Auf der seit heute geöffneten Messe CP+ in Yokohama, Japan, zeigt Ricoh neue Modul-Konzepte für seine digitale Modulkamera GXR, darunter Sensormodule für Leica-M-Objektive und die Hasselblad SWC:
Es sind zwar nur Prototypen bzw. Konzeptmodelle, die Ricoh an seinem Stand zeigt, sie gehen jedoch über die Vorstellungen hinaus, die in der Vergangenheit zu dem System diskutiert wurden.
Zu den vorgestellten Modulen zählen das A12 GR Objektiv-Modul 2,5/28 mm (aus der GR Digital III) mit einem APS-C-Sensor und das Ricoh Objektiv P10 3,5-5,6/28-300 mm mit einem rückbeleuchteten CMOS-Sensor und Bildstabilisierung, die Ricoh bereits anlässlich der PMA in Anaheim vor rund zwei Wochen ankündigte.
Alle Fotos: Ricoh
Ein weiteres Modul lässt sich über ein Kabel mit der Basiseinheit verbinden und kann mit einem Balgen und einem daran angesetzten Kleinbildobjektiv bestückt werden. Das M-Modul verfügt über einen Leica-M-Anschluss und ein weiteres Modul bietet eine Adaption der Hasselblad-Weitwinkelkamera SWC mit Biogon 4,5/38 mm.
Während es sich bei den meisten Elementen um Konzeptmuster bzw. Prototypen handelt, deren konkrete Umsetzung noch nicht abzuschätzen ist, scheint der Digiscope-Adapter in Kürze zumindest in Japan verfügbar zu sein. Die auf dem Ricoh-Stand vorgestellte Adaption des GXR-Moduls A12 für die Nutzung an einem Spektiv wurde vom japanischen Dejisuko Club entwickelt und soll schon Ende März verfügbar sein.
Quelle: [CP+] (dc watch)
(CJ)
Nachtrag (12.3.2010): Dank Ricoh Deutschland und Japan – und im Besonderen dank Produktmanager Yutaka Takada – können wir hier Abbildungen vom Ricoh-Stand auf der CP+ und eine Konzept- sowie Planungsübersicht zu den GXR-Modulen nachreichen. Im Zuge dessen haben wir den Einleitungstext erweitert. Ricohs Fotos von der CP+ haben wir oben eingefügt, die Übersichten folgen:
Nachtrag #2 (12.3.2010): Nachdem wir uns die Fotos der Konzeptmodule nochmal genauer angesehen haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Hasselblad-Modul nicht wie ursprünglich geschrieben der Adaption von C-Objektiven dient, sondern vielmehr ein „Magazin“ für die Weitwinkel-Hasselblad SWC mit dem Biogon 4,5/38 mm ist. Einleitung und Text oben wurden entsprechend geändert.
Cool
Feine Sache, wenn die Dinger wirklich auf den Markt kommen, wird das System interessant:
Konkret vorgestellt, APS-C-Sensor:
A12 28
A12 50 Makro (zu sehen auch mit dem Digiscoping-Adapter)
Konkret vorgestellt, Kompaktkamera:
P10 28-300
S10 24-72
Sensormodule noch unbekannter Größe als Konzeptstudien:
Sensor mit K-Bajonett und Kabel-Verbindung zwischen Kamera und Sensormodul (zu sehen mit dem Balgengerät. Schön zu sehen, dass Ricoh noch ein altes Rikenon-Objektiv im Keller gefunden hat)
Ds Konzept erinnert etwas an die Minolta Dimage EX
Sensor mit M-Bajonett
Sensormodul als Hasselblad-V-Rückteil (interessant wir das mit Mittelformat-Sensor. Ob Ricoh den rausbringt? Ich habe da so meine Zweifel…)
Vielleicht demnächst auch mit weiteren SLR-Bajonetten?
Eine Festplatte, die die GXR zum Image-Tank macht, dürfte auch noch hinzukriegen sein. Und sonst? Vielleicht noch ein kleiner Thermosublimationsdrucker zum Einstecken?
Ja, wenn die jetzt richtig schnell sind,
dann kann was draus werden.
Die Idee, da quasi ein Universalrückteil zum Altglasrecycling zu haben, gefällt mir!
