Kuratiert von Ai Weiwei höchstselbst, sind im Berliner Martin-Gropius-Bau erstmals in Deutschland über 220 Fotografien aus jener Zeit zu sehen, die der chinesische Künstler Ai Weiwei in New York verbrachte, und die stilprägend für ihn war:
Der Martin-Gropius-Bau informiert:
Ai Weiwei in New York Fotografien 1983-1993
Der Martin-Gropius-Bau zeigt erstmals in Deutschland über 220 Fotografien aus jener Zeit, die der chinesische Künstler Ai Weiwei von 1983 bis 1993 in New York verbrachte. Der Künstler hat die Ausstellung selbst kuratiert. Über 10.000 Aufnahmen machte Ai während seiner New Yorker Zeit. Für den jungen Ai, geboren 1957, war der lange Aufenthalt in den USA stilprägend für seine gesamte künstlerische Laufbahn. Nach China kehrte Ai erst wieder zurück als sein Vater, der in China hochberühmte Schriftsteller Ai Qing jedes Schulkind lernt seine Gedichte auswendig im Sterben lag.
Lower East Side Restaurant. 1988
8×10 cm, Inkjet on Fantac Innova Ultra Smooth Gloss
© Ai Weiwei; Courtesy of Three Shadows Photography Art Center
Heute ist Ai Weiwei der bekannteste chinesische Künstler der Gegenwart. In New York war er befreundet mit Allen Ginsberg. Viele der heute in China berühmten Künstler besuchten ihn damals in New York. Ai fotografierte sie. Er lernte die Arbeiten von Joseph Beuys kennen, dessen Idee der Sozialen Plastik im heutigen Werk von Ai erkennbar ist. Die Aufnahmen Ai Weiweis dokumentieren auch die Geschichte und die besondere und liberale Atmosphäre im New York der 1980er Jahre aus seiner Perspektive.
Washington Square Park Protest. 1988
8×10 cm, Inkjet on Fantac Innova Ultra Smooth Gloss
© Ai Weiwei; Courtesy of Three Shadows Photography Art Center
Bill Clinton at his last campaign stop in New York. 1992
8×10 cm, Inkjet on Fantac Innova Ultra Smooth Gloss
© Ai Weiwei; Courtesy of Three Shadows Photography Art Center
In New York, Ai war damals noch nicht berühmt, lebte er in einer winzigen Wohnung im Stadtteil East Village. Er war aktives Mitglied der chinesischen Künstler- und Intellektuellengemeinde in der wachsenden Avantgarde-Szene des Viertels. Mit seiner Kamera dokumentierte er sein Leben, sein künstlerisches Schaffen, seine Umgebung sowie die Atmosphäre und Ereignisse jener Epoche. Einzigartige Fotografien sind so entstanden Dokumente einer künstlerisch und politisch aufregenden Zeit, wahrgenommen durch die Augen eines Künstlers aus China. Die Anfänge der Konzeptkunst Ai Weiweis sind in den Aufnahmen deutlich erkennbar. Die Sujets der Aufnahmen sind vielfältig wie das Leben in New York: Bilder von Straßenschlachten im Tompkins-Square Park, Transvestiten beim Wigstock-Festival, Porträts von chinesischen und amerikanischen Künstlern, Intellektuellen und Freunden. Die New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre war vielfältig, spannend, und inspirierend zugleich. Auch das spiegelt die Ausstellung wider.
Die Auswahl der Fotografien wurde von Ai Weiwei selbst vorgenommen. Sie fügen sich zu einer eigenen Installation zusammen, die auch die persönlichen Erfahrungen, Gedanken und Eindrücke des Künstlers Ai Weiwei nachzeichnet.
