„Raus aus der Dunkelkammer“, fordert den analogen Fotografen die neueste Ausgabe der PhotoKlassik auf. Denn es ist Frühling und da locken neue Motive in der Wildnis. Aber auch alte analoge Verfahren gibt es wiederzuentdecken, etwa das Kollodium-Nassplatten-Verfahren. Zudem widmet sich PhotoKlassik II-2017 erneut der Canon New F-1 und EOS-1v und gibt jede Menge Praxistipps zur analogen Fotografie.
Pressemitteilung der Heinen PhotoKlassik GbR:
PhotoKlassik II-2017 neu erschienen: Es blühen die Blüten und Bilder
Erst mal raus aus der Dunkelkammer, der Frühling ist da! Und mit ihm die neue Ausgabe PhotoKlassik 02-2017 voller spannender und interessanter Beiträge, Hintergrundinfos und Anleitungen rund um das Thema analoge Fotografie. Also ab nach draußen und ran an die Kamera: ausprobieren, lernen, staunen, freuen! Und dann erst wieder in die Dunkelkammer, wenn es draußen dunkel wird.
Der Berliner Fotograf Christian Klant macht es uns vor. Er begab sich aus der Stadt hinaus und hinein in die grüne Wildnis. Dabei erschuf er mit Hilfe des Kollodium-Nassplatten-Verfahrens verwunschene Aufnahmen von Bäumen, Stämmen und Wurzeln die wie eine Art poetisches Portrait wilder Natur anmuten. Auch der Österreicher Fotograf Stefan Sappert bediente sich des Kollodium-Nassplatten-Verfahrens. Warum der Aufwand? „Ich liebe die zahlreichen Möglichkeiten, die sich gestalterisch eröffnen und die vielen konzeptionellen Anknüpfungspunkte, die man damit hat“. Die besondere Sprache, die diese Bilder sprechen, ist einzigartig und mit keinem digitalen Verfahren zu erreichen. So arbeitet Stegan Sappert auch im Auftrag großer Modehäuser, die genau diese Stimmung in ihren Kampagnen haben wollen. Nehmen Sie sich also Zeit beim Lesen der PhotoKlassik und lassen sie die Porträts dieser beiden großartigen Fotografen ganz in Ruhe auf sich wirken.
Da der Mensch aber nicht nur Bestehendes bestaunen, sondern auch Eigenes erschaffen möchte ist die neue PhotoKlassik wie gewohnt voller Tipps und Tricks rund um analoges Fotografieren. Wie entwickle ich meine Super-8-Aufnahmen? Wie geht es generell nach der Entwicklung meines Bildes weiter? Kann ich mit Hilfe von 3-D-Druckern Ersatzteile für meine Kamera selber herstellen? Ausführliche Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen sind in der neuen PhotoKlassik zu finden.
Analoge Kameras weisen eine ganze Reihe an Besonderheiten und Funktionen auf, die sich selbst dem geübten Fotografen auf den ersten Blick nicht erschließen und zu denen es auch im Internet kaum brauchbare Informationen gibt. Gut, dass es PhotoKlassik gibt! Wie in jeder Ausgabe stellen wir auch im aktuellen Heft verschiedene Kameratypen und Modelle vor und informieren über ihre besonderen Features und Aufnahmemöglichkeiten. Diesmal unter anderem mit dabei: die vom Aussterben bedrohten Panoramakameras für Rollfilm und die vielseitige Pentax 6 x 7, die Mittelformatkamera, die wie eine zu groß geratene Kleinbildkamera anmutet. Spannend!
So, und zu guter Letzt noch eine Quizfrage: Wie passen der italienische Reifenhersteller Pirelli und die analoge Fotografie zusammen? Ob sie mit Ihrer Antwort richtig liegen oder nicht sowie viele weitere Beiträge aus dem Bereich Kultur, Kunst und Kamera finden Sie in der neuen PhotoKlassik – ab sofort im gut sortieren Zeitschriftenhandel und unter photoklassik.de zu erhalten.
Durch die Hinwendung zu Spezialkameras und alten Bildgebungsverfahren verkommt die analoge Fotografie zur rückwärtsgewandten Nachahmung sattsam bekannter Bildsprachen. Nein, gute Fotografie soll und muss – unabhängig von der verwendeten Technik- das Neue finden!
