Das Bilddatenformat „JPEG XR“ – maßgeblich fußend auf Microsofts „HD Photo“ – soll digitalen Kameras zu besseren Bilddaten verhelfen und ist just vom JPEG-Komitee zum internationalen Standard erklärt worden:
Auf der Konferenz am 17.7.2009 wurde das Bilddatenformat JPEG XR (ISO/IEC 29199-2) zum internationalen Standard und zur ITU-T-Empfehlung (T.832) erklärt, meldet die Joint Photographic Experts Group (JPEG).
HD Photo bzw. JPEG XR zeichnet sich gegenüber JPEG durch bessere Komprimierung aus (die Dateien sind kleiner bzw. bei gleicher Größe von besserer Bildqualität), versteht sich auf 16 und 32 Bit Farbtiefe und kann wahlweise auch verlustfrei komprimieren. Es soll das zukünftige Datenformat für Digitalkameras werden.
Microsoft hat damit sein Ziel, das Bilddatenformat HD Photo zum De-Fakto-Standard zu machen, erreicht. Hat der JPEG allerdings dem Vernehmen nach zugesagt, die fraglichen Patente unter die Microsoft Open Specification Promise zu stellen, sprich, keine Lizenzgebühren zu verlangen und von Patentklagen abzusehen. Wobei sich in der „Promise“, dem Versprechen, auch in der letzten Aktualisierung vom 23. März 2009 kein Wort zu HD Photo oder JPEG XR findet. Doch auch Bill Crow, Seadragon Group Manager bei den Microsoft Live Labs, spricht in seinem Blogeintrag zur JPEG-XR-Standardisierung von einem „freien internationalen Standard“.
So ist es wohl nur noch eine Frage der kurzen Zeit, bis die ersten Kameras auf das effektivere JPEG XR setzen.
(thoMas)
Naja ….
Zitat Wikipedia: “Der mittlere quadratische Fehler, bzw. die PSNR von JPEG XR Bildern liegt bei gleicher Kompressionsrate etwa zwischen JPEG 2000 und JPEG, die subjektive Bildqualität der Referenzimplementierung jedoch oft sogar unter der von JPEG. Durch einige Optimierungen kann JPEG-XR subjektive Qualitäten erzeugen, die etwa zu denen von JPEG vergleichbar sind. Die Komplexität von JPEG XR ist etwas höher als die von JPEG, jedoch deutlich niedriger als die von JPEG 2000.”
Wenn das stimmt, wozu dann dieser Standard?
Ist doch klar
Um MS zu erlauben, mit ein paar Derivaten des Standards den Leuten das Geld aus der Hosentasche zu ziehen. Ähnlich wie mit .docX
Aber nicht mit mir.
OhWeh
JPEG-XR ist ein Syntax…
…und umso weiter entwickelt ein Syntax ist und umso komplexer die Codecs sind umso schwieriger ist es einen Encoder zu bauen.
Was der Author auf Wiki kritisiert ist die Referenz-Implementierung des bis dato existenten JPEG-XR Encoders.
Die Qualität der Bilddaten-Kompression zwischen den versch. JPEG-Encodern wie zB. von Adobe, Gimp, IrfanView, etc. genutzt ist sehr unterschiedlich. Für einstellbare Qualitätsstufen erreicht in meinen Augen der JPEG-Encoder wie von Adobe eingesetzt die besten Ergebnisse bei entsprechend kleiner Dateigröße. Muß man auf bestimmte max. Filegrößen achten, zB. max. 150kByte/Bild für Photocommunity-Uploads, dann kommt die Flexibilität von Gimp ins Spiel, weil man das max. mögliche aus ca. 150kByte herausquetschen kann, während zB. Adobe bei 200kByte oder eben bei 100kByte liegt aber schwer auf ca. 150kByte einstellbar ist.
Es reicht nicht irgendwelche Encoder bzw. zusammengeflickte erste Referenz-Implementierungen gegen Encoder-Engines zu vergleichen, welche vor über 10 Jahren aufgebaut wurden und seitdem in nicht mehr nachzählbaren Optimierungsschleifen verfeinert wurden.
Der Standard ist als solches berechtigt und sicherlich auch der Gedanke an das Geschäft für Microsoft damit.
Da einzig vernünftige ist jedoch M-JPEG dh. Motion-JPEG. Egal ob Standbild oder Bewegtbild-Sequenzen. Es ist standardisiert, dass zB. über die Übertragungs-Strecke HD-Qualität geht aber die Empfänger nur soviel Channel-Buffer benötigen wie der jeweilige vom Display unterstützte Auflösung-Layer erforderlich macht. Dh. man muß nicht für den HD-Stream Speicherplatz vorhalten sondern nur den im M-JPEG-Stream gekapselten niedrigeren Auflösungs-Layer.
Wozu die ganzen anderen Standards, wenn es M-JPEG gibt? Es muß eben nicht immer M-JPEG sein.
Endlich
wurde auch Zeit das ein neues JPEG kommt!
Und RAW sollte den Studio-Leuten und denen die gar keinen Plan haben, vorgesetzt werden –
aber JPEG muß druckfertige Fotos aus der Kamera liefern!
Das ist doch ein Krampf was bisher an JPEGS aus einer Nikon D300, Canon Eos 1D, Canon Eos 50D und den Sonys kommt!
Mal sehn was es bringt!