Über Ai Weiwei
Ai Weiwei wird 1957 als Sohn des Schriftstellers Ai Qing geboren. Als dieser 1958 bei der kommunistischen Regierung in Ungnade fällt, wird er nach Xinjiang in die Verbannung geschickt. Ai erlebt die Demütigung des Vaters in dieser von Peking 3.000 Kilometer entfernten Provinz. Erst 1978 wird Vater und Sohn erlaubt, nach Beijing zurückzukehren. Ai schreibt sich im gleichen Jahr an der Filmakademie in Beijing ein, wo er gemeinsam mit den heute vielbeachteten Filmregisseuren wie Chen Kaige und Zhang Yimou studiert. Er gründet 1979 mit anderen die avantgardistische Künstlergruppe „Stars Group“, die von offizieller Staatskunst in jener Zeit der Reformen nichts wissen will. Ai beteiligt sich auch an jener berühmten „Mauer der Demokratie“, die 1978 mitten in Beijing entsteht. Der damals 28jährige Wei Jingsheng, der heute im Exil in den USA lebt, forderte in Wandzeitungen eine „fünfte Modernisierung“ mehr Demokratie und mehr individuelle Freiheiten. Die „Mauer“ wurde jedoch schon Ende 1979 verboten, weil die kommunistische Partei um ihr Machtmonopol fürchtet. Wei wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Erst auf Druck der USA erlaubte man ihm 1997 die Ausreise ins Exil. Ai lebt zwischen 1981 und 1993 in den USA und studiert in New York an der Parsons School of Design. 1993 kehrt Ai nach Peking zurück, wo er seitdem lebt. Die kritische Haltung seiner frühen Jahre hat Ai nie aufgegeben. Als Liu Xiaobo, der 2009 zu elf Jahren Haft verurteilt worden war, weil er in der Charta 08 ebenfalls mehr Demokratie und mehr individuelle Freiheiten forderte, 2010 den Friedensnobelpreis erhielt, lobte Ai, der mit Liu gut bekannt ist, die Entscheidung als Ermutigung für alle in China, die sich für die elementaren Menschenrechte einsetzen.
At the Museum of Modern Art. 1987
8×10 cm, Inkjet on Fantac Innova Ultra Smooth Gloss
© Ai Weiwei; Courtesy of Three Shadows Photography Art Center
New York MoMA. 1993
8×10 cm, Inkjet on Fantac Innova Ultra Smooth Gloss
© Ai Weiwei; Courtesy of Three Shadows Photography Art Center
Seine Kunst hat Ai immer als politisch verstanden: Konzeptkunst, Performance, Fotografie die Breite seiner künstlerischen Ausdrucksformen halfen, ihn zum wichtigsten Künstler Chinas zu machen. Duchamp, Dadaismus, Soziale Plastik und Andy Warhol beeinflussten ihn. Sein Blog ist als erfolgreiches Buch auf dem Markt in Europa und Amerika. Seine Ausstellungen in USA, Europa und Asien sind legendär. Seine Beteiligung an der documenta 12 im Jahr 2007 machte ihn in Deutschland populär. Sein Werk ist in vielen wichtigen Museen der Welt vertreten: in der Tate Modern in London, im Museum of Modern Art New York, in den Staatlichen Museen zu Berlin, in San Francisco und Los Angeles.
Als Ai Weiwei im April am Flughafen Beijing wegen seiner künstlerisch-subversiven Aktivitäten verhaftet und für über 80 Tage in einem geheimen Gefängnis festgehalten wurde, ging ein Aufschrei durch die Kunstwelt. Eine vom Guggenheim Museum New York initiierte Unterschriftenliste wurde von über 140.000 Personen gezeichnet. Der von Alexander Ochs und Freunden initiierte Berliner Appell „Freiheit für Ai Weiwei“ wurde in Deutschland von über 4000 Personen, darunter Günter Grass, Durs Grünbein, Rosemarie Trockel, Norbert Bisky, Tobias Rehberger sowie vielen anderen Schriftstellern, Künstlern und Museumsleuten unterschrieben. Die Akademie der Künste in Berlin wählte Ai zum Mitglied. Prominente Künstler wie Daniel Buren, Olafur Eliasson, Luc Tuymans und Anish Kapoor setzten sich für seine Freilassung ein. Mittlerweile hat man Ai Weiwei erlaubt, in seinem Studio in Beijing zu leben, aber er darf weder mit der Presse reden noch die Stadt verlassen. Frei ist Ai Weiwei noch immer nicht. Wei Jingsheng kommentierte die Situation auch der Künstler in China kürzlich in der New York Times: Noch immer regiere in China nicht das Gesetz sondern die Willkür der Staatsmacht.
Katalog:
Die Ausstellung mit Ais Fotografien aus seiner New Yorker Zeit zeigt den Beginn einer großen künstlerischen Karriere. Der Katalog ist in englischer Sprache und umfasst 316 Seiten mit Bildtafeln aller ausgestellten Fotografien, Essays und Interviews. Er wird durch das Three Shadows Photography Art Centre verlegt. Der Katalog kostet in der Ausstellung 35 Euro.
