Die Modezeitschrift Vogue will künftig nicht mehr wissentlich mit Models arbeiten, die jünger als 16 sind, oder die an Essstörungen leiden. Die Designer sollen zudem angehalten werden, „die Folgen unrealistisch kleiner Mustergrößen ihrer Kleidung zu bedenken“:
Wie auch der deutsche Ableger der Vogue heute meldet, will man im Rahmen einer weltweiten „Health Initiative“ dafür sorgen, dass Models, „die für viele Frauen eine Vorbildfunktion haben und Schönheitsideale transportieren, gute Arbeitsbedingungen haben und geschult beziehungsweise unterstützt werden, selbst auf ihre Gesundheit zu achten.“
Das ist zwar noch weit entfernt von dem, was viele Medien da gleich herauslesen wollen (z.B. der Focus, der hier stellvertretend für viele ähnliche Überschriften zum Thema zitiert sei: Die „Vogue“ will auf Mager-Models verzichten), ist aber ein erster Schritt, sieht sich die Vogue doch „als eine der einflussreichsten Stimmen der Modewelt … in der Verantwortung“. Die Initiative soll weltweit mit den Juni-Ausgaben starten; soll mit redaktionellen Konzepte und Aktivitäten begleitet werden. In dem Zusammenhang haben sich die Vogue-Redaktionen auf ein sechs Punkte umfassendes Abkommen geeinigt:
- Wir arbeiten grundsätzlich nicht wissentlich mit Models, die unter 16 Jahre alt sind oder an Essstörungen leiden. Es soll ausschließlich mit Models zusammengearbeitet werden, die, objektiv betrachtet, gesund sind und dazu beitragen, ein gesundes Körperbild zu fördern.
- Bei Castings, Fashion Shows und Werbekampagnen sollen die Personalausweise der Models überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine Minderjährigen beschäftigt werden.
- Wir werden die Einrichtung von Patenschaften/Mentoren-Programmen fördern, bei denen erfahrene Models jüngeren Models beratend zur Seite stehen. Außerdem werden wir dabei helfen, branchenweit das Bewusstsein durch Aufklärung zu erhöhen, wie es auch Teil der Gesundheitsinitiative des CFDA ist.
- Wir wollen daran mitwirken und dazu auffordern, dass Backstage bei Fashion-Shows und Foto-Produktionen gesundheitsbewusste Arbeitsbedingungen gegeben sind. Wir werden Model-Agenten dazu anhalten, junge Models nicht unverhältnismäßig lange arbeiten zu lassen.
- Wir werden Designer bitten, die Folgen unrealistisch kleiner Mustergrößen ihrer Kleidung zu bedenken, welche die Auswahl an Frauen, die ihre Mode tragen können, begrenzt und den Einsatz extrem dünner Models begünstigt.
- Wir werden nicht nur in den VOGUE Magazinen verstärkt die Botschaft eines gesunden Körperbildes verbreiten, sondern bei jeder sich uns bietenden Gelegenheit, bei der wir unseren Einfluss geltend machen können.
Die deutsche Brigitte hatte schon vor mehr als zwei Jahren eine ähnliche Idee. Mehr noch, das Magazin verzichtet seither bei allen eigenen Fotoproduktionen auf den Einsatz professioneller Models: Unter „Ohne Models“ kann sich Jederfrau für eine Fotoproduktion bewerben. Allerdings, auch hier sind und bleiben die bevorzugten Fotomodelle dünn und möglichst jung: Husch, husch an den Herd.
(thoMas)
Also hat Vogue damit
Also hat Vogue damit zugegeben, dass bisher minderjährige Models beschäftigt wurden.
In 180 Tagen erinnert sich niemand mehr an den oben abgegebenen Sermon, und es wird bei Vogue wieder so sein wie vorher. Wie bei ‘Brigitte’:
[quote]das Magazin verzichtet seither bei allen eigenen Fotoproduktionen auf den Einsatz professioneller Models[/quote]
Fällt Euch was auf?
Bei allen **eigenen** Fotoproduktionen. Die Mehrzahl der Fotoproduktionen wird ausser Haus gemacht. Das nennt man dann ‘Leute verarschen’.
