Nikon macht jetzt auch in Actioncams. Auf der CES 2016 hat der traditionsreiche Kamerahersteller die KeyMission 360 als ersten Vertreter der neuen Nikon-Action-Kameras vorgestellt, weitere sollen folgen. Die KeyMission 360 hebt sich von der Masse der Actioncams dadurch ab, dass sie einen Bildwinkel von 360 Grad erfasst. Nikon wird die KeyMission 360 ab Frühjahr anbieten, ein Preis steht noch nicht fest.
Mit der KeyMission 360 präsentiert Nikon seine erste Actioncam.
Sie besteht aus zwei Kameraeinheiten (Bild rechts), die einen Bildwinkel von 360 Grad erfassen.
Was war im Vorfeld der CES 2016 nicht alles spekuliert worden: Nikon könnte die Kamerasparte von Samsung übernehmen. Oder ein „erwachsenes“ spiegelloses System ankündigen. Dass Nikon allerdings ins Geschäft mit Actioncams einsteigen würde, das hat wohl kaum jemand erwartet! Doch genau das ist nun geschehen, und mit der KeyMission 360 hat Nikon auch gleich ein erstes Modell vorgestellt.
Das Besondere der ersten Actioncam von Nikon: Die KeyMission 360 erfasst – nomen est omen – einen Bildwinkel von 360 Grad. Dazu besteht sie aus zwei Kameraeinheiten (Objektiv und Sensor), die jeweils einen Bildwinkel von 180 Grad filmen. Ob die KeyMission 360 auch fotografiert, darüber schweigt sich Nikon aus.
Überhaupt sind die Angaben über die technische Ausstattung der KeyMission 360 spärlich. Zur erfahren ist, dass sie in 4K-Auflösung filmt und einen zuschaltbaren elektronischen Bildstabilisator bietet. Zudem ist sie, wie es sich für eine Actioncam gehört, bis zu einer Tauchtiefe von 30 Meter wasserdicht und soll auch harte Stöße und Stürze überstehen.
360-Grad-Videos können derzeit nicht viele Geräte aufzeichnen – insofern scheint Nikon eine interessante Nische gefunden zu haben. Das Besondere an den Rundum-Videos ist: Der Blickwinkel lässt sich während der Wiedergabe ändern – bei diesem Video von Nikon kann man es ausprobieren:
Beispielvideo von Nikon auf Youtube:
Pressemitteilung der Nikon Deutschland GmbH:
Nikon steigt mit umfassendem Angebot in Action-Kamera-Markt ein
Düsseldorf, 5. Januar 2016 – Nikon gibt den Einstieg in den Markt der Action-Kameras bekannt. Dort präsentiert sich das Unternehmen mit einer neu entwickelten Kameraserie, bei der die technische Kompetenz von Nikon bei optischen und bildverarbeitenden Technologien voll zum Tragen kommt.
Der erste Vertreter dieser Serie ist die KeyMission 360 – eine äußerst kompakte Action-Kamera, mit der sich 360° Videos in 4K UHD aufzeichnen lassen. Die Kombination dieser beiden hochrelevanten Technologien in einer Kamera kennzeichnet eine einschneidende und zeitgerechte Änderung am Markt, da echte 360°-Videoaufnahmen bisher nur mit Einschränkungen möglich waren. Diese Kamera macht hochqualitative 360°-Videos für eine große Zahl von Anwendern zugänglich.
Die KeyMission 360: eine Action-Kamera mit 360°-Videoaufzeichnungsfunktion
Die KeyMission 360 verfügt über zwei gegenüberliegend platzierte Objektive mit je einem eigenen Bildsensor, deren Bilder in der Kamera zu einem einzigen realistischen 360°-Bild in hoher Auflösung zusammengefügt werden. Die Kamera ist ohne zusätzliches Gehäuse bis zu 30 m Tiefe wasserdicht und zudem sehr stabil und sehr beständig gegenüber Staub, Stößen und Frost. Der zuverlässige elektronische Bildstabilisator kann bei der Wiedergabe softwareseitig zugeschaltet werden. Er reduziert dabei die Auswirkungen von Erschütterungen, die bei der Aufnahme auftreten können, und trägt zu gestochen scharfen Videoaufnahmen bei. Die KeyMission 360 wurde so konstruiert, dass sie den Herausforderungen, mit denen sich Action-Kameras bei anspruchsvollen Outdoor-Aktivitäten konfrontiert sehen, mit Leichtigkeit gerecht wird.