Das ist eine gute Aussage mein lieber Plaubel.
@ Plaubel
Im Grunde stimme ich ihnen voll und ganz zu. Aber sind sie nicht ein wenig zu anspruchsvoll in ihren Erwartungen? Ich würde mich schon begnügen wenn die Hinwendung zu Spezialkameras und alten Bildgebungsverfahren fachgerecht umgesetzt würde. Etwas Neues würde ich gar nicht wagen zu verlangen. Das würde den weitaus größten Teil der Hobbyfotografen maßlos überfordern.
Mehr und mehr habe ich den Eindruck gewonnen, daß es den in Foren und Fotoclubs organisierten Knipsern weniger um das Bild, sondern vielmehr um die Technik geht. Fotos sind böse gesagt Abfallprodukte.
Warum wenden sich engagierten Hobbyfotografen den Spezialkameras zu? Wohl doch eher darum weil man ein Spielzeug sucht. Nein, nicht um vor Seinesgleichen anzugeben; das behaupten nur Spötter. So gut wie immer steht die Gerätschaft im Mittelpunkt ihres Bestrebens. Die Bilder werden der Technik untergeordnet und nicht umgekehrt. Diese Leserschaft wollen nicht wenige Zeitschriften ansprechen. Die wirklichen Fotografen handeln meist umgekehrt. Sie machen sich Gedanken (oftmals viele Gedanken) zu ihren Ideen. Wenn ihnen klar ist was und wie sie etwas fotografieren wollen dann suchen sie sich das passende Gerät. Für sie sind Kameras etc. Handwerkszeug. Nicht mehr und nicht weniger. Übrigens: das funktioniert sogar in der spontanen Straßenfotografie.
N.B.
Diese Erkenntnis hatten schon deutlich schlauere Köpfe vor mir. Ich möchte stellvertretend nur einen zitieren:
„Meiner nicht unbeträchtlichen Erfahrung nach gibt es zwei Arten von Fotografen: Solche, die an den technischen Aspekten des Fotografierens interessiert sind, und andere, für die das Bild das Wichtigste ist. Die einen, zu denen leider die meisten Amateure gehören ……..
……. Die anderen fotografieren um der Bilder willen …….. Trotz allem (Anm: die Letzteren sind gemeint) sind aber sie die besseren Fotografen, auch wenn sie kein tieferes Interesse am Medium der Fotografie äußern, denn sie verstehen Aufnahmen zu machen, die den Betrachter fesseln.
Aus Andreas Feiningers Grosse Fotolehre (4. Aufl., Seite 18f)
Entweder viel mehr nachdenken oder mehr Fehler machen.
Fehler gelingen ev. analog leichter.
Den Begriff 'Wildnis' finde ich hier absolut fehl am Platz. Damit wird wieder eine bislang relativ klare Definition verwaschen. Wildnis findet man kaum in der Nähe von Städten, sondern ausschliesslich weit weg von der Zivilisation. Sie kommt in Deutschland qua Definition nur noch im Alpenraum vor.
Nicht einmal im Nationalpark Bayerischer Wald gibt es noch Wildnis.
Als Wildnis im Sinne der Conservation International gelten Bereiche, in denen 70 oder mehr Prozent der ursprünglichen Vegetation erhalten sind, die mehr als 10.000 Quadratkilometer umfassen und in denen weniger als fünf Menschen pro Quadratkilometer leben. (Unter diese Definition fallen weltweit 37 Gebiete.)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wildnis
… aus der Stadt hinaus und hinein in die grüne Wildnis …
Absolut fehl am Platz, meinen Sie – warum eigentlich?
Und warum ein so oberlehrerhafter Kommentar zum Begriff Wildnis?
Hier ist doch Wildnis im weitesten Sinne des Wortes gemeint.
Jemand, der in der Stadt inmitten von Mauern und auf hartem Asphalt lebt, und dessen einziger Grünraum vielleicht nur ein kleiner Park irgendwo ums Eck ist, der kann eine Landschaft am Stadtrand mit Wald, Sträuchern, Wiesen, weichem Boden und Vogelgezwitscher sehr wohl als Wildnis empfinden. Und sich dort unbestritten auch fotografisch austoben ….
