… so ist ein Kapitel in Scott Kelbys Band Das Digitale Fotografie Buch – Band 3 überschrieben – und diese Wahrheit hat es in sich
Auf den Titel sind wir zunächst bei Spiegel Online gestoßen; bei Addison-Wesley dann findet sich just dieses Kapitel als Leseprobe. Erschreckend ist die Häufung an sachlichen Fehlern und sprachlichen Schlampereien in beiden, nahezu wortgleichen, Texten. Beispiele gefällig? Bitte sehr:
Fischaugenobjektive verzerren die Horizontlinie im Bild. Die minimalste Verzerrung erzielen Sie, wenn Sie das Objektiv direkt vor den Körper halten …
Gemeint ist hier wohl: die geringste Verzerrung zeigt sich dann, wenn die Horizontlinie direkt durch die Bildmitte verläuft.
Wenn Sie Innenaufnahmen ohne Blitz machen wollen (z.B. in einer Kirche, einem Museum oder dort, wo der Einsatz eines Stativs nicht erlaubt ist), brauchen Sie ein richtig lichtstarkes Objektiv (mit Blendenwerten wie f/1,8 oder noch besser f/1,4; je kleiner die Zahl, desto weniger Licht ist nötig).
Kein Wort an dieser Stelle zum Thema Bildstabilisator oder zur möglichen Wahl einer höheren Empfindlichkeit – beides durchaus Möglichkeiten, die u.U. das lichtstarke und teuere Objektiv obsolet machen können. Kein Wort auch zur geringen Schärfentiefe bei Offenblende; diesem interessanten Gestaltungsmittel.
… super Weitwinkelobjektiv …
Gemeint ist hier nicht ein besonders gutes Weitwinkel, sondern ein Superweitwinkel.
Wir bezeichnen dieses Objektiv als »langes Glas« (weil es meistens wirklich sehr lang ist).
Sie können mit einer sehr kleinen Blende auch unter schwachen Lichtbedingungen fotografieren und Bewegungen einfrieren …
… bei nettem Sonnenlicht …
Lange Tüte, lichtstarkes Objektiv, heller Sonnenschein … träfen es wohl besser. Übersetzungsschlampigkeiten, die sich nicht nur hier des Öfteren eingeschlichen haben.
Digitalkamera vs. Vollformat-Objektiv
Ich wusste bislang noch gar nicht, dass das Gegensätze sind. (Im Original heißt es richtig: Zoomed vs. Full-Frame Lenses.)
Wenn Sie beispielsweise ein herkömmliches 85-mm-Objektiv mit einer Digitalkamera verwenden, dann sind es nicht wirklich 85 mm.
Nicht? Was dann? 105 mm? 45 mm? Mit einem Satz wird hier die optische Physik mal eben neu definiert – Respekt! Auch war mir bis dato nicht klar, dass eine Digitalkamera in der Lage ist, die Brennweite eines Objektivs zu ändern. Sensationell.
Wenn Sie ein Objektiv, das für eine herkömmliche Digitalkamera gedacht war (und das ist bei den meisten der Fall) auf eine Vollformat-Kamera schrauben, wird »gezoomt«.
Wie bitte? Nix verstehn. (Mal ganz davon abgesehen, dass ich schon lange keine Objektive mehr „schraube“ – das war mal, in den lange zurückliegenden M42-Zeiten.) Der Sachverhalt ist zwar auch im englischen Original nicht ganz sauber ausformuliert, aber doch so weit, dass man sich dort zusammenreimen kann, was hier gemeint ist: Wird ein Objektiv, das für den Bildkreis des APS-C-Sensors gerechnet wurde, an eine Kleinbild-Vollformatkamera angesetzt, dann schaltet die automatisch auf eine kleinere Sensorfläche um – der erfasste Bildwinkel wird geringer, der Bildauschnitt knapper.
Auch an anderen entscheidenden Stellen ist die Übersetzung ungenau auf Kosten der Aussage. Im Objektivkapitel etwa schreibt Scott Kelby jeweils an den Schluss: I GRAB THIS LENS FIRST WHEN… – im deutschen Text steht aber: DIESES OBJEKTIV NEHME ICH, WENN … Während also Scott Kelby zunächst einmal nach diesem Objektiv greift (aber andere damit nicht aus-, sondern einschließt), bekommt die deutsche Übersetzung eine Absolutheit, die der Autor so nie formuliert hat.
