Während der zweimonatigen Pause von photoscala ist eine Menge passiert, wir haben es hier zusammengefasst. Eine Meldung ist uns allerdings durch die Lappen gegangen, die uns so wichtig erscheint, dass wir sie hier nachreichen: Phase One hat Anfang Juni das neue XF-Kamerasystem vorgestellt.
Das Mittelformatsystem Phase One XF zeichnet sich laut Pressemitteilung aus durch einen neuen Autofokus, neue modulare Optionen, eine neue Software sowie eine flexible Touch-Steuerung. Ebenfalls neu und passend (nicht nur) zum XF-System sind zwei Objektive von Schneider-Kreuznach mit den Brennweiten 120 Millimeter beziehungsweise 35 Millimeter. Das „Phase One XF“-System ist mit verschiedenen Backs ab 50 Megapixel zu Preisen ab ca. 32.000 Euro erhältlich. Die neuen Objektive kosten jeweils rund 5.500 Euro.
Das XF-System ist äußerst modular.
Es sind drei verschiedene Backs mit Auflösungen von 50 bis 80 Megapixel erhältlich.
Pressemitteilung von Phase One A/S:
Phase One präsentiert die Zukunft der High-End-Fotografie
Markteinführung des Phase One XF Kamerasystems – die vollständig modulare Plattform ermöglicht eine neue Art der Bilderfassung
KOPENHAGEN, 2. Juni 2015 – Phase One setzt neue Standards im Bereich der professionellen Fotoausrüstung. Das heute veröffentlichte XF Kamerasystem wurde im eigenen Haus entwickelt und stellt das Ergebnis einer grundlegenden Überarbeitung aller Kernelemente eines modernen Kamerasystems dar. Mit robuster Mechanik, fortschrittlicher Elektronik, neuem Autofokus, neuen modularen Optionen, neuer Software und flexibler Touch-Steuerung ist dieses System das Resultat von mehr als 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der digitalen Bilderfassung, Engagement in Sachen offene Systeme und einem konsequenten Fokus auf Bildqualität.
„Es ist unser zentrales Anliegen, die weltbesten Fotografen dabei zu unterstützen, noch ausdrucksstärkere Bilder einzufangen, sich als Künstler abzuheben und Spaß bei der Arbeit zu haben“, sagt Henrik O. Håkonsson, Geschäftsführer von Phase One. „Unser neues XF Kamerasystem liegt Fotografen in der Hand wie eine Stradivari dem Geigenspieler.“
Mit dem XF Kamerasystem veröffentlicht Phase One sein bisher schnellstes, stabilstes und vielseitigstes Kamerasystem für professionelle Fotografen. Zu den wesentlichen Weiterentwicklungen gehören:
- Neuer Autofokus – Das XF Kamerasystem markiert einen Meilenstein für Phase One – ein neu angemeldetes Patent und ein inhouse entwickeltes Autofokussystem: die Honeybee Autofocus Platform (HAP-1).
- Neues flexibles OneTouch User Interface (UI) – Das OneTouch UI ist eine makellose, individuell anpassbare Kombination aus Einstellrädern, Tasten und Touchscreens und folgt den typisch skandinavischen, klaren Gestaltungsprinzipien. Der Fotograf hat die Möglichkeit, die Bedienelemente via Kamera oder Software zu personalisieren und an die jeweilige Aufnahmesituation anzupassen. Das OneTouch UI ist, dank des neuen und modernen Phase One Kamerabetriebssystems, erweiterungsfähig und wird den Nutzerbedürfnissen und dem Kundenfeedback entsprechend weiterentwickelt.
- Neue IQ3 Digitalbacks – Das neue IQ3 80 MP Vollformat-Digitalback erlaubt Belichtungszeiten von bis zu 60 Minuten und nutzt einen neuen und firmeneigenen Bildsensor. Es steht in einer Reihe mit den neuen IQ3 60 MP und IQ3 50 MP Digitalbacks – sie alle zeichnen sich durch Schnittstellen mit hoher Bandbreite aus, was die Verwendung modernster Tools, einschließlich Power Sharing, möglich macht.
