In Tokio bietet sich demnächst die Gelegenheit, die erste 3D-Fotokabine der Welt auszuprobieren:
Das japanische Unternehmen Omote 3D will das Familienfoto der Zukunft schon jetzt anbieten: Ab Ende November werden Interessenten knapp zwei Monate lang die Möglichkeit haben, in der Tokioter Location Eye of the Gyre die erste 3D-Fotokabine der Welt auszuprobieren. Dank 3D-Kamera und 3D-Drucker können sich die Kunden dann binnen kurzer Zeit in Form von Mini-Statuetten in drei verschiedenen Größen verewigen lassen. Billig ist der Spaß freilich nicht: Die kleinste Zehn-Zentimeter-Figur kommt für eine Person auf über 200 Euro.
Wenngleich 3D-Scanner und 3D-Drucker inzwischen schon bekannte Konzepte sind, haben die meisten User bisher kaum Gelegenheit, die Möglichkeiten dieser Technologien wirklich selbst zu erleben. Genau da setzt Omote 3D mit der Idee der Mini-Statuetten statt einfacher Fotos als ein mögliches Anwendungsgebiet an. Wer sich derart verewigen lassen will, muss dafür beim Shooting rund 15 Minuten relativ ruhig ausharren – so lange dauert der notwendige 3D-Scan. Im Computer können dann noch Details wie Haarfarbe oder Textur der Kleidung angepasst werden, ehe das persönliche Mini-Me im Farb-3D-Drucker entsteht.
Die resultierenden Figuren wirken anscheinend tatsächlich recht lebensecht, den Fotos von Demo-Drucken nach zu urteilen. Zur Auswahl stehen dabei drei verschiedene Größen von 10 bis 20 Zentimeter Höhe. Die 3D-Statuetten eröffnen völlig andere Möglichkeiten als klassische Fotos. So könnte ein Brautpaar leicht das eigene Ebenbild auf der Hochzeitstorte thronen lassen. Natürlich sind die 3D-Abbilder auch merklich schwerer als Fotos – die kleinste Variante des 3D-Fotos wiegt laut Omote 3D etwa 20 Gramm pro Person, eine 20-Zentimeter-Figur bringt immerhin 200 Gramm auf die Waage.
Die 3D-Fotokabine im Eye of the Gyre wird nur vom 24. November 2012 bis 14. Januar 2013 geöffnet sein, dementsprechend rät Omote 3D Interessenten zur Vorreservierung eines Termins. Der Website zufolge sind einige Tage bereits ausgebucht, der Andrang scheint also groß. Dabei muss man für das eigene 3D-Abbild doch einigermaßen tief in die Tasche greifen. Eine Zehn-Zentimeter-Figur kostet 21.000 Yen (etwas mehr als 200 Euro), die 20-Zentimeter-Ausführung das Doppelte. Ab drei Personen gibt es immerhin einen Familienrabatt – und jedenfalls das Wissen, ein heutzutage noch sehr ungewöhnliches Familienfoto mit nach Hause zu nehmen.
Dem Prinzip nach funktioniert die 3D-Fotokabine offensichtlich ganz wie das in Vermischtes #47-10 vorgestellte 3D-Scansystem von 4DDynamics.
(pte / Thomas Pichler)
Ja was denn nun?
Der BILD-Journalismus (“Volks”-Journalismus) hat lange Arme. Kein Wunder – da gibt es ja genug Leere, wo diese Arme hinreichen können.
Abgesehen davon, dass eine Plastik eben kein Foto ist (sonst hiesse die Plastik ja “Foto”), wurde es hier im Text schon richtig erkannt: Es handelt sich beim vorgestellten Produkt um etwas Räumliches, nämlich um “Statuetten”. Da kann man am Schluss dieser Produktvorstellung schon mal nicht schreiben, “… ein ungewöhnliches Familienfoto mit nach Hause zu nehmen.”
Und dann noch das hier:
Zitat: “Natürlich sind die 3D-Abbilder auch merklich schwerer als Fotos – die kleinste Variante des 3D-Fotos wiegt laut Omote 3D etwa 20 Gramm pro Person, eine 20-Zentimeter-Figur bringt immerhin 200 Gramm auf die Waage.”
Ja, was für ein Wunder aber auch. Ein Blatt Papier ist viel leichter als eine Plastik aus einem anderen Material. Naja, die Vorstellungskraft von Kindern kommt eben nicht an die der Erwachsenen heran. Ähm, für wen war jetzt der Beitrag geschrieben?
Zur Idee:
Lustig, spannend, nett. Warum nicht. Irgendwann wird der Spaß reif für den allgemeinen Gebrauch – dann wachsen zumindest erstmal in der westlichen Welt die Müllhalden in einem enormen Schub. Der Vermüllung durch einfache Bilder folgte die Digitalisierung des Mülls, aber schliesslich war das nur der Anlauf für den GröMaZ, den “Größten Müllberg aller Zeiten”.
Ich sehe schon das 3D-Motiv “Kaffee-Nachmittag” achtlos in die Tonne geworden, unten versacken die Eltern im stinkenden Schlamm, die Kinder dazwischen. Oben guckt noch Omi raus, wie sie gerade einen Löffel Kuchen in den Mund steckt. Was für ein Bildmotiv. Da könnte man glatt eine Plastik draus machen – das hat sowas Hintergründiges… Moment, ich hole mal meine Kamera raus, die nimmt das Motiv auf – dieses wird dann per Funk an den Spezialdrucker in der Cloud bei Amazon gesendet. Und nach automatischem Formen und Bezahlen des Motivs klingelt DHL prompt am nächsten Tag an meiner Tür.
(Einen Vorteil hat die Sache: Wenn 2D komplett out ist, ist dies der Anlauf für einen neuen Kunst-Markt. – Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf.)
Irgendwann
wird man’s auch noch mit Elektronik aufpeppen können – und fertig sind die ganz persönlichen Tamagotschis … 😎
Das wir teuer!
Stellt Euch vor, der dicke Calmund lässt sich fotografieren. Calmund in 3D!!! Soviel Plaste kann der Drucker nicht verarbeiten, da explodiert die ganze Kabine. Also stellen die um auf Latex. Das wird dann die Geburtsstunde von ausgedruckten 3D-Gummipuppen.
Sudel Eddi.
Würde sich die Welt ein wenig schneller drehen, würde es die Bekloppten einfach wegschleudern.
Manche würden soviel Energie entwickeln, dass sie bis zum Mond fliegen.
Die Frau aus dem Café sagt
nette Idee, sie lässt sich in verschiedenen Kleidern abbilden.
Größter Müllberg aller Zeiten?
Wenn ich die Technologie der 3-D-Drucker richtig verstehe, verwenden die thermoplastische Kunststoffe. Die Kreationen können also beliebig oft in der heimischen Kaffeemühle geschreddert und erneut im Drucker aufgeschmolzen werden. (Und aus der Schwiegermutterplastik entsteht bei einem technisch begabten Schwiegersohn dann vielleicht sogar eine originalgetreue 3-D-Nachbildung des eigenen Hauses für die Modelleisenbahn. Warum nicht?) Nur mit Fotografie hat das alles wirklich nichts mehr zu tun.
Foto?
Ein interessanter Bericht, aber mit Foto hat diese 3D Skulptur – egal wie sehr man sich verrenkt – wirklich nichts zu tun. Ein Bildhauer ist auch kein Maler.
Nun ja
“fotorealistisch” sollten sie wohl sein …
nett! geschlechtsumwandlung
nett! geschlechtsumwandlung inklusive, oder wie?