Jenes Kapitel, das von der englischen Originalausgabe online gestellt worden ist, macht einen wesentlich besseren Eindruck als die deutsche Version: Knappe handfeste Tipps, brauchbar, verständlich und sachlich richtig.
Bleibt festzuhalten: Scott Kelbys Buch ist im englischen Original in der Summe durchaus brauchbar und hilfreich – was aber leider für die deutsche Übersetzung nicht gilt. Die wird Herrn Kelby nicht annähernd gerecht. Das hatten wir schon einmal zu bemängeln: Rezension: „Das Digitale Fotografie Buch“ von Scott Kelby.
Scott Kelby
Das Digitale Fotografie Buch – Band 3 (bei amazon.de)
246 Seiten, komplett 4-farbig, Bilderdruck
ISBN: 978-3-8273-2827-4
19,95 Euro
Empfehlenswerter ist das englische Original:
Scott Kelby
The Digital Photography Book, Volume 3 (bei amazon.de)
ISBN 978-0-3216-1765-1
15,95 Euro
(thoMas)
Stimmt… Schon bei den
Stimmt… Schon bei den Vorgängern war die Übersetzung teilweise jenseits von gut und böse. Dass ist kurioserweise aber bisher nicht von vielen bemängelt worden.
Wenn man sich dann noch überlegt, dass oft Einsteiger diese Bücher kaufen (obwohl man sich “die Kelbys” meiner Meinung nach höchstens “begleitend” zu einen eher systematischen, grundlegenderen Werk kaufen sollte) ist das noch um so schlimmmer. Was da die Leute an falschen Informationen verinnerlichen…
Wer immer diese Dinger übersetzt.. er arbeitet anscheinend irgendwie “im Blindflug” und hat nicht wirklich tiefgreifende Ahnung von der Fotografie. Wahrscheinlich ist das Budget für den Übersetzer mal wieder derartig tief angesetzt, dass nichts besseres dabei herauskommen konnte…
Gast schrieb:
Wer anderen
[quote=Gast]
Wer anderen gegen Geld Tips gibt, besonders, wenn es Tips sind die zum Kauf teurer Objektive führen, der hat auch eine gewisse Verantwortung dem Käufer seiner Bücher gegenüber.
[/quote]
Wobei der Kelby selber wahrscheinlich keinen Schimmer von der Übersetzungsqualität seiner Bücher hat.. da ist wohl alleine der jeweilige Verlag gefragt.
Autoren von uns
Die Lösung wäre so einfach: Mehr und kompetentere DEUTSCHE Autoren.
Nicht nur der Übersetzungen wegen – auch “ideologisch” unterscheidet sich Fotografie in vielen Punkten zwischen verschiedenen Ländern. Was in vielen (z.B. amerikanischen) Büchern auch deutlich wird.
Die qualifizierten Autoren gibt es durchaus. Michael Gelfert hat mich z.B. vor kurzem mit seinem Buch sehr beeindruckt.
Allerdings hat die immer noch penetrante und vorhandenen Geiz-ist-geil-Mentalität der Deutschen dazu geführt, daß die Verlage lieber in Massen für den “Durchschnittsfotografen” verlegen anstatt Qualität und fortgeschrittenes Wissen – das fehlende wird dann eben oft importiert aus einem Markt, der mehr Raum für “Nischenprodukte” lässt. Und ein Ergebnis davon sehen wir hier.
Zynismus/Sarkasmus für Dummies
[quote=Gast]Ist halt nicht jeder ein so begnadeter Schönschreiber des Unannehmbaren und Unreflektierten, wie der vom Denken weitgehend losgelöste DDD.[/quote]
Gelten solche Sprüche neuerdings als geistreich/niveauvoll!?! Na ja, üben Sie sich noch ein bisschen in der großen Kunst des Sarkamsus bzw. Zynismus weiter, vielleicht wird ja irgendwann mal was aus Ihnen… Geistig Minderbemittelten muss man ja fairerweise auch eine Chance geben, sich zu beweisen!
