Ende März 1890 kamen die ersten Fotoobjektive von Carl Zeiss auf den Markt. Aus diesem Anlass berichtet das Unternehmen aus seiner Geschichte, und von Meilensteinen der Objektiventwicklung:
Pressemitteilung der Carl Zeiss Gruppe:
120 Jahre Objektive von Carl Zeiss
Deutscher Optikspezialist schreibt seit 1890 Fotografiegeschichte
OBERKOCHEN 23. März 2010.
Sie fliegen seit der ersten Mondlandung ins Weltall, sind die Lieblinge in Hollywood und die ständigen Begleiter anspruchsvoller Fotografen auf der ganzen Welt und das seit nunmehr 120 Jahren: Objektive von Carl Zeiss. Ende März 1890 kamen die ersten Fotoobjektive auf den Markt. Das renommierte deutsche Optikunternehmen mit wichtigen Standorten in Jena und Oberkochen blickt zum runden Geburtstag zurück und in die Zukunft. Richtungsweisende Entwicklungen in der Fotografietechnik sind im jetzt beginnenden Jubiläumsjahr das Thema zahlreicher Aktivitäten für Kunden und Öffentlichkeit. „Carl Zeiss Objektive haben die Geschichte der Fotografie mitgeschrieben. Sie sind heute der Inbegriff für kreative Bildgestaltung, die die Zeit überdauert“, erklärt Dr. Winfried Scherle, Leiter des Bereichs Photoobjektive.
ZEISS Objektive kommen häufig dann zum Einsatz, wenn die hohe Bildqualität, Verlässlichkeit und exzellente Ergebnisse gefragt sind. So wurden zum Beispiel die Fotografien während der ersten Mondlandungen ab 1969 mit Carl Zeiss Objektiven aufgenommen. Aber auch zahlreiche Oscar-prämierte Filme wie Barry Lyndon, die Herr der Ringe Trilogie oder Slumdog Millionaire wurden mit ZEISS Objektiven gedreht. Der bedeutende deutsche Kameramann Michael Ballhaus beispielsweise arbeitet seit Jahren ausschließlich mit ZEISS Objektiven. „Aktuelle Kameras und die Objektive von Carl Zeiss ermöglichen es mir, auf der Leinwand exakt das zu sehen, was das Auge sieht“, so Ballhaus.
Vom Physiker und Mathematiker Ernst Abbe stammen einige grundlegende und zu ihrer Zeit bahnbrechende Erkenntnisse zum Verständnis optischer Systeme, die auch heute noch die Basis für moderne Hochleistungsoptiken sind. Die Abbesche „Sinusbedingung“ muss von allen Hochleistungsoptiken erfüllt werden. In dieser Tradition hat Carl Zeiss die Berechnungsmethoden laufend weiter perfektioniert und ist heute weltweit führend im Optikdesign.

Links: Ernst Karl Abbe (* 23.01.1840 – 14.01.1905), deutscher Physiker, Statistiker, Optiker, Unternehmer und Sozialreformer. Er schuf zusammen mit Carl Zeiss und Otto Schott die Grundlagen der modernen Optik. Mitte: Dr. Otto Schott (*17.12.1851 – 27.08.1935) gilt als Begründer der modernen Glastechnologie. Rechts: Carl Zeiss (* 11. 09.1816 – 3.12.1888), deutscher Mechaniker und Unternehmer, der im Jahr 1847 mit der Produktion einfacher Mikroskope begann.
1846 gründete der Feinmechaniker Carl Zeiss eine Werkstätte für Feinmechanik und Optik in Jena. Dort fertigte man zunächst fast ausschließlich Mikroskope. Ernst Abbe, mittlerweile Teilhaber von Carl Zeiss, begann später, die Produktpalette auszuweiten und startete die Entwicklung von Fotoobjektiven und Ferngläsern. Glasarten mit deutlich verbesserten optischen Eigenschaften, die Otto Schott in den 1880er Jahren erstmals hergestellt hatte, eröffneten Carl Zeiss neue Möglichkeiten. Man begann die Entwicklung von Objektiv-Typen, die eine nie dagewesene Lichtstärke aufwiesen.

Das Planar 0,7/50 mm setzte Stanley Kubrick beim Film „Barry Lyndon“ ein
Meilensteine der Objektiventwicklung
1896 stellte Carl Zeiss das Planar Objektiv vor. Der Planar-Typ ist noch heute die Basis vieler professioneller optischer Werkzeuge der Fotografie auf der Erde und im Weltraum. Er dient als Grundlage für Hochleistungsobjektive mit beeindruckender Farbkorrektion, Lichtstärke, Bildfeldebnung und Verzeichnungskorrektur.

Tessar einst und heute
1902 meldete Carl Zeiss eine Erfindung zum Patent an, die zum berühmtesten und meistkopierten Fotoobjektiv aller Zeiten werden sollte: das Tessar. Es zeichnete sich durch eine relativ hohe Lichtstärke aus und konnte mit erstaunlich geringem Aufwand erstmals eine extreme Bildschärfe erzielen. Mit diesem Objektivtyp ermöglichte Carl Zeiss erstmals die bis noch immer anhaltende Miniaturisierung im Kameradesign. Millionen Objektive hochwertiger Fotokameras und Mobiltelefone sind heute dem Vorbild des Tessar nachempfunden und bieten eine herausragende Bildqualität.