Preacher reading Bible to man on the street. 1990
8×10 cm, Inkjet on Fantac Innova Ultra Smooth Gloss
© Ai Weiwei; Courtesy of Three Shadows Photography Art Center
Ausstellung:
Ai Weiwei: Fotografien aus New York 1983 1993
15. Oktober 2011 bis 18. März 2012
Kurator: Ai Weiwei
Martin-Gropius-Bau am Potsdamer Platz
Niederkirchnerstraße 7 | Ecke Stresemannstr. 110
10963 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10-20 Uhr, Di geschlossen; Di nach Weihnachten (27.12.) geöffnet. 24.12. und 31.12. geschlossen
(thoMas)
Ai Weiwei
Viel Trara um nichts. Warum? Sie wissen schon, die Sache mit dem medialen Hype.
Die wahren (Foto) Künstler bleiben mal wieder im Dunklen, dort wo Sie auch leider niemand wirklich wahrnehmen wird.
Dabei wäre es doch so wichtig für unsere krankende und gefühlskalte Gesellschaft, etwas mehr vom dem zu sehen, was uns wieder zurück zum Elementaren führen würde.
Für alle die es wissen wollen, und Ihre Zeit nicht mit zynischen Kommentaren vergeuden möchten: Sehen Sie sich mal ganz in Ruhe die Arbeiten von John Sexton, Bruce Barnbaum, Bob Kolbrenner, Michael Kenna oder Hiroshi Sugimoto an. Sie werden den Unterschien nicht nur sehen, Sie werden Ihn auch fühlen.
– O
Gast schrieb:
…hat er mal
[quote=Gast]…hat er mal recht! Bilder für’s Familienalbum, das ist es! Der Hype geht einem langam auf den Senkel. Nur weil man Bürgerrechtler in China ist, wird selbst ein normaler Toilettengang zur Kunst erklärt. Was macht eigentlich ein chinesischer Bürgerrechtler in New York? Normalerweise kommen 99 Prozent der Leute nicht aus dem Land![/quote]
Oh, armes Puttputt….. Totaler Hype hier. Was es heißt, Bürgerrechtler im totalitären China zu sein, wird sich einem sesselpfurzenden Web2.0 Wicht wie dir wohl nie erschließen, schließlich lebst Du im freien Europa.
Der Spaniel. Wau!
Gast schrieb:
Der Spaniel
[quote=Gast][quote=Der Spaniel][quote=Gast]…hat er mal recht! Bilder für’s Familienalbum, das ist es! Der Hype geht einem langam auf den Senkel. Nur weil man Bürgerrechtler in China ist, wird selbst ein normaler Toilettengang zur Kunst erklärt. Was macht eigentlich ein chinesischer Bürgerrechtler in New York? Normalerweise kommen 99 Prozent der Leute nicht aus dem Land![/quote]
Oh, armes Puttputt….. Totaler Hype hier. Was es heißt, Bürgerrechtler im totalitären China zu sein, wird sich einem sesselpfurzenden Web2.0 Wicht wie dir wohl nie erschließen, schließlich lebst Du im freien Europa.
Der Spaniel. Wau![/quote]
Danke für Ihre salbungsvollen Worte Sie Wichtigtuer! Das sagt jemand der sich seit 18 Jahren jährlich 2-3 mal in China aufhält, Sie Web-2.0-Sesselpfurzer![/quote]
Natürlich. Wer so lange angeblich in China unterwegs ist und immer noch nichts mitbekommt, dem kann man echt nicht helfen.
Das mit dem Web2.0 Sesselpfurzer hat dir wohl gefallen, was? 😉
Der Spaniel. Wau!
Gast schrieb:
Der Spaniel
[quote=Gast][quote=Der Spaniel][quote=Gast]…hat er mal recht! Bilder für’s Familienalbum, das ist es! Der Hype geht einem langam auf den Senkel. Nur weil man Bürgerrechtler in China ist, wird selbst ein normaler Toilettengang zur Kunst erklärt. Was macht eigentlich ein chinesischer Bürgerrechtler in New York? Normalerweise kommen 99 Prozent der Leute nicht aus dem Land![/quote]
Oh, armes Puttputt….. Totaler Hype hier. Was es heißt, Bürgerrechtler im totalitären China zu sein, wird sich einem sesselpfurzenden Web2.0 Wicht wie dir wohl nie erschließen, schließlich lebst Du im freien Europa.
Der Spaniel. Wau![/quote]
Danke für Ihre salbungsvollen Worte Sie Wichtigtuer! Das sagt jemand der sich seit 18 Jahren jährlich 2-3 mal in China aufhält, Sie Web-2.0-Sesselpfurzer![/quote]
Natürlich. Wer so lange angeblich in China unterwegs ist und immer noch nichts mitbekommt, dem kann man echt nicht helfen.
Das mit dem Web2.0 Sesselpfurzer hat dir wohl gefallen, was? 😉
Der Spaniel. Wau!