Arrogant ist immer
was nicht ins (kleine) Weltbild passt … 😉
Genau
und die staht dann in direkter Konkurrenz zur S-Leica – ergonomisch ein bisschen ein Desaster, aber heiß begehrt, wie warme Brötchen … das Ding mit dem trojanischen Pferd war da hingegen listenreich, oh Du irrender Oysseus!
Also so einfach
[quote=Gast]Universalrückteile für Balgengeräte oder Mittel- bzw. Großformatkameras gibt es jetzt schon, und sie funktionieren ohne ein “Kameragehäuse”, das an einem Kabelschwanz daran herum hängt und beim Fotografieren nur stört. Wenn schon Rückteil, dann bitte autonom, mit eingebautem Bildschirm fürs Fotografieren “draußen”, oder mit USB- oder FireWire-Schnittstelle zum Anschluss am PC zum Fotografieren “drinnen”. Die Ricoh-Lösung ist in meinem Augen nicht praxisgerecht.
Interessanter ist da schon das Leica-M-Modul, das wahrscheinlich einen APS-C-Sensor beinhaltet und damit die M-Objektive besser nutzt als eine Micro-4/3-Kamera mit M-Adapter. Trotzdem: ein Ersatz für eine echte “M” mit Vollformatchip und Meßsucher ist das noch lange nicht.[/quote]
dürfen sie hier nicht denken … 😉
Mei do schaugst aber bled aus da Wäsch !
Allen bisherigen Kritikern muss es doch spätestens jetzt die Schamesröte ins Gesicht treiben, entlarven doch die neuesten Produkte (Module) die Ahnungslosigkeit der Nörgler.
Selbst ältere voll verstellbare Balgengeräte können jetzt wie eine Fachkamera benutzt werden. Das bedeutet das System hat sich in jede nur erdenkliche Richtung geöffnet. Jede hochwertige Optik darf verwendet werden.
Jetzt ist ein Werkzeug für Fotografen entstanden, mit dem auch ein Amateur (Modul vorausgesetzt) was anfangen kann.
Selbst der Preis relativiert sich nun weil die Spezial Objektive genutzt werden können.
Gratulation an Ricoh.
Schamesröte
höchsten insofern, als ich mich aus Empathie für das Ding schämte …
Wird immer interessanter
Als das System vor kurzem vorgestellt wurde hatte ich anfangs auch so leise Bedenken. Aber jetzt geht bei RICOH wohl die Party richtig los.
Das 28er klingt sehr interessant und nach unten ist bestimmt auch noch Luft ( 24er ? / 21er – analog hatten die das doch mit der GR21 wunderbar hinbekommen.)
Glückwunsch an die RICOH-Verantwortlichen – Macht weiter so ! Ich freue mich schon auf die Photokina.
Bitte bringt noch im Compaktbereich eine CX4 mit P/A/S/M Mode.
Mit freundlichen Grüßen Stephan Schulz HH RICOH-Fan
Für…
das Leica-M-Modul und das Hassi-C-Modul stehen ABER noch die Informationen zur Sensor-Größe aus.
Es wird aber immer klarer, dass die eigentliche GXR eine Art mobile Dunkelkammer ist und wer schnell mal etwas ausdrucken möchte zieht das Kamera-Modul aus der GXR heraus und setzt ein Mini-Printer-Modul ein und “druckt” auf der GXR-Basis mit einem Mini-Printer-Modul etwas aus.
Früher hat man Polaroid-Backs genutzt. Heute kann man den Probeschuss sogar dann mit dem Hassi-C-Modul tatsächlich durchführen und im kleinen Ausgabeformat dank GXR-Modul-System und Mini-Printer-Modul betrachten.
Gebt acht da draußen va. Ihr arroganten Nikons und Canons wie Sonys. Ricoh ist Euch beim Professionellen Printjob um Nasenlängen voraus. Nimmt er diesen Vorsprung mit in eine Zangen-Offensive seid Ihr recht schnell eingesackt.
Nur Pentax und Leica hat etwas dagegenzusetzen. Bei Pentax ist es die 645D und bei Leica die Leica S2.
Olympus und Panasonic spielen derweilen in der mirrorless-Nische und sind hier technologisch anderen um Jahre entschwunden.