Gast schrieb:
Kein
[quote=Gast]Kein Fotograf, der einigermaßen bei Sinnen ist, wird für Innenarchitektur im weitesten Sinne die Offenblende benutzen …[/quote]
“Kirche, Museum, kein Stativ” … wie schließen Sie da auf “Innenarchitektur”? Wer Innenarchitektur fotografieren will, der wird wahrscheinlich sowieso auf Stativ arbeiten und braucht auch keine Anfänger-Tipps für Objektive.
Fotobücher – ein Drama ohne Ende
Beispiel:
Im sog. “Profibuch Nikon D300” beschreibt der Autor das Einsetzen “mit einer Rechtsdehung” und Abnehmen des Objektives “mit einer Linksdrehung”.
Das ist so bei fast allen Kameras nur nicht bei der Nikon.
Es hat den Anschein als würden diese Fotobücher mit der heißen Nadel gestrickt und überwiegend aus Textbausteinen zusammengesetzt.
Einen Lektor hat wohl keines dieser Machwerke gesehen.
Fotobücher – Kohlemachen ohne Ende
[quote=panda]
Es hat den Anschein als würden diese Fotobücher mit der heißen Nadel gestrickt und überwiegend aus Textbausteinen zusammengesetzt.
[/quote]
Es gibt Autoren die schreiben über jede Kamera gleich zwei Bücher, eines mit dem Attribut “Profi”…
So
wie heutzutage Jeder eine Digitalkamera zu handeln vermag – und konsequenter Weise damit dann auch fotografieren kann (…), so fühlen sich wohl heute auch Viele dazu berufen, Fotobücher zu verfassen (oder auch nur zu übersetzen). :-/
[quote=panda]Beispiel:
Im sog. “Profibuch Nikon D300” beschreibt der Autor das Einsetzen “mit einer Rechtsdehung” und Abnehmen des Objektives “mit einer Linksdrehung”.
Das ist so bei fast allen Kameras nur nicht bei der Nikon.
Es hat den Anschein als würden diese Fotobücher mit der heißen Nadel gestrickt und überwiegend aus Textbausteinen zusammengesetzt.
Einen Lektor hat wohl keines dieser Machwerke gesehen.[/quote]
respond this post
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tia …
… ich frage mich gelegentlich, wie wir früher ohne solche bücher überhaupt fotografieren konnten, wenn uns niemand sagte, wofür er “das objektiv nimmt”.
danke für den artikel – ich weiss jetzt, welches buch ich jemandem schenke könnte, den ich nicht mag 🙂
gruss
andreas
Da kann man sich fragen: Cui Bono?
.
Mehr dazu
http://rheker.wordpress.com/2009/12/30/scott-kelbys-wahrheiten-uber-objektive/
Liest sich
als wenn der Autor im Delirium war!
tilt und shift
[quote]Es wird hauptsächlich für Architekturaufnahmen verwendet, denn Teile der Linsengruppen können geschwenkt werden und so lässt sich verhindern, dass Gebäude im Verlauf nach oben verzerrt aussehen. Echte Architekturfotografen schwören auf diese Art Objektiv – viele würden gar nicht mehr ohne fotografieren.[/quote]
und unechte architekturfotografen verwenden dazu den shift, nehm ich in meiner einfalt an.
ausserdem frage ich mich, ob die garantie das schwenken von “teilen der linsengruppe” mit einschliesst.
Nörgler-Mentalität
[quote=Sascha Rheker]
Weil irgendwer was macht, muß man es gut finden. Wäre es nicht cleverer nur das gut zu finden, was auch gut ist?
[/quote]
Was ich eigentlich sagten wollte ist, dass vor allem hier in Deutschland immer gleich gemeckert bzw. kritisiert wird. Statt die positiven Aspekte einer Sache hervorzustreichen, sucht man akribisch nach jedem kleinsten Fehler und verbeisst sich daran bzw. spielt das gleich zum “Skandal” hoch. Und diese Nörgler-Mentalität nervt einfach nur mit der Zeit…!
Ist das Buch echt so
Ist das Buch echt so schlecht?
Tilt anstatt Shift als Architektur-Hilfe?
Dann hat aber nicht der Übersetzer geschludert, sondern der Autor – oder er hat einfach keine Ahnung.