JPEG
= Joint Photographic Experts Group.
Nein, eher nicht, ein Haufen Trottel ist das, weit entfernt von Experten, die sich da von MS haben verscheissern lassen. JPEG 2000 wäre wesentlich besser gewesen.
Aber was soll’s – ist eh nur noch alles halber Kram und Krempel, der mit lautem und hirnlosen Marketing-Gekreische unter das Volk gebracht wird.
Der Spanier. Viva!
Der wahre Experte hat gesprochen!
[quote=Gast]
Nein, eher nicht, ein Haufen Trottel ist das
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Genau! Hätten sie Deutsche (oder Spanier) mit der Entwicklung des JPEG-Nachfolgers beauftragt, wäre was deutlich Besseres herausgekommen. Denn die Deutschen wissen ja sowieso immer alles besser bzw. wollen es besser wissen…
[quote]
weit entfernt von Experten, die sich da von MS haben verscheissern lassen.
[/quote]
Und wenn Apple oder die Open-Source-Community an der Entwicklung des JPEG-Nachfolgers beteiligt gewesen wären, hätten die Apple- oder Linux-Jünger natürlih gejubelt. Aber wenn es von Microsoft kommt, muss es ja grundsätzlich schlecht sein, nicht wahr?!?
[quote]
JPEG 2000 wäre wesentlich besser gewesen.
[/quote]
Wenn JPEG2000 wirklich soviel besser gewesen wäre, hätte man es bei den Kameraherstellern schon längst angenommen. Fakt ist aber, das JPEG2000 nur bei sehr starken Komprimierungsfaktoren ein günstiges Verhältnis zwischen Speicherplatzbedarf und Bildqualität bietet und zudem noch ziemlich ressourcenhungrig ist d.h. unverhältnismässig viel Rechenleistung vom Bildprozessor verlangt. Demnach ist JPEG2000 eher was für die Bildbearbeitung auf dem Computer (aber selbst da konnte es sich nicht durchsetzen); an Bord einer Digitalkamera ist JPEG2000 nicht wirklich der Bringer!
„freier internationaler Standard“
Schöne neue Welt:
Der Kamerahersteller zahlt Lizenzgebühren, der Druckerhersteller darf was abdrücken und für digitale Bilderahmen wird auch ein Obolus fällig. MS muss doch überleben.
Codecs auch für das Bilddatei
Damit ist ja wohl endgültig klar, was Computerfotografie wirklich heißt: zeitlich begrenzte, quasi geleaste Bilder. Wer nicht über die aktuellen Codecs verfügt, weil der Rechner nur offline arbeitet oder das OS schlicht nicht mehr unterstützt wird, wird dann wohl irgendwann nichts mehr sehen – so wie das mit dem ‘avi’-Filmformat heute auch schon ist. Ein Hersteller versucht, seine Marktdominanz auszubauen und sogenannte ‘Experten’ machen daraus einen sogenannten ‘Standard’.
Eben nicht!
Das kann man oben doch ganz eindeutig lesen, oder? “Microsoft Open Specification Promise” bedeutet, dass MS die Sache für die freie Verwendung zur Verfügung stellt. Anders als bei proprietären Formaten, ist das auch der Sinn von Standardformaten. Sonst würden die von den Programmierern nicht angenommen werden. Es ist aber, anders als bei manchen OpenSource-Projekten, kein offenes Format. Es darf nicht einfach nach Gusto verändert werden. Das garantiert, dass jeder Verwender den absolut gleichen Standard zur Anwendung erhält. Nur so lässt sich eine komplett konsistente Formatbehandlung über alle Stufen der Verarbeitung durchhalten.
Mehr Farbtiefe ist gut
Sinnvoll finde ich an diesem Standard die Möglichkeit 16-Bit Farbtiefe mit leichter Kompression zu kombinieren. Das normale JPEG funktioniert doch bisher ganz gut, nur die 8-Bit sind manchmal einfach zu wenig. Andere Komprimierungsmethoden hätte JPEG XR da gar nicht gebraucht, die verlustfreie Option ist allerdings schon fein.
Die Frage ist nun, wie einfach ist der neue Standard wirklich zu implementieren und bietet Microsofts Erklärung Rechtssicherheit für die Nutzer des Standards?
HENNIGArts
HENNIGArts schrieb:
Die
[quote=HENNIGArts]Die Frage ist nun, wie einfach ist der neue Standard wirklich zu implementieren und bietet Microsofts Erklärung Rechtssicherheit für die Nutzer des Standards?[/quote]
In Sachen Rechtssicherheit habe ich allergrößte Bedenken. Eine “Promise”, also eine einseitige Erklärung, kann jederzeit zurückgenommen werden. Der Digitalkamera-Besitzer, der darauf vertraut, wird in Zukunft von den Launen von Microsoft abhängig sein. Und natürlich hat Microsoft immer einen Vorsprung, wenn es um die Implementierung des Standards auf PC-Betriebssystemen geht. Die Absicht dahinter ist klar: Microsoft versucht, die marktbeherrschende Stellung des Unternehmens in den Bereich von Fotografie und Bildverarbeitung hinein auszudehnen. Wer noch eine analoge Kamera besitzt, sollte sie gut pflegen.
Ich frage mich ob alle
Ich frage mich ob alle Windows XP Nutzer mit JPEG XR auf Vista umsteigen müssen