Diese Definition ist nur eine von mehreren naturwissenschaftlich begründbaren. In Bezug auf die Fotografie halte ich sie für eher unangemessen, wenn man sich nicht gerade damit schmücken will, eine dieser wenigen Landschaften durch seine Anwesenheit gestört zu haben.
Für Fotografen mindestens ebenso spannend sind die Prozesse der Verwilderung, die überall stattfinden können, wo die Erdoberfläche für eine gewisse Zeit keiner Zweckbestimmung unterworfen wird.
Der Berliner Fotograf Christian Klant macht es uns vor. Er begab sich aus der Stadt hinaus
Dabei erschuf er mit Hilfe des Kollodium-Nassplatten-Verfahrens die grüne Wildnis.
mit dabei: die vom Aussterben bedrohten Panoramakameras für Rollfilm
Da der Mensch aber nicht nur Bestehendes bestaunen, sondern auch Eigenes erschaffen möchte
Kann ich mit Hilfe von 3-D-Druckern Ersatzteile für meine Kamera selber herstellen
Analoge Kameras weisen eine ganze Reihe an Besonderheiten und Funktionen auf,
zu denen es auch im Internet kaum brauchbare Informationen gibt. Ob sie mit Ihrer Antwort richtig liegen finden Sie in wilder Natur – Ende des sporadischen Zitates –
Als Abonnent der Zeitschrift würde mich mal interessieren, ob es zuverlässige Zahlen zur angeblich wieder zunehmenden Akzeptanz der Analogfotografie gibt. Steigt der Filmabsatz wieder? Steigen die Abonnentenzahlen? Sind neue Kameras zu erwarten (abgesehen von dem Polaroid-Hype)?
Die Preise der meisten analogen Kameras bei E-bay sind ja, bis auf exotische Ausnahmen, weiterhin im Fallen, wenn auch deutlich langsamer als noch vor 10 Jahren.
Klar ist "Analog" wieder schwer im Kommen! Canon plant eine ganze Familie neuer Analog-Spiegelreflexen. Nikon hat ja schon schmerzhaft gespürt wohin der digitale Zug führt und konzentriert sich künftig auf Kameras für das nasse Kollodiumverfahren. Bei Kodak herrscht Goldgräberstimmung, seit der Ektachrom wieder fröhliche Urstände feiert, CEWE baut hastig überall neue Laborstraßen für die C41-Entwicklung. Ohne Grundkurse für Edeldruckverfahren gibt es kein VHS-Programm mehr und Sony schließt seine Chipfabriken wegen mangelnder Nachfrage, während ADOX ein Filmwerk nach dem anderen aus dem Boden stampft. Last not least das Beste: Das nächste I-phone hat eine analoge Kamera integriert – auf Basis von Kodaks Disc-Scheibe!
Tatsache ist daß z.B. Fuji zur Zeit offenbar mehr analoge als digitale Kameras verkauft… 😉
Ich empfehle im Haus der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg die aktuell laufende Ausstellung des dritten Europeanm Photo Award mit dem Ausstellungstitel: "Shifting Bounderies". Die Analogphotos der Dänin Marie Hald sind sehr sensible Porträts junger Frauen haben eine besondere Aussagekraft.
Dies zeigt mir, daß in der küntlerischen Photographie der Film durchaus seine Berechtigung hat. Dieses Thema wurde auch während einer Ausstellungsführung entsprechen erwähnt und diskutiert. Ich kann daher die teilweise ironischen und ablehnenden Kommentare zur analogen Photographie nicht ganz nachvollziehen.
Die ablehnenden Kommentare gegenüber der analogen Fotografie kommen nur von den Kollegen die es analog nicht geschafft haben.
Wie sagte es Andreas Weidner zutreffend: "…..wer es analog nicht schafft, wird es digital auch nicht schaffen….wer es analog geschafft hat, brauch es digital nicht zu versuchen…".
Jawohl, analog ist schwer im kommen! Letztes Jahr wurden in Deutschland über 3 Mio. Vinyl Schallplatten verkauft. Ein Fotohändler erzählte mir, dass er über 3500 Instax Filme im letzen Jahr verkauft hat. Innerhalb eines Monats die erste Lieferung von 36 (12 Stück je Farbe) "Leica sofort" Kameras über Ladentheke gingen.