Ein bahnbrechendes Verfahren, das Carl Zeiss 1935 erfand, machte den Weg frei für die brillante Bildaufzeichnung: die Antireflexbeschichtung, auf heutigen Objektiven als T* gekennzeichnet. Die im Vakuum auf die Glasoberflächen aufgedampfte Beschichtung reduziert störende Reflexe und Streulicht im Bild und bildet einen Grundstein auch für heutige hochkomplexe optische Systeme.
Als erster Objektivhersteller entwickelte Carl Zeiss 1943 zudem ein Verfahren zur Messung der Bildqualität von Objektiven mittels MTF-Kurven (Modulation Transfer Function). Zahlreiche Hersteller nutzen dies bis heute zur Qualitätskontrolle. Eine Pionierrolle spielte Carl Zeiss auch im Optikdesign per Computertechnologie. Die CAD-gestützte Objektivherstellung löste 1961 den Entwurf von Hand ab und ermöglicht seitdem einen sehr viel komplexeren Aufbau und ein besseres Zusammenspiel der Linsen. In den vergangenen 15 Jahren haben Kooperationen mit Sony und Nokia für eine starke Verbreitung von ZEISS Objektiven gesorgt. Seit 1996 baut Sony diese in Kompaktkameras und Camcordern ein. Nokia Smartphone- und Handynutzer können seit 2005 mit integrierten ZEISS Objektiven fotografieren.
(thoMas)
120 Jahre
Herzlichen Glückwunsch ZEISS
Auch von mir Glückwunsch
zu einer Firma, die Spitzenklasse lieferte und immer noch liefert. Auch wenn die Fotoobjektive nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Aber bei Mikroskopen, Planetarien, Ferngläsern/Spektiven/Visieren, uns so weiter ist Zeiss immer noch Top. Vom Bereich für die Industrie gar nicht zu reden.
OhWeh
Gast schrieb:
… wann gibt
[quote=Gast]… wann gibt es mal AF-Objektive für Canon und Nikon ???
Kann doch nicht so schwer für eine renomieret Firma sein ?![/quote]
träume weiter 🙂 . CZ „darf“ manuellfokusierbare (MF) Objektive mit den entsprechnden Anschlüssen herstellen, da a ein örtlicher Partner dahinter steht (Cosina) und b diese Objektive trotz höchster optischer Qualität keine ernsthafte Konkurrenz auf dem Massenmarkt sind, rsp. sogar als Ergänzung im Objektivsortiment gelten.
Sobald Zeiss ein AF Objektiv für N oder C entwickeln würde, würde man bei Japan&Co die Patentsperren aufstellen.
( Sony s.o)
Das gilt übrigens auch für Leica – die Aussage stammt vom dortigen Entwicklungschef (Stefan D.)
Ich denke nicht, dass Zeiss jemals AF für ZE, ZF und Co.
anbieten wird, denn Sony und Zeiss sind wohl eher ein fester Kooperationspartner als Zeiss und Nikon/Canon. Zumal sicherlich Nikon und Canon kein Interesse daran haben werden richtige AF-Konkurrenz neben Sigma und Tamron zu haben und Zeiss als renomierter Hersteller mit AF-Objektiven am Halse zu haben. Also die AF-Patente wird Zeiss sicherlich nicht kriegen.
[quote=Gast]… wann gibt es mal AF-Objektive für Canon und Nikon ???
Kann doch nicht so schwer für eine renomieret Firma sein ?![/quote]
Zeiss und Leitz im Fotobereich
Da müssen die Zeiss-Leute ihre japanischen „Partner“ bei Cosina-Chinon-Neckermann-Voigtländer bemühen, die könnten das schaffen. Aber Sie haben Recht: Zeiss und Leitz, immer gut für große Sprüche, aber bereits bei der Frage nach Autofokus sind die völlig überfordert! Zeiss zog sich Mitte der Siebziger mit ihren umständlichen Kisten aus der Spiegelreflexproduktion zurück, erlebte aber eine Neuauflage als Contac bei Yashica-Kyocera (auch schon Geschichte), der Leitz-Rückzug aus dem Spiegelreflexbereich dürfte bekannt sein – aber die haben ja noch Panasonic. Alles nur eine Frage der richtigen Etikettierung! [quote=Gast]… wann gibt es mal AF-Objektive für Canon und Nikon ???
Kann doch nicht so schwer für eine renomieret Firma sein ?![/quote]
Vereinfacht gesagt
[quote=Gast][quote=Gast]Die T*-Vergütung und Kontraste und Abbildungsleistung eines sehr gut konstruierten Zeiss-Objektives sind bis heute unübertroffen![/quote]
Na prima. Und inwiefern hilft mir dieser womöglich im Labor nachweisbare Vorteil, bessere Fotos zu machen?
Techniknerds mögen sich ja an Messwerten aufgeilen, aber als praktizierender Fotograf juckt mich das überhaupt nicht…[/quote]
kommt Ihnen eine gute Optik (= auch mechanisch gut) beim Fotografieren entgegen – unterstützt die Intentionen des Fotografen; während eine durchschnittliche oder gar schlechte Optik den Akt des Fotografierens schlechtenfalls zu einem Geduldsspiel mit zufälligem Treffermuster geraten läßt …
von zeiss/contax auf nikon
.. nicht wegen der mangelhaften optischen qualität. ein bekannter reportagefotograf musste aus strategischen gründen von contax auf nikon umsteigen. er bestätigte dass unter schwierigen lichtverhältnissen zeiss das nonplusultra sei. nach meinen olympus-jahren 1972-78 war ich contax/zeiss treu. die objektive werden nun an die canon eos 550d montiert. hier ein videotest des 45/2.8 auf der 500d. der 550er-test wird mit dem 50/1.4 vorgenommen. evtl. dem vimeo-link checken wegen hd-video.