Die Übersetzung ist aber auch gewöhnungsbedürftig, positiv formuliert. Ich bin zwar auch kein wandelndes Grammatik-Buch und Duden, aber habe auch einen anderen Job gewählt.
Nebenbei bemerkt, Leute mit Halbwissen verteilen dieses wohl besondes gerne. In einem anderen Fotoforum ist mit einer aufgefallen der den “Cropfaktor” noch nicht ganz begriffen hat – aber kommerzielle Schulungen anbietet für Neulinge und Profis – als “freiberuflicher Produktexperte/Fotograf”
Also nehmt euch in acht wenn Ihr eine Schulung bucht!
—————————————————————
www.4photos.de – Paar Bildchen und paar Links für Kamerabastler
🙂
Googled man richtige Photographen findet an erster Stelle die Ergebnisse der Bildersuche…
„Das Digitale Fotografie Buch“
Was soll schon von einem Buch halten, bei dem es die Übersetzer schaffen, schon in die vier Worte des Titels einen Rechtschreibfehler einzubauen? Stichwort: Deppenleerzeichen.
2 Wörter hätten gereicht
Nur ein Fehler? Klar, “Fotografiebuch” ist ein Wort.
Adjektive wie “digital” sollte man aber auch klein schreiben.
Und auch zwischen einem “digitalen Fotobuch” (Kindle mit Farbdisplay?) und einem “Digitalfotografiebuch” gibt es einen Unterschied.
Naja, immer hin “das” ist richtig geschrieben…
Und gereicht hätten zwei Worte:
“Das Digitalfotografiebuch”
Meckern ohne Ende
Immer wenn irgendjemand etwas Zustande bringt, dauert es nicht lange, bis eine ganze Horde von “Bedenkenträgern” sich zu Wort meldet und alles bis ins kleinste Detail zerpflückt und kritisiert. Scheint in diesem Land Volkssport zu sein!
Die o.g. Fehler mögen ja alle im Grunde zutreffen und sicherlich wäre es gut, wenn jeder Autor bzw. Übersetzer etwas mehr Sorgfalt walten lassen würde, aber man muss sich ja nicht gleich darüber empören/aufregen bzw. man muss nicht gleich eine Staatsaffäre draus machen. Scott Kelby hätte es sicher nicht nötig Fotobücher zu schreiben (die meisten Autoren opfern ihre spärliche Freizeit dafür), aber er hat sich die Zeit genommen, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen. Und ob dieses Wissen jetzt profan ist oder nicht, ist zuerst einmal nicht so wichtig. Die Intention, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen, ist allemal besser als die Attitüde vieler Oberlehrer-Typen hier auf Photoscala (ich rede **nicht** von Thomas Maschke), die zwar immer schnell da sind, wenn es etwas zu kritisieren/nörgeln gibt und immer groß tönen welch tolle (Semi-)Profis sie sind, aber ziemlich wortkarg sind, wenn es darum geht, Tipps und Ratschläge zu geben…
In ähnlicher Weise hat es ein Addison-Wesley-Verlag auch nicht nötig, die Bücher fremder Autoren zu übersetzen. Das tun sie zwar wohl weniger aus altruistischen Gründen als aus ökonomischen Gründen heraus, aber immer tun sie es. Also sollte man lieber froh sein, dass es einen Scott Kelby gibt, der sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen teilt und dass es einen Addison-Wesley-Verlag gibt, der dessen Bücher ins Deutsche übersetzen lässt – und weniger meckern! Und dann gilt für alle Meckerer hier immer noch das Motto: Macht es besser!!!
Es geht hier nicht gegen
Es geht hier nicht gegen Scott Kelby.. zumindest von mir nicht. Sein Stil ist zwar für manchen gewöhnungsbedürftig, hat aber eben auch sein Publikum. Und ich behaupte nicht von mir, das jemals selbst besser machen zu können, ich bin eher Zielgruppe denn Schreiber.
