Gossen schwebt in digitalen Wolken, sozusagen. Mit dem Belichtungsmesser Digisky, der ab November 2010 für knapp 450 Euro erhältlich sein soll:
Der Nürnberger Belichtungsmesserhersteller Gossen zeigt in Köln mit dem Digisky einen Hochleistungs-Belichtungsmesser im Format eines kompakten Smartphones zur Blitz- und Dauerlichtmessung. Die Anzeige erfolgt über ein Farbdisplay anstelle des bislang gebräuchlichen alphanumerischen Schwarzweißdisplays. Über die eingebaute Funk-Fernauslösung soll der Digisky auch Studioblitzgeräte mit bis zu vier Blitzlichtgruppen steuern können.
Über drei benutzerdefinierte Voreinstellungen können nicht alltägliche Funktionen individuell zugeschaltet werden, die Messwerte werden wahlweise in 1/1, 1/2 oder 1/3-Stufen angezeigt. Der Digisky soll ab November 2010 verfügbar sein und unter 450 Euro kosten.
Technische Daten Digisky | |
Messmöglichkeiten | Lichtmessung (plan/sphärisch 180° umschaltbar); Objektmessung 20° |
Blitzlichtmessung | Cord, Noncord, Remote; Anzeige des Umgebungslichtanteils |
Mess-Sensor | 2 Sbc-Silizium-Fotodioden, farbkorrigiert |
Kürzeste Messentfernung | ca. 100 cm |
Messumfang Dauerlicht | (bei ISO 100/21°); Lichtmessung: LW 2,5 bis +18; Objektmessung: LW 2,0 bis +18 |
Messumfang Blitzlicht | (bei ISO 100/21°) Lichtmessung f/1,0 bis f/90; Objektmessung f/2,8 bis f/90 |
Wiederholgenauigkeit | + 1 Digit (= 0,1 LW/EV) |
Filmempfindlichkeiten | ISO 3,2/6° bis ISO 16000/43° (in 1° DIN) |
Blendenwerte | Dauerlicht f/1.0 bis f/128; Blitzlicht f/1.0 bis f/90 |
Belichtungszeiten | Standardwerte: 1/8000 s bis 60 min; In 1/1-Stufen, 1/2-Stufen und 1/3-Stufen |
Schnittstellen | „intelligente“ Anschlussbuchsen; USB-Schnittstelle zum Geräteupdate und zum Laden des internen Akkus |
Lieferumfang | Digisky inkl. Tasche, Trageleine, Akku, Ladegerät, CD mit Software zur Geräteeinstellung, sowie Gebrauchsanleitung |
Lieferbar ab | November 2010 |
Preis | ca 450 Euro |
Gossen in Halle 2.1. Siehe auch Digisky bei Gossen.
(CJ)
Mit
einer zusätzlichen Farbtemperaturmessfähigkeit hätten sie auch Digistar nennen dürfen. So sollte er eher, in Anlehnung an langjährige Traditionen, Diginix heißen …
Traurig und peinlich
was sich hier als Gossens Wolkenkuckucksheim (sky – sic!) vorführen lassen muss …
Hehe,
Für den Preis ziehe ich einen Sekonic der L-6xx oder L-7xx definitiv vor, zumal er sogar Spot beherrscht, Mischlicht, Mehrfachblitz, Mehrfachblitz mit Umgebungslicht, Spot mit Filter, etc.
Der Spanier. Viva!
Des alten Kaisers
neue Kleider … 😎
Fotografen wollen
Einstellräder, gerne “klickend”, deren Einstellparameter sie gegebenenfalls durch einmaliges gleichzeitiges Drücken einer eindeutig belegten Taste auswählen.
Kein Fotograf will sich durch ein Menü mit verschachtelten Parameterebenen klicken, um die Empfindlichkeitseinstellung zu ändern oder um von einem Meßtyp auf einen anderen umzuschalten. Wichtig ist, dass sich die logische Funktionsabfolge intuitiv bedienen läßt.
Belichtungsmessung ist für Fotografen keine Gedenkminute für ingenieuse Kästchendenker und kein Zeitvertreib zur Bewunderung verschnörkelt schöner Displaytechnik, sondern ein Produktionsschritt, in dem sie vollauf damit beschäftigt sind, die Bildwirkung ihrer Motive zu intensivieren.
Deswegen ist das schlichte Menü eines Sekonic auf einem altmodischen LCD Segmentdisplay, welches über ein Einstellrad schnell bedient wird, besser geeignet für die fotografische Anwendung, als ein poppiges, iPod-likes Scrollmenü für Drucktasten, bei denen man die Anzahl der Tastendrücke mitzählen muss, wenn man sie denn überhaupt ertasten kann.