http://www.youtube.com/user/europanoramic
Ein 120er Macro
würde wohl trefflich zum Jubiläum passen – das für inzwischen viele Anschlüsse erhältliche 100er Macro läßt aber das alte 120er recht alt ausschauen … 😉
„on“ wie Nikon oder Canon
Sehr gute Erwiderung, als praktizierender Fotograf sehen Sie das genau richtig! Diese Zeiss-Contax-Leica-Cosina-Rentner gehören glücklicherweise nicht zu den aktiven Fotografen, die beschäftigen sich lieber mit Beugungskurven und Randvignettierungen, denn die Veröffentlichungen in den Zeitungen und Zeitschriften entstehen mit anderen Kamera- und Objektivsystemen! Kleiner Tipp: Die Kameras enden mit „on“ und sie beherrschen im Profibereich über neunzig Prozent der Ausrüstungen – das hat gute Gründe. [quote=Gast][quote=Gast]Die T*-Vergütung und Kontraste und Abbildungsleistung eines sehr gut konstruierten Zeiss-Objektives sind bis heute unübertroffen![/quote]
Na prima. Und inwiefern hilft mir dieser womöglich im Labor nachweisbare Vorteil, bessere Fotos zu machen?
Techniknerds mögen sich ja an Messwerten aufgeilen, aber als praktizierender Fotograf juckt mich das überhaupt nicht…[/quote]
Rentner? – Na klar!
Wir haben mit der Qualität der Zeiss-Objektive unsere Rente schon verdient und können uns nun zurücklehnen, da müssen die Nikon-Opfer noch korrigieren und in Photoshop pfuschen, damit sie ihre Bilder irgendwie an die halb blinde Kundschaft bringen.
Gleich und gleich gesellt sich halt gern.
Nein Danke!
Nein bitte nicht, eine Cosina-Chinon-Scherbe mit einem lahmen Autofokus? Brauchen wir nicht! [quote=Gast]… wann gibt es mal AF-Objektive für Canon und Nikon ???
Kann doch nicht so schwer für eine renomieret Firma sein ?![/quote]
Das war aber schlecht recherchiert
Ja, die peinlichen Zeiss-Fans. Pöbeln statt Sachargumente und Fakten![quote=Gast]Hihi… nu hat er nich nur keine Ahnung von Opern und Schauspielhäusern, auch bzgl Wissenschaft blamiert er sich auf ganzer Linie…
Das ist den Kollegen doch sowas von Schnuppe, was sie da für ein Zubrot noch mit in All schicken. Wenn Nikon das nötig hat, bitte. Die Milliönchen, die Nikon sich den Werbegeck wohl hat kosten lassen, werden die Kollegen vermutlich in gutes Zeiss-Glas angelegt haben.
In der Wissenschaft läuft das nämlich ein bissle anders: Da geht man nicht in den nächsten Laden und guckt, was der grade so im Angebot hat. Da ist das beste vom besten noch lange nicht gut genug. Da zählt nur Leistung — Geld spielt keine Rolle (das hat man vorher vom Steuerzahler aufgetrieben). Die Instrumente werden ausgeschrieben. Vor der Ausschreibung geben sich die Firmen beim Forschungsinstitut ein Stelldichein, was sie so als äußerstes Maximum können. Als Wissenschaftler hört man sich das alles geduldig an und tippt dann seine Ausschreibung zusammen: In der dann das Maximale von allen Anbietern plus 10-20% mehr drin steht. Und dann wird die Anzahl der Anbieter ganz schnell ganz ganz klein. Denn um die 10-20% mehr als das absolute Maximum hinzukriegen muss die Firma (a) sehr genau wissen was sie tun (b) eine Menge Forschung und entwicklung betreiben (c) womöglich in einen neune Maschinenpark investieren und (d) sich zuzutrauen das auch hinzukriegen. Immerhin reden wir hier von einem rund sechsstelligem Preisschild! Und der Wissenschaftler misst dann ja auch nach, ob die Spezifikationen auch wirklich erfüllt sind. Wenn nicht gibt’s kein Geld! Tolle Werbesprüche zählen da nichts. Da zählen nur vorher vereinbarte Messergebnisse. Wie gesagt, die Firma muss schon eine ganze Menge Mut haben, ein Angebot über 10-20% besser als State-of-the-art abzugeben. Andererseits muss auch der Wissenschaftler genug Vertrauen zu dem Lieferanten haben, dass er das auch hinkriegt. Denn wenn’s in die Hose geht (was gelegentlich vorkommt), ist der Schaden für beide Seiten beträchtlich. Der Lieferant muss ggf ein neues Design auf eigene Kosten machen, der Wissenschaftler muss die Verzögerung vor den Geldgebern rechtfertigen bzw. die erreichbaren wissenschaftlichen Ergebnisse herunterschrauben, wenn’s gar nicht geht. Ganz dumm steht man aber da, wenn der ausgewählte Lieferant das Ziel nicht erreicht, ein anderer Bieter es aber hingekriegt hätte… Da guckt man sich also sehr genau an, wem man den Auftrag gibt.
Wenn’s aber geklappt hat, geht der Hersteller mit der neuen Bestmarke zur nächsten Ausschreibung, verkauft das als absolutes Maxium — und findet in der dann folgenden Ausschreibung wieder ein plus von 10-20% vor. Und so geht das Spielchen immer weiter…
Privat freue ich mich dann als Hobbyphotograph, dass ich mit meinen Kleinbild-Zeissobjektiven von dem in der beruflichen Zusammenarbeit mit Zeiss aufgebautem Wissen der Extremoptiken profitiere.
