Der Landschaftsfotograf Michael Kenna bevorzugt nach wie vor die traditionelle, analoge Technik auf Film, die ihm mehr Freiheit lässt und die ihn unabhängiger macht. Eine Ausstellung in Iserlohn, in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden, zeigt jetzt über 100 seiner Werke aus allen Schaffensperioden:
Pressemitteilung der Städtischen Galerie Iserlohn:
Michael Kenna – Retrospektive
Städtische Galerie Iserlohn, 28.11.2014 – 22.02.2015
Die Einsamkeit und Ruhe, die Michael Kennas Landschaftsaufnahmen so unverwechselbar machen, scheinen im Widerspruch zu seinem rastlosen Leben als Globetrotter zu stehen. Ausstellungen, Lesungen und Signierstunden auf allen Kontinenten stehen in seinem dicht gefüllten Kalender. Er achtet dennoch auf seine „innere Mitte“, und wenn er nachts für mehrere Stunden den Verschluss seiner Hasselblad offenhält, erlebt er genau jene meditative Stille und hält sie auf seinen Negativen fest, die zu seinem stilbildenden Markenzeichen geworden ist.

Michael Kenna, Huangshan Mountains, Study 2, Anhui, China, 2008
©Michael Kenna
Michael Kenna, 1953 in dem kleinen Ort Widnes im Nordwesten Englands geboren, ist der wahrscheinlich renommierteste zeitgenössische Landschaftsfotograf weltweit. Er lebt heute mit seiner Familie in Seattle in den USA.
Der Fotograf bevorzugt nach wie vor die traditionelle, analoge Technik auf Film, die ihm mehr Freiheit lässt und ihn unabhängiger macht. Die kleinen, quadratischen Formate, allesamt handabgezogene, selen-getonte Prints, sind delikate Preziosen, die eine faszinierende Atmosphäre, eine grafische Meisterschaft und eine großartige formale Einfachheit besitzen.
Nach seiner Ausbildung an der Banbury School of Art wechselte Michael Kenna Mitte der siebziger Jahre an das London College of Printing, um sich professionell mit Fotografie zu beschäftigen. Die Dunkelkammerarbeit ist bis heute ein wesentlicher und bestimmender Bestandteil seines fotografischen Prozesses geblieben. Neben seinen Vorbildern Bill Brandt, Eugène Atget und Josef Sudek prägte ihn vor allem die Zeit bei Ruth Bernhard. 1977 ging Michael Kenna nach San Francisco, um fast zehn Jahre als Assistent für die amerikanische Fotografin zu arbeiten. Danach rückte immer mehr seine eigene Karriere in den Fokus. Michael Kenna löste sich formal und inhaltlich von seinen Vorbildern und erhob die eigene Stimme, die im Laufe der Jahre immer kräftiger wurde. Heute ist er selber ein Meister mit einer großen Anhängerschaft und leider auch zahlreichen Plagiatoren geworden.

Michael Kenna, Lijiang River, Study 4, Guilin, China, 2006
©Michael Kenna
Michael Kenna, Torii Gate, Study 2, Shosanbetsu, Hokkaido, Japan, 2014
©Michael Kenna
Michael Kennas Werke entstehen bei ungünstigen Lichtbedingungen. Die Leichtigkeit des Sommers und das helle Licht meidet der Künstler zumindest in seinen Bildern. Das Prozesshafte der Aufnahme, das langsame Einschreiben des Lichts auf dem Trägermaterial, korrespondiert stark mit dem persönlichen Erleben der Orte, die Michael Kenna fotografiert. Es handelt sich um spirituell aufgeladene aber auch industriell und kulturell codierte Architekturen und Landschaften, in denen der flüchtige Augenblick keine Rolle spielt. Natur und menschliche Strukturen entfalten hier oft seit Jahrhunderten einen eigenen, besonderen Dialog, dem der Fotograf nachspürt. Aufnahmen wie die von den Touristenströmen befreiten Nachtansichten des Mont St. Michel atmen die spirituelle Kraft und Energie des Felsenklosters, die man zu anderen Zeiten kaum mehr erleben kann. Dies findet seine Entsprechung in ähnlichen Aufnahmen buddhistischer Tempelanlagen in Asien oder den heiligen Nebelbergen von Huangshan. Der Prozess der persönlichen Annäherung des Künstlers kann dauern. Selten reist Michael Kenna nur einmal an einen Ort. Bei jeden neuen Begegnung entstehen neue Aufnahmen wie aus einem Strom der Möglichkeiten. Michael Kenna glaubt dabei nicht an das neutrale fotografische Dokument aber an die unbedingte Interpretation der subjektiven Erfahrung in vielen verschiedenen Ansichten.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Iserlohn, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden ist, ist mit über 100 Werken aus allen Schaffensperioden die erste große Überblicksausstellung von Michael Kenna in Deutschland.