- Neue Objektive für 100 MP und darüber hinaus – Die zwei neuen Phase One Schneider-Kreuznach Zentralverschlussobjektive, 120 mm und 35 mm, sind auf Auflösungen bis über 100 MP ausgelegt. Sie gehören zu den 20 hochauflösenden Mittelformatobjektiven von Phase One, zu denen Zentralverschluss-, Schlitzverschluss-, Spezial- und Zoomobjektive zählen. Daneben werden zusätzlich 60 ältere Objektive unterstützt.
- Das neue Capture One 8.3 – Capture One Pro 8.3 ist optimal auf das XF Kamerasystem ausgerichtet und liefert beste Bildqualität, über 25 innovative fotografische Werkzeuge und einen wegweisenden Workflow. Die Software unterstützt mehr als 300 verschiedene DSLRs, bietet Individualisierungsmöglichkeiten und beschleunigt das kabelgebundene Fotografieren um bis zu 30 %.
- Neue modulare Sucher – Mit dem XF Kamerasystem wird auch ein neuer 90° Prismensucher sowie ein neuer Lichtschachtsucher eingeführt. Der Vollformat-Glasprismensucher ist der hellste seiner Art und wird serienmäßig bei allen XF Kameras verbaut. Beim neuen Lichtschachtsucher (ein zeitloser Klassiker) lässt sich durch den HAP-1 Autofokus die Belichtungsmessung vornehmen.
Ebenfalls neu zum XF-Kamerasystem gibt es einen optionalen Lichtschachtsucher.
Die Vorteile des Phase One Mittelformats
Mittelformatsensoren sind 2,5-mal größer als Sensoren beim 35 mm DSLR-Format und erzielen eine unübertroffene Auflösung. Die großen Pixel ermöglichen einen hohen Dynamikumfang und außergewöhnliche Weitwinkel. Phase One produziert einzigartige Sensoren und verfügt über eine weltweit führende Fachkompetenz auf dem Feld der Sensorentwicklung und -optimierung. Während sich die modularen Optionen anderer Kameras im Angebot von Wechselobjektiven erschöpfen, geht Phase One mit seinem Engagement in Sachen plattformoffener Systeme einen Schritt weiter. Neben der Auswahl an Objektiven lassen sich auch der Kamerabody, die Bildsucher und die Digitalbacks von Phase One auswechseln, um so maximale kreative Möglichkeiten zu gewährleisten (einschließlich der Kombinationsmöglichkeit mit Geräten anderer Hersteller, wie beispielsweise beim Anschließen eines Backs an eine Fachkamera). Darüber hinaus bieten Phase One Kamerasysteme langfristige Upgradeoptionen und stellen Anlagewerte dar.
Die Phase One XF Mittelformatkamera weist schnellste Reaktionszeiten auf
Die Phase One XF Kamera verfügt über eine völlig neue Elektronikarchitektur, schnellere Prozessoren, verbesserte Sensoren (inklusive Gyro-Sensoren und Beschleunigungsmesser) sowie einen integrierten Profoto Blitzauslöser.
Zur „Honeybee Autofocus Platform“ (HAP-1) gehören ein neuer maßgeschneiderter Prozessor und ein hochauflösender CMOS AF-Sensor. Das neue weiße AF-Hilfslicht und ein von Phase One eigens entwickeltes Muster arbeiten absolut präzise. Mit dem neuen Feature für hyperfokale Distanz lässt sich ein hyperfokaler Fixpunkt bei jedem Objektiv individuell festlegen und bei Bedarf automatisch wieder aufrufen.
Das neue XF OneTouch User Interface verbindet Leistung mit Einfachheit.
- Intuitive Touchscreens – Dem Nutzer stehen zwei Touchscreens zur Verfügung: Ein 1,6” großes, transflektives Display für gute Sicht bei allen Lichtverhältnissen und ein 3,2” großer Retina-Touchscreen für hochwertige Vorschaubilder, dessen Zoom sich durch kurzes Antippen steuern lässt.
