Wie vielfältig Fotografie sein kann, zeigt uns diese Ausgabe von Foto-Frisch exemplarisch. Was haben die Fotocollagen von Helga Schmidhuber mit dem Frauen-Fotos von Elliott Erwitt zu tun? Sie sind alle Teil eines fotografischen Bildermeeres, in dem dann und wann echte Perlen zu finden sind. Darum geht es in Foto-Frisch: solche Perlen vorzustellen. Und so empfehlen wir auch in diesem Monat wieder einige Bücher – und eine Ausstellung in Bremen:



Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist schon oft ein lohnendes fotografisches Sujet gewesen. Mit ihrem Buch „Samba Brazil Love“ widmet sich Britta Strohschen der Welt des Galoppsports. Ihr Thema ist das Verhältnis von Mensch und Tier, das sich zwischen verschiedenen Polen bewegt. Zuneigung, Abhängigkeit und Macht sind die bestimmenden Faktoren. Ein gut konzipiertes Buch, bei dem sich dynamische und stille Bilder abwechseln. „Ihr Blick ist antiideologisch, wobei ihre Faszination für das Sujet von kritischer Distanz begleitet wird“, so Wolfgang Zurborn, der den Buchtext verfasst hat.

Ingo Gebhard, Jens Dorow, Strandwärter
Ingo Gebhard, Holzbuhne
Ingo Gebhard, Saisonende
Nicht die Tierwelt, sondern die Welt der Menschen beleuchtet Ingo Gebhard in seinem Buch „Meer-Menschen“. Die Meer-Menschen sind besondere Menschen, zeigt er uns in seinen Schwarzweißfotografien: raue, zerknitterte, großporige Typen. Von Meer, Sonne und Winden umtost. Einige Prominente sind auch darunter, wie etwa Polarfahrer Arved Fuchs und Otto Waalkes. Derzeit sind diese Bilder auch im Hafenmuseum Speicher XI in Bremen zu sehen.



Ivan Kyncl ist eine Entdeckung! Das Buch „Rebellion mit der Kamera“ stellt den Bildchronisten der Bürgerrechtsbewegung in der CSSR zum ersten Mal umfassend vor. Der im Jahr 2004 verstorbene Prager Fotograf dokumentierte die Überwachungspraktiken der Geheimpolizei und die Verfolgung der tschechischen Dissidenten – ein packendes Buch.


Im Kerber Verlag ist das von Chris Steurer innovativ gestaltete Künstlerbuch „Does Voodoo work?“ von Helga Schmidhuber erschienen – eine Reise in die Bildwelt einer Wiesbadener Künstlerin, für welche die Fotografie nur ein Ausdrucksmittel neben vielen anderen ist. Doch gerade ihre Fotocollagen überzeugen: Magazinbilder etwa, die sie mit Vogelfedern kombiniert.


Elliott Erwitt mag eigentlich jeder. Seine Tierfotografien, seine Porträts. Jetzt ist ein neues Buch erschienen. „Regarding Women“ versteht sich als „Hommage an die Frauen dieser Welt“: ein opulentes, liebevolles Buch mit vielen unveröffentlichten Bildern, das den typischen Erwitt‘schen Alltagshumor hell leuchten lässt.



Lauren Marsoliers Band „TRANSITION“ versammelt Fotocollagen der französischen Künstlerin. „Angesiedelt zwischen Idee und Wirklichkeit stellen ihre Bilder eine geistige Landschaft dar, die unter dem Einfluss einer sich ständig wandelnden Welt steht“, schreibt der Verlag – und uns gefällt die kühle Ästhetik dieser ungewöhnlichen Bilder.

St. Moritz (GR) im Winter 1919; rechts das Hotel Palace und das Grand Hotel mit ihren Eisfeldern, darüber das Hotel Kulm
Die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Zürich, 1947, zwischen Industriequartier (links) und Aussersihl (rechts), im Vordergrund der Wipkinger Viadukt, Lokdepots und der Güterbahnhof
Eisschollen auf dem Obersee bei Bollingen (SG), 13. Februar 1981
„Swissair Luftbilder“ ist ein wunderbar gestaltetes Buch, das Fotografien aus dem Luftbildarchiv der Swissair zusammenbringt. Wir sehen wundervolle Luftbilder von Bergen, Landschaften, Städten und Dörfern in der Schweiz, die seit den dreißiger Jahren entstanden sind – und die Entwicklung des Landes vor Augen führen.

Arnulf Rainer, Bitten (Kniefall), 1973-1975
Öl auf Fotografie gekratzt, auf Holz montiert
Arnulf Rainer, Schranken, 1974/75
Ölkreide, Öl auf Fotografie auf Holz
Arnulf Rainer, Schwarze Rinnen, 1974
Öl und Kohle auf Fotografie, gekratzt, auf Holz montiert
Von der Schweiz nach Österreich: In der Wiener Albertina ist anlässlich seines 85. Geburtstages eine Ausstellung von Arnulf Rainer zu sehen, den wir weniger als Fotograf, denn als Universalkünstler begreifen können: Mit seinen Überarbeitungen von Fotografien hat der 1929 in Baden bei Wien geborenen Künstler einen ganz eigenen Stil gefunden – die Retrospektive stellt alle Stationen seines Schaffens umfassend vor. „Rainers intensive Suche nach neuen künstlerischen Wegen wie auch seine faszinierenden Strategien und experimentelle Vorgehensweise machen ihn zu einem der einflussreichsten lebenden Künstler der Gegenwart.“
Am Ende von Foto-Frisch steht wie immer eine Empfehlung, Fotokunst käuflich zu erwerben. Man kann in Onlinegalerien fündig werden, bei Fotokunst-Galerien, auf Kunstmessen, in Auktionshäusern, bei Kunsthändlern – oder auch in den Ateliers der Künstler selbst. Wir möchten Ihnen Arbeiten vorstellen, die wir für sammlungswürdig halten – angeboten von seriösen Galerien, Verlagen oder Händlern.


Diesmal empfehlen wir eine soeben erschienene „Collector’s Edition“ des Berliner Architekturfotografen Ken Schluchtmann. Hatje Cantz bietet fünf verschiedene Motive der „National Routes of Norway“-Serie und auch ein Set in einer Mappe an. Das Einzelmotiv kostet 680 Euro – als Set 2900 Euro.
Wir freuen uns immer über Anregungen! Bitte schreiben Sie an: info@marcpeschke.de
(Marc Peschke)
Wirklich große Kunst
Rutsche vor roten Türen.
Schild über Autobahn.
Hügel hinter Haus.
Wahnsinn !!!
Gast schrieb:
Rutsche vor
[quote=Gast]Rutsche vor roten Türen.
Schild über Autobahn.
Hügel hinter Haus.
Wahnsinn !!![/quote]
[quote=Gast]hier gibt es gleich BACKpfeifen[/quote]
und ZACK! die erste