Ich persönlich fotografiere analog und digital, beides macht mir sehr viel Freude!
Zitat: „ ……wer es analog geschafft hat, brauch [sic] es digital nicht zu versuchen… „
Pardon, geht es noch eine Nummer platter?
Mit solchen Aussagen begibt man sich direkt auf das Niveau der Internetforen!
Das ist eine These die die von mir zitierte Aussage von Feiniger bestätigt. Nicht das Foto ist das Ziel der Bemühungen sondern die Technik die dahinter steht. Oder: kann es sein daß in diesem Fall der Verkauf von Fotokursen bzgl. Technik im Fokus steht?
Immer wenn ich mit befreundeten Künstlern Mappen begutachte fällt mir auf daß es himmelschreiende Unterschiede gibt. So finden sich meist technisch super gute Aufnahme von himmelschreiender Langeweile und Fotos mit technischen Schwächen die uns sofort ansprechen. Wer hat diese wohl gemacht? Pardon daß ich jetzt direkt werde, aber die (…) holt keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Wer nur in technischen Dimensionen denkt hat von Anfang an verloren. Gute Bilder entstehen zuerst im Kopf. Fototechnik ist Handwerk. Wie und mit welchem Gerät Fotos gemacht werden ist sekundär. Wer mit Bildern Erfolg haben möchte muß mehr können als scharfe und richtig belichtete Bildchen erzeugen! Dann ist es auch völlig gleichgültig ob digital oder auf Film.
Ohne die Ausstellung bzw. deren Fotos zu kennen: wären die Bilder schlechter wenn sie digital fotografiert worden wären?
Irgendwie finde ich die Diskussion pro oder contra Film absurd. Auch die neuerdings ständige Erwähnung von Ausstellungsmachern bzw. Kuratoren daß Fotos auf Film aufgenommen wurden finde ich naiv. Wen interessiert primär die Technik hinter Kunstwerken? Kommt es nicht eher auf den Inhalt an?
In der Fotografie ist Analog das neue Bio! 😉
Davon abgesehen kann ich durchaus einiges mit analoger Fotografie anfangen. Die Anmutung ist oft im Detail schöner. Jedenfalls, wenn man ein Bild genießen will, und es mag, auch Details zu betrachten. Das ist allerdings oft verpönt: Da heißt es, man soll gefälligst den korrekten Betrachtungsabstand einhalten, und ein paar Schritte zurückgehen!
Das ist ein Thema, über das man endlos diskutieren könnte. Man kann aber auch einfach akzeptieren, daß die Detailanmutung analoger Fotografie (zumindest bei großen Formaten) tatsächlich ein bisschen anders ist, und daß es eben Geschmackssache ist, ob man das nun möchte, oder ob es einem egal ist.
Seltsam: Über das "Haus der Photographie" findet man ähnlichen grammatikalischen Blödsinn wie oben bei "KPL":
"Mit dem Haus der Photographie im südlichen Gebäude der Deichtorhallen erhielt Hamburg 2005 ein Ausstellungshaus mit einer großen fotografischen Sammlungen von hohem internationalen Niveau."
Wohingegen "KPL" schreibt: "Die Analogphotos der Dänin Marie Hald sind sehr sensible Porträts junger Frauen haben eine besondere Aussagekraft."
Da kommt doch zusammen, was zusammengehört. Kann kein Zufall sein.
Danke Herr Oberlehrer!
Ich korrigiere gerne den grammatkalisch falschen Satz in:" Die Analogphotos der Dänin Marie Hald, die sehr sensibel photographierte Porträts junger Frauen sind, haben eine besondere Aussagekraft". Die Hamburger vom Haus der Photographie könnten ja noch in dem zitierten Satz das "einer" weglassen, und alle Freunde der deutschen Grammatik sind zufrieden.
Gleichwohl werde ich weiter Kommentare scheiben zu Kommentatoren, die wenig pointiert sondern einfach nur ironisch daherschreiben. Dann aber natürlich mit besserer Grammatik.
Die Daguerreotypie wird sicher nicht mehr wiederbelebt werden, da Quecksilber und Zyankali nicht so ohne weiteres erhältlich sind.