Mit einer vollen Ladung Multimedia und vor allem dem überarbeiteten Betriebssystem Symbian 3 im Gepäck versuchen die Finnen mit der neuesten Mobiltelefon-Generation wieder an Image zu gewinnen:
Bis weit in die 2000er galt Nokia noch als der unangefochtene Platzhirsch im Mobilfunk-Sektor. Das Bild änderte sich jedoch drastisch, als das iPhone den Markt revolutionierte und Nokia dem bis dato nichts Adäquates entgegenbrachte. Nun haben es die Finnen nach drei Jahren aber immerhin geschafft, den Oldtimer unter den Betriebssystemen Symbian auf Hochglanz zu polieren. Zusammen mit ihrem unbestrittenen TK-Know-How soll nun die Trendwende her.

Robuster Finne
In einem Punkt sind die Finnen unumstritten Weltklasse: lupenreine Verarbeitungsqualität. Das recht elegante C7 gewinnt optisch zwar keinen Innovations-Oscar, punktet aber durch hohe Präzision und einem hohen Materialaufwand. So ist die Frontseite voll verglast, Spaltmaße ein Fremdwort und ein Großteil des Gehäuses besteht aus poliertem Edelstahl. Dass sorgt zwar für rund 130 Gramm Gewicht auf der Waage, sowie eine starke Anfälligkeit für Reflexionen bei direktem Lichteinfall, doch dafür scheint das C7 für die Ewigkeit gebaut zu sein. Gut ins Bild passt dazu das hochwertige AMOLED-Display mit einer 16:9-Diagonalen von knapp 9 Zentimetern und einer Auflösung von 640×360 Pixeln. Das Bild überzeugt durch eine satte Farbwiedergabe und gute Brillanz. Prädikat: Spitzenklasse.
Das C7 ist übrigens in den Farbvariationen bronze, schwarz oder silber erhältlich.
Full House
… so knapp könnte man das Komfortprogramm des C7 umschreiben, denn hier schöpfen die Finnen in allen Bereichen aus dem Vollen.
Hervorstechend ist dabei die Qualität der hochwertig ausgestatteten 8-Megapixel-Kamera. Nicht zuletzt dank des leistungsstarken, doppelten LED-Fotolichtes ist sie weitaus mehr als nur eine „Schön-Wetter-Schnappschuss-Maschine“. Selbst kritische Lichtverhältnisse meistert das C7 für ein Kamerahandy erstaunlich souverän. Im Praxistest reicht der Blitz für eine Ausleuchtung von knapp drei Metern aus. Der ansonsten allgegenwärtige Blaustich hält sich dabei vornehm zurück. Im Zusammenspiel mit einer natürlichen Farbwiedergabe und der naturgegeben großen Schärfentiefe sind viele Schnappschüsse durchaus Fotoalbum-tauglich und das kann man nur von den wenigsten Kamerahandys behaupten. Auch Videotelefoniegespräche beherrscht das C7 dank der Zeitkamera auf der Frontseite (VGA, 640×480 Pixel).
Überzeugend auch die Film-Fähigkeiten, denn flüssige und gut ausgeleuchtete Videoaufnahmen sind sogar in HD-Auflösung (1.280×720 Pixel) möglich. Hier kommen die Vorzüge des 16:9-Displays besonders gut zum Zuge, denn Aufnahmen sehen beeindruckend lebendig aus.
Die Handhabung verläuft überdies bequem über den Touchscreen, dessen Menüstruktur selbst Novizen schnell ins Blut übergeht.
Auch abseits der Kamera muss man Schwachpunkte schon mit der Lupe suchen. Egal, ob schnelle Datenbahnen (HSDPA / HSPUA, WLAN b/g/n und Bluetooth 3.0), kostenlose GPS-Navigation durch das vorinstallierte Ovi-Kartenmaterial (70 Länder) oder schnörkellose Synchronisierung von Kontakten, Kalendereinträgen und Notizen mit Microsoft Outlook: hier spielt Nokia sämtliche Trümpfe aus.
Überzeugend sind dabei auch die Details, wie die problemlose Darstellung von HTML-Inhalten bei E-Mails, eine schnelle Java-Performance dank Unterstützung durch OpenGL 2.0 und eines Beschleunigungsmessers oder das kinderleichte Einrichtung von Webmail-Accounts.
