Für eine abenteuerliche, damals fast unmögliche Fotoexkursion haben sich 1945 Hein Gorny und Adolph C. Byers zusammengetan. Entstanden sind einzigartige Luftaufnahmen, die die Stadt Berlin und deren Zerstörung durch den Krieg dokumentieren:
Hein Gorny, Adolph C. Byers: Großer Stern, Berlin 1945 – 1946
Silbergelatineabzug 8,5 x 9,0 cm
Copyright Hein Gorny / A.C. Byers – Collection Regard
Presseinformation der Collection Regard:
Hommage à Berlin
Mehr als 65 Jahre später als geplant, im Mai 2011, wird das nie realisierte Buchprojekt „In Memoriam“ der Photographen Hein Gorny (1904 – 1967) und Adolph C. Byers (1913 – 1974) in Form einer Ausstellung und einer Publikation unter dem Titel „Hommage à Berlin“ in der Berliner Collection Regard präsentiert.
1945 hatten sich der deutsche Photograph Hein Gorny und der US-Amerikaner Adolph C. Byers zusammengetan, um eine abenteuerliche, damals fast unmögliche Photoexkursion zu begehen. Entstanden sind einzigartige Luftaufnahmen, die die Stadt Berlin und deren Zerstörung durch den Krieg dokumentieren.
Mit einer durch die Neue Sachlichkeit geprägten Bildsprache, für die Gorny bereits durch seine viel publizierten Tier- und Werbeaufnahmen bekannt geworden war, sowie dramatischen Hell-Dunkel-Kontrasten, werden die Ruinen ehemals bedeutender Bauwerke auf eindrucksvolle Weise photographisch nachgezeichnet. So rücken An- sichten solcher Bauten, wie das Brandenburger Tor, der Reichstag, der Gendarmen- markt oder der Alexanderplatz, die zum tradierten Repertoire der Berlin-Bilder gehören, in den Blick. Hein Gorny konzentrierte sich aber auch auf weniger bekannte Architekturen, wie den Kaiserhof, die Ahmadiyya-Moschee in Wilmersdorf oder den Gasometer in der Nähe des Victoria-Luise-Platzes.
Hein Gorny, Adolph C. Byers: Brandenburger Tor, Berlin 1945 – 1946
Silbergelatineabzug 9,1 x 11,7 cm
Copyright Hein Gorny / A.C. Byers – Collection Regard
Hein Gorny, Adolph C. Byers: Reichstag, Berlin 1945 – 1946
Silbergelatineabzug 9,4 x 12,2 cm
Copyright Hein Gorny / A.C. Byers – Collection Regard
Die eingangs genannten Luftaufnahmen werden durch Photographien ergänzt, die Gorny und Byers auf dem Boden Berlins aufgenommen haben. Mit weiteren Aufnahmen des Tierphotographen Friedrich Seidenstücker, der auch als einer der Pioniere der unprätentiösen Street Photography gilt, gelang Hein Gorny und Adolph C. Byers eine unverwechselbare, kraftvolle wie einfühlsame Assemblage von Nachkriegszeugnissen.
Alle 80 Silber Gelatine Photographien stammen aus der Collection Regard von Marc Barbey. Seit 2005 widmet sich der in Paris gebürtige Geschäftsmann dem Aufbau seiner Sammlung, die von den Anfängen der Photographie bis hin zu den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts reicht. Neben dem umfangreichen Œuvre von Hein Gorny, mit dessen Nachlassverwaltung die Collection Regard betraut ist, beinhaltet diese u.a. auch Werke von Lotte Jacobi, Heinrich Riebesehl, Siegfried Lauterwasser und Robert Capa.
Zusammen mit dem künstlerischen Leiter, Antonio Panetta, arbeitet Barbey kontinuierlich an der Verfeinerung und Erweiterung des fotografischen Repertoires. Hierbei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Thema „Berlin“ und der deutschen Photographie im Allgemeinen. Die Sammlung selbst liegt in Berlin-Mitte und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Präsentation verschiedener thematischer Ausstellungen als Ort des internationalen Dialogs und der fokussierten Auseinandersetzung mit der Photographie zu fungieren.
Anlässlich der Ausstellung „Hommage à Berlin“ erscheint im Mai ein gleichnamiges Buch mit einem Text des Photohistorikers und Berlinkenners Enno Kaufhold.
Hein Gorny: Waisenbrücke, Berlin 1945 – 1946
Silbergelatineabzug 9,1 x 11,7 cm
Copyright Hein Gorny – Collection Regard
Hein Gorny: Siegesallee, Tiergarten, Berlin 1945 – 1946
Silbergelatineabzug 17,3 x 23,2 cm
Copyright Hein Gorny – Collection Regard
Ausstellung
Hommage à Berlin
Hein Gorny, Adolph C. Byers, Friedrich Seidenstücker
Photographien 1945 – 1946
7. Mai – 9. Oktober 2011
Collection Regard / Marc Barbey
Steinstraße 12
10115 Berlin
Vom 7. Mai bis zum 9. Oktober 2011 sind die Räume jeden Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Öffnungszeit könnenTermine individuell vereinbart werden.
(thoMas)
