Derzeit ist im Jüdischen Museum Berlin die Ausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ zu sehen, zu deren Überraschungen die Entdeckung einer unerwartet breiten fotografischen Überlieferung signifikanter Ereignisse gehört:

Rekrutierung für den Bergbau: Im Sommer 1942 werden im Kriegsgefangenenlager Zeithain (Sachsen) sowjetische Kriegsgefangene für die Zwangsarbeit in belgischen Bergwerken selektiert.
Quelle: Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Information des Jüdischen Museums Berlin:
Zur Ausstellung »Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg«
Zwangsarbeit ist eine europäische Erfahrung ohne Beispiel. An keinem anderen NS-Verbrechen waren derart viele Menschen beteiligt – als Opfer, Täter oder Zuschauer. Anliegen der Ausstellung ist es, erstmals die gesamte Geschichte dieses allgegenwärtigen NS-Verbrechens und seiner Folgen nach 1945 darzustellen. Sie zeigt, wie die Zwangsarbeit von Beginn an Teil der rassistischen Gesellschaftsordnung des NS-Staates war: Die propagierte »Volksgemeinschaft« und die Zwangsarbeit der Ausgeschlossenen – beides gehörte zusammen. Deutsche »Herrenmenschen« beuteten die als angebliche »Untermenschen« Unterworfenen rücksichtslos aus. In der Alltäglichkeit der Zwangsarbeit und in der breiten gesellschaftlichen Beteiligung zeigte sich der rassistische Kern des Nationalsozialismus.

Sowjetische Kriegsgefangene im BMW-Werk München-Allach: Alle in der Produktion der Flugmotoren beschäftigten Ausländer waren gekennzeichnet: Auf den Jacken der sowjetischen Kriegsgefangenen wurde das Kürzel „SU“ angebracht; KZ-Häftlinge waren an ihrer gestreiften Kleidung erkennbar. Die Aufnahme ist vermutlich ein Propagandafoto. München-Allach, um 1943.
Quelle: BMW Group Archiv
Zwangsarbeiterinnen auf dem Gelände des Daimler-Werkes in Minsk (heute Weißrussland), September 1942.
Quelle: Mercedes-Benz Classic, Archive, Stuttgart
Besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf die Beziehungsgeschichte von Deutschen und Zwangsarbeitern. Jeder Deutsche musste sich entscheiden, wie er den Zwangsarbeitern begegnete: mit einem Rest von Mitmenschlichkeit oder der angeblich gebotenen, rassistisch motivierten Kälte und Unerbittlichkeit des Angehörigen eines vermeintlich höherwertigen Volkes. Wie Deutsche von ihren Handlungsspielräumen Gebrauch machten, sagt nicht nur etwas über die Einzelnen aus, sondern auch über die Präge- und Anziehungskraft nationalsozialistischer Ideologie und Praxis. Mit dieser Perspektive geht die Ausstellung über die Geschichte der Zwangsarbeit im engeren Sinne hinaus und verdeutlicht, wie stark die deutsche Gesellschaft nationalsozialistisch durchdrungen war. Die Geschichte der Zwangsarbeit lässt sich keinesfalls auf ein bloßes Regimeverbrechen reduzieren, sie wird vielmehr als Gesellschaftsverbrechen erkennbar.

Wladyslaw Kolopoleski: „Abgesehen von der schweren Arbeit, die über meine Kräfte ging, wurde ich bei geringstem Anlass geprügelt, manchmal auch bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Zum Beispiel erlitt ich eine ernsthafte Kopfverletzung, weil ich vom SA-Mann Max Ewert geschlagen worden war. Ich verlor nicht nur das Bewusstsein, sondern musste auch am Kopf operiert werden“, schrieb der 1932 in Lodz geborene Pole Wladyslaw Kolopoleski. Er war ab April 1940 beim Bürgermeister Max Ewert in Gervin, heute Górawino, in Pommern eingesetzt.
Quelle: Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“, Warschau
Über sechzig repräsentative Fallgeschichten bilden den Kern der Ausstellung. Wie die Mehrzahl der gezeigten Dokumente und Bildüberlieferungen sind sie das Ergebnis akribischer Recherchen in Europa, den USA und Israel. Darüber hinaus sichtete das Ausstellungsteam Hunderte von Interviews, die in den letzten Jahren mit ehemaligen Zwangsarbeitern geführt wurden. Thematisch reichen diese Fallgeschichten von der entwürdigenden Arbeit politisch Verfolgter in Chemnitz bis hin zur mörderischen Sklavenarbeit von Juden im besetzten Polen oder dem Zwangsarbeitsalltag auf einem Bauernhof in Niederösterreich.
Zu den Überraschungen der umfangreichen internationalen Archivrecherchen gehörte die Entdeckung einer unerwartet breiten fotografischen Überlieferung signifikanter Ereignisse. Die Fotografien in Verbindung mit den Fallgeschichten bilden die zweite Säule der Ausstellung. Rekonstruiert werden konnten ganze Fotoserien, deren Urheber und die abgebildeten Situationen und Personen. Diese quellenkritisch fundierte Präsentation ermöglicht einen gleichsam szenischen Zugang zu Aspekten der Zwangsarbeit. Filmisch angeordnete Foto- oder Fotoausschnittsvergrößerungen bilden den Einstieg in die weitergehende Auseinandersetzung mit der Geschichte der Zwangsarbeit.

„Ohne Liebe“ und „Villa Tränen“ schrieben französische Kriegsgefangene in Ingolstadt am 1. Dezember 1940 auf Holztafeln, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Quelle: Privatbesitz Clemens Nißl, Obereichstätt
Die gesamte ukrainische Familie wurde im Mai 1943 zur Zwangsarbeit nach Volzum (Niedersachsen) verschleppt.