Da all diese Funktionen viel Speicherplatz verschlingen, haben die Finnen gleich doppelt vorgesorgt, denn neben den internen 8 GB Speicherplatz kann der microSD-Kartenslot weitere bis zu 32 GB verwalten auch das ist Smartphone-Spitzenklasse!
Bewährte Zutaten
Nach (zu) langer Zeit wird das antiquierte Series60 endlich durch Symbian 3 abgelöst. Das ist einerseits zwar ein notwendiger Schritt, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten, andererseits aber auch ein gewagter. Denn nachdem auch Samsung und Sony Ericsson aus dem Entwicklerkreis ausgestiegen sind, kämpft die Symbian Foundation offiziell mit finanziellen Problemen. Gut möglich, dass Nokia daher schon bald der alleinige Symbian-Vertreter an der Betriebssystem-Front ist.
Kenner von Series60 werden sich auf jeden Fall schnell heimisch fühlen, denn rein optisch hat sich nicht so viel verändert. Dafür jongliert Symbian 3 aber durchaus gekonnt mit den bekannten Interface-Zutaten moderner Touchscreen-Smartphones: Drei Startmenüs, individuell platzierbare Icons und Widgets, kinetisches Scrolling durch Liste sowie der bekannte Zoom-Effekt per Fingerspreizen. Das ist zwar alles andere als innovativ, funktioniert aber reibungslos und ausreichend flott, was auch am ARM-11-Prozessor mit 680 MHz liegt.
Ein weiser Schritt der Entwickler ist zudem die komplette Eliminierung des Doppelklicks, der bei Symbian60 noch für unnötige Verzögerungen sorgt. Löblich ist ferner die Beibehaltung der drei physischen Tasten auf der Frontseite, durch die man schnellen Zugriff auf wichtige Basisfunktionen, wie der Rufannahme hat.
Interessanterweise hat Nokia vor kurzem Symbian 3 rückwirkend nur als eine Zwischenlösung deklariert und für das kommende Jahr den wahren Symbian-Kick angekündigt. Vermutlich beruht diese Strategie darauf, dass Symbian 3 nichts Neues bietet.
Schlaffer Akku
Enttäuschung bei der Akkuleistung: Selbst bei Verzicht auf größere Multimedia-Exzesse pendelt sich die Rufbereitschaft bei gerade einmal zwei bis drei Tagen ein. Zum Vergleich: Viele aktuelle Smartphones erreichen eine Nonstop-Akkuleistung von fünf vollen Tagen. Gut möglich, dass noch Probleme beim Betriebssystem-Management für diese müde Akkuleistung verantwortlich sind.
Besser schlägt sich das C7 im Bereich Verständigung. Davon abgesehen, dass Nebengeräusche komplett eliminiert werden, klingen Stimmen teilweise fast schon so natürlich, als würde man mit einem Festnetz-Gerät telefonieren.
Während der Testphase traten im Bereich Empfangsleistung keinerlei negative Erlebnisse auf.
Fazit
Nokia muss nach zwei negativen Gewinnerwartungen hintereinander kämpfen, um wieder als cool und trendy zu gelten. Trendig ist das C7 zwar nicht, aber auf alle Fälle ein qualitativ hochwertiges Multimedia-Schwergewicht, das sich endlich auch zeitgemäß bedienen lässt. Angesichts des Preises von „nur“ 429 Euro ist dieser Finne auf alle Fälle eine Alternative zum iPhone & Co, die allerdings mit einem großen Problem zu kämpfen hat: So lange sich der Ovi-App-Store nicht ausreichend mit qualitativ hochwertigen Anwendungen füllt, wird es weiterhin schwer für Nokia, wieder als cool zu gelten.
(Ulf Schneider)
Eckdaten:
Preis: ca. 429 Euro
Maße: 11,73 x 5,68 x 1,05 cm
Gewicht: 130 Gramm
Erscheinungstermin: erhältlich
Ausstattungsmerkmale:
• Ca. 8 GB Speicher + microSD (max. 32 GB)
• Display: AMOLED-Touchscreen: 640×360 Pixel, 16,7 Millionen Farben, 8,9 cm Touchscreen-Diagonale
• Netze: Quadband / UMTS / HSPA / EDGE
• Betriebssystem: Symbian 3
• Prozessor: ARM 11, 680 MHz
• Digitalkamera: Objektiv 2,8/4,3 mm (= Brennweite 28 mm entspr. Kleinbild); Auflösung max. 3264×2448 Pixel
• Videos: Auflösung max. 1.280×720 Pixel, 25 B/s
• Zweite Kamera für Videotelefoniegespräche: Fotos VGA, 640×480 Pixel; Videos 176×144 Pixel, 15 B/s
• GPS-Empfänger & Nokia Maps Navigations-Software
• Bluetooth 3.0
• W-LAN
• Sprachwahl/-steuerung
Produktfotos: Nokia
Phonescala?
