markt ist gesättigt, die Kapazitäten sind zu hoch, die Investition in ein sehr gutes System zu hoch, als dass man es leichten Herzens ein Jahr später wieder zum Krempel werfen könnte, und der technische Fortschritt hat sich stark verlangsamt. Wenn morgen der KB oder APS-Sensor mit 2oo MP käme, der ohne Rauschen ISO-Einstellungen bis 100 Mio zuließe, dann könnte das vielleicht unter den "Verbrauchern" wieder eine Aufbruchstimmung erzeugen. So aber gibt es nichts, was man "haben muss" – weder die neueste Nikon, noch die Sony noch die Canon.
Die Konsequenzen werden sein, dass bald ein weiterer Hersteller stirbt (aber ich glaube nicht, dass das Nikon sein wird), die Produktionskapazitäten stark reduziert werden, und die Neuerungszyklen auf wenigstens 6 Jahre gestreckt werden. Alles Gute wird der interessierte Fotograf jederzeit weiter kaufen können – aber zum doppelten Preis, mindestens.
Es wäre für den "Verbraucher" wirklich nicht schlecht, wenn die Zukunft so aussähe. Es gäbe aber auch ein Szenario, was bitterer wäre: Neue, inkompatible Speicher und neue, inkompatible Dateiformate mit "enormen Vorteilen".
Warum nicht Nikon? So bitter das für mich auch wäre, als langjähriger Nikon-Nutzer, aber Nikon hat nur wenige Geschäftsbereiche, und ist bislang der einzige klassische Kamerahersteller, der ohne massivste Änderungen an der Struktur durch die Digitalisierung durch ist.
Die Konkurrenten sind mittlerweile Megakonzerne, Sony, Panasonic, Ricoh, Canon, mit Hunderttausenden Angestellten, oder hängen von solchen ab, wie bei Olympus.
Den Übergang in die Digitalisierung hat Nikon schon nur mit einer Restrukturierung geschafft, bei der sie sich ein Bein und einen Arm abhacken mussten. Großformatobjektive, Vergrößererobjektive, die noch lange gepflegten MF-Objektive, Nikonos-Baureihen, das umfangreiche Zubehörprogramm, alles futsch.
Die Kamerahersteller haben versäumt, auf den Trend von Smartphones mit immer weiter verbesserten Kamerafunktionen mit Gegenprodukten zu antworten, also mit Kamera mit Smartphone-Funktionen zum einfachen Teilen in sozialen Medien, für Internet, und ja, auch zum Telefonieren (ne, nicht die Kamera ans Hirn halten, aber so was in der Art wäre nötig, zB per Headset).
Jetzt ist das zu spät, der Zug ist abgefahren. Es wäre ja ohnedies nur Android gegangen, da Apple sein eigenes Ding macht (frage mich, ob irgendein Kamerahersteller jemals bei Apple wegen einer Kooperation vorstellig geworden ist). Die Kameras erreichen auch dank cleverer Software langsam den Qualitäts-Bereich von DSLRs, man beachte die Werbekampagne zu Low Light-Fähigkeiten beim iPhone 7 oder die Portrait-Simulation von Apple.
Die Hersteller, die praktisch nur abseits des Convenience-Bereichs unterwegs sind und sich an ernsthaftere Photographen richten, scheinen eher ein gutes Jahr gehabt zu haben. Hasselblad kommt nicht hinterher, Leica stellt neue Leute ohne Ende ein, die Fuji GFX-Facebookgruppe hat über 10000 Mitglieder erreicht, Alpa und Cambo bieten dauernd neue spannende Sachen an, selbst Phase One entwickelt immer weiter.