Canon arbeitet offensichtlich an einem Tilt-Shift-Adapter, der sich mit möglichst jedem EOS-EF-Objektiv an einer EOS-M-Kamera verwenden lässt. Das zumindest legt ein entsprechender Patentantrag nahe, der dieser Tage in den USA veröffentlicht wurde. Der Clou an dem Adapter: Er lässt sich auch mit Zoomobjektiven nutzen, der Autofokus der adaptierten EF-Objektive soll weiterhin funktionieren.
Die jetzt veröffentlichte Patentschrift von Canon beschreibt einen Tilt-Shift-Adapter
für EOS-EF-Objektive an EOS-M-Kameras.
DSLR-Objektive lassen sich meist ohne weiteres an eine spiegellose Systemkamera adaptieren, weil letztere ein deutlich geringes Auflagemaß aufweisen. Es beträgt beim Canon-EF-Bajonett 44 Millimeter, beim M-Bajonett der Canon EOS M jedoch nur 18 Millimeter. Canon ist nun offenbar auf die Idee gekommen, dass das Zwischenstück keineswegs starr sein muss – sondern hat für den Adapter von EOS EF auf EOS M mit einer Länge von rund 26 Millimetern einen Tilt-Shift-Mechanismus ersonnen. Das legt zumindest eine Patentschrift nahe, die am 20. August 2015 in den USA veröffentlicht wurde.
Der in der Patentschrift beschriebene Adapter kann aber noch weitaus mehr, als lediglich einen Tilt-Shift-Mechanismus für nahezu jedes angeschlossene Objektiv bereitzustellen. Er ist darüber hinaus in der Lage, EOS-EF-Objektive ohne Kompatibilitätseinschränkungen an eine EOS-M-Kamera zu adaptieren – also inklusive Blendensteuerung und Autofokus. Der Adapter ist ferner mit einer eigenen CPU ausgestattet, die unter anderem den aus der Verstellung resultierenden nutzbaren Bildkreis berechnet und eine EOS M veranlasst, das Bild entsprechend zuzuschneiden. Der Clou dürfte aber wohl sein, dass der intelligente Adapter bei Objektiven mit Bildstabilisator die entsprechenden Linsengruppen abhängig von der Tilt-/Shift-Stellung permanent so verschieben kann, dass der nutzbare Bildkreis vergrößert wird.
Im Flussdiagramm wird beschrieben, wie bei verschwenktem Adapter der
optische Bildstabilisator zur Optimierung des Bildkreises genutzt werden kann.
Wie immer bedeutet eine Patentschrift nicht, dass in absehbarer Zeit ein entsprechendes Produkt auf den Markt kommen wird. Zu wünschen wäre es in diesem Fall sicherlich: Der hier ersonnene Tilt-/Shift-Adapter könnte nicht nur dem EOS-M-System einigen Auftrieb geben, sondern auch ganz neue Aufnahmetechniken mit Kleinbildobjektiven begründen.
(Martin Vieten)
Großartige Idee
und das Elektro-Optische System EOS konsequent weitergedacht. Die digitale Fachkamera sozusagen. Sehr interessant.
Patentkeule
Die Idee ist gut, hoffentlich will Canon mit dem Patent nicht bloß Fremdhersteller am Verkauf ihrer Produkte behindern.
Der Gedanke liegt natürlich nahe
das kürzere Auflagemaß der Spiegellosen-Kameras für eine bessere Verstellung der Objektive zu nutzen. Aber bitte das System nicht als digitale Fachkamera feiern.
Genau lesen
Ich habe nicht das Gesamtsystem mit einer Fachkamera verglichen, sondern nur die vorgestellte Technik des Adapters. Mit der Erweiterung, dass auf diese Weise eine große Menge an Komfort dazu kommt. Allein der Monitor als Mattscheibenersatz. Von der M bin ich überhaupt nicht begeistert und habe mir stattdessen eine Panasonic MFt zugelegt
Großartige Idee?
Was soll an der Idee großartig sein? Worin soll die Idee überhaupt bestehen?
Da mag ein nützliches Produkt rauskommen, an der Idee an sich vermag ich jedoch nichts neues zu erkennen. Wo ist die Erfindungshöhe?
Hauptsache gut
[quote=Gast][quote=Gast]Schade, dass es so einen (wahrscheinlich) feinen Adapter nur für diese EOS M-Möhren geben wird. Ich hätte gern so ein Teil für mein Fuji.[/quote]
hätten Sie den gern …?[/quote]
Ist mir ziemlich egal. Da Fuji keine eigenen KB-Brennweiten hat, könnte man beim Anschluss jede Marke wählen, die v. a. qualitativ hochwertige Superweitwinkel im Programm hat. Oder warum nicht gleich ein Fujinon -Shift mit 16 mm?
Vielversprechender Lösungsansatz
Wie einst die Leica M3 die Meßsuchertechnik revolutionierte, so wäre die automatische T/S-Technik ein ebensolcher Meilenstein.
Es ist jedenfalls
sinnvoll, ohnehin vorhandene, übergroße Bildkreise für Tilt- und Shift-Verstellungen zu nutzen.
Da die konkrete Anwendung aber auch entsprechenden Aufwand, ein gewisses Knowhow erfordert, sehe ich die Zukunft des Shiftens doch eher, wenn auch keineswegs technisch hochwertiger, in der Kombination aus Lagesensoren und Software.
Nette Idee, falscher Anschluss. 😉
Schade, dass es so einen (wahrscheinlich) feinen Adapter nur für diese EOS M-Möhren geben wird. Ich hätte gern so ein Teil für mein Fuji.
Falsche Wahl
[quote=Gast]Schade, dass es so einen (wahrscheinlich) feinen Adapter nur für diese EOS M-Möhren geben wird. Ich hätte gern so ein Teil für mein Fuji.[/quote]
Da haben sie mit ihrer Fuji offensichtlich die falsche Wahl getroffen!
Und für welche Objektive
[quote=Gast]Schade, dass es so einen (wahrscheinlich) feinen Adapter nur für diese EOS M-Möhren geben wird. Ich hätte gern so ein Teil für mein Fuji.[/quote]
hätten Sie den gern …?
Eine lustige Geschichte
Zitat:
“Wie immer bedeutet eine Patentschrift nicht, dass in absehbarer Zeit ein entsprechendes Produkt auf den Markt kommen wird.”
Es wird überhaupt nicht auf den Markt kommen, weil es schlicht eine Ente ist.
Einfach mal so ein Objektiv am Bajonett kippen und das dann als Tilt-Shift-Adapter verkaufen – unglaublich.
MfG
Die Laiin
Weil’s solche Teile
tatsächlich schon gibt, und wir auch wissen, wie flexibel Canons Elektronikbajonett ist, nehmen wir Ihnen die Laiin glatt ab …
Patentanmeldung
Das verlinkte Dokument ist eine Patentanmeldung. Nur wenn ihre Prüfung ergibt, dass der beanspruchte Gegenstand neu und erfinderisch ist, kann es zur Erteilung eines Patents kommen. Gegenstand der Prüfung sind zunächst die Ansprüche. Sie können im Lauf des Prüfungsverfahren geändert werden. Die Zeichnung ist in der Patentschrift enthalten und betrifft darin beschriebene Sachverhalte. Sie sagt über den beanspruchten Gegenstand aber nichts aus. Es wird angeregt, “Patent” in der Überschrift durch “Patentanmeldung” zu ersetzen.