- Individualfunktionen – Die XF Kamerasteuerung kann direkt an der Kamera selbst oder via Tethering von einem Computer oder mobilen Endgerät aus vorgenommen werden. Mit den drei individuell anpassbaren Einstellrädern und sechs personalisierbaren Bedienelementen kann der Fotograf die Kamerafunktionen jederzeit auf unterschiedlichste Bedürfnisse ausrichten.
- Erweiterung des Kamerabetriebssystems – Mit dem neuen Betriebssystem und dem OneTouch UI der XF Kamera lassen sich Upgrades schnell und einfach durchführen. Dem Nutzer stehen so neue Features und besondere Anpassungsoptionen zur Verfügung, welche das Feedback der Kunden miteinbeziehen. Die Besitzer des XF Kamerasystems haben die Möglichkeit, Ideen und Wünsche einzureichen und profitieren bei einem Upgrade ihres Systems von den neu entwickelten Features.
Die neuen IQ3 Digitalbacks – Die digitalen Rückteile verfügen über den ersten Phase One 80 Megapixel Sensor, der Belichtungen von bis zu einer Stunde zulässt. Die IQ3 Digitalbacks sind leistungsstark, sorgen für eine schnellere Datenübertragung und erlauben Power Sharing. Das Hochleistungsinterface der IQ3 Backs ermöglicht viele erweiterte Integrationsfeatures und wird die Basis für Updates des OneTouch UI in den kommenden Jahren sein.
Mit den beiden ebenfalls neu vorgestellten Objektiven bietet Phase One inzwischen eine recht große Auswahl.
Capture One 8.3 – Capture One ist in der Lage, Phase One Systeme von anderen Kameras zu unterscheiden und bietet Fotografen durch branchenführende RAW-Konvertierung und Bildverarbeitungswerkzeuge zuverlässig hohe Bildqualität. Das aktuelle Update ermöglicht 30 % schnelleres Tethering. Mit der Wi-Fi-Verbindung der IQ3 Backs lässt sich die XF über jedes iOS Gerät mit Capture Pilot auslösen.
Service & Support
Phase One bietet erstklassigen Service, inklusive einer 8-Stunden-Rückmeldegarantie für Hardware-Kunden, einer beispiellosen 5-Jahres-System-Garantie, einer 5-Jahres-Leihgeräte-Garantie und direkten Support von Phase One sowie einem globalen Netzwerk kompetenter Partner.
Preise und Verfügbarkeit
Das Phase One XF Kamerasystem ist ab sofort über Phase One Partner weltweit erhältlich: www.phaseone.com/partners/
XF camera body, IQ3 Digital Back, Prism Viewfinder & Schneider Kreuznach 80mm LS lens: XF IQ3 80MP – 38.990,00 EUR / 48,990.00 USD
XF IQ3 60MP – 33.990,00 EUR / 41,990.00 USD
XF IQ3 50MP – 31.990,00 EUR / 40,990.00 USD
Phase One Schneider Kreuznach Leaf Shutter lenses:
120mm – 5.490,00 EUR / 6,490.00 USD
35mm – 5.490.00 EUR / 6,490.00 USD
Alle Systeme werden mit der Software Capture One 8 für optimale RAW-Verarbeitung und Bildbearbeitung ausgeliefert.
Bitte nehmen Sie Kontakt zum Phase One Partner in Ihrer Nähe auf, um eine vollständige Liste aller verfügbaren Komponenten des Phase One XF Digitalsystems zu erhalten.
Alle Phase One Fotografen haben die Möglichkeit, attraktive Upgrade-Angebote für Kamerasysteme wahrzunehmen. Melden Sie sich für eine Kamerademo an: www.phaseone.com/demo
(Redaktion photoscala)
Besser als das Leica S System?
Damit überhaupt heute wer einschreibt – wo sind eigentlich die vielen “Schreiber” von vor 3 Monaten und davor geblieben? – ist dieses System besser als das Leica S System (oder auch Pentax, Hasselblad, Mamiya – habe ich wem vergessen?)?
