Das erste Geschäftshalbjahr 09/10 ist für die Leica Camera AG aus Solms mit einem Umsatzplus von 14,4 % positiv verlaufen, doch der Konzernfehlbetrag hat sich weiter verschlechtert. Leica will mit neuen Produkten – darunter M9, X1 und S2 – zukünftig ein Ergebniswachstum erzielen:
Leica legt für das erste Halbjahr (April-September 2009) einen nicht testierten* Zwischenbericht vor und gibt damit erstmals in diesem Jahr Zahlen für das laufende Geschäftsjahr bekannt (siehe die PDF-Datei unter Leica Camera AG – Geschäftsberichte). Demnach kann Leica den Umsatz um 14,4 % auf 59,5 Mio. € steigern. Der operative Verlust steigt um 10,8 % auf 7,2 Mio. € und der erwartete Konzernfehlbetrag beläuft sich auf 9,6 Mio. €.
Die Entwicklung der Umsatzerlöse (Geschäftsbereich Foto und Sportoptik) ist in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich.
Region |
Veränderung der Umsatzerlöse gegenüber dem 1. Halbjahr des Vorjahres |
Europa | 39,5 % |
– Deutschland | – 11,5 % |
– übriges Europa | 67,8 % |
Asien und Australien | 6,4 % |
USA, Kanada, Mexiko | – 13,3 % |
Übrige Länder | 69,0 % |
Die Umsatzerlöse geben ein leicht verzerrtes Bild wieder, da die Konsolidierung der Schweizer Tochtergesellschaft den Umsatz erhöht und im Vergleichszeitraum nicht enthalten war.
Der Umsatz im Fotosegment steigt im ersten Halbjahr um 19,7 % auf 36,6 Mio. €. Leica wertet dieses Ergebnis als Erfolg des M-Systems und der digitalen Kompaktkameras. Der Auftragsbestand entwickelt sich nach Angaben von Leica – „getragen von den neuen Produkten“ – erfreulich. Die Präsentation der Leica M9 Anfang September 2009 in New York sei ein voller Erfolg gewesen. Die Einführung der Leica X1 plant das Unternehmen rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.
Der operative Verlust im Geschäftsbereich Foto konnte auf 10,5 Mio. € leicht gegenüber dem Vergleichshalbjahr des Vorjahres gemindert werden. Leica verzeichnet nach eigenen Angaben einen hohen Auftragseingang, der sich in einem weiteren Umsatzanstieg im zweiten Halbjahr niederschlagen wird. Leica erwartet für das Jahr 2009 einen stagnierenden Fotomarkt mit einer Absatzmenge von 139,7 Mio. Digitalkameras am Markt. Dabei rechnet Leica mit einem hohen Umsatzanteil in den so genannten Schwellenländern und am asiatischen Markt.
Das Shopkonzept der Leica Stores will das Unternehmen mit nationalen Partnern weiter ausbauen. Leica Stores gibt es bereits in Berlin, Tokio (2 seit Oktober 2009), Paris (2 seit Oktober 2009), Moskau (seit Juni 2009) und London (seit September 2009).
Die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern hat sich laut Leica von 1.061 (Stand 30.9.2008) auf 1.072 zum 30. September 2009 erhöht.
Eine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr gibt Leica nicht ab. Das Unternehmen rechnet aber weiterhin mit einem Verlust, beziffert diesen aber in der Höhe nicht.
Anlässlich der Hauptversammlung am 27. November 2009 werden die Leica-Aktionäre einen neuen Aufsichtsrat wählen. Nachdem Dr. Andreas Kaufmann und Franz Jung gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied bestellt wurden, endet deren Mandat mit der „Behebung des Mangels“ (also durch ordentliche Wahl oder Neuwahl). Dr. Klaus Baumüller legt mit Ende der Hauptversammlung sein Aufsichtsratsmandat nieder. Gemäß Tagesordnung der Hauptversammlung stellen sich zur Wahl in den Aufsichtsrat: Dr. Andreas Kaufmann, Franz Jung und Alfred Schopf. Alfred Schopf aus Vaihingen/Enz ist Geschäftsführer der K + H Armaturen GmbH in Oberderdingen.
(agün)
* Ein Bilanztestat ist für größere Kapitalgesellschaften mit Vorlage des Jahresabschlusses gemäß § 316 Handelsgesetzbuch verpflichtend. Ein Wirtschaftsprüfer prüft die Vermögens- und Ertragszahlen hinsichtlich ihrer Plausibilität und Einhaltung bestehender Vorschriften.
Gute Idee …
“Leica will mit neuen Produkten – darunter M9, X1 und S2 – zukünftig ein Ergebniswachstum erzielen”
… wenn das doch wie gewohnt mit steigenden Verlusten verknüpft ist …?
Idee
Von der S2 stand nix im Text – vielleicht schafft die sich mehr zur Serienfertigung! Es gibt ja auch bessere Alternativen![quote=Gast]”Leica will mit neuen Produkten – darunter M9, X1 und S2 – zukünftig ein Ergebniswachstum erzielen”
… wenn das doch wie gewohnt mit steigenden Verlusten verknüpft ist …?[/quote]
Re:
[quote=Gast]Leica lebt in Agonie und wird die nächste photokina kaum mehr erleben. Drei Kreuze, wenn das arroganteste Unternehmen der Fotobranche endlich seine Pforten schliesst. Dann ist auch Schluss mit dem Leica-Geblubber.[/quote]
Meine Güte, Du wirst Dir ja noch in den Arsch beissen, wenn Deine Prognose nicht eintrifft! Irgendwie erinnerst Du mich an den Klapauzius aus dem MacUp-Forum…
*lach*
Dann ist die M9
ja doch keine Mangelware.
pleite
leider ist bald leica pleite.