Quelle: Braunschweigischer Geschichtsverein e.V./Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Wolfenbüttel
Die Ausstellung gliedert sich in vier Abschnitte: Der erste Teil ist den Jahren 1933 bis 1939 gewidmet. Hier werden insbesondere die rassistisch-ideologischen Wurzeln der nationalsozialistischen Zwangsarbeit offengelegt. Was bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges propagiert, teils in Gesetze gefasst und mit breiter gesellschaftlicher Teilhabe in die Praxis umgesetzt wurde, bildete den Ausgangspunkt für die nachfolgende Radikalisierung der Zwangsarbeit im besetzten Europa, bis hin zur Arbeit als Vernichtung. Dieser Ausweitung und Radikalisierung ist der zweite Abschnitt der Ausstellung gewidmet. Der dritte Ausstellungsabschnitt wendet sich der Zwangsarbeit als Massenphänomen im Deutschen Reich ab 1941/42 zu. Er endet mit Massakern an Zwangsarbeitern bei Kriegsende. Der vierte Teil der Ausstellung umfasst die Zeit von der Befreiung 1945 bis zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung und Anerkennung der Zwangsarbeit als Verbrechen in der Gegenwart. Das letzte Wort haben ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Nach der Erhängung werden Zwangsarbeiter vor den Galgen geführt. Den Männern und Frauen aus Polen, die in der Gegend arbeiteten, wurde befohlen, sich am Exekutionsort einzufinden. Ein Gestapo-Beamter belehrte sie dabei, die Vorschriften der Deutschen nicht zu übertreten. Bayern, undatiert.
Quelle: Sammlung Vernon Schmidt, Veteran der 90. Inf. Div., U.S. Army
„Europa arbeitet in Deutschland“. Titelbild einer NS-Propagandabroschüre zum Einsatz ausländischer Zwangsarbeiter in Deutschland, 1943.
Foto: Peter Hansen; Quelle: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Fritz Sauckel war von 1942 bis 1945 Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz.
Ausstellung:
28. September 2010 bis 30. Januar 2011
Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg
Eine Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora im Jüdischen Museum Berlin, initiiert und gefördert von der Stiftung »Erinnerung Verantwortung und Zukunft«, gestaltet von gewerk design. Schirmherrschaft: Bundespräsident Christian Wulff. Mit freundlicher Unterstützung der Wall AG.
Jüdisches Museum Berlin, Altbau 1. OG
Öffnungszeiten:
Täglich 10 – 20 Uhr
Montags 10 – 22 Uhr
Eintritt: 4 Euro, erm. 2 Euro
Begleitband:
Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg (bei amazon.de)
Herausgegeben von Volkhard Knigge, Rikola-Gunnar Lüttgenau und Jens-Christian Wagner im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar 2010
Präsentation der Ausstellung und ca. 60 Seiten wissenschaftlichen Beiträgen namhafter Autoren wie Dieter Pohl, Dietmar Süß und Constantin Goschler
Ca. 260 Seiten, mit rund 170 Seiten
200 Abbildungen, broschiert, mit Fadenheftung
Forced Labor. The Germans, the Forced Laborers, and the War; ISBN englische Ausgabe: 3-935598-18-1 (bei amazon.de)
Preis: 19,80 Euro

Plünderung in München. Hunderte Deutsche und ehemalige Zwangsarbeiter ziehen mit Waren durch München. Sie hatten zuvor gemeinsam ein Kaufhaus aufgebrochen und geplündert. München, April 1945.
Quelle: National Archives, Washington
(thoMas)
Nachtrag (1.10.2010; 14:14 Uhr): Die Bildunterschrifften wurden teilweise erweitert und um genauere Ortsangaben ergänzt.
das Mittel Zwangsarbeit in
das Mittel Zwangsarbeit in einem als „total“ deklarierten Krieg (erstmals von Roosevelt gebraucht) war bei allen beteiligten Kriegsparteien gegeben. Kennt man z.B. die Zahlen der sovjetischen Gulags kann man auch die Verhältnisse besser bewerten: Die Gesamtzahl der Menschen, die in der Sowjetunion zwischen dem Ende der 1920er und der Mitte der 1950er Jahre in einem Lager oder in einer Kolonie gefangengehalten wurden, lag jedoch weitaus höher und wird von der jüngeren Forschung mit etwa 18-20 Millionen angegeben.
Die durchschnittliche jährliche Sterberate im Lagersystem wurde in der Forschung jahrzehntelang debattiert. Sie ist bisher nicht abschließend ermittelt. Verschiedene Forscher kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. So reichen Schätzungen von 2,5-30%, schreibt Heinsohn. Für die Lager Kolyma und Workuta gibt es noch höhere Schätzungen. Dort sollen bis zu 50% der Häftlinge umgekommen sein. Rummel, der frühere Zahlen nach unten korrigierte, rechnet für die gesamte leninistisch-stalinistische Ära von 1918-1991 mit 39 Millionen Gulag-Toten. Heinsohn erwähnt, dass von den drei Millionen deutschen Kriegsgefangenen, die, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in speziellen Kriegsgefangenenlagern, welche nicht zu dem dem Gulag unterstellten System der „Besserungsarbeitslager“ gehörten, interniert waren, nach fünf Jahren bereits eine Million verstorben waren.
Das jetzt und heute und hier ein Artikel über ein angeblich spezifisch „deutsches“ Phänomen (gar noch als „einzigaritg“ apostophiert),lanciert wird, zeugt nur von der ewig forttgesetzen psychologischen Kriegsführung der Deutschen gegen sich selbst. Passend zum 20 Jahrestag der Einheit.
Darüber
wer diesen Krieg und Völkermord begonnen, aus welch pervertierter Überzeugung heraus er geführt wurde, und mit wievielen Opfern dieser Irrweg gepflastert war, darüber sollte eigentlich, ganz passend zum Jahrestag der Deutschen Einheit, ein eindeutiger Grundkonsens bestehen. Schiene mir deswegen passender, die deutschen Verbrechen angemessen aufzuarbeiten, als sie gegen die Verbrechen anderer Völker aufzurechnen – auch oder gerade, wenn das dem psychologisierenden Herrenmenschen das tiefer sitzende Gräuel sein mag.
Keine Relativierung
Kein pseudowissenschaftlicher Vergleich mit dem, was „die anderen gemacht haben“, kann das individuelle Unrecht relativieren – so gerne mancher das offenbar auch hätte.
Kommentator Nr.1 hat im
Kommentator Nr.1 hat im Prinzip völlig recht.
Nicht nur Rußland und Deutschland beschäftigten Zwangsarbeiter, sondern eigentlich jedes Land, das mal Kolonien hatte.
Oder meint Ihr, die Afrikaner und Inder haben alle freiwillig für die Engländer geschuftet?
