Hier wollen wir der Frage nachgehen, ob Fujifilms Premiumobjektiv XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS besser ist als die eben neu vorgestellte, preiswertere Variante XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS. Und da wir schon dabei sind, kommen auch noch das neue „Pancake“ XF 2,8/27 mm und das lichtstarke Standardobjektiv XF 1,4/35 mm R auf den Praxis-Prüfstand:
XF- und XC-Objektive
Neben seiner Premium-Linie „XF“ (Eselsbrücke: „finest“) hat Fujifilm kürzlich auch eine preiswertere Objektivlinie „XC“ (Eselsbrücke: „compact“) vorgestellt. Während zum Beispiel das XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS 599 Euro kostet, werden für das XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS „nur“ 399 Euro verlangt im Kit mit der X-M1 gibts die XC-Variante gar für nur 120 Euro Aufpreis (jeweils UVP). Möglich wurde das neben der geringeren Lichtstärke durch Verzicht auf Metall und Konstruktionsaufwand: Fassung und Bajonett sind aus Kunststoff und statt je zweier erledigt nun je nur eine Linse im Objektiv die automatische Scharfstellung und Bildstabilisierung, und einen Blendenring gibt es auch nicht (die Blendeneinstellung übernimmt ggfs. ein Funktionsrad der Kamera).
Wobei laut Fujifilm auch die XC-Variante besser sein soll als vergleichbare Preiswert-Kit-Objektive anderer Hersteller. Der Autofokus soll dank Schrittmotors und der geringeren bewegten Massen besonders schnell und leise sein. Wobei mir in der Praxis keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Varianten aufgefallen sind. Ich habe aber weder gefilmt noch Sportaufnahmen gemacht.
Fujifilm hat die Kunststoffverarbeitung offensichtlich gut im Griff. Auch im direkten Vergleich bzw. beim Objektivwechsel von XC zu XF und vice versa löst das XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS keinen „Plastikschock“ aus. XF ist schwerer, und hat einen Blendenring, aber bei Ansetzen und Bedienung des XC kommt keine Plastik-Wackeligkeit auf. Ich empfand das so: das XC setzt man an, und denkt sich nichts dabei (auch nichts Negatives), beim XF freut man sich über die Solidität und das Gewicht, mit dem es in der Hand liegt, und über den satt laufenden Blendenring.
XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS
Gesamtmotiv; Aufnahme mit XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS
Brennweite 18 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 18 mm, Blende 2,8 (Offenblende)
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 18 mm, Blende 5,7
100-%-Ausschnitt vom Bildrand
Brennweite 18 mm, Blende 2,8 (Offenblende)
100-%-Ausschnitt vom Bildrand
Brennweite 18 mm, Blende 5,7
Gesamtmotiv; Aufnahme mit XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS
Brennweite 55 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 55 mm, Blende 4 (Offenblende)
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 55 mm, Blende 5,7
100-%-Ausschnitt vom Bildrand
Brennweite 55 mm
Blende 4 (Offenblende; links) und Blende 5,7 (rechts)
Das XF 2,8-4/18-55 mm (699 Euro) zeigt bereits bei Offenblende gleichmäßige und hohe Qualität übers gesamte Bildfeld, die durch Abblenden leicht verbessert werden kann es ist aber ohne Wenn und Aber offenblendtauglich. Zumindest bei meinem Exemplar zeigte sich mit dem Abblenden ein Qualitätsabfall in den Bildrandbereichen und die leichte Telebrennweite 55 mm ist bei Offenblende nicht ganz so gut wie die Weitwinkeleinstellung, aber immer noch sehr gut. Mit der entsprechenden Nachbearbeitung haben wir hier auf jeden Fall ein sehr, sehr gutes Zoom vor uns (siehe auch Schlusswort).
XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS
Gesamtmotiv; Aufnahme mit XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS
Brennweite 16 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 16 mm, Blende 3,5 (Offenblende)
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 16 mm, Blende 5,7
100-%-Ausschnitt am Bildrand
Brennweite 16 mm, Blende 3,5 (Offenblende)
100-%-Ausschnitt am Bildrand
Brennweite 16 mm, Blende 5,7
Gesamtmotiv; Aufnahme mit XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS
Brennweite 50 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 50 mm, Blende 5,7 (Offenblende)
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Brennweite 50 mm, Blende 8
100-%-Ausschnitt vom Bildrand
Brennweite 50 mm
Blende 5,7 (Offenblende; links) und Blende 8 (rechts)
Das XC 3,5-5,6/16-50 mm (399 Euro) soll im Kit mit der X-M1 ab August 2013 erhältlich sein, einzeln dann ab September 2013. Es ist bei Offenblende im Weitwinkelbereich befriedigend; in Telestellung sehr gut. Abblenden hilft aber, vor allem den Weitwinkelbrennweiten und da der Bildmitte auf die Sprünge. Bei Blende 8 dann zeigt es eine gleichmäßige, gute Bildqualität übers gesamte Bildfeld. Und mit der entsprechenden Nachbearbeitung (siehe Schlusswort) liefert es unter allen Umständen ein gutes bis sehr gutes Bildergebnis.
XF oder XC?
In der Summe sind beides respektable Zooms, die zu den jeweils angemessenen Preisen befriedigende über sehr gute bis hervorragende optische Leistung abliefern. Das XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS ist für alle, die die Offenblende auch als Arbeitsblende ansehen (und das mit Zeitautomatik und / oder manueller Belichtungssteuerung auch gezielt wählen und nutzen) und die schon bei Offenblende eine sehr gute Abbildungsqualität möchten. Wohingegen das XC 3,5-5,6/16-50 mm zwar bei Offenblende soweit gut abbildet, im Telebereich sehr gut, wobei die Weitwinkel-Leistung durch Abblenden um ca. 2 Stufen sichtlich gesteigert werden kann: von befriedigend bis gut auf sehr gut.
Die Kaufentscheidung könnte durch Fujifilms Preisgestaltung erleichtert werden: Die X-M1 (Gehäuse 679 Euro) kostet im Kit mit dem XF 18-55 mm immerhin 1049 Euro, im Kit mit dem XC 16-50 mm werden aber nur 799 Euro fällig (jeweils UVP). Das heißt, das XC 16-50 mm gibt es für gerade mal 120 Euro mehr dazu (einzeln soll es mehr als dreimal soviel, nämlich 399 Euro, kosten).
XF 2,8/27 mm
Gesamtmotiv; Aufnahme mit XF 2,8/27 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte, Blende 2,8
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte, Blende 5,7
100-%-Ausschnitt vom Bildrand
Blende 2,8 (links) und Blende 5,7 (rechts)
Das XF 2,8/27 mm soll ab Anfang August 2013 für 449 Euro erhältlich sein. Trotz des „XF“ im Namen hat es keinen Blendenring der Kompaktheit wegen, wie Fujifilm sagt und es ist auch das bislang einzige XF-Objektiv, das nicht in Japan gefertigt wird. Es ist ein typisches „Pancake“ (Pfannkuchen): Flach und kompakt, aber nicht sonderlich lichtstark und mit einer Brennweite um 40 mm (kleinbildäquivalent) ein „kurzes“ Normalobjektiv mithin. Es zeigt eine sehr gleichmäßige Abbildungsqualität übers Bildfeld und über die Blenden; legt abgeblendet leicht zu, ist aber auch bei Offenblende 2,8 schon sehr gut.
XF 1,4/35 mm R
Gesamtmotiv; Aufnahme mit XF 1,4/35 mm R
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte
Blende 1,4 (Offenblende; links) und Blende 4 (rechts)
100-%-Ausschnitt vom Bildrand
Blende 1,4 (Offenblende; links) und Blende 4 (rechts)
„Das lichtstarke Standardobjektiv 1,4/35 mm ist gut konstruiert, aber kein optisches Wunder. Für beste Leistung sollte es 3-4 Stufen abgeblendet werden. Die Vignettierung ist ausgeglichen, die Verzeichnungswerte sind exzellent.“ lautete unser Fazit im Labortest zu X-Pro1 und XF 1,4/35 mm. Das muss insofern revidiert werden, als entweder die Praxis eine andere Sprache spricht, oder aber das aktuell an der X-M1 benutzte 35er deutlich besser ausfällt.
Hier und heute ist jedenfalls zu konstatieren, dass das 1,4/35 mm schon bei Offenblende bis in die Randbereiche sehr gut abbildet. Diese Leistung lässt sich mit Abblenden zu „hervorragend“ steigern. Die Abbildungsqualität ist übers Bildfeld und über die Blendeneinstellungen sehr gut und gut ausgewogen. Fazit: ein hervorragendes Objektiv und in der Praxis offenblendtauglich ohne Einschränkungen.
