Die japanische Kameraindustrie hat weiterhin massiv unter den Auswirkungen des Kumamoto-Erdbebens vom 14. April zu leiden. Jetzt geben auch Olympus und Panasonic bekannt, dass es infolge von Produktionsausfällen bei Zulieferern zu Lieferengpässen bei Digitalkameras und Zubehör kommen kann. Detaillierte Informationen wollen beide Unternehmen später bekannt geben.
Olympus hat bereits am 1. Juni 2016 mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht direkt vom Kumamoto-Erdbeben betroffen ist. Dennoch gibt es einen „negativen Einfluss“ auf die Produktion und Verkäufe von Olympus Imaging, weil Zulieferer Opfer des Erdbebens wurden. Derzeit prüft Olympus noch, welches Ausmaß die Produktionsausfälle haben werden.
Ganz ähnlich ist offenbar die Situation bei Panasonic, wobei sich das Unternehmen in seiner Mitteilung vom 8. Juni 2016 (Google-Übersetzung) mit konkreten Aussagen noch zugeknöpfter zeigt als Olympus. Welche Auswirkungen auf die Produkte von Panasonic das Kumamoto-Erdbeben genau haben wird, will das Unternehmen „so bald wie möglich“ mitteilen.
(Redaktion photoscala)
Schön das es Erdbeben gibt!
Damit kann man wenigstens die Einbrüche bei den Umsatz- und Gewinnzahlen begründen. Die dummen Aktionäre glauben inzwischen alles…
Detaillierte Informationen gibt man natürlich später bekannt. Leider wird kein Jahr genannt! „Negative Einflüsse“ klingt wie schlechtes Wetter auf Mallorca.
Sony selbst hat ja erklärt, das die Bestände für ein halbes Jahr reichen. Inzwischen läuft die Produktion wieder und die ganzen abhängigen „Sensor Junkis“ verbreiten seit Wochen den gleichen Stuss, wie jetzt Olympus und Panasonic. Vermutlich lagen deren Quartalszahlen wieder mal unter den Werten der offiziellen Richterskala…
Sudel Eddi.
Gibt ein Kluger nach, stärkt er die Bekloppten.
Glauben alles.
[quote=Sudel Eddi]Sony selbst hat ja erklärt, das die Bestände für ein halbes Jahr reichen.[/quote]
Manche Leute können lesen. Und was genau lesen sie in dem obigen Beitrag nicht? „Sony“ lesen sie nicht.
Wir erinnern uns an den „Fukushima Tsunami“:
Damals saß Nikon auf tausenden halbfertigen 2000 Dollar Objektiven, weil Einlegescheiben fehlten, mit denen der Abstand irgendwelcher Linsengruppen bei der Endmontage justiert wird. Diese Scheiben wurden von Familienbetrieben für ein paar Yen in Heimarbeit gestanzt und regelmäßig nach Sendai geliefert. Große und damit teure Lagerbestände für geringwertige Güter will heute niemand haben, „just-in-time“ lautet seit den 90er Jahren das Buzzword in der Industrieproduktion. Dummerweise gab es jetzt diese Lowtech Komponenten nicht mehr. Die Metallfolien, die Stanzmaschinen, die Menschen welche die Maschinen bedient hatten und die Dörfer in welchen sie gewohnt hatten, mit einem Schlag alles im Pazifischen Ozean. Zugegebenermaßen ist es bei einer Tragödie biblischen Ausmaßes ein relativ vernachlässigbares Problem, einen Blechschuster zu finden, der kurzfristig Metallringe ausstanzen kann. Aber auch solche Probleme müssen zügig gelöst werden, wenn die gierige Kundschaft auf ihre Bestellung wartet.
Ob Olympus zuwenig Sensoren hat, wissen wir nicht. Nach den Aussagen von Sony wohl eher nicht. Wenn sie aber zuwenig Styroporklötze, zuwenig Objektivbeutel, zuwenig blaue Ringe oder zuwenig Displayscharniere haben, ist das genauso ein Problem, für welches erst mal Ersatz gefunden werden muss.
Natürlich.
[quote=Gast]natürlich reicht die Bevorratung mit Bauteilen in einer hoch industrialisierten Produktion maximal für 20 Minuten.[/quote]
Kann sein, dass das in Entenhausen so ist. Ansonsten reicht sie für ein paar Tage bis wenige Wochen. Niemand baut riesige Lagerhallen und bindet Kapital in Tonnen teurer Komponenten, nur weil vielleicht mal ein Erdbeben kommt. In modernen Autoproduktionen karren die Zulieferer die Teile praktisch bis ans Fließband.
Was die Photoindustrie betrifft, hatte beim Tsunami vor ein paar Jahren durchaus Samyang in Korea Lieferverzögerungen bei einigen Objektiven gemeldet, weil ein japanischer Zulieferer von asphärischen Linsen Lieferprobleme hatte. Und in Zeiten zunehmender Spezialisierung und Konzentration in der Massenproduktion gibt es nun mal Probleme, wenn einer von zwei oder drei weltweit überlegenden Herstellern Produktionsausfälle oder auch nur Qualitätsprobleme hat. Das wird in anderen Branchen genauso sein. Möglicherweise wird es dort nicht so überdramatisiert. Computertomografen, Steppermotoren oder Etikettendrucker haben halt nicht das gleiche Suchtpotential wie die Einzig Wahre[tm] Kamera.
Genau
Und weil er so gesättigt ist, wie er ist, fehlt den Herstellern auch der Hunger auf wirklich Neues – wobei neben der Übersättigung auch noch eine veritablen Verstopfung zu gewärtigen ist.
Polygamie
Das kommt davon wenn sich fast alle Hersteller von einem Sensorfabrikanten abhängig machen.
Kommentar
[quote=Gast]Das kommt davon wenn sich fast alle Hersteller von einem Sensorfabrikanten abhängig machen.[/quote]
…nun, was soll man da schreiben?
Vielleicht das man vorher den Artikel auch durchliest? ( Ebenso die kommentare dazu? )
Gruß
PKD