Leica kündigt mit der neuen Thalia-Serie gleich neun Festbrennweiten speziell für Kinematographen an. Sie decken einen Brennweitenbereich von 24 bis 180 Millimeter ab, ihr Bildkreis leuchtet das Breitbildformat VistaVision oder Arri Alexa 65 aus. Bei Entwicklung stand laut Leica vor allem ein klassischer Bild-Look mit einem außerordentlichen Bokeh im Vordergrund. Preise stehen noch nicht fest, dürften sich aber wie für hochwertige Cine-Objektive üblich im fünfstelligen Bereich (je Objektiv) bewegen.
Anlass für die Entwicklung der Thalia-Objektive war laut Leica die zunehmende Nachfrage nach Objektiven mit „Charakter“ für große Filmformate. Die jetzt vorgestellten neun Objektive weisen große Ähnlichkeiten mit dem Objektivsystem für die Leica S auf, erfassen jedoch einen größeren Bildkreis von 60 Millimeter. Damit eignen sie sich auch für Aufnahmen auf extremem Breitformat wie VistaVision. Die Ähnlichkeit der Thalia-Objektive mit denen der Leica S spiegelt sich auch in den angebotenen Brennweiten wider:
- 24mm T3.6
- 30mm T2.9
- 35mm T2.6
- 45mm T2.9
- 55mm T2.8
- 70mm T2.6
- 100mm T2.2
- 120mm T2.6
- 180mm T3.6
Wie Leica betont, stand bei der Abbildungsqualität vor allem ein klassischer Bild-Look mit einem herausragenden Bokeh im Vordergrund – ohne dabei die Detailwiedergabe oder schärfe zu vernachlässigen. Alle Objektive verfügen über eine Irisblende mit 15 Lamellen. Fokus- und Blendenring sind bei den Exemplaren der Thalia-Linie identische positioniert, wie es bei Cine-Objektiven üblich ist. Leicas neue Cine-Objektive werden ab Sommer 2017 mit PL-Mount erhältlich sein, Preise stehen noch nicht fest.
Weiterführende Informationen: Leica Thalia auf der Webseite von CW Sonderoptic
Auf dass nicht allzu viele S-Optiken auf Halde liegen mögen …
S ist nicht auf den Bildkreis gerechnet.
Ist ja auch sicher reiner Zufall, dass sich die Brennweiten und die Anfangslichtstärke (mit einer leichten Anpassung an die T-Realität) decken…
Das S-System hat übrigens ca. 54mm Sensordiagonale, gegenüber 60mm für die Alexa65. Soviel "Luft" werden die Optiken schon noch haben. VistaVision ist sowieso m.o.w. nur Kleinbild.
Ist ja nicht ungewöhnlich, bereits geleistete Entwicklungsarbeit in weitere Produkte für einen anderen Kundenkreis einfließen zu lassen.
Wie schön, dass die Filmbranche in so einem steilen Aufwind ist, dass die Nachfrage nach Cine-Objektiven kaum befriedigt werden kann. Da bleibt es nicht aus, dass sicher bald auch Meyer-Görlitz sein "unvergleichliches Trioplan" Hollywood als Problemlöser andienen wird.