Meine Affinität würde ja mehr bei einem digitalen Large Format liegen, aber das Ganze bleibt in seiner digitalen Ausformung bis dato wohl nur Illusion.
“Aufgelöst jedwege Form, ein Dämmerlicht stumpfer Unsicherheit über einer gespenstischen Welt, tastet der Mensch, einem irrenden Kinde gleich, am Faden irgendeiner kurzatmigen Logik durch eine Traumlandschaft, die er Wirklichkeit nennt und die ihm doch nur ein Alptraum ist” (Hermann Broch in “Die Schlafwandler”)
Was für eine Frage
Natürlich!
Relevanz des digitalen Mittelformats
Das System mag durchaus eine Reihe netter Features haben.
Nur stellt sich insgesamt die Frage nach der Marktrelevanz des digitalen Mittelformats. Durch VF-Kameras von CaNikon und Sony ist die Zahl der Anwendungen, für die es wirklich solcher Systeme bedarf, arg gesunken.
Die WorkingPros, die sich ein solches System wünschen, müssen Kunden haben, die ihnen das Einpreisen solchen Equipments erlauben und wohl vielfach auch eine Bank, die ihnen dafür Kredit gibt.
Wenn man sieht, dass es nahezu genauso viele konkurrierende Systeme im MF-Bereich gibt wie im KB VF-Bereich, ist es leicht vorstellbar, dass bei einem weltweiten jährlichen Marktvolumen von 1.500-2.500 Systemen (1 Kamera plus Objektiv ist schon ein System) vor 3 Jahren, es für ein paar der Hersteller recht eng werden dürfte.
Wenn dann Sony mit noch höhren MP-Zahlen und Fuji vielleicht mit einem eigenen MF-System auf den Markt kommen, wird es noch enger.
Und so fühlt es sich für einen Fotografen auch nicht nach nachhaltiger und sicherer Investition an, in ein solches neues System zu investieren.
Oder: Wieviel Markt ist noch übrig für Systeme, die teurer als eine Pentax 645Z sind?
Gerade aus der Sicht
der Nachhaltigkeit erscheint mit ein System mit wechselbaren Backs allen anderen deutlich überlegen. An der Qualität der Pixel oder der Objektive scheitert ohnehin keiner der Hersteller. Und wenn schon die Pixelmengen absehbar ins Kraut schießen, verteilt man sie immer noch vorzugsweise auf ordentlich dimensionierten Flächen. Allein aus der Perspektive schaut’s anderswo eher mittelprächtig aus.
Marktrelevant Mittelformat und auch Vollformat
[quote=Bernie 2.0]Nur stellt sich insgesamt die Frage nach der Marktrelevanz des digitalen Mittelformats. Durch VF-Kameras von CaNikon und Sony ist die Zahl der Anwendungen, für die es wirklich solcher Systeme bedarf, arg gesunken.[/quote]
Nicht nur durch Vollformatkameras, sondern auch durch DXO Optics Pro.
Wenn man seine Bilder mit DXO bearbeitet, kann man mit der Nikon D4s garantiert auch in der Nacht freihand fotografieren.
Die Entwicklung geht in die Richtung, auch die Vollformat-Kameras weigehend abzulösen. Die Besitzer einer Vollformat-Kamera wissen es nur noch nicht.
Derzeit scheint perspektivisch das sinnvollste Format das APS-C-Format zu sein. Bereits jetzt haben moderne APS-C-Kameras mit 24 MPix eine sehr hohe Auflösung und mit 14,6 Blendenstufen eine sehr hohe Dynamik. Und sie kosten nur einen Bruchteil der Vollformattechnik. Einzig am späten Abend und Nachts ist das Rauschen noch spürbar höher als bei Vollformat. Wer also im Dunkeln die Flugzeuge am Himmel, Personen oder Schnellzüge fotografieren will, der hat mit Vollformat noch einen Vorsprung. Tagsüber hat man Dank DXO-Prime Rauschminderung faktisch keine Vorteile mehr.
Naturblond?
Weil, nur der Weiße Riese wäscht weißer … 😎