Die Tatsache, dass Nikon jetzt so einen Werberummel macht, weil eine kostenoptimierte Consumerkamera mal mit ins All geflogen ist (vermutlich als Payload), zeigt dagegen, dass sie beim großen Spiel der Extremoptiken nicht mitmachen bzw. noch keine Ausschreibung gewonnen haben. Wenn Zeiss jedesmal so einen Rummel machen würde, wenn sie eine Extrem-Ausschreibung gewonnen haben, würden sie aus dem Partytaumel gar nicht mehr rauskommen…
Ach ja: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, Carl Zeiss und auf weiterhin gute Zusammenarbeit — beruflich wie privat!
[quote=Gast]Am Mittwoch dieser Woche übergab Alan Bean (1969 Pilot der Mondfähre von Apollo 12) der Ausstellung „Sternentraum“ originales Mondgestein. Wie üblich großes Gedränge der Presse-, Agentur- und Dokumentaionsfotografen, die – wie gewohnt – alle mit Nikon oder Canon ausgerüstet. Ich brauchte davon ein Aufmacherbild, das klappte trotz der Drängelei „um das aussagefähigste Foto“ mit der Nikon D3 und einem schnellen Blitz ganz gut (Herr Bean ist ein sehr freundlicher Mensch). Zu meinem Erstauen war auch ein Fotografen-Team des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) anwesend. Aber die hatten nix von Zeiss oder Sony-Minolta oder Cosina-Chinon. Die nahmen auch hier nur das Beste: Nikon D3 mit Nikkor 24-70 mm. Ich war überrascht?! Wir erhielten am Ausgang zur Erinnerung ein DLR-Poster mit Mondflugfotos. Darauf auch viel Hasselblad zu sehen. Waren das noch Zeiten. Heutzutage benutzen die da oben auch nur das Allerfeinste: Nikon-D3-Ausrüstungen, denn die Bildqualität und Zuverlässigkeit müssen stimmen – so ein Flug ist sehr, sehr teuer und wirklich schlecht wiederholbar![/quote][/quote]
Es liegt ja in der Natur der
Es liegt ja in der Natur der Sache, dass Rückblicke stolz die Herkunft beleuchten. Allein, hier, in der Zeiss-Mitteilung, ist der Retro-Aspekt so stark, dass ich mir ein wenig Sorgen mache. Wo bleibt die Topneuheit zum Jubeljahr – etwa ein 120 mm Macro für alle Systeme?
genau! Bitte AF zum Jubiläum!
[quote=Gast]Es liegt ja in der Natur der Sache, dass Rückblicke stolz die Herkunft beleuchten. Allein, hier, in der Zeiss-Mitteilung, ist der Retro-Aspekt so stark, dass ich mir ein wenig Sorgen mache. Wo bleibt die Topneuheit zum Jubeljahr – etwa ein 120 mm Macro für alle Systeme?[/quote]
ich brauche kein 120mm Makro, wenn es ein 100mm Makro bereits gibt.
Ich hätte dagegen gerne die ZE Objektive für Canon EF mit Ultraschall-Ring-Autofokus zum Jubiläum. Das würde auch die Verkaufszahlen auf eine neue Basis stellen. 🙂
Und es soll keiner sagen, dass es nicht möglich sei … für Sony geht es ja auch mit AF.
Super Qualität aber …
… wann gibt es mal AF-Objektive für Canon und Nikon ???
Kann doch nicht so schwer für eine renomieret Firma sein ?!
Cosina-Chinon-Neckermann-Voigtländer
Eine kleine Richtigstellung:
Cosina nutzt die Marke Voigtländer exklusiv für seine Analogen Kameras.
Chinon wurde vor Jahren von Kodak übernommen, nach China verlagert und dann an Flextronics verkauft, die es zu 3/4 an Asia Optocal weitergereicht haben.
Neckermann ist ein Versandhändler, die mit Foto schon seit Jahren nichts mehr zu tun hat, in früheren Jahren aber beispielsweise den exklusiven Vertrieb von Ricoh hatte.
So lange
ihr alle von Zeiss träumt, kann Zeiss nicht wirklich was falsch gemacht haben … happy birthday! 😉
Eine etwas verwackelte
[quote=Gast]… aber keine Wackellinsen…[/quote]
Wahrnehmung heutiger Objektivtechnik …
Zeiss-Cosina-Voigtländer-Chinon-Albtraum
Es gibt auch Albträume! [quote=Gast]ihr alle von Zeiss träumt, kann Zeiss nicht wirklich was falsch gemacht haben … happy birthday! ;-)[/quote]
Es geht nicht darum,
dass Zeiss keine AF-Objektive bauen KANN, Zeiss WILL keine AF-Objektive bauen, sondern macht es sich allein in der Nische der manuell zu fokussierenden Objektive bequem. Der Erfolg ihrer Objektivlinie gibt den Machern doch recht! Abgesehen davon könnte Zeiss mein Makro-Planar 2/50 mm in einer AF-Version niemals so bombenstabil bauen wie in der MF-Version. Wer unbedingt AF braucht, kein Problem. Das Marktangebot hier ist wahrlich groß genug. Mich freut es als Anwender, dass Zeiss für SLR und M zwei so schöne und doch bezahlbare Objektivlinien aufgelegt hat und ständig ausbaut. Glückwunsch.
