Die CES 2014 – die Cosumer Electronics Show im amerikanischen Las Vegas – hatte an vier Tagen eine ganze Menge zu bieten. Zu bewundern gab es Sterneköche und Haarföhne, und mittendrin auch ein paar Kameras:
Die Besucherströme hielten sich diesmal vergleichsweise in Grenzen, es war zumindest an den ersten Tagen nicht annähernd so voll wie sonst, mussten doch wegen Schnee und extremer Kälte bis -20° C viele Flüge in den USA storniert werden. Aus dem Osten versuchten etliche, mit dem Zug nach Washington DC zu kommen, um von dort aus loszufliegen, doch auch hier waren die Flüge verspätet und so dauerte die Anreise sehr lange. Was bei einem Hotel dazu führte, dass 900 Gäste nicht erschienen, ein anderes Haus beklagte gar das Fernbleiben von 1400 Gästen. Und das sind nur die Stimmen von zweien der vielen Hotels in Las Vegas.
CES 2014: Gekrümmte Bildschirme allerorten
Am Tag vor der offiziellen Eröffnung, am 6.1.2014, hielten u. a. Panasonic, Samsung und Sony je eine Pressekonferenz zum Einstieg in die CES 2014.
Panasonics Pressekonferenz war in der Summe enttäuschend. Die eher lustlose Aufzählung der Neuheiten vermochte nicht zu überzeugen, geschweige denn zu begeistern, da halfen auch Garnierungs-Worte wie „amazing“ oder „wonderful“ nicht. Selbst das Panasonic-Motto „a better life, a better world“ wurde erst ganz zum Schluss eingestreut. Kurz, uns fehlte die Begeisterung für die eigenen Produkte, der zündende Funke und vor allem auch die Kür: ein Ausblick, eine Vision, wenigstens eine für das Jahr 2014.
Gezeigt wurden biegsame Riesenbildschirme und Tablets von 7 bis 20 Zoll, weiterhin Life+screen: der Fernseher weiß, was man gerne sieht, versteht Sprachbefehle, erkennt, wenn man kommt, zeigt dann was, und kann sich auch mit dem Smartphone koppeln.
Haartrockner EH-NA65
Die Lumix-G-Serie wurde erwähnt und mit dem Schlagwort „hybrid photography“ verknüpft, was nichts anderes heißt, als dass Foto und Film möglich sind. So wie bei allen anderen auch. Mehr Aufmerksamkeit widmete man einem Haarföhn neuester Generation namens Nanoe EH-NA65, der angefeuchtete Luft ausbläst. Letztlich galt das Augenmerk der Panasonic-Präsentatoren der Autotechnik. So hat Panasonic ein Akku-Lieferabkommen mit Tesla abgeschlossen und arbeitet mit den berühmten Abbey Road Studios zusammen an hörenswerter Auto-Musik.
Nicht auf der Pressekonferenz, aber am Rande der Messe berichtete Panasonic von einer kommenden Lumix GH4, die bislang nur als Konzeptmodell existert, die aber gerüchteweise schon in ein paar Monaten vorgestellt werden soll. Bislang weiß man nur, dass sie 4k-Video aufnehmen können wird.
Zum soeben vorgestellten Leica DG Nocticron 1,2/42,5 mm ASPH./POWER O.I.S. findet sich gar schon ein erster Test bei LensTip.com.
Samsungs Pressekonferenz war in allen Punkten professioneller: die Redner waren besser (geschult), was sie sagten, war interessanter und wurde besser präsentiert, und auch die Gastredner (die gerne eingeladen werden, um die Technologien der jeweiligen Firma zu loben) waren zahlreicher und hochkarätiger. Inklusive zweier Drei-Sterne-Köche und einer kleinen Panne, als ein sichtlich überforderter und nervöser Michael Bay (Regisseur u. a. von Transformers) nach einer Teleprompter-Panne und nach kaum einer Minute, sich entschuldigend, wieder die Bühne verließ. Das war Spiegel online gar einen eigenen Artikel wert.
Samsung-Pressekonferenz anlässlich der CES 2014
„Smart Home“ und „Smart TV“ waren Schwerpunkte der Präsentation, wobei es im Wesentlichen darum geht, die immer noch besseren Geräte immer noch mehr zu vernetzen. In der Küche sieht Samsung smarte Kühlschränke als arbeits- und lebenserleichternd an und die „Chef Collection“ will das Lagern und Zubereiten von Speisen auch für Perfektionisten zum Vergnügen machen.