Aber wenn bei der Übersetzung geschlampt wird, und zwar in einem Maße, dass manchmal schlicht und ergreifend falsche Informationen rüberkommen, dann darf man das ruhig anmerken. Ein “.. ihr sollt froh sein wenn überhaupt jemand das übersetzt” ist ja irgendwie diskusssionswürdig…
Hallo, die haben das Ding in Deutsch auf dem Markt gebracht, und wenn da so geschlurrt wird, dann sollte man dass die Leute auch mal wissen lassen. Zumal irgendwie für meinen Geschmack schon bei den letzten beiden Bänden zuwenig Kritik dafür rüberkam, dabei hätten diese Bände auch mal hier und da Kritik verdient und nicht teilweise diese Jubelarien, die dafür rausgeholt worden waren… wohlgemerkt, zumindest die deutschen Fassungen.
Nett hätte ich noch gefunden, wenn bei der Rezension für den dritten Band noch auf andere Schwachstellen eingegangen worden wäre, so soll ja im Prinzip fast alles nur “aufgewärtmtes” aus den anderen Bänden sein, was ist da dran?
Nun ja, Band 3 brauch ich wohl eh nicht… Band 1 und 2 waren auf ihre Art halt nett, wenn man dort so manche Übersetzungsklippe umschiffen konnte.. (… darüber hinaus: Kelbys locker-flockige Art kommt vielleicht im Amerikanischen gut (?) rüber, aber in der eingedeutschten Fassung wirkt es doch arg bemüht..)
Sind die Bücher umsonst?
Scott Kelby verdient sein Geld weniger als Fotograf, sondern eher als Trainer und Buchautor. Seine Bücher sind kommerzielle Projekte und nicht etwa eine Art ehrenamtliche Weitergabe von Wissen, wie das David Hobby auf strobist.com gemacht hat.
Wer anderen gegen Geld Tips gibt, besonders, wenn es Tips sind die zum Kauf teurer Objektive führen, der hat auch eine gewisse Verantwortung dem Käufer seiner Bücher gegenüber.
Wenn ein Buch sein Geld nicht wert ist, dann darf man das auch sagen.
Wissen vs. Umweltverschmutzung
[quote=DingDongDilli]Er hat sich die Zeit genommen, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen.[/quote]Nur schade, wenn das am Ende nicht funktioniert. Wenn nicht Wissen geteilt, sondern nur die Umwelt verschmutzt wird.[quote=DingDongDilli]
In ähnlicher Weise hat es ein Addison-Wesley-Verlag auch nicht nötig, die Bücher fremder Autoren zu übersetzen.[/quote]Und in diesem Fall hätten Sie den Versuch mal besser unterlassen.[quote=DingDongDilli]Also sollte man lieber froh sein, dass es einen Scott Kelby gibt, der sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen teilt und dass es einen Addison-Wesley-Verlag gibt, der dessen Bücher ins Deutsche übersetzen lässt.[/quote]Wenn es denn so wäre. Aber wer sein Buch „Das Digitale Fotografie Buch“ nennt, beweist, dass er des Deutschen nicht mächtig ist.
Wenn ein Projekt gründlich in die Hose geht, muss man es nicht auf die Menschheit loslassen. Und ein Redakteur, der offensichtlich den Unterschied zwischen Blende und Blendenzahl nicht kennt, sollte mit einem solchen Text nicht auf Spiegel-online unfreiwillig für Erheiterung sorgen.
Staatsaffärenkleinreder
“man muss nicht gleich eine Staatsaffäre draus machen”
Ein Armutszeugnis für Übersetzer und Kommentator.
DingDongDilli schrieb:
[quote=DingDongDilli]Immer wenn irgendjemand etwas Zustande bringt, dauert es nicht lange, bis eine ganze Horde von “Bedenkenträgern” sich zu Wort meldet und alles bis ins kleinste Detail zerpflückt und kritisiert. Scheint in diesem Land Volkssport zu sein!
[/quote]
Dieser Fall ist ja nun wirklich ein gefundenes Fressen für überzeugte Anhänger dieses Volkssports wie mich! Es scheint eine Attitüde gewisser Leute wie DingDongDilli zu sein, einige in grauer Vorzeit für löblich befundene Eigenschaften wie Sorgfalt und Gründlichkeit als “Bedenkenträgerei” oder Nörgelei abzutun. Na dann bin ich eben gerne ein Nörgeler. Leider gibt es viel zu viele gute Gründe für Nörgelei…
[quote=DingDongDilli]
Scott Kelby hätte es sicher nicht nötig Fotobücher zu schreiben
[/quote]
Doch, hat er. Damit und mit Workshops aller Art verdient er nämlich sein Geld. Ein bekannter oder gar origineller Fotograf ist er jedenfalls nicht. Er betreibt Fotografie allenfalls als Nebenjob, um etwas in Übung zu bleiben. Was im Übrigen für die meisten Autoren von so genannten Fachbüchern gilt (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel).