Michael Kenna, Plank Walk, Morecambe, Lancashire, England, 1992
©Michael Kenna
Ausstellung:
Michael Kenna – Retrospektive
28.11.2014 – 22.02.2015
Städtische Galerie Iserlohn
Theodor-Heuss-Ring 24
58636 Iserlohn
(thoMas)
Unabhängiger?
traditionelle, analoge Technik auf Film, die ihm mehr Freiheit lässt und die ihn unabhängiger macht.
Wovon eigentlich? Unabhängiger von chemischem Film, Belichtungsmesser, Entwicklerchemie, Dunkelkammer und dem ganzen Aufwand sicher nicht.
Aber mit 60 fällt es Kenna vielleicht einfach nur schwer, die Sachen anders zu machen als früher…
Kopfschütteln
[quote]Aber mit 60 fällt es Kenna vielleicht einfach nur schwer, die Sachen anders zu machen als früher…[/quote]
Manche Kommentare sind so dumm, da kann man sich nicht mal mehr drüber aufregen!
Projektionen
[quote=Gast][quote]Und ich frage mich erschrocken, was in meinem Leben schiefgelaufen ist.[/quote]
Vielleicht einfach weniger arrogante, unsachliche und letztendlich neidische Kommentare verfassen, wäre u. U. ein Ansatz 🙂
Wers nicht wirklich kann, der sollte nicht auf erkennbar unsägliche Ersatzhandlungen ausweichen, sondern einfach das Können anderer still genießen und anerkennen. Wäre eine Möglichkeit.[/quote]
Also zuerst einmal bitte ich Sie, nicht Zusammenhänge auseinanderzureissen und dabei so zu tun, als hätten Sie das Recht darauf. Das ist nämlich nur billige Propaganda auf Kosten anderer.
Zweitens weiss ich nicht, was Sie gerade von mir wollen? Ich habe hier kommentiert. Wenn Sie das nicht gut finden, okay. Aber respektieren Sie das doch bitte auf eine anständige Weise.
Drittens müssen Sie mir nicht sagen, was ich genießen soll. Das weiss ich selbst besser.
Und letztens: Die hier veröffentlichten Bilder gefallen mir allesamt NICHT. Wie Sie gesehen haben, habe ich mich jedoch zurückgehalten und mich auf das konzentriert, was mir besonders missfallen hat: Die “Laudatio” auf den Künstler. Es ist bedauerlich, dass Sie den feinen Unterschied nicht bemerkt haben.
Gut Licht!
Der Bob wird dir gefallen
http://www.bobkolbrenerphotography.com/land10_p21.html
Das Bewerten und Vergleichen überlasse ich den Intellektuellen, man beachte meine Wortwahl.
-O
Bob Kolbrenner (ohne h)
http://www.bobkolbrenerphotography.com/
Analog forever
Wunderschöne Arbeiten, ein analoger Augenschmaus!
Analog forever
[quote=Gast]Wunderschöne Arbeiten, ein analoger Augenschmaus![/quote]
Mit Augen ohne Schmaus digital betrachtet;-)))
h.
Analog forgestern
[quote=Gast]Wunderschöne Arbeiten, ein analoger Augenschmaus![/quote]
Was ist denn ein analoger Augenschmaus?
Beeindruckende Bilder
OhWeh
oh weh
wenn man vom fotografieren ohnehin keine Ahnung hat so wie Sie ist das oh weh klar.
Hab’ ich schon mal erwähnt
dass und warum ich das Quadratformat so mag …!? 😎
Aua
“Der Landschaftsfotograf Michael Kenna bevorzugt nach wie vor die traditionelle, analoge Technik auf Film, die ihm mehr Freiheit lässt und die ihn unabhängiger macht. ”
Nun, mir bluten gerade die Augen… wie ich das so lese. Und ich frage mich erschrocken, was in meinem Leben schiefgelaufen ist. Habe ich die Freiheit der digitalen Technik seit ihrer nutzbaren Existenz als Unfreiheit verkannt? Bin ich auch ein Künstler – bloß seitenverkehrt?
Okay, ich gebe zu: Ich halte es für eine Chuzpe, die Unfreiheit analoger Technik als Freiheit verkaufen zu wollen. Insbesondere im Kontext der hier explizit dargestellten Unfreiheit des Künstlers (nicht zuletzt) im Kontext nächtlicher Frondienste am Hassi-Verschluss.
Apropos Plagiatoren (siehe Text): Wer hier wen plagiiert, lasse ich mal als Frage im Raum stehen. Ich denke, die Lobby entscheidet.
“Die Einsamkeit und Ruhe, die Michael Kennas Landschaftsaufnahmen so unverwechselbar machen, scheinen im Widerspruch zu seinem rastlosen Leben als Globetrotter zu stehen. Ausstellungen, Lesungen und Signierstunden auf allen Kontinenten stehen in seinem dicht gefüllten Kalender. Er achtet dennoch auf seine „innere Mitte“, und wenn er nachts für mehrere Stunden den Verschluss seiner Hasselblad offenhält, erlebt er genau jene meditative Stille und hält sie auf seinen Negativen fest, die zu seinem stilbildenden Markenzeichen geworden ist.”
Rastlos und doch die innere Mitte – und dann auch nachts nicht schlafen, dafür aber den Verschluss der HB offen halten – na, wenn das mal gut geht. Logisch ist es auf keinen Fall.