Wenn man also ständig über die Verbrechen der Deutschen labert, gehört zu einer Wertung dieser Verbrechen selbstverständlich eine Betrachtung dessen, was früher und z.T. heute noch auf diesem Gebiet so üblich war, weil man menschliches Verhalten nie losgelöst vom Verhalten des Umfelds bewerten sollte.
Der Rolleiflexer
:-/
[quote=Gast]das Mittel Zwangsarbeit in einem als „total“ deklarierten Krieg (erstmals von Roosevelt gebraucht) war bei allen beteiligten Kriegsparteien gegeben. Kennt man z.B. die Zahlen der sovjetischen Gulags kann man auch die Verhältnisse besser bewerten: […][/quote]
Die sowjetischen Gulags rekrutierten sich aber hauptsächlich aus der eigenen Bevölkerung, was man von den deutschen Fremd- und Zwangsarbeitern wohl kaum sagen kann. Ich würde mir ja wünschen, dass solche revisionistische Zahlenspielerei hauptsächlich fehlendem Nachdenken geschuldet ist… aber wenn ich den Rest des Kommentars ansehe, werde ich das Gefühl nicht los, dass da eher eine Flucht vor der Erinnerung an die Verantwortung für die Gräuel des Deutschen Reichs dahinter steckt.
Gast schrieb:
Kein
[quote=Gast]Kein pseudowissenschaftlicher Vergleich mit dem, was „die anderen gemacht haben“, kann das individuelle Unrecht relativieren – so gerne mancher das offenbar auch hätte.[/quote]
dieses Dekret einen bloß individuell festezustellenden Schuld wird aber auf das dt. Volk nicht angewandt. Seit nunmehr 65 Jahren scheint es dazu da zu sein, einem psychologischem Experiment namens „Kollektivschuld“ und „Menschheitsverbrechen“ als Versuchskaninchen zu dienen.
Gibts dafür ein Fleißbildchen?
Bei solchen Relativierungsversuchen ist die Absicht des Schreibers klar erkennbar. „Wir“ war gar nicht sooo schlimm, die anderen haben auch „Dreck am Stecken“. Das, 1000x wiederholt, garniert mit Küchenpsychologie und Pseudowissen, müsste doch irgendwann Wirkung zeigen. Das ist die Hoffnung und gleichzeitig Strategie dieser Spezies, sich im Gespräch zu halten und auf diesem Weg Dumme suchen um die eigene Schar zu vergrößern.
Die Verbrechen „der anderen Seite“ und die stalinistischen Massenmorde werden aus rein taktisch Gründen benutzt um die Geschichtsschreibung der rechten Dumpfbacken zu kitten. Das Vokabular verrät den rechten Aktivisten mit „höherer Bildung“. Doch diese Tünche reicht allemal nicht aus um die Fratze dahinter zu verdecken.
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Oder kommentieren Sie nur? 😎
Wirres Zeug
Mann kann nicht von allen eine Ahnung haben aber wenn mann solche wirren Thesen vertritt sollte man schon etwas genauer bescheid wissen. Nennen Sie mir doch bitte ein Israelische KZ, wo sind die Gaskammer in Israel in denen Araber vernichtet werden und wieviel Araber schuften sich denn als Zwangsarbeiter in Israel zu tote?
Vor allen wann wurden Sie denn von den bösen Juden denn wie der letzte Dreck behandelt? Und wenn das der selbe Rassismus ist, müssen sie dann einen Deutschenadler oder sowas auf er Jacke tragen, haben Sie ein Berufsverbot, werden sie von Jüdischen Horden auf der Straße bespuckt, beschimpft oder verprügelt?
Geht’s noch?
[quote=Gast]Es scheint auch nach 50 Jahren in Amerika in Ordnung zu sein, dass Juden jeden Deutschen wie den letzten Dreck behandeln koennen. In meinen Augen ist das derselbe Rassissmus den die Nazis gegen die Juden ausgeuebt haben, und die Schuldigen sollten zur Verantwortung gezogen werden.[/quote]
Was um Himmels willen meinen Sie denn? Wollen Sie einen amerikanischen Juden vor ein internationales Gericht stellen, weil der sich nicht gefreut hat, dass Sie aus Deutschland kommen?
Möchten Sie sich nicht lieber über die Vorzüge der Kamera X gegenüber der Kamera Y unterhalten? Auch das können Sie sicherlich nicht auf intelligente Weise, aber dennoch wäre mir das erträglicher.
Volldepp!
[quote=Gast] Paradebesipiel für die Nachkriegs-Rollenspielchen …
einen antideutschen Rassismus [/quote]
Vielleicht war es gar kein Rollenspielchen, vielleicht war er wirklich sauer auf die Deutschen, die seine Eltern umgebracht hatten und für die er Zwangsarbeit leisten mußte.
Es wäre auch undankbar gewesen, wenn er dann der Roten Armee gleich nach seiner Befreiung das „Schwarzbuch des Kommunismus“ vorgehalten hätte und auf eine Befreiung durch, ja durch wen eigentlich, bestanden hätte? Schlimmer als die Nazis waren ja wohl alle? Oder?
Gast schrieb:
bei der
[quote=Gast]bei der Wannsee-Konferenz nicht zugegen waren, dürfen Sie hier alles andeuten – wir deuten das dann schon richtig … 8-)[/quote]
Des ehemalige Direktor des israelischen Holocaust-Museums Jad Vashem, Prof. Yehuda Bauer, sagte, daß „die Öffentlichkeit immer und immer wieder die alberne Geschichte wiederholt, daß in Wannsee die Vernichtung der Juden beschlossen wurde.”
Relativierung
Ich will gar nichts relativieren oder schön reden, was passiert ist passiert, doch wir leben heute in einer Welt, die eben auch sehr stark durch diesen Krieg geprägt ist. Die Geschehnisse sollten ein Mahnmal für die Menschheit sein, doch es ist aus meiner Sicht Falsch mit dem Finger auf die „Deutschen“, die „Amerikaner“ oder sonst wen zu zeigen. Sicherlich sind die aufgeführten Beispiele mehr als Tragisch, aber aus meiner Sicht wären auch Positive Beispiele, die es auch gab, mehr als angebracht.
So nicht!
