Am Pfingstsamstag wird das Deutsche Kameramuseum in Plech eingeweiht. Auf derzeit etwa 200 Quadratmetern finden sich rund 13.000 Exponate, die die Geschichte der Fotoapparate umfassend erzählen:
Schon ab Dezember 2011 für erste Besuchergruppen teilweise geöffnet, soll das Museum am 26. Mai 2012 mit Pauken und Trompeten eingeweiht werden. In der fränkischen Provinz (aus der übrigens auch photoscala kommt), in Plech im Landkreis Bayreuth, hat der Plecher Journalist und Pressefotograf Kurt Tauber (rechts im Bild) in über 30 Jahren fotografische Technik zusammengetragen, die in der Vergangenheit jedoch nur in seinem virtuellen Kameramuseum zu sehen war. Um auch die Originale dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde 2008 die „Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber“ gegründet. Die Marktgemeinde Plech stellt heute die Räumlichkeiten des Museums im Obergeschoss der Grundschule zur Verfügung und der „Förderverein Deutsches Kameramuseum in Plech e.V.“ betreibt das Museum.
Dessen möglicherweise eindrucksvollstes Exponat ist eine 4,40 Meter lange Reprokamera aus Holz, die im Jahre 1928 von der Leipziger Firma Falz & Werner hergestellt wurde. Die Einrichtung des im Museum wieder aufgebauten Ladengeschäfts von Photo Fischer in Rhauderfehn, Ostfriesland, ist etwa eine Generation jünger und stammt aus dem Jahre 1956.
Der im Plecher Museum wieder aufgebaute Fotoladen aus Rhauderfehn in Ostfriesland. Die Möbel stammen aus dem Jahre 1956.
Hölzerne Reprokamera von Falz & Werner; 4,40 Meter Länge; Baujahr etwa 1928
Detail der Reprokamera von Falz & Werner; Vorrichtung zum Einstellen des Rasterabstandes des Glasgravurrasters.
Wer mehr über die anderen Exponate wissen will, findet hier einen Überblick über das Deutsche Kameramuseum. Wer jetzt keine Zeit findet, nach Plech zu fahren, kann auf den Seiten des virtuellen Kameramuseums erste Eindrücke sammeln. Sammler und Nutzer alter Kameras können hier auch die Kopie einer verlorenen Bedienungsanleitung von Opas Kamera erwerben. Und unter Kameramuseen finden sich Informationen über weitere reale und virtuelle Kameramuseen im deutschsprachigen Raum.
Deutsches Kameramuseum Plech
Schulstraße 8
91287 Plech
Öffnungszeiten: Sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr. Gruppen nach telefonischer Vereinbarung (Rufnummer 09244/9 82 54 99). In den bayerischen Pfingst- und Sommerferien ist das Museum zusätzlich zum Sonntag auch mittwochs von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen.
Eintrittspreise ab 26. Mai 2012:
Erwachsene 3,50 Euro
Gruppen ab 10 Personen 2,50 Euro pro Person
Bei Gruppenführungen zuzüglich 20,00 Euro für den Führer
Ermäßigt: Kinder ab 14 Jahre, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte (mit Ausweis) 2,00 Euro; Familien 8,00 Euro
Mit VGN-Ticket gilt der Gruppenpreis, Kinder unter 14 Jahren haben kostenlosen Eintritt.
(CJ)
Nachtrag (31.5.2012): Wir hatten irrtümlich vom „Deutschen Fotomuseum“ gesprochen, wo es sich doch um das „Deutsche Kameramuseum“ handelt. Das wurde korrigiert.
Nachtrag (29.7.2014): Das Deutsche Kameramuseum / Kurt Tauber meldet:
Kulturpreis des Landkreises Bayreuth
für das Deutsche Kameramuseum
Plech/Bayreuth. Der Kreistag von Bayreuth hat in seiner Sitzung vom Dienstag, 29. Juli, einstimmig beschlossen, das Deutsche Kameramuseum in Plech mit dem Förderpreis des Kulturpreises 2014 des Landkreises Bayreuth auszuzeichnen.
Der Förderpreis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird am Freitag, 1. August 2014, im Rahmen des Landkreisempfangs im Landratsamt Bayreuth verliehen. Bürgermeister und Fördervereinsvorsitzender Karlheinz Escher wird ihn stellvertretend für das Museum, den Museumsförderverein und die Stiftung Kameramuseum Kurt Tauber entgegen nehmen. Museumsleiter Kurt Tauber kann aus gesundheitlichen Gründen an der Preisverleihung nicht teilnehmen.
Gute Idee
…mit dem Fotoladen!
gibt es allerdings
an anderer Stelle auch schon: Im pfälzischen Winnweiler ist ein alter Fotoladen Museum geworden, sicher etwas bescheidener, eingeschränkte Öffnungszeiten (nur 2x im Monat), aber mit einer Menge Zeitgeist. Lässt sich auch googeln…
Darf man denn im Fotomuseum fotographieren?
So etwas ist ja heute praktisch in jedem Museum, das etas auf sich hält, verboten.
In diesem Museum werden …
… wohl kaum irgendwelche Bildrechte verletzt werden, wenn man Gemälde, Fotos o.ä. abfotografiert.
Kameramuseum in Plech
Man darf fotografieren!
Schlechtes PR-Foto
Genau, da möchten wir gerne mehr sehen, der Mittelbereich auf dem Museumsbild (unter der großen Instamatic) verschwindet leider in “völlig abgesoffener Dunkelheit”, auch rechts unten im Bild sieht es nicht besser aus: Kein Musterbeispiel für ein Werbebild – und der Besitzer war Pressefotograf? Das probieren wir aber noch einmal, denn schließlich ist es ein Fotomuseum und kein Museum für antiquarische Kaffeemühlen! [quote=kassandro]So etwas ist ja heute praktisch in jedem Museum, das etas auf sich hält, verboten.[/quote]
Ansehen!
Danke für die Information, steht auf der Besuchsliste im Sommer!
Allein die Reprokamera!
Ein Traum!! Wer weiß denn heute noch was ein Distanzraster ist/war?!!
Danke! Da muß ich dringend wieder mal in die Heimat.
OhWeh
Gibt es…
… für diese Reprokamera auch ein passendes Digi-Back?
Nikon D800 – die Trendkamera
Digitalrückteile sind bald genauso überflüssig, wie Reprokameras, da reicht dann eine Vollformat-Kleinbildspiegelreflex mit “vielen” Pixeln, diese Veränderung macht sich bereits stark bemerkbar (siehe Verkaufserfolge der D800). [quote=Gast]… für diese Reprokamera auch ein passendes Digi-Back?[/quote]