Inkompetente managment führt zur insolvenz.
Keine Sorge!
Leica geht schon seit fast hundert Jahren bald pleite, das ist normal.
Leica M9 und S2
Ich war jetzt auf der CPS-Roadshow in Köln und habe den Besucherandrang bei den verschiedenen Ausstellern in aller Ruhe beobachten können. Das Interesse an den neuen Produkten am Leica-Stand war wohl eher als mässig festzustellen. Ich habe auch u.a. Leica S2 in den Händen gehalten. Die Kamera und Objektive, schon sehr gut gemacht, spricht mich nicht an, ich schaue im MF zur überlegten Motivgestaltung, sehr viel lieber in einen Lichtschachtsucher! Vielleicht schrecken mit da auch das Preis/Leistungsverhältnis ab! Trotz aller Unkenrufe, die HY6 mit ihrem erstklassigen Handling, ist da immer noch mein 1A Favorit!
Was im Schaufenster steht…
…gehört ebenfalls zum Lagerbestand.
Well, well, …
andere Firmen machen aktuell auch Miese sind aber ähnlich wie Leica seitens Produkte umfaßen neu aufgestellt, damit bestens positioniert und haben eine mehr als ausreichend große Kampfkasse. Das wichtigste jedoch. Branchen-Experten sehen trotz Verluste die besten Chancen um die Krise als Chance zu nutzen.
Es sieht ganz danach aus, daß die Bestellungen aus Asien im Vergleich zum boomenden Osten wie va. Polen und Rußland klein ausfallen was das Wachstum anbelangt. Osteuropa scheint in Leica einen Liebling gefunden zu haben bzw. man kann sich endlich das Original anstatt Nachbauten leisten. Wachstum in diesen strategischen Märkten ist ein mehr als sehr gutes Zeichen. Reichen Leica die Stückzahlen ist es gut. Schwer vorstellbar, daß es Leica in kurzer Zeit schafft die Mannschaft in Portugal so schnell zu erweitern, daß man Marktanteile anstreben kann mit denen man sich dann tatsächlich beschäftigen muß.
Leica wird weiterhin fein und klein bleiben mag Leica auch deutlich wachsen (können).
Die Mannschaft in Braga Portugal entstammt einer Uhrenindustrie ähnlich wie bestimmte Zentren in der Schweiz, Klingenmacherrei in Solingen, etc. dh. die Ursprungs-Industrie hat in Braga Tradition und rangiert weltweit hinsichtlich handwerklichen Fähigkeiten sehr hoch. Es gibt weltweit kaum geschicktere Hände um die Feinwerktechnik einer Leica M zu montieren.
Und exakt das nutzt man aus wenn eine digital Leica entwickelt wird. Das Ass im Ärmel von Leica war stets die Kompaktheit und aktuell ist kompakt eben mega-in. Eine Leica S2 ähnlich kompakt wie eine Nikon D700. Das ist echt herb. Leica klein und fein. Leica-Kamera kompakt und fein.
Da muß der komplette Wettbewerb passen und selbst wenn man ähnlich viel Geld in Gehäuse und Objektive stecken würde. Man bekäme es mangels geschickter Hände nicht montiert.
Leica on the run.
Gast schrieb:
[quote=Gast][…………]Leica on the run.[/quote]
oh je da hat aber einer irgendetwas falsches geraucht !
Leica
Eine Klasse für sich (sic): Das “Fliegengewicht” Kleinbild als zu leicht empfunden – dem “Schwergewicht” Mittelformat nicht gewachsen. Das führt dann konsequent ins Box- und Wirtschafts-Paradies auf Kuba. So weit, so schlüssig.
Mehr Gewinn bei günstigeren Preisen?
Ich habe immer den Verdacht, das Leica deutlich mehr absetzen und auch Gewinn erzielen könnte, wenn sie ihre Mondpreise mal auf marktgerechtes Niveau reduzieren würden.
Leica war schon immer etwas teurer (ich habe hier noch Preislisten aus den 90ern), aber so abgehoben wie heute waren sie früher nie.
Nur mal ein paar aktuelle Preise:
M9 -> 5500 Euro
21/1.4 -> 5000 Euro
24/1.4 -> 5000 Euro, 24/3.8 (!) -> 1800 Euro
Leicas billigste Optik ist das Summarit 2,5/50 um 1000 Euro (!) – Und das soll sich verkaufen, trotzdem es auf dem Gebrauchtmarkt wesentlich interessantere Leica 1,4/50 oder 2/50 schon für deutlich weniger gibt.
Wie soll das funktioneren?
“Demnach kann Leica den
“Demnach kann Leica den Umsatz um 14,4 % (…) steigern. Der operative Verlust steigt um 10,8 % ”
Also: mehr Umsatz führt zu höherem Verlust. Ein wirtschaftlich sinnvolles Gleichgewicht wäre demnach bei Umsatz=Gewinn=Verlust=0 ?
Den Namen und sonstige Vermögenswerte kann mann ja noch verscherbeln…