Angesichts des noch moderaten Preises (579 Euro) und der hohen Lichtstärke es ist das derzeit lichtstärkste Objektiv mit X-Bajonett ein rundum empfehlenswertes Standardobjektiv.
Schlusswort
Alle hier gezeigten Vergleichsaufnahmen sind ggfs. leicht in der Helligkeit angepasst, aber ungeschärft (soweit nicht schon die Kamera eine leichte Scharfzeichnung angewandt hat Aufnahmeeinstellung war „Normal“). Qualitätsunterschiede sind so ganz gut zu erkennen für die Ausgabe allerdings würde man die Fotos auf jeden Fall noch einmal leicht nachschärfen, was bedeutet, dass die Unterschiede zwischen den Objektiven, zwischen Bildmitte und -rand, und zwischen den Brennweiten- und Blendeneinstellungen sichtlich schrumpfen:
Aufnahme mit XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS
Brennweite 16 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte; nicht nachgeschärft
Blende 3,5 (Offenblende; links) und Blende 5,7 (rechts)
Aufnahme mit XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS
Brennweite 16 mm
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte; geschärft
Blende 3,5 (Offenblende; links) und Blende 5,7 (rechts)
Aufnahme mit XF 1,4/35 mm R
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte; nicht nachgeschärft
Blende 1,4 (Offenblende; links) und Blende 4 (rechts)
Aufnahme mit XF 1,4/35 mm R
100-%-Ausschnitt aus der Bildmitte; geschärft
Blende 1,4 (lOffenblende; links) und Blende 4 (rechts)
Ausblick
Mit Datum 23. Juli 2013 hat Fujifilm eine aktualisierte Planungsübersicht (roadmap) für X-Objektive vorgestellt, die die im April 2013 vorgestellte Planung um ein XC-Objektiv erweitert. Demnach sollen bis Anfang 2014 zehn XF-Objektive erhältlich sein; dazu zwei XC-Objektive, von denen das bereits bekannte XC 3,5-5,6/16-50 mm OIS ab Anfang August 2013 lieferbar sein wird (vorerst im Kit mit der X-M1), ein neu hinzugekommenes XC 4,5-6,7/50-230 mm OIS soll dann Ende 2013 kommen.
(thoMas)
Produktfotos: Fujifilm
Beispielfotos: thoMas
Testkamera: X-M1 mit Firmware v1.0
Siehe auch:
Ersteindruck: X-Pro1
Test: X-Pro1
Ersteindruck: X-M1
Das XF 2,8-4/18-55 mm R LM OIS
scheint ja dermaßen schlecht, man vergleiche die Randausschnitte bei Blende 2,8 und 5,7 / 4 und 5,7. Da meint mann das die Blenden vertauscht wurden. Beim mittleren Ausschnitt ist der Unterschied zwischen Blende 4 und Blende 5,7 so groß das ich mit größter Wahrscheinlichkeit auf einen fehlerhaften Zusammenbau tippe. So etwas dürfte gar nicht durch die Qualitätskontrolle kommen! Qualitätskontrolle was ist das???
Das ist ein Grund so etwas nicht zu kaufen!!! Das können Newcomer wesentlich besser!
Fehlen
[quote=Gast]
Niemand würde eine Fuji als Komplettsystem egal wie nie einschätzen, geschweige denn verwenden.
So ein System nimmt man für eingegerenzte Aufgabenbereiche. Auch eine SLR ist nicht unbedingt für “alle” Aufgaben geeignet, eher ganz das Gegenteil. Dass man Objektive wechseln kann, bedeutet nicht universelle Eigenschaften für das Gesamtsystem.
Lange Brennweiten für eine Kamera dieser Machart, würde ich bei diesem “Brikett” nicht als brauchbar ansehen und Fuji selbst wird wohl kaum die Kameras für eine lange Tüte empfehlen.
Eigentlich würde ein gemäßigtes Zoom als Universaloptik fest verbaut wie bei der Leica der Kamera besser stehen. Diese Systemmania muss man nicht unbedingt exzessiv betreiben, weil es am Ende doch selten wirklich passt. Da ist es u. U. besser, wenn man Spezialaufgaben hat, auch die entsprechende Kameras dazu zu kaufen.[/quote]
Eben – und wozu sollte dann noch jemand eine Fuji X – Kamera kaufen?
Nur für ein paar Fotos im Brennweitenbereich 14-35 mm?
Eine Kamera die bisher nicht sonderlich Schnapp-Schuss-tauglich ist, weil man nicht immer auf f:11 abblenden will.