Ja bin ich jetzt bei Phonescala gelandet oder kommt der Test der Fotofunktion noch? Wie gut macht sich die Kamera im Vergleich zu einer billigen, sagen wir Rollei, der 100 Euro Klasse?
Gast schrieb:
Ja bin ich
[quote=Gast]Ja bin ich jetzt bei Phonescala gelandet oder kommt der Test der Fotofunktion noch? Wie gut macht sich die Kamera im Vergleich zu einer billigen, sagen wir Rollei, der 100 Euro Klasse?[/quote]
100% ack!
Die Sinnigkeit von Apps, die Sprachqualität und welches Betriebssystem Nokia seinen nächsten Handys spendiert, unheimlich spannend, das kann jedes drittklassige Handy-Portal besser, vielleicht auch, weil es dort jemanden interessiert?
Was ich stattdessen aber nirgends finde ist, wie gut die aktuelle Fotofunktion in diversen Handys wirklich ist, eben gerade verglichen mit ner einfachen Digiknipse z.B.?
Was gab’s von Nokia denn spendiert, den Werbemüll hier rein zu spammen, 3-tägige Produktvorstellung in Malaga samt 5-Sterne-Hotel und Abendprogramm?
Blaupunkt hat übrigens ein Navi das fotografieren kann (kein Witz), vielliecht gibt’s da ja auch was abzugreifen wenn man hier mal einstellt wie toll die Navigation damit klappt?
Genau so,
es gibt genügend andere potente Anbieter von „Handys“ vs Smartphones. Die können ihre Geräte im Balkan verkaufen, da sind sie wer!
Wer außer NOKIA…
…läßt eigentlich sonst noch NICHT bei Foxconn fertigen?
und wieder zeigt sich….
Hochmut kommt vor dem Fall
und der Spruch „ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert“ trifft eben auch nicht immer zu !
zumindest viele Deutsche haben Nokia die Subventions Geschichte mit Bochum sehr krumm genommen, das war genug Negativ Werbung die locker 10 Jahre Marketing von heute auf morgen vernichtet hat
Dazu dann noch langweilige Modelle, ein paar Qualitätsprobleme, billige Ramsch-Handys und ein schlechtes Gefühl für die Zeichen der Zeit…..
und dann kam eben das I-Phone, das ja kein Handy mehr sondern eher Lifestyle einer ganzen Generation ist. Das das Ei Ding auch nicht besser funktioniert, merken viele auch erst hinterher, aber es ist ja soooo cool….
und da Apple noch nie (oder nur sehr selten) blöd war, haben die mit dem Appstore, dem zahlreichen (lizenzierten) Zubehör dafür gesorgt dass die Kunden schön bei der Stange bleiben. Zumal man sich ja nicht eingestehen kann dass man ein so teures Mobiltelefon eigentlich gar nicht braucht…..
Anstelle zu reagieren standen (stehen) alle anderen Hersteller nur mit offenem Mund da und konnten (können) kaum glauben was da passiert.
iphone
laut flickr meistbenutze kamera:
http://www.flickr.com/cameras/
ich bin mit dem iphone 4 hochzufrieden!
Gast schrieb:
…
[quote=Gast] … zumindest viele Deutsche haben Nokia die Subventions Geschichte mit Bochum sehr krumm genommen,[/quote] Genau so ist es. Das mit den Subventionen hätte ich noch verzeihen können, nicht aber die Art und Weise wie die Finnen mit den Mitarbeitern umgegangen sind.
Von mir aus können die anbieten was sie wollen. Denen kaufe ich nichts mehr ab.
Ich habe fertig. Und jetzt wird hier geputzt.
Mit Nichtachtung an der Kasse bestrafen.