Nikon wird die KeyMission 360 auf der CES in Las Vegas, einer der weltweit größten internationalen Unterhaltungselektronik-Messen, präsentieren (6. bis 9. Januar 2016). Die KeyMission 360 – das erste Modell aus der neuen Action-Kamera-Serie von Nikon – sowie spezielle Zubehörartikel werden in diesem Frühjahr erhältlich sein.
Technische Daten, Design, Produktname, mitgeliefertes Zubehör und Datum der geplanten Markteinführung können je nach Auslieferungsland unterschiedlich ausfallen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.
(Martin Vieten)
Oh je
Da muss aber noch VIEL dran gearbeitet werden, so ist das Video keine Werbung. In fast jeder Sekunde sieht man die Übergänge. So ist das ein (nettes) Gimmick, mehr aber auch nicht.
Au weia,
da wird´s einem ja schwindlig, wenn nicht gar übel, wenn man das Filmchen betracht, selbst wenn man nicht mal ein bisschen herumdreht. Ob Nikon da auf´s richtige Pferd setzt? Vielleicht sollte man nun nach dem Erscheinen der D5 endlich mal den 16 MP Chip aus der D4 für einen würdigen Nachfolger der D700 freigeben und so endlich mal wieder eine anständige Reportagekamera mit vernünftigen Bildraten auf den Markt bringen, statt dem Megapixel-Gewürge mit schlappen fünf Bildchen pro Sekunde. Aber darauf warten wir wohl bis in alle Ewigkeit. Genau so, wie auf einen digitalen Nikonos-Nachfolger. Den Bau von Unterwasserkameras hat der ehemalige Marktführer nämlich komplett verlernt. Stattdessen existiert in diesem Segment nur noch zweifelhaftes Spielzeug.
Cool! Möglichst früh genug…
… ein nicht verfügbares Produkt ankündigen, damit GoPro ja genug Zeit hat, mit einem ausgereiften Produkt nachzuziehen. Im Gegensatz zu Nikon können die das auch.
Vor soviel corporate strategy kann man sich nur verneigen…
Mission
impossible.
Unmöglich
Nikon fährt weiter die Schiene des unbefriedigenden NICHTS HALBES UND NICHTS GANZES:
Nicht jeder unbefriedende Kompromiss ist ein guter.
Anstatt nun noch in den Markt von Aktions-Kameras einzusteigen, sollte Nikon lieber mal seine Digitalkamerasparte in Ordnung bringen.
Da klammert sich Nikon einseitig an den Ansprüchen einer überschaubaren Zahl von konservativen Portrait- und Sportfotografen fest und ignoriert weitgehend die Ansprüche der breiten Konsumentenmarktes.
Der Konsument fotografiert vor allem auf Reisen, also Architektur und Landschaft. Der fotografiert Angehörige anderer Arten, Insekten, Pflanzen. Der fotografiert Protraits höchsten für den eigenen Personalausweis und eher selten auf Konzerten und bei wenig Licht.
Gerade der Ultraweitwinkel wird von Nikon stiefmütterlich behandelt. Erst musste man zu Sigma greifen, weil Nikon noch nicht einmal 10mm Weitwinkel für DX anbot. Als sich dann die Leute bei Sigma eingedeckt hatten und Sigma schon ein 8-16 mm anbot, bequemte man sich bei Nikon mal, ein 10-24mm DX Objektiv heraus zu bringen – zwar mit hohem Preis aber ohne große Blende und ohne Bildstabilisierung und ohne überragende Auflösung.
Superzoomkameras mit berauschenden 1-2/3″ Sensoren hat Nikon jede Menge – außer natürlich welche mit ausreichendem Weitwinkel um in engen Städten Architektur fotografieren zu können.