Spannend wenn Menschen glauben mit einem 2,0/35 iger durch die Welt zu kommen, doch dann bleibt ihnen Fisheye; 90iger Tele, Super-Tele und Macro verwehrt und genau das sollte ein Kamerasystem abdecken, wer nimmt schon 3-4 unterschiedliche Kameras mit um die Aufnahmebereiche abzudecken?
Dafür gibt es eben Systemkameras, wenn die sich aber durch fehlende Technik (schneller, präziser AF), fehlende Brennweiten; fehlende Handlichkeit (Griff, Balance etc) und anderes selbst beschränken – dann verkommen sie rasch zur Mode-Knipse und sind keine Kamera mehr.
Ein Universalzoom lässt sich nicht lichtstark und kompakt genug realisieren – es könnte im Weitwinkelbereich lichtschwächer sein, müsste aber im Telebereich lichtstark sein und müsste Abbildungsmaßstäbe bis 1:2 bei guter Abbildungsleistung sicherstellen – also ein 4,0-1,8/24-90 mm – gibt es noch nicht!
Deshalb kaufen wir Systeme für die es: 4,0/15er Fisheye – 2,0/24iger – 2,0/35iger – 1,4/50iger – 1,8/85 er – 2,8/100 er Makro – 2,8/300er und auch ein paar Zooms gibt.
Die Rechnung
[quote=Gast]Wo kein Spiegel für ein Kamerabeben sorgt, braucht’s auch keinen Kamerabebenkompensator.
Oder anders ausgedrückt: Der fehlende Donnerspiegel IST bereits der Bildstabilisator.
Lediglich bei lichtschwachen Zooms muss man da noch nachhelfen.[/quote]
geht nicht auf … wurde schon mehrfach eindrucksvoll widerlegt. 😎
Bilder vertauscht?
Beim XF 18-55 scheinen zwei Bilder vertauscht zu sein: Bildrand offen abgeblendet
Ich glaube nicht
[quote=Gast]Beim XF 18-55 scheinen zwei Bilder vertauscht zu sein: Bildrand offen abgeblendet[/quote]
Ich kann keinen Fehler entdecken, will ihn aber nicht ausschließen. Zur Kontrolle kann man Folgendes machen: die fraglichen Bilder in einem neuen Browserfenster öffnen, auf den Schreibtisch ziehen, oder die Info dazu aufrufen. Hier interessiert der Dateiname: Die Bilder sind – automatisch – mit den wichtigsten Exif-Daten benannt. Zum Beispiel: DSCF0370_55,0-mm_F5,7_1-254-sec-BR.jpg (Brennweite 55mm, Blende 5,7, 1/254s, …)
(thoMas)
Lt. GfK
wurden ca. 140 Millionen Digitalkameras (ohne Smartphones usw.) weltweit 2012 verkauft. So ganz genau weiß das offensichlich keiner.
Aber die 3,5 Mill. Systemkameras sind wohl viel zu kurz gegriffen. Das dürfte eher das Volumen von einem Hersteller, bzw. einem Produkt sein. Allein der amerikanische oder gar der chinesische Markt würde das locker für ein Produkt wegschlucken.
Wertmäßig macht jedenfalls der Markt von Systemkameras in etwa die Hälfte vom Gesamtmarkt aus. Die Kompaktkameras (Ausnahme Edelkompakte) werden offensichtlich von den Smartphones stark kanibalisiert, bzw. deren Volumen kräfig beschnitten.
Nachdem die Hersteller für Sytemkameras alle börsennotierte Unternehmen sind, bzw. als Sparte solchen angehören, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auf Dauer Produkte gibt, die sich nicht rentieren, sehr unwahrscheinlich.
Aber, der Markt ist in Bewegung. Smartphones werden in Kürze bereits den Desktop-Computer im Privatbereich ersetzen (mit HDMI-Schnittstelle und HD-Auflösung). Kameras werden als eigenständige Rechner arbeiten, da die Technik praktisch parallel entwickelt wird, bzw. zusammen mit Tabletts als Gesamtsystem verwendet werden können.
Die Rolle von Kameras als reines Aufnahmegerät wird wohl insgesamt eher abnehmen, weil die Digitalisierung ohnehin eine Ausstattung erzwingt, die eine “höhere” Funktionalität beinhaltet.
Besten Dank!
Eine interessante Einführung zu den Objektiven!