Gast schrieb:
John Sexton,
[quote=Gast] John Sexton, Bruce Barnbaum, Bob Kolbrenner, Michael Kenna oder Hiroshi Sugimoto an. [/quote]
Spießiger, pathetischer Quatsch!
Schade, dass sich die Welt…
…so langsam dreht! Wäre sie schneller, würde es die Bekloppten reihenweise wegschleudern!
Warum posten Sie alles doppelt, haben Sie ein besonderes Geltungsbedürfnis?
Jepp!
[quote]Sie werden den Unterschien nicht nur sehen, Sie werden Ihn auch fühlen.[/quote]
Und was fühle ich?! Langeweile! Gähnende Langeweile! Schöne Naturfotos, aber die geben mir leider wenig. Können sich von mir aus Studienräte in ihre Doppelhaushälften oder Zahärzte in ihre Praxen hängen. Absolut tote Fotografie, dann schon lieber Ai Weiwei!
Kunst ist es, wenn der Künstler berühmt ist …
Fotos “fürs Familienalbum” … haut mich nicht vom Hocker. Wenn der Mann nicht berühmt wäre, würde das niemals ausgestellt.
Au WeiaWeia
Ein Knipser der die Chuzpe hat, mit Miniaturschnipseln die Welt zu verarschen und dann auch noch bejubelt wird.
Passt in die Kategorie der DGPh-Verfehlungen (http://www.photoscala.de/Artikel/Bewegte-naerrische-Zeiten)
Sieht streng nach einem neuen Trend aus: Fotografiere, und Du wirst Hunger leiden. Verarsche, und Du wirst berühmt und hofiert.
Rezept für den Erfolg: Kauft Euch eine Einweg-Kamera, messt um Gottes Willen keine Belichtung, denkt nicht nach, drückt den Auslöser während Ihr die Kamera so heftig wie möglich bewegt, lasst den Film im schäbigsten Labor entwickeln, macht 8×10 cm (!) Abzüge und schickt den Müll an den Martin-Gropius-Bau und zur DGPh. Die Preisgelder werden dann auf Euch niederprasseln und Euch ein Leben in Fülle ermöglichen.
Neidisch…
[quote=Der Spanier. Viva.]Ein Knipser der die Chuzpe hat, mit Miniaturschnipseln die Welt zu verarschen und dann auch noch bejubelt wird.
Passt in die Kategorie der DGPh-Verfehlungen (http://www.photoscala.de/Artikel/Bewegte-naerrische-Zeiten)
Sieht streng nach einem neuen Trend aus: Fotografiere, und Du wirst Hunger leiden. Verarsche, und Du wirst berühmt und hofiert.
Rezept für den Erfolg: Kauft Euch eine Einweg-Kamera, messt um Gottes Willen keine Belichtung, denkt nicht nach, drückt den Auslöser während Ihr die Kamera so heftig wie möglich bewegt, lasst den Film im schäbigsten Labor entwickeln, macht 8×10 cm (!) Abzüge und schickt den Müll an den Martin-Gropius-Bau und zur DGPh. Die Preisgelder werden dann auf Euch niederprasseln und Euch ein Leben in Fülle ermöglichen.[/quote]
…lieber Spanockel?
Was wir nie sehen werden:
Der Spanier. Viva in New York
Der Spanier. Viva in Tokyo
Der Spanier. Viva in Barcelona
Der Spanier. Viva in London
Was wir wissen:
Der Spanier. Viva kotzt sich auf www.photoscala.de aus.
Kleiner aber feiner Unterschied.
Der Spaniel. Wau!
Da haben Sie in Teilen, vor allem dem Titel ..
[quote=Der Spanier. Viva.]Au WeiaWeia[/quote]
… mal recht.
“Man kann nicht beides sein,
Realist und dann auch noch beliebt.”
Grössenangaben
Natürlich müssen alle Bildgrössen lauten: 8 x 10 inch – entspricht etwa unserem 18 x 24 cm – nicht 7 x 10 cm.
weniger Spaniel
wäre mehr 🙂
Er ist
eh schon kastriert … 😉
…
Ich hab mir die Bilder angesehen, ohne zu wissen wer der Fotograf war (dachte erst es ist eine Doku über Ai Weiwei) und ich fand und finde sie immer noch durchaus eindrucksvoll. Muss sich Ai Weiwei noch nicht mal viel dabei gedacht haben, aber die Zusammenstellung ist interessant und langweilt nicht – einzelne Bilder finde ich sogar sehr packend. Von den superprofessionellen Bildern vom Nikonpeter am Ententeich lässt sich das jedenfalls nicht behaupten.