Dass die Sowjetunion unter Stalin Millionen von Menschen umgebracht hat, streitet kein gebildeter Mensch ab. Das hat aber nichts mit den Greueltaten der Deutschen zu tun. Die Russen haben das im eigenen Land praktiziert (was keine Entschuldigung sein soll). Es ist aus deutscher Sicht absolut unzulässig, die Verbrechen anderer als Rechtfertigung des grössten Verbrechens der Menschehit herzunehmen. Einmal ganz abgesehen von der sadistischen Qualität dieses Vorgangs. Bitte Demuth walten lassen und schweigen!
Was ich immer schon
vermutet hatte: Die Luftbildaufnahmen von Ausschwitz zeigen eine Angorahasen-Farm … (sic! – und Bugs Bunny war wohl des Führers Lieblingshase).
Da bleibt selbst einem Clown das Lachen im Hals stecken … 8-0
Opfer des Stalinismus
war die eigene Bevölkerung – Opfer des Faschismus war nebst der eigenen Bevölkerung auch noch der Rest der Welt … Quantität gegen „Qualität“ aufzurechnen bringt’s nur bedingt.
Natürlich
war Jesus ein Ausserirdischer – aber zumindest ein indischer Guru – oder sonst halt irgendwas, das kranke Seelen ihre Pein besser ertragen läßt …
Ihre Argumentationskette ist
Ihre Argumentationskette ist schon beeindruckend und typisch. Als Einleitung versuchen Sie mich mit der Bezeichnung „braunen Fanboy“ direkt als „Nazi“ zu diskreditieren und somit zu insinuieren, dass ohnehin jegliche sachliche Auseinandersetzung indiskutabel sei. (Ich hatte schon dargelegt, dass ein grundsätzliches Misverständnis über die Motivation mancher sog. Revisionisten besteht. Sie befürworten weder Massenmord, noch wollen sie ihn entschuldigen.) Und als nächsten folgt schlicht ein Copy&Paste Ding, evtl. aus Wiki oder irgend einem anderen „etabliertem Geschichtsbuch“. In Wahrheit hat sich selbst Pressacs „Krematoriumsbuch“ als krypto-revisionistisch erwiesen, da, neben der grundsätzlichen Überlegung, ob und warum denn ausgerechnet ein eher schwer zu handhabendes Insektizid als Hauptmordmittel zur Verwendung gebracht wäre, auch das Problem der Kapazität der Krematorien angeschnitten wurde.
Pressac selber hat innerhalb von 5 Jahren seine Angaben/Mutmaßungen laut der zugänglichen Literatur über die Opferanzahl in KL Auschwitz von ca 900.000 auf nun 470.000 halbiert. In AUschwitz war bis 1990 sogar von 4 Millionen die Rede (dortige Gedenktafel). Ähnlich wie der SPIEGEL-Journalisten Fritjof Meyer übrigens, nach dessen Studien (von einer Bundesorganissation mitgetragen) auch die Gaskammern „verlagert“ wurden…
Mir ist bewusst dass Diskussionen hierüber nicht nur unerwünscht sondern justiziabel sind: § 130 StGB („Volksverhetzung“),§ 189 StGB („Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“),§ 185 i.V.m § 194 Abs. 1 StGB („Beleidigung“). Ein Photoforum ist eigentlich auch nicht der Platz dafür. Photoscala hat aber mit dem bewusst am Tag der Einheit plazierten Artikel über die Zwangsarbeiter-Fotoausstellung eine Art politische Agenda erfüllt…
Freies Denken an sich läßt sich jedoch nicht verbieten.
Da kennt sich aber einer gut
Da kennt sich aber einer gut aus und schiebt uns ganz à la Steinbach („die Polen haben doch zuerst mobilisiert…“) unter: den „totalen Krieg“ hat Roosevelt erfunden, die KZs die Russen (normalerweise kommt da doch immer der alte – Nazi – Hinweis auf die Burenkriege…?).
Das ist billig und würdelos.
Keiner führt hier „psychologisch Krieg“ gegen Deutschland. Schon gar nicht wir selbst.
Es geht darum, den Menschen, die damals entführt, ausgebeutet, misshandelt und ermordet wurden ein klein wenig Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Ist das zuviel verlangt, oder macht das Deutschland klein und schlecht?
Ich kann
Ich kann es partout nicht verstehen, dass die Deutschen den Deutschen diesen Scheiss immer wieder unter die Nase reiben müssen. Ich bin es so leid, in praktisch jedem Medium mit diesem Thema zwangs-konfrontiert zu werden!
Ich war damals noch nicht auf der Welt, ich sehe in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.
Wann bitteschön wird irgendeiner dieser Gutmenschen den Italienern die Verbrechen des römischen Reiches unter die Nase reiben und vorwerfen?
Oder den Katholiken die grausamen Foltern und Unterdrückung vieler Völker?
Hört bitte auf damit – es ist absolut unerträglich!
Der Spanier. Viva!
Wer aus der Geschichte
nicht lernen will, ist gezwungen, sie zu wiederholen.
Guter Artikel
Bestimmt noch Franco-Anhänger, der darf in der Liste der Massenmörder nicht fehlen. Wenn Sie das nicht mehr lesen können, gehen Sie doch in ein anderes Forum. Unrecht sollte nicht vergessen werden, ob Nazi-Massenmord, stalinistischer Terror, die Koloniarisierung der „Dritten Welt“ oder die Verbrechen der „katholischen Eroberer“ in Südamerika. Was bin ich froh, dass ich in einer demokratischen Gesellschaft mit Meinungsfreiheit leben darf. [quote=Gast]Ich kann es partout nicht verstehen, dass die Deutschen den Deutschen diesen Scheiss immer wieder unter die Nase reiben müssen. Ich bin es so leid, in praktisch jedem Medium mit diesem Thema zwangs-konfrontiert zu werden!
Ich war damals noch nicht auf der Welt, ich sehe in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.
Wann bitteschön wird irgendeiner dieser Gutmenschen den Italienern die Verbrechen des römischen Reiches unter die Nase reiben und vorwerfen?
Oder den Katholiken die grausamen Foltern und Unterdrückung vieler Völker?
Hört bitte auf damit – es ist absolut unerträglich!
