+++ Liquidationen +++ Chinesen +++ Modifikationen +++ Asiaten +++
Die Firma RBT-Raumbildtechnik GmbH (www.rbt-3d.de) wurde zum 31.12.2010 aufgelöst und befindet sich derzeit in Liquidation. Nach Aussage der Gesellschafter wurde dieser Schritt aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs beim Kerngeschäft mit analogen 3D-Kameras und -Projektoren notwendig. Die Löschung der GmbH bedeute allerdings nicht, dass die Aktivitäten und der Verkauf von RBT-Produkten eingestellt werden. Die drei bisherigen Gesellschafter werden die einzelnen Geschäftsfelder eigenverantwortlich in eigenen Werkstätten weiterführen. Es ist beabsichtigt, dass der Bereich Projektor durch Franz Allmendinger und der Kamerasektor von Eckhart Oehmichen und Thomas Büchele fortgeführt werden. Eine genaue Aufteilung der Zuständigkeiten soll im Laufe des Jahres 2011 bekanntgegeben werden. In jedem Fall wird auch in Zukunft der Service für die Geräte von RBT weitergehen. Auch die Produktion von Projektoren, Kameras, Zubehör wie Rähmchen, Magazine usw. soll aufrechterhalten werden. Büchele ist überzeugt, dass die getrennte Fortführung gelingt: „Natürlich müssen wir „ehemaligen“ Gesellschafter uns neu orientieren. Der Wegfall unserer gemeinsamen Firma bringt Veränderungen mit sich. Wir sind allerdings optimistisch, dass es uns bis zum Ablauf des Liquidationsjahres gelingt, eine für unsere Kunden optimale Lösung zu finden.“
3D-Kameras 810 (links) und 820
In China setzt man anscheinend größere Hoffnungen auf eine schnelle Entwicklung des 3D-Kameramarktes. Der chinesische Kamerahersteller Phenix hat mit der 3DInlife Group am 12. Januar 2011 die Shenzhen Phenix 3D Imaging Co.,Ltd gegründet. Phenix will damit offensichtlich den Sprung in die digitale Kamerawelt schaffen. In der Endphase der analogen Spiegelreflexkameras war Phenix einer der bekanntesten chinesischen Hersteller, hatte jedoch mit dem Siegeszug der Digitaltechnik den Anschluss verloren. Mit dem neuen Joint Venture erhoffen sich beide Firmen, an den früheren Erfolg von Phenix anknüpfen zu können. Dies gilt in erster Linie für den chinesischen Heimatmarkt. Man hofft jedoch, unter der Marke Phenix auch international erfolgreich zu sein. 3DInlife ist derzeit mit zwei digitalen 3D-Kameras am Markt vertreten, der 810 und der 820, wobei letztere sehr der in Deutschland angebotenen Rollei Powerflex 3D ähnelt.
Offensichtlich auch aus Fernost stammt das neue Nachtsichtgerät von Minox. Nach dem Minox NV mini II bietet Minox in Wetzlar mit dem NVD mini ein weiteres kompaktes Nachtsichtgerät an. Im Gegensatz zu den im militärischen Bereich üblichen Röhren-Restlichtverstärkern, die für zivile Anwendern aus rechtlichen Gründen praktisch nicht verfügbar sind, arbeitet das NVD mini mit einem infrarotempfindlichen CMOS-Sensor und Bildwiedergabe auf einem integrierten Sucherdisplay. Aufgrund der aus der digitalen Kameratechnik abgeleiteten Technologie soll das Minox-Nachtsichtgerät unempfindlich gegenüber hellen Lichtquellen sein und notfalls auch bei Tageslicht einsetzbar sein. Mit den eingebauten 16 Infrarot-LEDs soll auch bei totaler Finsternis eine Sichtweite von 60 Metern möglich sein. Das 14,2×4,9 cm große NVD mini ist für 199 Euro (UVP) seit Februar 2011 im Handel erhältlich.
