Jenoptik hat eine kurzfristige Kapitalerhöhung vollzogen, um frisches Kapital einzusammeln und die Versorgung mit liquiden Mitteln sicherzustellen. Das thüringische Unternehmen benötigt 12 Mio. € für einen Großauftrag. Zwischenzeitlich ist die Vertriebsfirma GrandTech GmbH, die als Distributor für Digitalkameras der Marke „Jenoptik“ tätig war, aufgelöst:

Jenoptik hat sich mal eben schnell über 22 Mio. € auf dem Kapitalmarkt im Rahmen einer 10-prozentigen Grundkapitalerhöhung besorgt. Jenoptik hat hierzu 5,2 Mio. Stückaktien zu einem Nennwert von 2,60 € bei institutionellen Anlegern platziert. Der Platzierungspreis beträgt 4,25 €, so dass 22,1 Mio. € in die Jenoptik-Kasse gespült werden. Dieses Geld will Jenoptik für die Finanzierung von Großaufträgen im Bereich Verkehrssicherheit und für den Ausbau des Lasergeschäfts verwenden.

Frei nach dem Motto: „Kunde droht mit Auftrag“ benötigt Jenoptik für einen Großauftrag 12 Mio. €. Da hieß es für das Unternehmen schnell handeln, daher wurde ein beschleunigtes Platzierungsverfahren gewählt. Die institutionellen Anleger, allen voran die Unicredit, konnten die Aktien zu einem Kurs kaufen, der 10 % unter dem Schlusskurs lag. Damit ist die Kapitalerhöhung für beide Seiten ein lohnendes Geschäft. Jenoptik hatte im letzten Geschäftsjahr einen Verlust von rund 19 Mio. € ausgewiesen. Insbesondere Umsatzverluste in der Halbleiter- und Automobilindustrie machten dem Konzern in 2009 zu schaffen.

Der Bundesanzeiger meldet außerdem per 5. Februar 2010, dass der Distributor für die Digitalkameras der Marke „Jenoptik“, die GrandTech GmbH liquidiert (aufgelöst) ist. Damit geht die Geschichte der digitalen Kompaktkameras dieser Marke in Jena jetzt zu Ende (siehe auch: Die wechselvolle Geschichte der Marke Jenoptik). „Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Gläubiger der Gesellschaft werden aufgefordert, sich bei ihr zu melden. Der Liquidator “ vermeldet der Bundesanzeiger lakonisch. Der Service für diese Kameras läuft wie bisher über Jet in Apolda.

(agün / CJ)