Das japanische Unternehmen Brother Industries, Ltd. arbeitet an einer Retina-Projektionsbrille, sprich, einem Anzeigesystem, das Bilder direkt auf die Netzhaut des Auges projiziert:
Das sogenannte „retinal imaging display“ (RJD) nutzt eine Projektionstechnologie mit gebündeltem Licht, das für die Augen ungefährlich sein soll, wobei das Lichtbündel mit hoher Geschwindigkeit bewegt wird, um die Folgebilder zu erzeugen. Die Technologie fußt auf den Laserdruck- und Piezo-Technologien des Unternehmens.
Retina-Brille samt Illustration, wie sich das Sichtfeld dem Betrachter darstellt
Für den Betrachter wirken die auf die Netzhaut projizierten Bilder (800×600 Pixel), als existierten sie vor ihm, wobei das eigene Sichtfeld nicht eingeschränkt wird. Die Bildwirkung entspricht laut Brother einer Projektionsfläche von 40 Quadratzentimetern (16 Quadratzoll) in 1 m Entfernung. Man könne damit private Dokumente jederzeit auch öffentlich einsehen, oder beispielsweise Operationshandbücher lesen und dabei die Hände freibehalten.
Dem Unternehmen ist es nun nach eigenen Angaben gelungen, einen ersten Prototypen zu fertigen, der die Machbarkeit des Systems unter Beweis stellt. Brother will das System im Jahr 2010 der kommerziellen Verwertung zuführen.
Siehe auch: Brother Develops Mobile Spectacle-type Wearable Retinal Imaging Display
(thoMas)
Ja, das ist natürlich
auch für Fotografen sehr interessant.
Man kann sich vorstellen, dass dieses RJD entweder auf ein “Headset”, oder aber direkt auf eine Brille geklipst wird und per schneller Funkschnittstelle von der Kamera die LiveView-Daten bekommt und im Auge projeziert. Kein umständliches Fokussieren mehr über einen fest installierten Sucher, Nase quetschen, nur die Hälfte von dem Bildausschnitt sehen bei Brillenträgern usw. Vor allem kann man da sich in der Menge bewegen, alles beobachten, was außerhalb eines Bildausschnittes passiert und den Überblick behalten. Gerade bei vielschichtigen Situationen, beispielsweise bei Veranstaltungen, dürfte so ein Display Gold wert sein.
Interessant
hoffentlich ungefährlich für die Netzhaut. Ich sehe auch schon etliche
neue Geschäftsmodelle, die sich da auftun. Z.B. für die Werbebranche
oder die Computerspielbranche, Bücher- und Zeitschriftenbranche,
oder eine neue TV-Handy-Brille oder eine TV-Handy-Foto-Video-PC-EBook-Brille,
oder einfach nur als eine Art Kopfhörer fürs Auge.
Häh?
[quote] Die Bildwirkung entspricht laut Brother einer Projektionsfläche von 40 Quadratzentimetern (16 Quadratzoll) in 1 m Entfernung. Man könne damit private Dokumente jederzeit auch öffentlich einsehen, oder beispielsweise Operationshandbücher lesen und dabei die Hände freibehalten. [/quote]
Irgendetwas kann da nicht stimmen!
40 Quadratzentimeter, das wäre nichtmal ganz ein Bild von 6cm x 7cm und das dann noch in 1 Meter Entfernung? Da soll man dann irgendetwas lesen können?
Bei der Bildgröße wären auch 800×600 Pixel völlig sinnbefreit, unser Auge schafft da nichtmal mehr 200×150.
Vielleicht sind
650 Quadratzentimeter ja logischer? (ca. 33×20 cm) Denn ich glaube fast, da oben habe ich einen Umrechnungsfehler von Quadratzoll zu -Zentimeter gemacht.
(thoMas)
Wenn ich das richtig sehe,
wird der eigentliche optische Strahl in einer externen Box erzeugt, der dann über das optische Modul an der Brille die Strahlen über eine Optik direkt in das Auge projeziert.
Da wäre es schon noch mal nachdenkenswert, ob es da nicht einen einfacheren Weg gibt. Z. B. als Aufstecksucher für die Brille über ein Headsetdisplay, zusammen mit einem Mini-TFT, so wie ihn Epson jetzt auf den Markt bringt. Das Display hat die gleiche Auflösung wie das RJD, man muss dann allerings schon direkt in das Display “bewusst” schauen. Zusammen mit einem großen, abgedunkelten Okular, wäre mir das sympatischer. Außerdem ist das von der Technik her für meine Begriffe leichter und einfacher zu realisieren. Jedenfass sehe ich mittel- bis langfristig in der Entwicklung digitaler Kameras solche flexiblen optischen Schnittstellen.
Operationshandbücher?
Ob das wirklich gemeint war? Vielleicht meinen die einfach Bedienungsanleitungen ganz allgemein…