Herwig Zörkendörfer hat seinen Rear-Shift-Adapter für Canons TS-E-Objektive in einer neuen Version mit einer Stativgondel ausgestattet und hat einen vergleichbaren Adapter für Nikon-PC-E-Objektive sowie einen Tilt-Adapter für Pentax-67-Objektive an Kleinbildkameras entwickelt:
Der im vergangenen Jahr vorgestellte Rear-Shift-Adapter für die beiden Canon-TS-E-Objektive mit 17 mm bzw. 24 mm Brennweite, der die Kameraverschiebung und damit parallaxenfreies „Stitchen“ (Zusammenmontieren von Panorama-Teilaufnahmen) ermöglicht, wurde um eine Stativgondel mit Stativgewinde im Nodalpunkt ergänzt.
Rear-Shift-Adapter für Canons TS-E-Objektive in neuer Version
Wie schon bei der ersten Canon-Varianten wird ein zweiteiliger Messingring um das Objektiv gelegt, mit zwei Schrauben fixiert und dann die Gliederkette aus Aluminium darum gelegt. Zur genauen Führung besitzt die Gliederkette einen Steg, welcher exakt in die Nut des Messingrings passt. Der Canon Adapter passt sowohl für das 4/17-mm-TS-E-Tilt-Shift-Objektiv von Canon als auch für die 3,5/24-mm-TS-E-Version. Der Adapter, bestehend aus Gliederkette und Messingring, schlägt mit 180 Euro (zuzügl. MwSt.) zu Buche. Ein zusätzlicher Messingring alleine kostet 90 Euro (zuzügl. MwSt.). Der kann nützlich sein, wenn man beide TS-E-Objektive im Einsatz hat und dann lediglich die Gliederkette wechseln muss, was doch deutlich einfacher und schneller geht, als das Wechseln des Messingrings mit seinen beiden Schräubchen.
Nach der Vorstellung der Adapter für Canon folgte die Frage: Warum nicht auch für Nikon? Inzwischen gibt es die ersten Prototypen auch für die beiden Nikon-Objektive PC-E Nikkor 3,5/24 mm und Nikon PC-E Micro Nikkor 2,8/45 mm D ED. Bei den Nikon-Objektiven ist aufgrund ihrer Bauform der Aufwand für den Adapter deutlich größer.
Rear-Shift-Adapter für die Nikons PC-E-Objektive
Der Basisring ist beim Nikon-Adapter aus Aluminium gefertigt und für die Bedienung des Blendenrings kommt ein Kunststoffring zum Einsatz. Die Blendeneinstellung selbst lässt sich über ein kleines Fenster im Basisring ablesen. Der Preis beträgt aufgrund des höheren technischen Aufwands 250 Euro (zuzügl. MwSt.).
Beiden Rear-Shift-Adapter-Lösungen gemeinsam ist die Tatsache, dass die Nutzung des Adapters keinen Eingriff in das jeweilige Objektiv bedingt, sämtliche Funktionen einschließlich Shift und Tilt vollumfänglich weiter nutzbar sind, und auch alle anderen Einstellungsmöglichkeiten unbeschränkt erhalten bleiben. Zudem soll das Stativgewinde in der Stativgondel exakt den Nodalpunkt beschreiben.
Tilt-Adapter für Pentax-67-Objektive an Kleinbild
Eine weitere Produktverbesserung stellt Zörkendörfer mit einem modifizierten Tilt-Adapter vor. Beim seit fast 30 Jahren lieferbaren Multi-Focus-System (MFS) ist 80 mm (Rodenstock Apo-Rodagon) die kürzeste Brennweite, die auch auf unendlich fokussiert werden kann. Die jetzt als weiteres Modell vorgestellte Version, die auch mit einer Stativgondel lieferbar sein wird, ermöglicht den Einsatz aller Pentax-67-Objektive d.h. auch das SMC 4/45 mm und das SMC 4/55 mm können für allseitige Verschwenkungen von 12-15° genutzt werden. Der Preis für den Adapter, der für alle gängigen Keinbild-Anschlüsse lieferbar ist, beträgt 280 Euro und die Stativgondel ist für 120 Euro (jeweils zuzüglich MwSt.) beim Hersteller Zörk in München erhältlich.
(CJ)
Dankeschön..
Seit zig Jahren fotografiere ich mit Zörk Produkten an verschieden Kamerasystemen. Immer problemlos und gut beraten vom Hersteller. Was der Altmeister an Ideen verwirklicht hat ist erstaunlich. Herr Zörkendorfer hat mir damit die tägliche Arbeit ungemein vereinfacht. Möge die kleine und feine Firma noch lange existieren.
Naja…
… natürlich erfordert ein nahtloses Aneinandersetzen von zwei jeweils in Maximalposition vershifteten Aufnahmen zu einem Bild, dass sich die Bildstandarte (also die Kamera) verschiebt und nicht – wie bei allen Shiftobjektiven üblich – die Vorderstandarte der Kamera (also das Objektiv). Nach meiner Erfahrung sind die Anschlussfehler (primär im Bildvordergrund sichtbar) beim 17er- und auch beim 24er-Shift von Canon jedoch so klein, dass sie sich problemlos via Bildbearbeitung korrigieren lassen. Ich betrachte den Adapter, der das Objektiv in Position hält deshalb als Lösung für absolute Perfektionisten, es geht jedoch auch sehr gut ohne.
Eben dafür
sind diese Dinge auch ausgedacht und gemacht. Wer sein Ergebnis perfekt haben möchte.