Das Ricoh GXR-System wird Mega-Interessant!!!
“Das Ricoh GXR-System wird Mega-Interessant!!!”
Der Glaube versetzt ja bekanntlich auch Berge …
Nikon und Canon arrogant?
Was hier für Leute schreiben? Fast schon peinlich! Wieso sind Canon und Nikon arrogant? Die bedienen fast alle Marktbereiche, von der Kompaktkameras, über Modelle für Spiegelreflexeinsteiger und Amateurfotografen bis zur Profiklasse, wo Canon und Nikon völlig zu Recht weltweit die Spitzenpositionen besetzen. EOS-1 und Nikon D3s/D3x sind hochwertige, schnelle, robuste und absolut präzise Kameras für “alle” Aufgabenbereiche. Von Arroganz merke ich da wirklich nichts. Am vorletzten Freitag lud Nikon alle Presse-, Agentur- und Studiofotografen zur Vorstellung der neuen Objektive in ein Düsseldorfer Hotel: Da gab es eine kenntnisreiche Beratung, die Möglichkeit, mit der eigenen Speicherkarte die Objektive bis zum Sechshunderter auszuprobieren, dazu viel Software-Demonstrationen und einen Kurzcheck der eigenen Ausrüstung. Lief alles optimal! Am letzten Sonntag stand Nikon mit zwei Fotoingenieurinnen auf der Fotobörse Gladbeck und informierte die Besucher ebenso fundiert über die optischen Neuheiten. Was hat das mit Arroganz zu tun? Die sind wirklich gut dabei, vor dem Kauf gründlich über ihr Programm zu informieren. Das gilt auch für Canon! Nach den Angaben der Veranstalter hatten sie auch Leica eingeladen und bekamen noch nicht einmal aus Solms eine Antwort! Kundeninformation sieht anders aus! [quote=Gast]das Leica-M-Modul und das Hassi-C-Modul stehen ABER noch die Informationen zur Sensor-Größe aus.
Es wird aber immer klarer, dass die eigentliche GXR eine Art mobile Dunkelkammer ist und wer schnell mal etwas ausdrucken möchte zieht das Kamera-Modul aus der GXR heraus und setzt ein Mini-Printer-Modul ein und “druckt” auf der GXR-Basis mit einem Mini-Printer-Modul etwas aus.
Früher hat man Polaroid-Backs genutzt. Heute kann man den Probeschuss sogar dann mit dem Hassi-C-Modul tatsächlich durchführen und im kleinen Ausgabeformat dank GXR-Modul-System und Mini-Printer-Modul betrachten.
Gebt acht da draußen va. Ihr arroganten Nikons und Canons wie Sonys. Ricoh ist Euch beim Professionellen Printjob um Nasenlängen voraus. Nimmt er diesen Vorsprung mit in eine Zangen-Offensive seid Ihr recht schnell eingesackt.
Nur Pentax und Leica hat etwas dagegenzusetzen. Bei Pentax ist es die 645D und bei Leica die Leica S2.
Olympus und Panasonic spielen derweilen in der mirrorless-Nische und sind hier technologisch anderen um Jahre entschwunden.
Das Ricoh GXR-System wird Mega-Interessant!!![/quote]
Völligpaff!!!!
Damit habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet.
Eine solche Innovationsfreudigkeit.
Wow einfach!
Ist das eigentlich erlaubt, ein Leica Modul?
Wenn Ricoh das wirklich alles umsetzt und auch noch in einem vernünftigen Zeitrahmen, ziehe ich meinen Hut.
Mit ein bisschen Glück, könnte ich mit meiner Prophezeiung, der Todgeburt, wirklich falsch liegen.
Mir wäre auch ausgesprochen Leid um dieses aussergewöhnliche Konzept, auch wenn ich bis vor kurzem noch keinen Verwendungszweck für mich gefunden hatte.
Jetzt ist da schon einiges dabei.
Also Ricoh, strengt euch an!
Jetzt fange sogar ich an eine GXR-Zukunft zu glauben an. 🙂
Heutzutag
ist fast alles erlaubt – und nix mehr verboten. Auch, oder besonders dann, wenn es sich von selbst verbietet …
Das wird
im Endausbau sicher einmal ein unheimlich kompaktes System – in sich selbst geschlossen, zwingend.