Wertarbeit
Meine allererste Mittelformat kam aus dem Norden und wurde mit Zeiss Objektiven und Film bestückt. Die Objektive haben mehrere Kameras überlebt, haben immer einwandfrei funktioniert und hervorragende Bilder geliefert. Es war einfach Verlass auf die Stücke. Als beruflich verwendetes Werkzeug eines der Hauptmerkmale beim Kauf.
Seit einem Jahrzehnt arbeite ich digital. Gleich zwei unterschiedliche Kamerahersteller oder deren Objektive haben bei etwas feuchterer Luft nicht gearbeitet. Sogar einen Kurzschluß mit Gehäuse Totalschaden hatte ich schon. Was mich aber des öfteren verärgert hat war die Serienstreuung bei den Objektiven. So habe ich eine teure Optik mehrmals wegen Zentrierfehler, Vignettierung in zwei Ecken tauschen müssen.
So etwas ist mir bei den Zeiss Objektiven nie passiert. Wenn diese jetzt doch noch einen Autofokus bekämen hätte die Firma Zeiss wieder einen alten Kunden neu gewonnen.
Gast schrieb:
Meine
[quote=Gast]Meine allererste Mittelformat kam aus dem Norden und wurde mit Zeiss Objektiven und Film bestückt. Die Objektive haben mehrere Kameras überlebt, haben immer einwandfrei funktioniert und hervorragende Bilder geliefert. Es war einfach Verlass auf die Stücke. Als beruflich verwendetes Werkzeug eines der Hauptmerkmale beim Kauf.
Seit einem Jahrzehnt arbeite ich digital. Gleich zwei unterschiedliche Kamerahersteller oder deren Objektive haben bei etwas feuchterer Luft nicht gearbeitet. Sogar einen Kurzschluß mit Gehäuse Totalschaden hatte ich schon. Was mich aber des öfteren verärgert hat war die Serienstreuung bei den Objektiven. So habe ich eine teure Optik mehrmals wegen Zentrierfehler, Vignettierung in zwei Ecken tauschen müssen.
So etwas ist mir bei den Zeiss Objektiven nie passiert. Wenn diese jetzt doch noch einen Autofokus bekämen hätte die Firma Zeiss wieder einen alten Kunden neu gewonnen.[/quote]
Raten Sie mal, warum die eben KEINEN Aufotokus haben. Abgesehen davon kocht Zeiss auch nur noch mit Wasser: Nämlich japanischem (Cosina).
Wenn Sie wissen wollen, wie es um Zeiss Wertarbeit steht, können Sie ja mal im rangefinderforum die Beschwerden nachlesen…
gleiches schicksal schon vor 30 jahren
[quote=Gast]Meine allererste Mittelformat kam aus dem Norden und wurde mit Zeiss Objektiven und Film bestückt. Die Objektive haben mehrere Kameras überlebt, haben immer einwandfrei funktioniert und hervorragende Bilder geliefert. Es war einfach Verlass auf die Stücke. Als beruflich verwendetes Werkzeug eines der Hauptmerkmale beim Kauf.
Seit einem Jahrzehnt arbeite ich digital. Gleich zwei unterschiedliche Kamerahersteller oder deren Objektive haben bei etwas feuchterer Luft nicht gearbeitet. Sogar einen Kurzschluß mit Gehäuse Totalschaden hatte ich schon. Was mich aber des öfteren verärgert hat war die Serienstreuung bei den Objektiven. So habe ich eine teure Optik mehrmals wegen Zentrierfehler, Vignettierung in zwei Ecken tauschen müssen.
So etwas ist mir bei den Zeiss Objektiven nie passiert. Wenn diese jetzt doch noch einen Autofokus bekämen hätte die Firma Zeiss wieder einen alten Kunden neu gewonnen.[/quote]
das war genau der hauptgrund warum ich dem revolutionären om-system tschüssi gesagt habe 1978. 35/2.0 beim grauimporteur geholt, im laden ein besseres gefunden. das 35/1.4 bereits bei 2.0 ohne licht-und qualitätsabfall am rand. 85/1.4 nachtaufnahmen(1978!) von hand mit superschärfe-tri-x 400 asa. einzigartige detailschärfe. tageslicht-testvergleich mit angenieux 35-70(schrottlinse) wie tag und nacht! die einzigen unschärfe-ausfälle hatte ich zweimal wegen mangelhafter filmplanlage bei ungewöhnlichen wetterlagen. inzwischen durch die contax rts III ein für allemal behoben.
Die Zeiten ändern sich: Nikon fliegt jetzt im All mit
Am Mittwoch dieser Woche übergab Alan Bean (1969 Pilot der Mondfähre von Apollo 12) der Ausstellung „Sternentraum“ originales Mondgestein. Wie üblich großes Gedränge der Presse-, Agentur- und Dokumentaionsfotografen, die – wie gewohnt – alle mit Nikon oder Canon ausgerüstet. Ich brauchte davon ein Aufmacherbild, das klappte trotz der Drängelei „um das aussagefähigste Foto“ mit der Nikon D3 und einem schnellen Blitz ganz gut (Herr Bean ist ein sehr freundlicher Mensch). Zu meinem Erstauen war auch ein Fotografen-Team des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) anwesend. Aber die hatten nix von Zeiss oder Sony-Minolta oder Cosina-Chinon. Die nahmen auch hier nur das Beste: Nikon D3 mit Nikkor 24-70 mm. Ich war überrascht?! Wir erhielten am Ausgang zur Erinnerung ein DLR-Poster mit Mondflugfotos. Darauf auch viel Hasselblad zu sehen. Waren das noch Zeiten. Heutzutage benutzen die da oben auch nur das Allerfeinste: Nikon-D3-Ausrüstungen, denn die Bildqualität und Zuverlässigkeit müssen stimmen – so ein Flug ist sehr, sehr teuer und wirklich schlecht wiederholbar!