Der arme Herr Kenna – wer weiss, was da in seinem Leben wirklich passiert ist. Aber das darzustellen hätte es vielleicht eines besseren Schreiberlings bedurft. Oder nicht? Na, ich will mal nichts gesagt haben.
Gut Licht!
Armes Lichdla
[quote=Gast] Oder nicht? Na, ich will mal nichts gesagt haben.
Gut Licht![/quote]
Wennst dei Goschn kaldn häsd, wärs bässer gwesn!
Fei wärkli
sachd dä Frange
Naja, das kann man sich fragen:
[quote]Und ich frage mich erschrocken, was in meinem Leben schiefgelaufen ist.[/quote]
Vielleicht einfach weniger arrogante, unsachliche und letztendlich neidische Kommentare verfassen, wäre u. U. ein Ansatz 🙂
Wers nicht wirklich kann, der sollte nicht auf erkennbar unsägliche Ersatzhandlungen ausweichen, sondern einfach das Können anderer still genießen und anerkennen. Wäre eine Möglichkeit.
Absolute
Klasse: der magische Blick!
Kenna
Gefühlt habe ich seine Werke immer, doch so konzentriert wie einige Arbeiten von Adams und Kohlbrenner waren sie nie.
Dennoch ein hoher Geist, dieser Michael Kenna.
-O
Ich denke die Sache mit der
Ich denke die Sache mit der Unabhängigkeit bezieht sich vor allem darauf, dass Kenna häufig zu Fuß in Gegenden unterwegs ist, in denen die nächste Steckdose Meilenweit entfernt ist.
Wenn man das unbedingt
vergleichen will. Das eine wie das andere steht für sich, würde ich sagen.
Und es gibt ja noch ein paar andere Kollegen, die sich in ähnlicher Weise auf dem endlosen Bildergarten der Fotowelt bewegen. Nicht alles muss man gegeneinander bewerten – die big competition reicht schon auf dem Fußballfeld oder auf der Rennbahn. In der Kultur geht es um die Vielfalt der Äußerungen und Sichtweisen, das kann man auch einfach so stehen lassen, wie es ist.
Und, wer bitte ist Kohlbrenner?
Merke: Was für einen Literaturphilosophen
“das langsame Einschreiben des Lichts auf dem Trägermaterial”
ist für einen normalfotografen eine langzeitaufnahme
Am besten nicht auch noch eine Kunstreportage versuchen. Ausser die Texte nehmen an einer Ausscheidung teil….
Im übrigens sind sie keine Kunst. Nestroy hat mal gesagt: was man kann ist keine Kunst mehr…
Sehenswert – so oder so!
Es ist doch vollkommen belanglos, ob Kenna seine Bilder nun analog, digital oder in einer Mischung aus beidem erstellt. Er pflegt seinen Bildstil und kommt mit seiner Technik zu seinen Ergebnissen. In jedem Fall sehenswert – ob man nun ein Kenna-Fan ist oder nicht!
P.S.: Nichts auf dieser Welt ist unabhängig und frei von irgendetwas anderem möglich. Totale Freiheit in der Fotografie gibt es nicht. Schon gar nicht auf technischer Ebene – analog, digital oder sonst wie…
So ist es!
Bei gelungenen Aufnahmen stellt sich weder die Frage nach der Komposition (Blickwinkel, Blende, Zeit sowie den Schärfe-/Unschärfeebenen) noch nach dem technischem Equipment!
Ganz genau so
ist es!
Wieso?
Wieso hacken hier eigentlich so viele auf dem Künstler herum? Er kann doch gar nichts für diese Pressemitteilung! Er würde doch vermutlich ebenfalls laut über sie lachen. Schließlich fehlen da noch die ganzen anderen Schaumschlägerphrasen wie “kontrovers diskutiert”, “Synergieeffekte nutzen”, “Energiewende”, … . Tststs! Das müßte man mittlerweile auch in der Weltstadt Iserlohn besser können! Und dann noch kein Wort darüber, wie sich die Ausstellung ins Gender-Mainstreaming-Konzept einbettet! Und ob Künstler und/oder Ausstellung nun CO2-neutral sind, ist auch nicht erkennbar! Pfui!
(Hey, das war ironisch gemeint! 😉
Dafür ist es traurig, wie viele der Leser dieser Webseite unter Minderwertigkeitskomplexen leiden und deshalb hier sinngemäß nur solche Einträge hinterlassen: “Hey, meine Kamera hat 3000 Megapixel und macht laut Hersteller konkret gute Bilder! Wieso bin ich jetzt auf einmal kein Künstler?! Ich habe mir doch extra Adobe Photoshop dazu gekauft!”
Hinschauen und Genießen,
oder die Salienz des Augenblicks wahrnehmen, wer da noch nach anlog oder digital oder nach was weiß ich fragt, sollte lernen zu leben!
Oder sehen manche hier nur noch ihr Spiegelbild, wenn sie in einen stillen See schauen?
Beste Grüße und ein schönes Adventswochenende!
Falko Molitor