Möge die Firma Nokia mit ihrer Geschäftspolitik baden gehen. Mein neues Mobiltelefon ist aus Korea macht auch Knipsbildchen und kleine Videos. Da habe ich gewusst woher es kommt und keiner hat Subventionen eingestrichen, ein Werk geschlossen obwohl es schwarze Zahlen geschrieben hat, EU Gelder für den Umzug nach Rumänien kassiert, und den gekündigten Mitarbeitern mit höhnischem Lächeln einen Arbeitsplatz in Rumänien angeboten.
Solche Dinge müssen jedes Monat einmal in die Öffentlichkeit. Dann kann der Kunde an der Kasse entscheiden. Die ach so tollen Politiker die sich damals eingemischt haben können ja für Nokia Handys eine genauere Prüfung der Strahlenbelastung anordnen. Sich dann ganz lange mit der Prüfung Zeit lassen, erst mal ablehnen, dann neuerlich sorgfältig prüfen und schon ist das Ding veraltet, hat sich von selbst erledigt.
So könnte man die Herren Manager der Firma Nokia bestrafen ohne sich aus dem Fenster lehnen zu müssen.
wer im Glashaus sitzt…
wer sagt denn das es Korea oder sonstwo keine Subventionen o.ä. gibt oder gar fair zu geht ???
Hallo aufwachen, willkommen in der globalisierten Welt !
In Bochum gab es wenigstens einen Sozialplan usw.
In Korea / Asien ist morgens der Laden einfach zu und die Manager sitzen schon im neuen Büro
Dazu dann in dem ein oder anderen Land nicht wirklich vorhandene Umweltvorschriften oder Sozialversicherungen
und wenn bei uns alle Subventionsmauschler an den Pranger gestellt würden, könnte man meinen es wäre eine Veröffentlichung der dt. Börse zum Dax. Nokia ist da in sehr guter Gesellschaft !
man sollte eher die Politiker, die solche Gesetze und Subventionen überhaupt erst erlassen, an den Pranger stellen
aber die ziehen sich dann einfach nur aus der Politik zurück und werden z.B. Aufsichtsratsvorsitzende eines Baukonzerns oder eines russischen Gaskonzerns denen sie zuvor tolle Aufträge verschafft haben…….
Wir bekommen nur was wir selbst wählen bzw. gewählt haben
Abstrafen
Möge die Firma Nokia mit ihrer Geschäftspolitik baden gehen. Mein neues Mobiltelefon ist aus Korea macht auch Knipsbildchen und kleine Videos. Da habe ich gewusst woher es kommt und keiner hat Subventionen eingestrichen, ein Werk geschlossen obwohl es schwarze Zahlen geschrieben hat, EU Gelder für den Umzug nach Rumänien kassiert, und den gekündigten Mitarbeitern mit höhnischem Lächeln einen Arbeitsplatz in Rumänien angeboten.
Solche Dinge müssen jedes Monat einmal in die Öffentlichkeit. Dann kann der Kunde an der Kasse entscheiden. Die ach so tollen Politiker die sich damals eingemischt haben können ja für Nokia Handys eine genauere Prüfung der Strahlenbelastung anordnen. Sich dann ganz lange mit der Prüfung Zeit lassen, erst mal ablehnen, dann neuerlich sorgfältig prüfen und schon ist das Ding veraltet, hat sich von selbst erledigt.
So könnte man die Herren Manager der Firma Nokia bestrafen ohne sich aus dem Fenster lehnen zu müssen.
Aufwachen
[quote=Gast]Möge die Firma Nokia mit ihrer Geschäftspolitik baden gehen. Mein neues Mobiltelefon ist aus Korea macht auch Knipsbildchen und kleine Videos. Da habe ich gewusst woher es kommt und keiner hat Subventionen eingestrichen, ein Werk geschlossen obwohl es schwarze Zahlen geschrieben hat, EU Gelder für den Umzug nach Rumänien kassiert, und den gekündigten Mitarbeitern mit höhnischem Lächeln einen Arbeitsplatz in Rumänien angeboten.[/quote]Wie bitte? Sie meinen wohl, die koreanischen Subventionen, die das Unternehmen einstreicht, jucken Sie nicht besonders. Und es sind ja nur koreanische Werke, die die Firma streicht, nur koreanische Arbeitsplätze. Nur koreanische Mitarbeiter, denen die Gewerktschaft untersagt wird. Aber auch das stimmt nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Samsung#Schlie.C3.9Fung_des_Samsung-SDI-Werkes_in_Berlin und http://de.wikipedia.org/wiki/Samsung#Korruption