Unglaublich! Wirklich? Ehrlich?
[quote=Gast]Am Mittwoch dieser Woche übergab Alan Bean (1969 Pilot der Mondfähre von Apollo 12) der Ausstellung „Sternentraum“ originales Mondgestein. Wie üblich großes Gedränge der Presse-, Agentur- und Dokumentaionsfotografen, die – wie gewohnt – alle mit Nikon oder Canon ausgerüstet. Ich brauchte davon ein Aufmacherbild, das klappte trotz der Drängelei „um das aussagefähigste Foto“ mit der Nikon D3 und einem schnellen Blitz ganz gut (Herr Bean ist ein sehr freundlicher Mensch). Zu meinem Erstauen war auch ein Fotografen-Team des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) anwesend. Aber die hatten nix von Zeiss oder Sony-Minolta oder Cosina-Chinon. Die nahmen auch hier nur das Beste: Nikon D3 mit Nikkor 24-70 mm. Ich war überrascht?! Wir erhielten am Ausgang zur Erinnerung ein DLR-Poster mit Mondflugfotos. Darauf auch viel Hasselblad zu sehen. Waren das noch Zeiten. Heutzutage benutzen die da oben auch nur das Allerfeinste: Nikon-D3-Ausrüstungen, denn die Bildqualität und Zuverlässigkeit müssen stimmen – so ein Flug ist sehr, sehr teuer und wirklich schlecht wiederholbar![/quote]
Liebe Kinder,
das war der Nikon-Werbeblock für kleine Zuseher ab drei Jahren. Aufgemerkt: Macht es dem Onkel nach und legt schon mal euer Taschengeld für das einzig wahre Kamerasystem auf die Seite. Was bis zum Mond fliegt und immer noch funktioniert, kann fast nicht von dieser Welt sein und dient euch auf der Erde bestimmt ebenso gut. Und nächste Woche erklärt der nette Onkel im Detail, warum Worte wie „Zuverlässigkeit“ und „Bildqualität“ untrennbar nur mit Nikon verbunden sind. Schade nur, dass der Onkel vergessen hat zu sagen, wo sein „aussagefähigstes Aufmacherbild mit der Nikon D3 und einem schnellen Blitz“ zu bewundern ist.
Nix als große Klappe…
Hihi… nu hat er nich nur keine Ahnung von Opern und Schauspielhäusern, auch bzgl Wissenschaft blamiert er sich auf ganzer Linie…
Das ist den Kollegen doch sowas von Schnuppe, was sie da für ein Zubrot noch mit in All schicken. Wenn Nikon das nötig hat, bitte. Die Milliönchen, die Nikon sich den Werbegeck wohl hat kosten lassen, werden die Kollegen vermutlich in gutes Zeiss-Glas angelegt haben.
In der Wissenschaft läuft das nämlich ein bissle anders: Da geht man nicht in den nächsten Laden und guckt, was der grade so im Angebot hat. Da ist das beste vom besten noch lange nicht gut genug. Da zählt nur Leistung — Geld spielt keine Rolle (das hat man vorher vom Steuerzahler aufgetrieben). Die Instrumente werden ausgeschrieben. Vor der Ausschreibung geben sich die Firmen beim Forschungsinstitut ein Stelldichein, was sie so als äußerstes Maximum können. Als Wissenschaftler hört man sich das alles geduldig an und tippt dann seine Ausschreibung zusammen: In der dann das Maximale von allen Anbietern plus 10-20% mehr drin steht. Und dann wird die Anzahl der Anbieter ganz schnell ganz ganz klein. Denn um die 10-20% mehr als das absolute Maximum hinzukriegen muss die Firma (a) sehr genau wissen was sie tun (b) eine Menge Forschung und entwicklung betreiben (c) womöglich in einen neune Maschinenpark investieren und (d) sich zuzutrauen das auch hinzukriegen. Immerhin reden wir hier von einem rund sechsstelligem Preisschild! Und der Wissenschaftler misst dann ja auch nach, ob die Spezifikationen auch wirklich erfüllt sind. Wenn nicht gibt’s kein Geld! Tolle Werbesprüche zählen da nichts. Da zählen nur vorher vereinbarte Messergebnisse. Wie gesagt, die Firma muss schon eine ganze Menge Mut haben, ein Angebot über 10-20% besser als State-of-the-art abzugeben. Andererseits muss auch der Wissenschaftler genug Vertrauen zu dem Lieferanten haben, dass er das auch hinkriegt. Denn wenn’s in die Hose geht (was gelegentlich vorkommt), ist der Schaden für beide Seiten beträchtlich. Der Lieferant muss ggf ein neues Design auf eigene Kosten machen, der Wissenschaftler muss die Verzögerung vor den Geldgebern rechtfertigen bzw. die erreichbaren wissenschaftlichen Ergebnisse herunterschrauben, wenn’s gar nicht geht. Ganz dumm steht man aber da, wenn der ausgewählte Lieferant das Ziel nicht erreicht, ein anderer Bieter es aber hingekriegt hätte… Da guckt man sich also sehr genau an, wem man den Auftrag gibt.