Klar, dass Samsung auch neue Tablets gezeigt hat; NotePRO und TabPRO genannt. Ganz zum Schluss und ganz kurz wurden dann auch noch die schon vor ein paar Tagen vorgestellten Kameras erwähnt. In den kommenden Tagen und Wochen will Samsung die neue Frühjahrslinie an Digitalkameras auf den Markt bringen, darunter das neue Flaggschiff NX30, die Galaxy Camera 2 und die Bridgekameras WB1100F und WB2200F.
Schließlich dann die Sony-Pressekonferenz. In weiten Teilen sehr sachlich-nüchtern gehalten, wollte oft nicht so recht klar werden, wo die Vorzüge und die Faszination der vorgestellten Produkte liegen. Wo Samsung immer wieder den Kunden in den Mittelpunkt rückte und betonte, man höre auf die Anwender, da schilderte Sony eher die technischen Eigenschaften der Geräte.
Sony-Pressekonferenz anlässlich der CES 2014
Wie auch schon bei Panasonic war 4K-Video ein Thema, liefern doch Panasonic wie Sony auch die Aufnahme- und Produktionsgeräte dafür und haben natürlich auch die entsprechenden Abspielgeräte; namentlich die smarten Fernsehgeräte. Und mit der 4K-Handycam FDR-AX100 für um die 2000 Euro kann auch der Amateurfilmer in 4K filmen.
Das „dynamische Duo“ alpha 7 & 7R wurde ausführlich gewürdigt, wobei auch Sony zuallererst einfiel, wie klein und kompakt diese Kameras doch seien. Ein Paradigma, das auch für viele andere Hersteller heutzutage gilt – doch warum nur? Gewicht und Größe einer Kamera sind für den Fotografen sicher nur ein Aspekt unter vielen und der steht für viele zudem nicht an erster Stelle. Und auch nicht an zweiter oder dritter. Denn ein guter Fotoapparat soll vor allem gute Bildqualität zeigen, zudem in ein umfangreiches System eingebunden sein und die Wechselobjektive bieten, die ich mir wünsche, weiter gut bedienbar sein und möglichst gut aussehen – und erst dann, wenn überhaupt, werden Größe und Gewicht eine Rolle spielen.
Neu vorgestellt wurden u. a. die alpha 5000, und das Smartphone Xperia Z1 compact.
Das war’s von den Pressekonferenzen. Es folgt unser kleiner Rundgang:
Neben der Einsteigerkamera D3300 und dem AF-S Nikkor 1,8/35 mm G ED war sicher die aufregendste Nachricht bei Nikon, dass man an einer D4s arbeitet. Wann die kommt, und was sie genau kann und kostet, sagten die Japaner aber noch nicht.
Tiffen / Domke hat die Domke-Fototaschen überarbeitet. Hier im Bild die Designerin Patricia Nast Canton samt einer neu gestalteten Tasche aus der Serie „Journalist“. Die Neuerungen sind subtil: abnehmbarer Schultergurt, ein Gepäckgurt zum Festzurren am Gestänge eines Trolleys, Doppelreißverschluss am Deckel, leise Klettverschlüsse, Doppelpolsterung am Boden. Mit PocketFlex-Ansatztaschen und GearProtex-Einteilungen wollen sie die Ausrüstung vielfältig verstauen.
Polaroid, ein Name, mit dem sich einst Großes in der Fotografie verband, ist heute nurmehr Handelsmarke, will heißen, der Markenschriftzug wird auf mehr oder minder passende Gerätschaften fremder Herkunft geklebt; die entsprechenden Lizenzen vergibt die PLR IP Holdings, LLC u. a. an C&A Licensing, Sakar International Inc., und wen auch immer. Mit dem Vergangenen werben sie dann alle gerne, wie hier mit dem unverkennbaren und ikonischen Bildrand eines Sofortbildes. Mit der Polaroid Socialmatic gibt es eine neue Inkarnation einer „Sofortbildkamera“ mit integriertem Drucker.
Wie amateurphotographer UK berichtet, hat Ricoh die Systemkamera GXR nicht nur aus dem britischen Markt genommen, sondern nach Wissensstand des britischen Vertriebsverantwortlichen Jonathan Martin die Produktion ganz eingestellt. Das wurde noch nicht offiziell verkündet; Exemplare lagern noch in Deutschland.