Der Spanier. Viva![/quote]
Vielen Dank für den Bericht
Allerdings hatte das „Deutsche Reich“ mit seinen primitiven Handlangern bei Wehrmacht (Keitel, Rommel, Dönitz) und SS (Himmler, Heydrich, Eichmann) die Absicht, das arische Herrenmenschentum auf ganz Europa auszudehnen und dabei gezielt bestimmte Volksgruppen „auszuradieren“. Dieser systematisch geplante Massenmord hat in der Weltgeschichte schon etwas Einmaliges. Das Ergebnis: Perfektionierter Massenmord in Auschwitz und anderen Vernichtungslagern. Nebenbei, wenn das hier schon in einem Foto-Forum steht, gab es bei Rollei, Zeiss und Leica nicht auch Zwangsarbeiter? Die hatten sich ihr Leben auch anders vorgestellt, als sich hier kaputt zu schuften, die durften bei Angriffen noch nicht einmal in die Bunker. Gut, dass viele Fotografen (auch heimlich) die traurige Realität mit ihren Kameras dokumentierten, sonst hätten wir noch mehr „Edelgermanen“, die das bestreiten würden. [quote=Gast]Kommentator Nr.1 hat im Prinzip völlig recht.
Nicht nur Rußland und Deutschland beschäftigten Zwangsarbeiter, sondern eigentlich jedes Land, das mal Kolonien hatte.
Oder meint Ihr, die Afrikaner und Inder haben alle freiwillig für die Engländer geschuftet?
Wenn man also ständig über die Verbrechen der Deutschen labert, gehört zu einer Wertung dieser Verbrechen selbstverständlich eine Betrachtung dessen, was früher und z.T. heute noch auf diesem Gebiet so üblich war, weil man menschliches Verhalten nie losgelöst vom Verhalten des Umfelds bewerten sollte.
Der Rolleiflexer[/quote]
Danke…
für den treffenden Kommentar !!
[quote=Gast]Ich kann es partout nicht verstehen, dass die Deutschen den Deutschen diesen Scheiss immer wieder unter die Nase reiben müssen. Ich bin es so leid, in praktisch jedem Medium mit diesem Thema zwangs-konfrontiert zu werden!
Ich war damals noch nicht auf der Welt, ich sehe in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.
Wann bitteschön wird irgendeiner dieser Gutmenschen den Italienern die Verbrechen des römischen Reiches unter die Nase reiben und vorwerfen?
Oder den Katholiken die grausamen Foltern und Unterdrückung vieler Völker?
Hört bitte auf damit – es ist absolut unerträglich!
Der Spanier. Viva![/quote]
Gast schrieb:
Ich kann es
[quote=Gast]Ich kann es partout nicht verstehen, dass die Deutschen den Deutschen diesen Scheiss immer wieder unter die Nase reiben müssen. Ich bin es so leid, in praktisch jedem Medium mit diesem Thema zwangs-konfrontiert zu werden!
Ich war damals noch nicht auf der Welt, ich sehe in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.
[/quote]
Ich kann das schon verstehen:
Heute wird nach nunmehr 65 Jahren nur immer noch fortgesetzt, was die Besatzungsmächte angefangen haben:
Herrschen durch andauerndes Einreden von kollektiven Schuldkomplexen für von Minderheiten begangene Greueltaten.
In keinem anderen Land, das die Amis jemals besiegt haben, ist es ihnen jemals gelungen, eine diesem Prinzip so treu und so lange ergebene Obrigkeit einzusetzen.
Für wie staatstragend dieses Prinzip erachtet wird, zeigt die Häufigkeit, mit der das im Staatsfernsehen durchgekaut wird.
Der Rolleiflexer
Das ist ja mal ein aktuelles und schönes Beispiel!
Hätte man der genannten Kirche ihre Verbrechen nur öfter unter die Nase gerieben – dann wären womöglich weitere Verbrechen verhindert worden, die sich bis in die heutige Zeit ziehen.
Frag doch mal in Spanien nach Verbrechen der Kirche – oder meinst Du, da wurden keine Kinder mißbraucht?
(Übrigens dürfen gerade die spanischen Katholiken die ersten gewesen sein, die in Südamerika wohlgeplante Völkermorde versucht haben …)
Was meinen Sie mit „diesen Scheiss“?
[quote=Gast]Ich bin es so leid, in praktisch jedem Medium mit diesem Thema zwangs-konfrontiert zu werden!
Ich war damals noch nicht auf der Welt, ich sehe in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.
[/quote]
Wenn Sie sich eine Fotografie angucken, dann sehen Sie zwangsläufig in die Vergangenheit. Wenn Sie ein Foto machen, dann öffnen Sie einen Blick in die Vergangenheit. Sie sollten sich also gut überlegen, ob sie bei der Fotografie gut aufgehoben sind.
Konfrontiert werden Sie überall mit der Vergangenheit, mit der eigenen und mit der „kollektiven“.
Wenn Sie keine Lust haben, etwas über das Dritte Reich, Nazis, Zwangsarbeit, Mord, Vernichtung, Ausbeutung und Raub zu erfahren, dann schalten Sie um, klicken Sie weiter, Blättern Sie weiter, suchen sich einen anderen Stammtisch, ein anderes Studienfach, andere Freunde, andere Bücher…
Sie sind in prominenter Gesellschaft. Auch Martin Walser hat es bekanntlich nicht geschafft, den Fernseher umzuschalten, wenn Guido Knopp kam. Informieren Sie sich über die Dinge, die Sie interessieren, ignorieren Sie die Dinge, die Sie nicht interessieren, aber treffen Sie eigene Entscheidungen. Geben Sie anderen nicht die Schuld, wenn Sie gegen Ihre Absichten einen Artikel über Zwangsarbeit gelesen haben. Er wurde Ihnen nicht „unter die Nase gerieben“, Sie wurden nicht zwangskonfrontiert, Sie können und dürfen selber entscheiden, was Sie lesen und anschauen.
Danke für die Blumen
Tut mir leid, aber ich bin raus.
Das Internet ist anonym, doch ich finde das ihr letzter Absatz unnötig ist. Sie kennen mich nicht, so wenig wie ich sie kenne. Deshalb bitte ich sie aus meiner Sicht verletzende Kommentare zu sparen.