Wenn’s aber geklappt hat, geht der Hersteller mit der neuen Bestmarke zur nächsten Ausschreibung, verkauft das als absolutes Maxium — und findet in der dann folgenden Ausschreibung wieder ein plus von 10-20% vor. Und so geht das Spielchen immer weiter…
Privat freue ich mich dann als Hobbyphotograph, dass ich mit meinen Kleinbild-Zeissobjektiven von dem in der beruflichen Zusammenarbeit mit Zeiss aufgebautem Wissen der Extremoptiken profitiere.
Die Tatsache, dass Nikon jetzt so einen Werberummel macht, weil eine kostenoptimierte Consumerkamera mal mit ins All geflogen ist (vermutlich als Payload), zeigt dagegen, dass sie beim großen Spiel der Extremoptiken nicht mitmachen bzw. noch keine Ausschreibung gewonnen haben. Wenn Zeiss jedesmal so einen Rummel machen würde, wenn sie eine Extrem-Ausschreibung gewonnen haben, würden sie aus dem Partytaumel gar nicht mehr rauskommen…
Ach ja: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, Carl Zeiss und auf weiterhin gute Zusammenarbeit — beruflich wie privat!
[quote=Gast]Am Mittwoch dieser Woche übergab Alan Bean (1969 Pilot der Mondfähre von Apollo 12) der Ausstellung „Sternentraum“ originales Mondgestein. Wie üblich großes Gedränge der Presse-, Agentur- und Dokumentaionsfotografen, die – wie gewohnt – alle mit Nikon oder Canon ausgerüstet. Ich brauchte davon ein Aufmacherbild, das klappte trotz der Drängelei „um das aussagefähigste Foto“ mit der Nikon D3 und einem schnellen Blitz ganz gut (Herr Bean ist ein sehr freundlicher Mensch). Zu meinem Erstauen war auch ein Fotografen-Team des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) anwesend. Aber die hatten nix von Zeiss oder Sony-Minolta oder Cosina-Chinon. Die nahmen auch hier nur das Beste: Nikon D3 mit Nikkor 24-70 mm. Ich war überrascht?! Wir erhielten am Ausgang zur Erinnerung ein DLR-Poster mit Mondflugfotos. Darauf auch viel Hasselblad zu sehen. Waren das noch Zeiten. Heutzutage benutzen die da oben auch nur das Allerfeinste: Nikon-D3-Ausrüstungen, denn die Bildqualität und Zuverlässigkeit müssen stimmen – so ein Flug ist sehr, sehr teuer und wirklich schlecht wiederholbar![/quote]
Zeiss: Mit japanischer Hilfe
Herzlichen Glückwunsch Zeiss, die Anfangszeit in Jena begann ja ganz erfolgreich, aber dann kam diese Nachkriegszeit. Der Metallverschluss der Contax-Sucherkamera erwies nicht als besonders robust, so dass die Fotoreporter im Koreakrieg lieber einem japanischen Nachbau (Nikon) vertrauten. Die Contaflex schaffte Verkaufsrekorde, aber als die fotografischen Ansprüche der Verbraucher wuchsen, hattet Ihr mit diesen putzigen Satzobjektiven bis 115 mm auch nicht mehr die größten Chancen. Dann wollten die Profis wirklich nicht die viel zu schwere und umständliche Contarex kaufen, zugegeben, die Wechselmagazine waren eine gute Idee, aber lichtdicht sollten sie schon sein. Mit diesen Kameras seid ihr dann im Konsumentenbereich unter gegangen. Auch die Icarex konnte es nicht mehr richten, als die endlich mit M42-Gewinde und TTL-Innenmessung bei offener Blende auf den Markt kam, hatten die Japaner schon das Rennen gewonnen. Schlecht für Zeiss, aber die Schlitzaugen bauten mit Nikon F, Asahi Spotmatic, Minolta SR-T und Konica Autoreflex nicht nur die besseren Kameras, sondern auch schärfere Objektive. Sie konnten sogar Speziallinsen wie Fischaugen, verschiebbare PC-Objektive, lichtstarke Varios und Medical-Objektive herstellen. Ich hab` da noch einen Zeiss-Gesamtprospekt aus dem Jahre 1971, wo auf der Rückseite mit schwarzer Retuschefarbe die Kappen einer Reitergruppe (langweiliges Zeiss-Bild) nachgemalt wurden. Wirklich keine herausragende Leistung für eine Weltfirma. Dann musstet ihr leider die Flügel streichen. Aber 1974 ging es mit japanischer Hilfe weiter. Die bei Yashica wussten wenigstens, wie man gute Objektive fertigt, also stand auf den Planaren und Tessaren „Made in Japan“. Schöne Kameras, diese RTS-Serie, aber die Profis vertrauten doch eher einer zuverlässigen Nikon F2 oder Canon F-1 – und das sogar in Deutschland. Die Neuauflage der Contax-Sucherkamera als G1 war nicht von Anfang an der große Wurf, aber die G2 (Superkamera) ist immer noch sehr beliebt und wirklich drei Klassen besser, als diese völlig veraltete Leica M6. Da zeigten Yashica und Zeiss, wie es weiter gehen sollte. Vor allem das 15-mm-Hologon konnte gefallen. Leider kam dann die Produktionseinstellung aller Kameras mit dem Siegeszug der digitalen Fotografie – und ihr lasst Eure Kleinbildobjektive jetzt bei Cosina herstellen, die früher für Quelle und andere Versandhändler Billigreflexen zusammenbastelten. Gut, dass der Herr Küppenbender das nicht mehr mitbekommen hat…