[quote=DingDongDilli]
(die meisten Autoren opfern ihre spärliche Freizeit dafür), aber er hat sich die Zeit genommen, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen
[/quote]
Sein Halbwissen (und das auch noch für Geld) mit anderen zu teilen, empfinde ich als geradezu als ungeheuerlich…
[quote=DingDongDilli]
Die Intention, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen, ist allemal besser als die Attitüde vieler Oberlehrer-Typen hier auf Photoscala … die zwar immer schnell da sind, wenn es etwas zu kritisieren/nörgeln gibt … aber ziemlich wortkarg sind, wenn es darum geht, Tipps und Ratschläge zu geben…
[/quote]
Irgendwer hat hier den Sinn von Kommentaren noch nicht verstanden…
[quote=DingDongDilli]
In ähnlicher Weise hat es ein Addison-Wesley-Verlag auch nicht nötig, die Bücher fremder Autoren zu übersetzen. Das tun sie zwar wohl weniger aus altruistischen Gründen als aus ökonomischen Gründen heraus, aber immer tun sie es. Also sollte man lieber froh sein, dass es einen Scott Kelby gibt, der sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen teilt und dass es einen Addison-Wesley-Verlag gibt, der dessen Bücher ins Deutsche übersetzen lässt – und weniger meckern! Und dann gilt für alle Meckerer hier immer noch das Motto: Macht es besser!!![/quote]
Dieses Argument war noch nie stichhaltig! Das würde ja auf ein Verbot von Kritik herauslaufen und einem Redeverbot gleichkommen. So wie ein Kritiker nicht zwangsläufig ein guter Autor sein muss, ist beileibe nicht jeder Autor nur Kraft seiner Urheberschaft befähigt, anderer Leute Geschreibsel sachlich und stilistisch beurteilen zu können.
Aber Autoren halten wahrscheinlich zusammen…
Profifotografen-Groupies
[quote=DingDongDilli] Immer wenn irgendjemand etwas Zustande bringt, dauert es nicht lange, bis eine ganze Horde von “Bedenkenträgern” sich zu Wort meldet und alles bis ins kleinste Detail zerpflückt und kritisiert. Scheint in diesem Land Volkssport zu sein! [/quote]
Weil irgendwer was macht, muß man es gut finden. Wäre es nicht cleverer nur das gut zu finden, was auch gut ist?
[quote=DingDongDilli]Scott Kelby hätte es sicher nicht nötig Fotobücher zu schreiben (die meisten Autoren opfern ihre spärliche Freizeit dafür), aber er hat sich die Zeit genommen, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen. (…) In ähnlicher Weise hat es ein Addison-Wesley-Verlag auch nicht nötig, die Bücher fremder Autoren zu übersetzen. [/quote]
Warum sollte es jemand der hauptsächlich Bücher schreibt, nicht nötig haben Bücher zu schreiben? Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, daß er einen großen Teil seines Einkommens aus den Büchern erzielt. Bücher zu schreiben ist also Arbeitszeit und hat mit der spärlichen Freizeit nichts zu tun.
Scott Kelby ist kein hochbeschäftigter Top-Fotograf, der sein Wissen umsonst und aus Liebe zur Fotografie im Internet weitergibt, sondern ein Fachbuchautor der sein Geld mit Büchern über Photoshop etc. verdient. Selbst auf seiner Website bezeichnet sich Kelby nicht als Fotograf:
“Editor and Publisher of Photoshop User Magazine, Editor-in-Chief of Layers Magazine; training director and instructor for the Adobe Photoshop Seminar Tour, President National Association of Photoshop Professionals (NAPP), CEO of Kelby Media Group, author of a string of bestselling technology books. Conference Technical Chair for the Photoshop World Conference & Expo, author of numerous Photoshop training DVDs and online courses, and co-host of PhotoshopTV. Nine jobs, little sleep.”