….Saarland, Rheinland,
….Saarland, Rheinland, Österreich, Tschechien, die Slowakei und das Memelland…
Saarland: wurde befreit; Frankreich stimmte loyalerweise einer Volksabstimmung zu mit entspr. Ergebnis
Rheinland: wurde befreit, dt. Gebiet das z.T. völkerrechtswidrig besetzt war
Österreich: Anschluss wie von 98% der volksdeutschen Bevölkerung gewünscht
Tschechien: Befreieung der 3 Mio Sudeten; geregelt im Münchener Abkommen
die Slowakei: Münchener Abkommen; Besetzung erfolgte auf Bitte der Slowaken
Memelland: ebenfalls dt. Gebiet
Das Reich verzichtete auf irgendwelche Gebeitsansprüche ausser den durch Versailler Unrecht geraubten. Es hatte aber z.B. auch gegenüber Frankreich keine Forderungen bzgl. Elsass, wie der Reichskanzler selbst nach dem siegreichen Polenfeldzug verantwortungsbewußt öffentlich proklamierte. Frankreich wurde auch durch England in einen WW2 mit hineinmanövriert. Deren Pech war, dass sie in den 30ers ihre Außernpolitik stark pro-stalinistisch ausrichteten.
Wir sollten auch an die
Wir sollten auch an die 700.000 deutschen Zivilisten denken, darunter viele Frauen und Kinder, die nach 1945 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurden. Hunderttausende von deutschen Kriegsgefangenen mußten sich völkerrechtswidrig in Sibirien, bis Mitte der fünfziger Jahre zu Tode schuften.
Weit über zwei Millionen Deutsche sind nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch Vertreibung, Internierung und Zwangsarbeit zu Tode gekommen. Alles dies geschah übrigens in dem selben Zeitraum, als in den Nürnberger Prozessen gegen Nazi-Größen Todesurteile wegen Deportation, Zwangsarbeit und Vernichtung ausgesprochen wurden.
Verantwortung beginnt mit der Wahrhaftigkeit und sie endet mit ihr. Ob Christ, ob Jude oder Atheist, ob Pole, Russe oder Deutscher: Was man ihnen in den Arbeitslagern des Zweiten Weltkriegs und danach antat, waren Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der englische Berichterstatter Bashford schrieb bereits im Sommer 1945 an das britische Außenamt: »Die Konzentrationslager sind nicht aufgehoben, sondern von den neuen Besitzern übernommen worden … In Swientochlowice [Oberschlesien] müssen Gefangene, die nicht verhungern oder zu Tode geprügelt werden, Nacht für Nacht bis zum Hals im kalten Wasser stehen, bis sie sterben. In Breslau gibt es Keller, aus denen Tag und Nacht die Schreie der Opfer dringen.«
Is ja nicht so gewesen
dass die Russen Deutschland überfallen haben … dafür gehört’s auch heute noch zu den Spezialitäten der Deutschen, auf ihre Rechte zu pochen – was Sie übrigens, böse Ironie der Geschichte, mit den heutigen (!) Juden teilen – besonders dort, wo das Recht selbst mit Füßen getreten, und letztlich verwirkt ist.
Man kann unendlich
viele Geschichten dieser Art erzählen und doch wird man den Kern der Dinge nicht erkunden, wenn man nur von Schuld aus der Perspektive der jeweils Geschädigten denkt.
Das Prinzip, wonach die Unterdrückten der jüngeren Vergangenheit, nach Überleben und Emanzipatin die nächsten Unterdrücker und Peiniger anderer werden, ist leider die gängige Realität. Geschürt wir dieser ewige Kreislauf durch die permanente Frage nach der Schuld, ohne Anerkenntnis der eigenen Schuld und dem eigenen Fehlverhalten. Der Versuch, auf elementares Unrecht mit Rache und Gegengewalt zu reagieren, endet in der Regel mit brauchialem Unrecht, Leid und Zerstöhrung und der eigenen Schuldfrage. Die Vorstellung, dass eigenes erduldetes Unrecht zu einem besonderen Recht auf eigenes Anrecht auf Anwendung von Unrecht privilegiert, ist nur allzu verbreitet. Ein ewiger Kreislauf.
Seit einigen Jahrtausenden regiert im Menschenbiotop das autoritäre Prinzip. Menschen glauben, aufgrund von selbst erfunden Begründungen, andere Menschen ohne Ausgleich oder Gegenleistung zu Arbeitstieren machen zu können. Der Raubkrieg als einfache Möglichkeit der Aneignung von Lebensressourcen anderer, funktioniert im Kleinen wie im Großen bis in die Neuzeit. Erst werden Menschen zu Andersartigen aufgrund äußerer oder sonstiger (meist eher nichtiger) Merkmale erklärt und dann systematisch entmenschlicht, sodass man dann ohne Hemmungen die vollständige Herabsetzung bis zur Vernichtung betreiben „darf“. Ein immer gleicher Mechanismus.
Die wichtigste Stufe der Eliminierung von Unrecht und daraus resultierender Gewalt ist: Respekt.
Respekt vor der Existenz und den Bedürfnissen anderer Menschen.
Respekt vor der Integrität und der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens, egal wo auf der Welt man sich befindet. Respekt vor der Andersartigkeit, der Kultur und Lebensweise anderer Menschen.
Erst dann gibt es die Chance, diesen ewigen Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen. Und das erscheint mir für die Zukunft das Wichtigste zu sein.