Hört sich doch gut an
…hört sich alles gut an, auch die Sensormodule für die Leica M. Besitze noch sechs M39-Schraubobjektive von Minolta, Canon und vor allem Nikon, darunter ein 1,1/5 cm. Vielleicht kann ich die endlich mit einer modernen und schnellen Kamera kombinieren. Die umständliche und grottenlahme Leica M4-2 plus M39-Adapter ist endlich verkauft, jetzt warten die Objektive auf einen neuen “digitalen Frühling!”
Anything goes
Und je verrückter, desto beliebiger. Bis dann irgendwann nix mehr geht.
Tolle Idee…
…jedenfalls aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Und die Idioten* (*Kunden) scheinen die Kröte ja zu schlucken.
Ab jetzt werden nicht nur die Digitalkameras alle 2 jahre ausgetauscht, der Objektivpark geht gleich mit flöten. Und der dumme Amateur lässt sich das als technischen Fortschritt verkaufen. Bravo! Das ist so hohl, das es schon wieder genial ist.
Genau…
…und im letzten Satz gleich noch die Konjunktion verhängt. Super. Tja, und wenn Ricoh ein Modul für das M-Bajonett entwickelt, widerspricht sich das nicht mit Deinen Feststellungen? Mann, bist Du hohl! *haha* 😀
MFT-Killer Ricoh (Grrrrr!)
Schätze, den Jungs von Panasonic und Olympus klappern schon mächtig die Zähne vor Angst, dass ihre MFT-Produkte zu Ladenhütern werden, wenn jetzt Ricoh so auf den Pudding haut und Dinge präsentiert, die jeder braucht und die so handlich sind! Und dass sich die extrem weit verbreitete Hasselblad SWC nun endlich sinnvoll einsetzen lässt, wird Ricoh auch einen gewaltigen Umsatzschub versetzen…
Alles richtig
So gerne ich die neuen Techniken in der digitalen Fotografie nutze, die Schärfentiefendehnung durch digitale Schichtfotografie, entzerren am PC, nachträglichen Weißabgleich um nur weniges zu nennen, so gerne arbeite ich sehr puristisch, genau, gerade zu pedantisch mit Festbrennweiten und sehr überlegt. Das Konzept von Ricoh kommt meiner Verfahrensweise sehr entgegen.
Aus der Vorzeit der digitalen Fotografie besitze ich noch ein Hama Balgengerät mit zwei voll verstellbaren Standarten. Mit Ricohs Hilfe habe ich jetzt eine wunderschöne kleine zweite Fachkamera für besonders kleine Produkte. Mal sehen ob Unendlich möglich ist. Müsste aber weil der Spiegelkasten fehlt funktionieren.
Für mich haben die Ingenieure und vor allem die Kaufleute Weitsicht bewiesen. Vieles erschließt sich leider erst auf den zweiten Blick. Manche sehen aber schon beim Ersten nicht genau hin.
Deshalb nochmals das letzte der Fotos genau ansehen. Bitte auch an Mikroskope, Endoskope und an die wissenschaftliche Fotografie denken. Das System öffnet sich durch seine Bauweise und weil für jeden Zweck der richtige Sensor verwendet wird. Kompromisslos für jeden Verwendungszweck die beste mögliche Qualität.
Keiner will den Markenknippsern ans Leder, eure Supergeräte und Sensoren können alles besser, selbst in die Zukunft könnt ihr damit blicken. Geht wieder in euer Eckchen und seid brav. Niemand will euch was wegnehmen, wirklich nicht.
Die Ricoh muss ich beäugen – aber wo??
Wer kann denn einen Tipp geben, wo ich mir die Ricoh schon vor der photokina ansehen kann?
Ricoh GXR
Die Ricoh GXR sollte es inzwischen in jedem gutsortierten Fachgeschäft geben – die grossen Märkte führen Ricoh meines Wissens nicht im Angebot. Die im Artikel vorgestellten Konzeptstudien werden dann sicher auch und hoffentlich in konkretisierter Form auf der nächsten Photokina zu sehen sein.