Fujifilm, hier ganz im Stil der 1950er, hat eine X100S ganz in schwarz gezeigt, die X-Objektivpläne fürs Jahr 2014 präzisiert und den Drahtlos-Sofortbild-Ausbelichter instax SHARE Smartphone Printer SP-1 präsentiert.
Olympus zeigte einen Prototypen des mit der OM-D E-M1 angekündigten M.Zuiko Digital 2,8/40-150 mm
Und schließlich und endlich: Der sogenannte Deutsche Pavillon
(Theano Nikitas / thoMas)
Danke erstmal. Was mich noch interessieren würde:
* welchen Vorteil sollen laut Herstellern KONVEX oder KONKAV GEBOGENE TV-Geräte bringen? Ich würde so etwas um keinen Preis wollen.
* 30″ Monitore, 4k Auflösung, IPS-Panel, 100% sRGB, “leistbar” … wurde dazu etwas gezeigt, oder nur TV-Geräte?
Danke!
Sie können’s
darum machen sie’s. Die Sinnfrage sollte man heute eher nicht stellen.
Als Teleprompter …
… funktionieren sie schonmal nicht 😉
Die Displays von LG Electronics sind
in der Regel IPS-Panels mit allen Vorteilen der Technik, dazu i. d. R. kalibriert, d. h. die werden nicht mit einer mehr oder minder idiotischen Farbpegelung auf die Welt losgelassen, wie das bei den meisten anderen Herstellern der Fall ist.
Wer weiß
wieviel Drohne schon unbewußt vom Home-TV aus gesteuert wurden … 😎
war eine Totgeburt.
aber besser Nikon hat die Reissleine gezogen..
prädestiniert!
Wenn man schon Fremdwörter benutzt, um damit höhere Bildung zu suggerieren, sollte man sie doch schon richtig schreiben! Es heißt jedenfalls nicht prädesteniert, sondern prädestiniert (destin = Schicksal)…
Wir setzen da
voll und ganz auf DDDs vorzügliche Vorbildung …
Oh, ich hätte dann wohl doch die 8. Klasse machen sollen!
[quote=DingDongDilli]Wenn man schon Fremdwörter benutzt, um damit höhere Bildung zu suggerieren, sollte man sie doch schon richtig schreiben! Es heißt jedenfalls nicht prädesteniert, sondern prädestiniert (destin = Schicksal)…[/quote]
Gast schrieb:
… KONVEX
[quote=Gast]… KONVEX … GEBOGENE TV-Geräte …[/quote]
Hatte Sony schon vor Jahrzehnten. Hießen Trinitron.
Canon…
…war nicht beteiligt?
Unter dem Motto
Komm spielen …? Das beherrschen andere inzwischen besser. 😎
Sonys
Selbstverliebtheit ist legendär … sind aber keine Legenden der Leidenschaft. 😎
Nikon 1
war gar nichts zum Nikon 1 System zu sehen – und sei es nur die Prototypen an Objektiven von vor 2 Jahren??? Sehr irritierend!
Die sind sicher
auf Tauchstation …
Gibt es das
wirklich noch?
Falsche Schlussfolgerung
Es stimmt schlichtweg nicht, dass Gewicht und Größe bei Kameras nur ein Aspekt von vielen sind. Da hat der Redakteur leider nicht viel Ahnung. Bei den Sonys geht es um “Vollformat”, und das gibt es, neben einem unerschwinglichen Hersteller, bisher nur von Herstellern von DSLRs. Viele Fotografen schleppen eben nicht so gerne ihr DSLR-Zeugs mit sich herum, etwa, wenn sie auf der Straße fotografieren wollen. Ein Vollformatkamera mit guter Bildqualität, die kompakt und leicht und flexibel handhabbar ist: das ist es, was sehr viele DSLR-Fotografen interessiert. Das “umfangreiche Equipment” folgt mit insgesamt 14 Objektiven bis 2015.
(Und ehe da ein Verdacht aufkeimt: nein, ich habe mit Sony rein gar nichts zu tun, bin reiner Anwender und auf der Straße unterwegs – ohne DSLR, die dafür zu schwer und auffällig sind.)
Gewicht
ist nur ein Aspekt von vielen. Haptik ist ein entscheidender Faktor bei der Kamerawahl. Und es ist ein Unterschied, ob ich mich dezitiert für eine Kompaktkamera entscheide, oder für eine mit System. Weil, da spielen die Systemkomponenten, also vor allem die Objektive, nochmals eine “gewichtige” Rolle …