Die Zeitschrift Brigitte und die Fotomodelle
Ich hatte eigentlich nicht die Absicht, mich zu diesem Thema zu äußern, aber da “der spanische Pseudoprofi” sich fast überall mit wenig Sachkenntnis einmischt, ein bescheidener Einwurf: Die Modezeitschrift Brigitte, sie erscheint im Hamburger Verlag Gruner & Jahr, zeigt seit dem ersten Arbeitstag des Jahres 2010 keine professionellen “Mietmodelle” mehr in ihren Ausgaben, vermittelt von Agenturen, sondern die Brigitte-Fotografinnen und -Fotografen bringen Frauen aus der nächsten Umgebung auf ihre Speicherkarten, gefunden in Cafés, Kinos oder auf Veranstaltungen. Welches “Amateurmodell” sich dafür interessiert: Einfach auf die Seite von “G&J” gehen, da sind noch Bewerbungen von Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten möglich. Eine sehr empfehlenswerte Einstellung, die diese Zeitschrift bis heute durchgehalten hat und dafür aus der Medienszene viel Beifall erhielt. Ein mutiger Schritt, der auch meine Unterstützung durch ein Abo bekommen hat. Woher sollte der Spanier das wissen? Er agiert nach dem Motto: Ich habe keine Ahnung, möchte das aber gerne dieser Welt mitteilen. Wenigstens das gelingt ihm. [quote=Der Spanier. Viva.]Also hat Vogue damit zugegeben, dass bisher minderjährige Models beschäftigt wurden.
In 180 Tagen erinnert sich niemand mehr an den oben abgegebenen Sermon, und es wird bei Vogue wieder so sein wie vorher. Wie bei ‘Brigitte’:
[quote]das Magazin verzichtet seither bei allen eigenen Fotoproduktionen auf den Einsatz professioneller Models[/quote]
Fällt Euch was auf?
Bei allen **eigenen** Fotoproduktionen. Die Mehrzahl der Fotoproduktionen wird ausser Haus gemacht. Das nennt man dann ‘Leute verarschen’.[/quote]
Der Spanier. Viva. schrieb:
[quote=Der Spanier. Viva.]Also hat Vogue damit zugegeben, dass bisher minderjährige Models beschäftigt wurden.[/quote]
Und? Andere 16 jährige müssen Zeitungen austragen. Da finde ich Modeln schon hundert mal besser.
[quote=Der Spanier. Viva.]
Bei allen **eigenen** Fotoproduktionen. Die Mehrzahl der Fotoproduktionen wird ausser Haus gemacht. Das nennt man dann ‘Leute verarschen’.[/quote]
Wieder mal Schwachsinn vom Feinsten. Nehmen Sie doch mal eine Brigitte zur Hand. Sie finden dort keine Profi-Models in den Fotostrecken.
Geld kann nicht moralisch sein
Neuerdings arbeitet die VOGUE unwissentlich mit Models, die jünger als 16 sind, oder die an Essstörungen leiden. Das ist doch auch viel einfacher, als von dem ganzen Mist zu wissen.
Die VOGUE und fremdes Elend? Was geht die denn das an?
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626]
no_photo_please schrieb:
[quote=no_photo_please]Neuerdings arbeitet die VOGUE unwissentlich mit Models, die jünger als 16 sind, oder die an Essstörungen leiden. Das ist doch auch viel einfacher, als von dem ganzen Mist zu wissen.
Die VOGUE und fremdes Elend? Was geht die denn das an?
MfG
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Wissen ist Macht.
[Francis Bacon, 1561 – 1626][/quote]
Heul doch. Und verschenke dein Geld. Wegen Moral und so. 😉
Der Spaniel. Wau!
Ich find das gut!
Es waren zum großen Teil die Models, die echte Pelze hofunfähig gemacht haben.
Jetzt tut Vogue etwas gegen Fehlernährung bei jungen Frauen.
Und wer weiß, vielleicht wird Vogue in 50 Jahren sogar für alle Frauen den Zugang zur Bildung erstreiten. Das ist doch kein Fehler.
Und die Upper Class kann bis dahin ja noch weiter aus Diätgründen auf den Verzehr von Nerz und Hermelin verzichten.
Salam,
there is no place for doubt that fashion is haram.
Versmaß erkannt?
… ʿalaikum
[quote=Plaubel Ben Nemsi]Versmaß erkannt?[/quote]Nein!
Aber dein Avatarbildchen ist interessant. Stereo auf die harte Tour.
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Kleine Bosheiten erhalten die Feindschaft.
Puh
Dann werden die Frauen jetzt noch weniger auf ihre Figur achten wenn in der Vogue keine schlanken Models mehr zu sehen sind.
Überbewertetes Problem
Nach allem was ich weiß, haben wir in der deutschen Bevölkerung ein Problem mit Übergewicht und nicht mit Untergewicht. Der Anteil untergewichtiger Menschen dürfte in Deutschland im Promille-Bereich liegen.
Würde man fordern, dass man keine dicken Menschen mehr in Zeitschriften zeigen soll, würde man einen Sturm der Entrüstung ernten.
Ich finde das Problem daher reichlich aufgebauscht.
Bei übergewichtigen Models
sorgt ein rudimentärer Geschmacksinn für eine natürliche Auslese in der Fotoredaktion – außer bei Berichten über die grad aktuelle Miss Mc Germany, vielleicht … 😎