Ansonsten gibt er Kurse und Seminare und betreibt eine Firma zu diesem Zweck, was wiederum von den Büchern profitiert und umgekehrt.
Aber sobald sich heute jemand Profifotograf nennt und den Anschein erweckt, daß er seine “Geheimnisse” rausrückt, kommen die Groupies angerannt wie bei Tokio Hotel.
Und wenn jetzt wirklich nicht klar ist, warum ein Verlag Bücher übersetzen läßt und diese dann auch in Deutschland verkauft, dann weiß ich auch nicht, was man da noch sagen soll.
[quote=DingDongDilli] Und ob dieses Wissen jetzt profan ist oder nicht, ist zuerst einmal nicht so wichtig. Die Intention, sein Wissen und seine Erfahrung mit anderen zu teilen, ist allemal besser als die Attitüde vieler Oberlehrer-Typen hier auf Photoscala (ich rede **nicht** von Thomas Maschke), die zwar immer schnell da sind, wenn es etwas zu kritisieren/nörgeln gibt und immer groß tönen welch tolle (Semi-)Profis sie sind, aber ziemlich wortkarg sind, wenn es darum geht, Tipps und Ratschläge zu geben… [/quote]
Toll, wenn es egal ist, ob etwas, das jemand verkauft, sein Geld wert ist oder nicht, sondern man hat vor allem froh und dankbar zu sein, daß einem überhaupt jemand was verkauft hat.
Ich befürchte, daß die meisten Menschen das anders sehen.
Die Interessenverbände der Übersetzer
kämpfen momentan (wie schon länger) dafür, daß der Übersetzer eines Werks auch im Werk genannt werden muß. Und das ist auch vernünftig, denn wenn schon die umweltfreundliche Papiersorte genannt wird, dann bitte auch der Übersetzer, denn er trägt mehr zum Buch bei als das Papier.
Dieser Übersetzer sollte in der Tat genannt werden. Er beweist nämlich, daß man einen Text auch kaputtübersetzen kann.
Welten, die uns trenne!
Lesen wir Kelby in seiner Muttersprache, so wie ich es in großen Teilen getan habe, wird es sicherlich weniger Probleme geben. Leider sind wir nicht alle des Englischen so mächtig dies zu tun, zumal das amerikanische Englisch eine Menge Idiomatik, welche unserem GB-Englisch fern ab ist, enthält. Damit hätten wir das Hauptproblem beileibe nicht gelöst, denn die Kelby-eigene Art Stoff zu vermitteln ist sprachlich und didaktisch einfach amerikanisch, nichts weiter als sehr amerikanisch. Dies sind die Welten, die uns trennen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kelby in der Führung seiner Erklärungslinie schon mal sprunghaft zwischen “Alles bis Nichts” an Vorkenntnissen voraussetzt, und so manchmal eine gewisse Logik untergeht. Auch ist das kumpelhafte Zwiegespräch, das Kelby mit seinen Lesern führt für uns nicht immer leicht verdaulich, besonders dann, wenn es schlecht übersetzt ist
Kommen wir nun zum Verlag, dem der eigentliche Vorwurf gilt: Wir treffen hier auf einen oder mehrere Übersetzer, die das Grundproblem, amerikanische Idiomatik ins Deutsche zu transportieren nicht begriffen haben, oder gar überhaupt nicht beherrschen, denn dies ist leider nicht ganz einfach. Dazu gesellt sich scheint´s eine Viezahl mangelnder Kenntnisse im Bereich der Fotografie, denn sonst wären diese Übersetzungskunststücke aus der Kategorie “Wenn ja warum Nein” nicht denkbar.
Ich empfehle der hier versammelten Runde dringend die Artikel in SPIEGEL online zu lesen. Es ist schlichtweg amüsant bis hochpeinlich.
Weiterhin empfehle ich dem ADDISON-WESLEY Verlag den Lektor der KELBY Projekte an die BILD weiterzureichen, denn dort kann dieser weniger Schaden anrichtem, weil dies bereits von anderen übernommen wird.