Im Bereich der 1″ Sensoren (bei Nikon CX-Format genannt), wo – wie die Kameras Panasonic Lumix FZ1000 und Sony RX 100 x beweisen – gute Bildqualität möglich ist und insbesondere die Probleme mit unzureichender Schärfentiefe nicht so präsent sind wie bei FX und DX-Format, wiederholt Nikon das, was es vorher im DX-Format praktiziert hat: Im Ultraweitwinkel wird nichts angeboten.
Zudem haben die von Nikon für 1″-Sensoren angebotenen Objektive eine viel zu kleine Anfangsblende, um die Vorteile der 1″-Sensoren bezüglich Schärfentiefe insbesondere bei wenig Licht ausspielen zu können. Das ist einfach Frevel, was Nikon hier macht.
Sollen jetzt die Leute diesen – mit Verlaub – Schrott von Nikon kaufen und dann darauf vertrauen, dass es Nikon in den nächsten 10 Jahren mal irgendwann schaffen wird, bessere Objektive anzubieten?
Einen schnellen Autofokus mit bis zu minus 4 LW – gibt es z.B. in der Panasomic Lumix FZ1000, der Panasonic G70 und GH4 – aber nicht bei Nikon, jedenfalls nicht in bezahlbarer Hardware
Eine Bildstabilisierung im Ultraweitwinkel – gibt es bei Olympus und mit Einschränkungen bei Panasonic – nicht aber bei Nikon.
Hohe Auflösung und große Blende im Ultraweitwinkel – gibt es bei Olympus – aber nicht bei Nikon.
Oder manuelles Fokussieren im Dunkeln: Der Autofokus versagt, der optische Sucher ist faktisch blind. Dafür gibt es hochauflösende elektronische Sucher mit Fokuslupe und Fokuspeaking mittlerweile bei den meisten Herstellern – aber nicht bei Nikon.
Da wird alle paar Monate eine D3x00 und D5x00 neu herausgebracht was ja auch Kosten verursachen dürfte, ohne dass die grundsätzlichen Mängel behoben würden.
Anstatt nun endlich mal das bisherige Angebot im Konsumerbereich in Ordnung zu bringen, steigt Nikon erneut mit unausgegorener Technik in den Konsumermarkt ein.
Was soll der Blödsinn?
Wer soll sich denn als Konsument das noch länger antun?
Muss sich da noch jemand wundern, dass die Leute dafür kein Geld mehr ausgeben wollen und die Verkaufszahlen entsprechend zurückgehen?
Unmöglich Nachtrag
Nikon streut derweil mal ein paar Gerüchte:
“Nikon startet Angriff auf Sony: Wohl drei Alternativen zur RX100 in Arbeit”
http://www.chip.de/news/Nikon-startet-Angriff-auf-Sony-Wohl-drei-Alternativen-zur-RX100-in-Arbeit_87514587.html
Die Leute sollen wohl daran gehindert werden, bei Sony zu kaufen? Da kann ich nur sagen: Sony kaufen!
Vor mittlerweile 2 Monaten:
“Na geht doch, Nikon!: Erste Hinweise auf DSLM mit APS-C-Sensor”
http://www.chip.de/news/Na-geht-doch-Nikon-Erste-Hinweise-auf-DSLM-mit-APS-C-Sensor_85167162.html
Wenn man den Wasserhahn aufdreht, dann kommt nicht Wasser heraus, sondern ein Zettel, auf dem steht, dass Wasser kommt. (Frei nach dem Buch: Der vormundschaftliche Staat)
Unmöglich Nachtrag 2
Noch ein paar aktuelle Entwicklungen zum Verschlafen für gestandene DSLR-Hersteller.
Hohe Dynamik durch Einsatz von HDR-Technologien (bei Handy-Kameras mit zum Teil schon recht ansehnlicher Qualität praktiziert).
Das bietet Nikon schon bei der D5100 – (das waren noch Zeiten, als Nikon auf dem Stand der Technik führend war) – und legt die Bilder dabei sehr sauber übereinander – aber bietet in dieser Kamera keine Rohdaten, weder von den Einzelbildern noch vom zusammengesetzten HDR-Bild.
Fokusstacking schon beim Fotografieren – insbesondere für größere Sensoren wie APS-C oder Kleinbild interessant.