Revisionismus ist Wesen
Revisionismus ist Wesen jeder ernstahften und an der Wahrheit interessierten Wissenschaft. Es heisst im Grunde das Offensein für das Erkennen und zur Kenntnisnahme neuer Tatsachen, Fakten und Zusammenhänge. Ich sehe es eher so, dass viele der „Anti-Revisionisten“ eine garadezu hysterische Angst davor haben, ihr Weltbild und damit ihr Gut/Böse Schema zu verlienen, wenn sie von eingetrichterten Geschichtsdogmen Abschied nehmen müssten. Dann wäre die Geschicht nämlich wieder ein böser Dschungel und nicht eine „Meistererzählung“ mit Gut und Böse und eindeutiger Rollenzuweisung
Heute gehören Sie
dankenswerter Weise tatsächlich einer Minderheit an. Zur damaligen Zeit war dieser Wahn durchaus mehrheitsfähig. Wenngleich die KZ-Dichte nur einer Minderheit konkrete Täterschaft ermöglichte … Und der Rest war ohnehin „nur“ Kanonenfutter – was eigentlich schamhaftes Schweigen implizierte.
ein Meister aus Deutschland
Zwei Zitate dazu:
„Das Volk der Richter und Henker“ (Karl Kraus; vorher galt das geflügelte Wort vom Volk der Dichter und Denker)
„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ (Paul Celan; aus: Todesfuge – www.celan-projekt.de -)
Und zwei Zahlen:
DR – Gestapo: 31.000 Mann Höchststärke
DDR – Stasi: gut 90.000 hauptamtliche MfS-Mitarbeiter, dazu in der Spitze über 200.000 IMs (inoffizielle Mitarbeiter)
Erstere – erstaunlich geringe – Zahl zeigt m.E., dass das NS-Regime eine sehr, sehr breite Unterstützung im „Volk“ hatte. Das u.a. macht das 3. Reich historisch so unvergleichlich: ein ganzes Volk hielt sich für was Besseres und maßte sich das Recht an, andere zu versklaven und zu vernichten. Und tat das auch.
Die zweite Zahl gibt einen Hoffnungsschimmer, dass wir Deutschen aus der jüngsten Geschichte ein wenig was gelernt haben: die DDR-Führung brauchte mehr als 6x so viele Geheimdienstler für die 20 Mio DDR-Bürger wie das Nazi-Regime für 80 Mio (!) Volksgenossen.
Doch: – noch ein Zitat -: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ (Bert Brecht, aus Epilog zu: Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui)
der besucher
man könnte ohne schlechtes
man könnte ohne schlechtes Gewissen die Konferenzen und Beschlüsse der Alliierten auf Jalta oder auch Potsdam als Weg zur „Endlösung der Ostdeutschenfrage“ bezeichnen. Engländer und USA haben das alles mitgetragen. Die Westalliierten hatten auch keine Skrupel Zigtausende vor Stalin geflohene Russen und Ukrainer in der sog. „Operation Keelhaul“ nach dem Krieg zurück in die Sovjetunion, d.h. in Straf- und Todeslager zurückzuschicken.
Da kommt es ganz zu pass, alle „Boshaftigkeit“ einem „Tätervolk“ zuzuschreiben.
Gast schrieb:
Die zweite
[quote=Gast]Die zweite Zahl gibt einen Hoffnungsschimmer[/quote]
Mehr aber auch nicht. Warten wir mal ab, bis die Nächsten kommen, die unsere Ressentiments so trefflich bedienen. Mein Hoffnungsschimmer ist, dass wir dann doch was aus dieser Geschichte gelernt haben bzw. lernen.
Gast schrieb:
Zwei Zitate
[quote=Gast]Zwei Zitate dazu:
„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ (Paul Celan; aus: Todesfuge – www.celan-projekt.de -)
[/quote]
gerade Celan mit seiner nekrophil narzistischen Ankläger-Kitschorgie ist ein Paradebesipiel für die Nachkriegs-Rollenspielchen.
Im Grunde reitet er einen antideutschen Rassismus mit billigen Klischees. Man kann sich auch fragen warum der rumänisch ukrainische „Auserwählte“ nichts dabei fand als in den 30er Jahren die Bolschewisten Millionen in der Ukraine umbrachten. Daraus speiste sich nämlich vieles der Geschehnisse die im angeblichen „Vernichtungskrieg“ passiert sind.
DANKE
Super-Kommentar gegen den braunen Sumpf. [quote=Gast]Bei solchen Relativierungsversuchen ist die Absicht des Schreibers klar erkennbar. „Wir“ war gar nicht sooo schlimm, die anderen haben auch „Dreck am Stecken“. Das, 1000x wiederholt, garniert mit Küchenpsychologie und Pseudowissen, müsste doch irgendwann Wirkung zeigen. Das ist die Hoffnung und gleichzeitig Strategie dieser Spezies, sich im Gespräch zu halten und auf diesem Weg Dumme suchen um die eigene Schar zu vergrößern.
Die Verbrechen „der anderen Seite“ und die stalinistischen Massenmorde werden aus rein taktisch Gründen benutzt um die Geschichtsschreibung der rechten Dumpfbacken zu kitten. Das Vokabular verrät den rechten Aktivisten mit „höherer Bildung“. Doch diese Tünche reicht allemal nicht aus um die Fratze dahinter zu verdecken.[/quote]
Wladyslaw Kolopoleski
mit Nichts hatte er dieses Elend verdient. Es macht mich traurig sein Bild mit dem Kopfverband zu sehen und seine Geschichte zu lesen.
Könnte mir bitte
Könnte mir bitte nochmal jemand die Sache mit den Israelis und den Palestinesern erklären? Oder mit den Engländern und den Nordiren? Oder mit den Türken und den Kurden?
Gast schrieb:
Gast
[quote=Gast][quote=Gast]Ich bin es so leid, in praktisch jedem Medium mit diesem Thema zwangs-konfrontiert zu werden!
Ich war damals noch nicht auf der Welt, ich sehe in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit.
[/quote]
Wenn Sie sich eine Fotografie angucken, dann sehen Sie zwangsläufig in die Vergangenheit. Wenn Sie ein Foto machen, dann öffnen Sie einen Blick in die Vergangenheit. Sie sollten sich also gut überlegen, ob sie bei der Fotografie gut aufgehoben sind.
Konfrontiert werden Sie überall mit der Vergangenheit, mit der eigenen und mit der „kollektiven“.