In dem Sinne ein recht freuöicheres 2010
von Gliszczynski
“Wenn Sie Innenaufnahmen
“Wenn Sie Innenaufnahmen ohne Blitz machen wollen (z.B. in einer Kirche, einem Museum oder dort, wo der Einsatz eines Stativs nicht erlaubt ist), brauchen Sie ein richtig lichtstarkes Objektiv (mit Blendenwerten wie f/1,8 oder noch besser f/1,4; je kleiner die Zahl, desto weniger Licht ist nötig).
Kein Wort an dieser Stelle zum Thema Bildstabilisator oder zur möglichen Wahl einer höheren Empfindlichkeit – beides durchaus Möglichkeiten, die u.U. das lichtstarke und teuere Objektiv obsolet machen können. Kein Wort auch zur geringen Schärfentiefe bei Offenblende; diesem interessanten Gestaltungsmittel.”
Man kann´s auch übertreiben @ Photoscala. Natürlich nimmt man lichtstarke Objektive um bei weniger Licht zu fotografieren. An diesem einfachen physikalischen Zusammenhang ändern auch Stabi und ISO nichts. Für Anfänger ist schon der Zusammenhang “kleinere Zahl = mehr Licht” verwirrend, wie soll man sich dann noch etwas über Stabilisatoren und ISO Zahlen merken?
Dinge einfach erklären
Ein Anfänger wird durch vollständige Informationen, so sie denn strukturiert vermittelt werden ganz sicher weniger verwirrt, als durch völlig wahllos, zusammenhanglos oder falsche Zusammenhänge suggerierend, abgekippte Wissenshappen, die sich so nie zu einem Ganzen zusammenfügen werden, das schon gar nicht, wenn es darum geht komplexe Zusammenhänge zu begreifen.
Wer anderen etwas beibringen will, der muß seinem Gegenüber das Wissen in einer Struktur anbieten, bei der die Inhalte aufeinander aubauen. Das ganz besonders, wenn man Geld dafür nimmt.
Wenn man den Artikel bei Spiegel-Online liest, dann kommt man um den Eindruck nicht herum, daß es bei dem Gefasel nur darum geht mal zu zeigen, was der Autor so alles an coolen Objektiven hat: Kauf Dir eine Profikamera und Du bist ein toller Fotograf!
…
[quote=Gast]”Wenn Sie Innenaufnahmen ohne Blitz machen wollen (z.B. in einer Kirche, einem Museum oder dort, wo der Einsatz eines Stativs nicht erlaubt ist), brauchen Sie ein richtig lichtstarkes Objektiv (mit Blendenwerten wie f/1,8 oder noch besser f/1,4; je kleiner die Zahl, desto weniger Licht ist nötig).
Kein Wort an dieser Stelle zum Thema Bildstabilisator oder zur möglichen Wahl einer höheren Empfindlichkeit – beides durchaus Möglichkeiten, die u.U. das lichtstarke und teuere Objektiv obsolet machen können. Kein Wort auch zur geringen Schärfentiefe bei Offenblende; diesem interessanten Gestaltungsmittel.”
Man kann´s auch übertreiben @ Photoscala. Natürlich nimmt man lichtstarke Objektive um bei weniger Licht zu fotografieren. An diesem einfachen physikalischen Zusammenhang ändern auch Stabi und ISO nichts. Für Anfänger ist schon der Zusammenhang “kleinere Zahl = mehr Licht” verwirrend, wie soll man sich dann noch etwas über Stabilisatoren und ISO Zahlen merken?[/quote]
Kein Fotograf, der einigermaßen bei Sinnen ist, wird für Innenarchitektur im weitesten Sinne die Offenblende benutzen … schön allenfalls ist es, sein Motiv bei möglichst großer Blende im Sucher betrachten zu können.
Objektive – die großformatigen Bände
“Das große Buch der Wechselobjektive” von Günter Richter aus dessen Verlag Laterna Magica und “Objektive kreativ nutzen” von Harald Mante und Josef H. Neumann (Verlag Photographie) erweisen sich nach mehr als 25 Jahren noch immer als durchaus brauchbar.
Viele Bücher
der Vergangenheit erweisen sich als brauchbarer, weil von echtem Wissen beseelt, als Machwerke, die allein dem Kommerz geschuldet sind …
We
no speak americano