Die gedankliche Umsetzung,
was tatsächlich unter Globalisierung zu verstehen ist, die braucht naturgemäß noch ein Weilchen – zumindest so lange, bis auch die letzten Rest nationalistischer Urinstinkte einem entsprechenden Bewußtsein gewichen sind …
Im Weltall zählen Zuverlässigkeit und Bildqualität
Aufgrund des äußerst unsachlichen Beitrags hier über Zeiss „Nix als große Klappe“ kann ich mich nur wundern, wie fern aller Fakten Unterstellungen zusammengeschrieben werden. Da zahlt nach der Meinung eines Zeiss-Forenschreibers „Nikon ein paar Milliönchen – und die NASA nimmt Nikon-Kameras mit ins All!“ Wenn das doch nur so einfach wäre! Kurz zur Geschichte der Weltallfotografie: Die Ausrüstung mit Hasselblad begann 1962 mit der Mercury-Expedition. Der Astronaut und Fotograf hieß Walter Schirra. Vorher (für Gemini-4) erwarb die NASA bereits eine Contarex, die hielt sich aber nicht lange. Vermutlich schied sie wegen Unzuverlässigkeit aus. Auch eine Robot konnte sich nicht lange im Ausrüstungsbereich halten. Dann erwarb die US-Weltraumbehörde eine serienmäßige Hasselblad 500C in einem größeren Fotogeschäft in Houston. Man sollte wissen: Die NASA wählte die schwedische Marke, weil allein schon durch das große Aufnahmeformat eine bessere Qualität erzielt werden konnte. Weiter wichtig: Hasselblad baute als erster Hersteller eine brauchbare 6×6-Motorkamera, die 500EL, als ideale Ergänzug kam die Hasselblad SWC mit dem Weitwinkel-Biogon als ideales Dokumentationsinstrument dazu, diese SWC benutzten beispielsweise die Astronauten bei der Mission Gemini 9 im Jahre 1966. Die Kameras mussten aber alle umgerüstet werden. In den Gehäusen befanden sich weder ein Reflex-Sucher oder eine Mattscheibe, denn nach NASA-Vorschriften durfte kein Glas an Bord sein. Bei Objektiven machten sie aber verständlicherweise eine Ausnahme. Die EL musste allerdings mit einem „Großraummagazin 70 mm“ ausgerüstet werden, denn bereits nach wenigen zwölf Bildern zurück zur Kapsel, um den Film zu wechseln, war nicht ratsam. Ein weiteres Modell hatte eine integrierte Dateneinrichtung, die EDC, eine modifizierte EL. Sucherkameras wie Leica fielen grundsätzlich bei der Auswahl durch, viele Aufnahmevorgaben ließen sich damit nicht erreichen, vermutlich schreckte die NASA auch das äußerst umständliche Filmeinlegesystem ab. Hasselblad blieb Kameraausrüster bis 1991, aber es gab früher schon weitere Kamerasysteme im All. Ab 1971 entschied sich die NASA zusätzlich für die sehr widerstandsfähigen Nikon-Kameras, vielen Astronauten war diese Marke durchaus schon aus ihrer Zeit als Marineflieger bekannt, denn Nikon baute bereits für die Navy eine motorisierte Nikon F Typ KS-80A mit Einhandbedienung und Zoomobjektiv. Nikon schaffte es Mitte der Sechziger Jahre zum Marktführer unter den Kleinbild-Profikameras. Diesen Erfolg erreichte Nikon auch durch viele spezielle Objektiventwicklungen. Für den NASA-Einsatz gab es auch sehr lichtstarke Nikkor-Objektive, die Hasselblad nicht vorweisen konnte, beispielsweise ein 1,2/55, 1,4/35 und sogar ein spezielles UV-Objektiv mit der Brennweite 55 mm. Ab 1980 übernahmen immer mehr die robusten und technisch ausgefeilten Nikon-Kameras die Oberhand, bekannt ist eine F3 NASA für das „Space-Shuttle-Project“, die mit ihrem Großraummagazin 250 Blilder hintereinander belichten konnte. Eine völlig neue Dimension der Dokumentation im Orbit. Mit dem Erscheinen der F4 entschied sich die NASA auch hier für ein spezielle Weltall-Ausführung.
Hasselblad verteilte 1992 auf der photokina die Broschüre „30 Years in space“ und hatte offenbar auch nichts dagegen, auf der Seite 14 einen Astronauten abzubilden, der an seiner linken Schulter eine Kamera mit Steuerungseinheit befestigt hat, denn hinter der weißen Schutzummantelung verbirgt sich die Nikon F3 NASA mit Motor. Mittlerweile fliegen bei allen Skylab-Flügen mehrere Nikon-Ausrüstungen mit, vor allem auch die hervorragende Qualität der Nikkor-Objektive ist ideal für die perfekte Bilddokumentation. Nebenbei bemerkt: Die Experten der NASA testen alle Teile, die mitfliegen sollen, gnadenlos. So konnte sich zum Beispiel auch nur eine Uhrenmarke durchsetzen: Die Omega-Speedmaster Professional. Auch im All zählt nicht ein großer Name, sondern Qualität!
So, jetzt dürfen die Zeiss-Fans in gewohnt unsachlicher Weise antworten!
Peter Braczko, Fotofachbuchautor
Apropos
Am Mond wären noch ein paar Hassis abzuholen – weil, nur die Magazine durften die Rückreise zur Erde mit antreten …