Wenn Sie keine Lust haben, etwas über das Dritte Reich, Nazis, Zwangsarbeit, Mord, Vernichtung, Ausbeutung und Raub zu erfahren, dann schalten Sie um, klicken Sie weiter, Blättern Sie weiter, suchen sich einen anderen Stammtisch, ein anderes Studienfach, andere Freunde, andere Bücher…
Sie sind in prominenter Gesellschaft. Auch Martin Walser hat es bekanntlich nicht geschafft, den Fernseher umzuschalten, wenn Guido Knopp kam. Informieren Sie sich über die Dinge, die Sie interessieren, ignorieren Sie die Dinge, die Sie nicht interessieren, aber treffen Sie eigene Entscheidungen. Geben Sie anderen nicht die Schuld, wenn Sie gegen Ihre Absichten einen Artikel über Zwangsarbeit gelesen haben. Er wurde Ihnen nicht „unter die Nase gerieben“, Sie wurden nicht zwangskonfrontiert, Sie können und dürfen selber entscheiden, was Sie lesen und anschauen.[/quote]
Guidi Knopp ist so etwas wie der geschichtspolitische Märchenonkel der BRD. Man erinnere sich nur an seine Buchenwald Schrumpfkopf Gesiterbahnfahrt…., bei der ein südamerikanischer Schrumpfkopf als Beweise dienen sollte, – genau wie es die Amis im „Nürnberger Prozess“ vorgespielt haben…
Oder aktuell an seine Feindpropaganda hinsichtlich der korrekten Feststellungen einer Frau Steinbach.
wenn der Stalinismus 20-30
wenn der Stalinismus 20-30 Mio Opfer gefordert hat, ist ein Hinweis darauf also „Einmischung in die inneren Angelegenheiten“ und feszementiere Opferzahlen deutscher Gewalt haben unabhängig davon als Absolutheit einer metahistorischen Maximalschuld zu dienen??
Hi, thoMas, „Zauberlehrling“
Irgendwie keine gute Idee, das mit der Ausstellung, hier … 😎
Die Frage
Meiner Meinung nach sollten die Geschichte Objektiv betrachtet werden, aber jeder Mensch sollte eigentlich wissen, dass die Geschichte von Siegern geschrieben wird. Die Besiegten sind die „Bösen“, die Bezwinger der Besiegten sind die „Guten“. Diese Schwarz Weiss denken sollte endlich aufgegeben werden.
Weiter ist da die Frage des Schuldigen noch zu klären. Ist der Schuldige in einer Person zu suchen? Wäre die Geschichte nichts anderes verlaufen, wenn die Versailler Verträge anderes (gerechter) Verhandelt worden wäre. Wäre die Geschichte nicht anders Verlaufen, wenn die Preussen Frankreich nicht überrannt hätten. Diese Geschichte kann man ewig so weiter führen bis man bei Eva und Adam oder sogar den Schuldigen in Gott gefunden hat.
Die Geschichte ist geschrieben, wir müssen aus der Geschichte lernen, doch bitte lasst diese Zwanghafte Schuldgefühle im Keller. Denn Schuld ist jeder, ob Weiss, Schwarz oder Rot. Der Mensch ist Böse, dass sollten wir gelernt haben…
D A N K E
Gute Idee, ein Blick zurück kann helfen, dass sich gezielte Menschenvernichtung, selbsternanntes Herrenmenschengehabe, Besetzungen von neutralen Ländern und die Abrichtung junger Menschen zu willenslosen Erfüllungsgehilfen durch primitive Militärs vermeiden lassen. Dafür meinen tiefen Dank. Bitte über die nächste Ausstellung dieser Art auch berichten. [quote=Gast]Irgendwie keine gute Idee, das mit der Ausstellung, hier … 8-)[/quote]
Danke an die Redaktion
Hallo Redaktion photoscala,
hallo thoMas,
nach meinem ersten Kommentar hier (siehe: [Gibts dafür ein Fleißbildchen?]) wollte ich mich bei Ihnen ausdrücklich bedanken für diesen Beitrag. Lassen Sie sich nicht von den zum Teil dummen und widerwärtigen Kommentaren beeindrucken. Es zeugt von journalistischen Niveau und Mut, wenn jenseits der Berichterstattung über technische Neuigkeiten der Blick zurück gerichtet und damit Wissen aufgefrischt wird, Zusammenhänge hergestellt werden und der Sinn für Entwicklungen geschärft wird, die letztlich jede menschliche Gemeinschaft bis in die Grundfeste zerstört. Dann nützen uns auch die besten Objektive und die tollsten Kameras nichts mehr. Dafür meine Anerkennung.
Nussknacker_56 schrieb:
[quote=Nussknacker_56]Hallo Redaktion photoscala,
hallo thoMas,
nach meinem ersten Kommentar hier (siehe: [Gibts dafür ein Fleißbildchen?]) wollte ich mich bei Ihnen ausdrücklich bedanken für diesen Beitrag. Lassen Sie sich nicht von den zum Teil dummen und widerwärtigen Kommentaren beeindrucken. Es zeugt von journalistischen Niveau und Mut, wenn jenseits der Berichterstattung über technische Neuigkeiten der Blick zurück gerichtet und damit Wissen aufgefrischt wird, Zusammenhänge hergestellt werden und der Sinn für Entwicklungen geschärft wird, die letztlich jede menschliche Gemeinschaft bis in die Grundfeste zerstört. Dann nützen uns auch die besten Objektive und die tollsten Kameras nichts mehr. Dafür meine Anerkennung.[/quote]
Schön und gut, nur sollten dann auch alle Kommentare veröffentlicht werden. Meiner von gestern Abend wurde jedenfalls nicht veröffentlicht, obwohl er weder rassistisch noch sonst anstössig war. Aber Deutschkritisch, das genügt wohl, um im Filter steckenzubleiben.
Was ich nicht verstehe:
Da gibt es einen Bericht über eine Ausstellung unter dem Namen »Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg«
Und dann kommen lauter Leute, die sich darüber echauffieren, daß nicht mit den einen und den anderen verglichen wird und die Verbrechen von Dritten und Vierten nicht aufbereitet werden.
Seltsam. Wenn einer eine Ausstellung über Löwenfotografie macht, kommen dann dieselben Leute und beklagen sich, daß keine Bilder von Giraffen oder Laubfröschen zu sehen sind?
Auf den Punkt gebracht !
Danke, besser kann man diese hier zu lesende Diskussion nicht auf den Punkt bringen!
@thoMas: Ein guter und notwendiger Artikel !
Geschichtsbewußtsein
Es ist gut, dass immer wieder Zeitdokumente aus der Nazi-Zeit ausgestellt werden, denn wie sonst sollen unsere Kinder die geistige Immunität gegen rechtsradikale Rattenfänger entwickeln? Damit sich schreckliches aus der Geschichte nicht wiederholt, muss das schreckliche in Form von Bildern am Leben erhalten werden.
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senfi