Ist zu den Zeiss-Linsen (Tohu … Tuoi … Touit … wie auch immer) schon was in Planung? Wäre ja sehr interessant zu sehen, wie die abschneiden! Erst Recht, wenn man die mit adaptierten, älteren Objektiven vergleichen würde 😉
Beste Grüße
Grüßender
Fuji übt noch
Da die Fujifilm Kameras bisher ihre Vorteile eher im langsamen Reportage-Bereich haben – eignen sich lichtstarke Festbrennweiten deutlich besser als die Zooms. Ich hab die X-E1 – aber die Zooms 18-55 mm und 55-200 mm begeistern mich nicht, nicht einmal im Vergleich zu hochwertigen mFT-Zooms. Die Festbrennweiten sind da eine ganz andere Liga. Auch sind mir die beiden Zooms im Verhältnis zur Kamera zu schwer, ohne Stativ oder größeren Griff ist kein angenehmes Handling möglich. Das ist eben das Problem mit APS-C – die Zooms bleiben groß und schwer und das wird mit Vollformat-Systemkameras noch deutlich schlimmer.
Für Tele-Fotografie und Makro-Fotografie finde ich die Fujifilm-Kameras bisher auch wenig geeignet – die Nische die Fuji hier mit einem sehr guten Sensor belegt, ist eben sehr klein – zum universellen System fehlt da noch sehr, sehr viel.
Fuji muß auch nach den letzten Updates beim Autofokus noch viel lernen und den AF auf dem Sensor implementieren.
Da kann man schon mal ins Grübeln kommen….
Alles eine Frage des Anwendungsbereiches……
Für mich, ich arbeite mit Vollformat, ist die Fuji eher als qualitativ höherwertige immer dabei Systemkamera zu sehen. Wobei mir drei lichtstarke Festbrennweiten ausreichen. Alles wichtige mache ich mit der DSLR, wobei ich privat einfach keine Lust habe das schwere Vollformat Zeug ständig mitzuschleppen. Eine Leica M würde zu meinen Ansprüchen passen, ist mir aber zu teuer. Eine Olympus E-P5 ist zwar von den Festbrennweiten ganz nett aber das Sensorformat gefällt mir nicht wirklich. Was da übrig bleibt ist die X-Pro1 weil ich bei der schon im ausgeschalteten Zustand von oben sehen kann was eingestellt ist. Grübeln darf man da schon mal, oder?
Welcome in Plastic-Land…
Tja, mit dem “Premium-Anspruch”, den Fuji allen vormachen wollte, ist es dann schon schnell vorbei gewesen. Schon kommen die “günstigen” Plastik-Objektive (die natürlich aber viel besser sind, als alle anderen Kit-Zooms; leider erzählen die Fotos etwas anderes…) und die überteuerten Plastik-Bodies ohne Sucher. Also exakt genau das, was die anderen Hersteller von spiegellosen Kameras, außer Leica, auch machen. Ich denke, man sollte weiterhin bei den klassischen Anbietern mit den klassischen Kameras bleiben. Nach langjährigem Ausprobieren stelle ich fest, das ganze Mirrorless-Zeug ist letztendlich doch nur Spielzeug.
Wieviel Spielzeug
ist denn prozentual an den “ernsthaften” Kameras? Selbst meine 9/12 nehme ich ab und zu zum Spielen, probiere hier und da, freue mich an den Verstellmöglichkeiten…
Andererseits bin ich gerade in die Welt des “mirrorless-Zeug”s eingestiegen und sehr begeistert. Autofokus im Vergleich zu meiner fetten Semi-Pro blitzschnell und wesentlich treffsicherer; gute Leistung des Kit-Objektivs und im hohen ISO-Bereich trotz mft eine beachtliche Qualität, die meine DSLR um jeweils eine Stufe locker übertrifft (also 3200 mft entspricht 1600 DSLR). “Natürlich” vollgepackt mit Spielkrams; einiges richtig nützlich (wie auf Wunsch der elektronische und absolut geräuschlose Verschluss), einiges “nice to have”, wie man heute sagt; dazu ein paar “overliquids” (äh, das sollte man wörtlich übersetzen, ist Englisch for runaways). Und das ganze kommt aus einem Haus, das man nicht den klassischen Anbietern zuordnen kann, obwohl “der” KB-Klassiker mit dem roten Punkt dort bauen lässt.
“Suum cuique” sagt der Lateiner (“das Schwein quiekt” oder so). Man muss nicht den Pro(ll) mit fettem Rotring raushängen um gute Fotos zu machen.