Magnesit 528Q
Im Fränkischen entwickelt und in China produziert werden die Magnesit-Stative der Cullmann Foto Audio Video GmbH. Zur photokina hatte Cullmann seine bislang aus fünf Dreibeinen aus Aluminium und drei Carbon-Stativen bestehende Magnesit-Reihe um zwei weitere Modelle ergänzt, die inzwischen lieferbar sind. Die Q-Modelle Magnesit 528Q und Magnesit 532Q unterscheiden sich von den Standard-Varianten durch die um 180 Grad vertikal kippbaren Mittelsäulen. Das Quickshift-System will die Einsatzmöglichkeiten der Stative in den Bereichen Makro- und Architekturaufnahmen sowie bei Reproaufnahmen erweitern. Wie bei den anderen Magnesit-Stativen wird auch diesen beiden Modellen eine kurze Mittelsäule für Makroaufnahmen in Bodennähe beigepackt. Das Magnesit Quickshift 528Q ist für 129,00 Euro (UVP) und das größere 532Q für 159,00 (UVP) im Handel erhältlich.
Um ein iPhone auf einem Stativ befestigen zu können, benötigt man mangels eingebauten Stativgewindes einen Adapter. iPhone als Kamera? Das schreckt noch so manchen. Wenn man jedoch mit dem iPhone den 3. Platz beim „Pictures of the Year“ Wettbewerb gewinnen kann, dann scheint das iPhone wohl so etwas wie eine richtige Kamera zu sein. Aber eine Kamera ohne Stativgewinde? Fragten sich zwei Designer aus New York und entwickelten mit dem Glif eine iPhone-Halterung, mit der sich das Smartphone auf ein ganz normales Stativ schrauben lässt. Ohne Stativ, aber mit Glif, lässt sich das iPhone senkrecht oder in Schräglage auf einem Tisch platzieren. Das Glif wurde nicht nur in den USA erdacht, sondern wird auch dort produziert und ist in Deutschland für 23 Euro (versandkostenfrei) bei Monochrom erhältlich.
Wem das iPhone jetzt immer noch zu wenig nach Kamera aussieht, der kann ja die seit geraumer Zeit im Netz geisternde Lösung wählen, die ein iPhone als Leica M8 erscheinen lässt: Griffin Reveal Case + Leica Camera Skin = Awesome Mod!. Dabei wird ein modifiziertes Foto einer M8 (direkter Link aufs Bild) in ein Schutzgehäuse von Griffin eingepasst.
Wer über tiefergehende Bastelkenntnisse verfügt, kann sich auch ein Vorbild an der in Japan modifizierten Leica nehmen. Im fernen Osten erfreuen sich selbstgebaute hybride Kameramodelle offensichtlich einer gewissen Beliebtheit. So hat ein japanischer Bastler das Gehäuse einer Zorki-Kamera, die im Stil einer angeblichen Luftwaffenversion der Leica II gestaltet war, komplett entkernt und die Technik einer Sony-DSC-WX1-Digitalkamera eingebaut: DSC-WX1 into classic Leica. Aus einer Canon demi EE 28 Halbformat-Sucherkamera wurde durch Implantierung elektronischer Bauteile eine digitale Videokamera für C-Mount-Wechselobjektive.
Nicht alles, was aus dem fernen Osten kommt, hat in Deutschland auf Anhieb Erfolg, wie sich am Beispiel des deutschen aurora-lite-bank-Vertriebs tanala Foto zeigt. In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der im Handelsregister des Amtsgerichts Krefeld unter HRB 11751 eingetragenen tanala Foto GmbH, Krefeld, wurde am 14.02.2011 Rechtsanwältin Dr. Sabine Aldermann, Mönchengladbach zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt (Amtsgericht Krefeld, Aktenzeichen: 95 IN 16/11). Der ehemalige Geschäftsführer Mario Paufler firmiert inzwischen unter dem Namen Auronix GmbH mit Firmensitz im benachbarten Goch – siehe das Impressum der Auronix GmbH.
Ihnen ein schönes Wochenende.
(CJ)
Nachtrag (14.3.2011): Bei der modifizierten Kamera handelt es sich um einen Leica-Nachbau von Zorki, der den Eindruck einer Luftwaffenversion der Leica II erwecken sollte. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und haben oben den Satz „So hat ein japanischer Bastler das Gehäuse einer Luftwaffenversion der Leica II komplett entkernt und die Technik einer Sony-DSC-WX1-Digitalkamera eingebaut:“ entsprechend geändert.
Da wurde keine
Da wurde keine Luftwaffenleica umgebaut, es handelt sich vielmehr um eine Zorki. Dies kann man deutlich sehen (und im Film auch hören – es wird nämlich gesagt).
Sie haben Recht,
es handelt sich bei der “Luftwaffenversion der Leica II” um eine auf der Basis einer Zorki angefertigte Fälschung.