Foto Jim Goldberg: Democratic Republic of Congo, 2008Der mit £30.000 dotierte „Deutsche Börse Photography Prize“ wurde dem amerikanischen Fotografen Jim Goldberg verliehen. Mit diesem Preis wird jährlich ein Fotokünstler ausgezeichnet, der im Vorjahr einen bedeutenden Beitrag zur zeitgenössischen Fotografie in Europa geleistet hat, so die Preisgeber:

Die folgenden Künstler waren nominiert:

Thomas Demand (geboren 1964 in Deutschland) wurde für seine Ausstellung „Nationalgalerie“ in der Neuen Nationalgalerie Berlin (18. September 2009 – 17. Januar 2010) und im Boijmans van Beuningen in Rotterdam, Belgien (29. Mai 2010 – 22. August 2010) nominiert.
Roe Ethridge (geboren 1969 in den USA) wurde für seine Einzelausstellung bei den Rencontres d’Arles in Frankreich (3. Juli – 19. September 2010) nominiert.
Jim Goldberg (geboren 1953 in den USA) wurde für seine Ausstellung „Open See“ in der Photgrapher’s Gallery in London (16. Oktober 2009 – 31. Januar 2010) nominiert.
Elad Lassry (geboren 1977 in Israel) wurde für seine Ausstellung „Elad Lassry“ in der Kunsthalle Zürich (13. Februar – 25. April 2010) nominiert.
 

Foto Thomas Demand: Heldenorgel, 2009

Thomas Demand: Heldenorgel, 2009
© Thomas Demand, VG Bild-Kunst, Bonn / DACS, London
Courtesy Sprüth Magers Berlin, London / Esther Schipper, Berlin / Matthew Marks Gallery, New York

 
 
Foto Roe Ethridge: Thanksgiving 1984, 2009

Roe Ethridge: Thanksgiving 1984, 2009
© Roe Ethridge / Courtesy of Greengrassi London / Andrew Kreps Gallery, New York / Mai 36 Gallerie, Zurich

 
 
Foto Elad Lassry: Lipstick, 2009

Elad Lassry: Lipstick, 2009
© Elad Lassry / Courtesy of David Kordansky Gallery, Los Angeles, CA

 
Die international besetzte Jury hat unter dem Vorsitz von Brett Rogers, Direktorin der Photographers’ Gallery, Jim Goldberg zum Preisträger 2011 gekürt. Die Mitglieder der diesjährigen Jury waren: Alex Farquharson (Direktor, Nottingham Contemporary, Großbritannien), Marloes Krijnen (Gründungsdirektorin, Foam_Fotografiemuseum Amsterdam, Niederlande), Joel Sternfeld (Künstler, USA) und Anne-Marie Beckmann (Kuratorin, Art Collection Deutsche Börse, Deutschland).
 

Foto Jim Goldberg: Democratic Republic of Congo, 2008

Jim Goldberg: Democratic Republic of Congo, 2008
Sein Radio ist sein einziger Besitz, den er mitnahm, als er vor einem Rebellenangriff in seinem Dorf flüchtete. Jetzt lebt er mit 60.000 anderen in einem Flüchtlingslager, wo Armut, Krankheit und Verbrechen überhandnehmen.
© Jim Goldberg / Magnum Photos

 
Der mit £30.000 dotierte „Deutsche Börse Photography Prize“ wurde Jim Goldberg zuerkannt. Aus der Laudatio:

Jim Goldberg (geboren 1953 in den USA) wurde für seine Ausstellung „Open See“ in der Photographer’s Gallery in London (16. Oktober 2009 – 31. Januar 2010) ausgezeichnet. Initiiert durch eine Magnum-Kommission, dokumentiert „Open See“ die Erfahrungen von Flüchtlingen und Immigranten die aus kriegsgebeutelten, sozial und ökonomisch zerstörten Ländern kommen, auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa. Goldberg vermischt Polaroids, Videos, Text sowie groß- und mittelformatige Fotografien (aufgenommen in Ländern wie dem Irak, Bangladesch, China, dem Balkan oder dem Kongo) und nutzt so seine vielfältige und experimentelle Herangehensweise für fotografisches Geschichtenerzählen, um über Themen der Migration und Umstände zu reflektieren, die eine Flucht nötig machen.

Die anderen drei Finalisten erhalten je £3.000. Die Arbeiten sind noch bis zum 1. Mai 2011 im Ambika P3, University of Westminster in London, zu sehen (und ausnahmsweise nicht in der initiierenden Photographers’ Gallery, da die derzeit umgebaut wird). Im Anschluss wird sie dann vom 13. Mai bis 19. Juni 2011 im C/O Berlin und anschließend in The Cube (Konzernzentrale der Gruppe Deutsche Börse in Eschborn) zu sehen sein.

(thoMas)