Da spricht ein Ingenieur…
Ah, da spricht ein gestandener Ingenieur! Scheinbar hattest Du schon oft Probleme mit den Plastikkonstruktionen von Objektiven.
In den Fotoforen gilt ja pauschal die Gleichung Metall = gut; Kunststoff = schlecht. Wie sachkundig. So kann nur jemand reden, der keine Ahnung von Werkstoffen hat.
Dieser “Premium Anspruch”
[quote=Gast]Tja, mit dem “Premium-Anspruch”, den Fuji allen vormachen wollte, ist es dann schon schnell vorbei gewesen. Schon kommen die “günstigen” Plastik-Objektive….[/quote]
ist dazu gut, um ein Marken Image aufzubauen.
Es ist stark anzunehmen, dass Fuji mit seinen Systemkameras auch Geld verdienen will. (Der einzige Hersteller der damit zufrieden ist die Herstellung von Kameras als Hobby zu betreiben, scheint mir Sigma zu sein.)
Die eine Möglichkeit wäre, die Preise ihrer Kameras und Objektive entsprechend anzuheben. Die andere Möglichkeit besteht darin preisgünstigere “Consumer”-Varianten auf den Markt zu bringen.
Laut Olympus liegt der Break-even-Point ab der ihre Systemkamera-Produktion Gewinn abwirft bei 1 Million Kameras / Jahr. Bei einem aktuellen Gesamtvolumen von ca. 3,5 Mio. Systemkameras weltweit, ist offensichtlich, dass keiner der Hersteller einen Gewinn macht. (Ausnahme Leica. Die erreichen das über den Verkaufspreis.)
ROG
Objektivvergleich
Interessanter Vergleich, der zeigt, dass die “Economy-Variante” für die meisten Anwendungen absolut ausreicht. Mich würde ein Vergleich des 35mm f1,4 gegen das Zeiss 32mm f1,8 interessieren. Wie ist da die Leistung des wesenlich günstigeren Fujinon einzuschätzen?
Ich kenne das Zeiss nicht,
Ich kenne das Zeiss nicht, aber wie die Ergebnisse zeigen, ist das Fujinon 1,4/35 mm ein wirklich sehr gutes Objektiv. Die Leistung ist also genau so einzuschätzen. Mess-theoretisch mag es Objektive mit besseren Zahlenwerten geben, aber letztlich zählt allein das Ergebnis: der (leicht geschärfte) Druck ist auch bei Offenblendaufnahmen sehr gut bis hervorragend; (geringe) Unterschiede sind allenfalls im direkten A-B-Vergleich oder bei Pixelpieperei sichtbar.
(thoMas)
Immer die gleiche Leier
Als könnte man die Professionalität eines Systems ausschließlich an der Materialwahl der Objektive festmachen. Was für eine dümmliche Fehleinschätzung. Fuji hat mit der X-Pro1 bewiesen, dass man auch mit einem ach so mickrigen Halbformatsensor und nur 16 MP eine ganz hervorragende Bildqualität erzielen kann. Dazu kommen tolle Festbrennweiten, mit denen sich Geld verdienen lässt (=professionell).
Jetzt schiebt Fuji eine billigere Amateurkamera und ein Amateurzoom nach, um auch diesen Markt zu bearbeiten. Na und, was ist daran verwerflich?
Verwerflich ist
dass sie das ohne Erlaubnis der deutschen Foren-Kamerilla tun … 😎
Bildstabilisator bei Festbrennweiten kein Thema mehr?
Wenn ich das richtig sehe, gibt es Bildstabilisierung (OIS) nur noch bei den Zooms. Ist diese “Errungenschaft” der digitalen Welt bereits obsolet? Nicht mehr generell sinnvoll? Bis zu 4 Blenden Gewinn, hieß es doch. Erst viel Lärm darum und nun kein Thema mehr? War diese “Errungenschaft” etwa nur eine zwangsläufige Notwendigkeit für diese digitalen “Kanonenrohre”, die ja in der analogen Zeit nicht so dominierten? Und vermisst wurde nichts.
Bei Canon
schon. Und, ja, funzt prächtig.
Merke:
Wo kein Spiegel für ein Kamerabeben sorgt, braucht’s auch keinen Kamerabebenkompensator.
Oder anders ausgedrückt: Der fehlende Donnerspiegel IST bereits der Bildstabilisator.
Lediglich bei lichtschwachen Zooms muss man da noch nachhelfen.