Der Gossen Mastersix bot seinerzeit viele gute Messmöglichkeiten, von denen Benutzer des damals weit verbreiteten Gossen Profisix (u.ä.) nur träumen konnten. Der Mastersix war vielleicht der genaueste und in seinen technischen Möglichkeiten am weitesten und besten durchdachte Belichtungsmesser, der je gebaut worden ist.
Nur leider war er durch die ausschliessliche Bedienung über Tipp- und Schiebetasten schlicht unbenutzbar. Oder besser gesagt, man benutzte ihn in der einfachsten Grundeinstellung, was auch mit dem Profisix zum halben Preis schneller und übersichtlicher gegangen wäre.
Nach einem ersten Augenschein auf der Photokina könnte der Digisky ein würdiger Nachfolger des Mastersix werden.
Warum muss Gossen seine erstklassige Messtechnik immer so eisern vor der Bedienung durch den Fotografen verbarrikadieren?
Was Fotografen wollen
[quote=Gast]Fotografen wollen Einstellräder, gerne “klickend”, deren Einstellparameter sie gegebenenfalls durch einmaliges gleichzeitiges Drücken einer eindeutig belegten Taste auswählen.[/quote]Wollen Sie? Wozu?
Ich will ein Produkt, das alles kann, was ich brauche. Und der Digisky kann eine ganze Menge. Fotografen wollen sich nicht unnötig abschleppen. Und der Digisky ist klein und kompakt. Ich will schnell und übersichtlich über die Werte informiert werden, die gemessen werden und die eingestellt sind. Und da bietet das große selbstleuchtende Farbdisplay erhebliche Vorteile.
Der Digisky könnte zu einer Art schweizer Taschenmesser für uns Fotografen werden: (Funk-)Blitze auslösen und messen, Kamera steuern, Kamera einstellen, Licht- und Objektmessung, Blitz- und Dauerlichtmessung. Und das alles für nur 100 Gramm. Ich bin gespannt.
Sie kennen ein Produkt noch nicht, wissen aber schon, dass Sie mit der Bedienung überfordert sein werden. Interessant.
Daneben getroffen
Was ich bis heute nicht verstehe ist das in jeder Spiegelreflex alle Daten einschließlich der Farbtemperatur bereits ausgelesen werden aber der Belichtungsmesser das nicht können soll. Bei der Bedienung eines Belichtungsmessers ist mir aufgefallen das anscheinend NICHTFOTOGRAFEN das Messgerät entwickelt haben müssen. Seit nun 40 Jahren habe ich mit den Geräten unterschiedlicher Hersteller gearbeitet wirklich Anwender freundlicher sind sie in dieser Zeit nicht geworden.
Ein weiteres Beispiel für wenig Anwender Verständnis sind die originalen Hersteller Blitzgeräte für die DSLR`s. Deren Handbücher wiegen bereits mehr als die Blitzer selbst.
Ich habe aber die Hoffnung das ein junger schlauer asiatischer Fotograf ein einfaches leicht zu bedienendes Messgerät auf den Markt bringt. Das ist dann auch noch preiswert.
Da ich
zu diesem Thema schon vor mehr als 2 Jahren, vor der letzten Photokina noch, Kontakt zu Gossen suchte, weiß ich auch, dass es nicht am Können scheitert – kurz, dass sie einfach NICHT WOLLEN … und seither will ich nix mehr von Gossen. :-/
Analoger Sperrmüll
In digitalen Zeiten ist dieses Teil völlig überflüssig. Das können sich Amateure um den Hals hängen, sieht dann “ganz wichtig” aus, da stehen die `drauf. Damit wäre der einzige Zweck erfüllt.
Ach Peter
[quote=Gast]In digitalen Zeiten ist dieses Teil völlig überflüssig. Das können sich Amateure um den Hals hängen, sieht dann “ganz wichtig” aus, da stehen die `drauf. Damit wäre der einzige Zweck erfüllt.[/quote]
Klingt irgendwie nach Braczko, so ähnlich war das schon mal bei den Nikon-Exberdden zu lesen.
Peterle, für Sportknipser ist sowas eher nicht gedacht sondern fürs Studio. Einer Blitzanlage
ist es herzlich egal ob analog fotografiert oder digital geknipst wird. Aber das wäre ja anspruchhsvolle
Fotografie fernab von den Zeitungsknipsern…