Es steht nicht zum Besten bei Franke & Heidecke. Das Insolvenzverfahren ist eröffnet, Verhandlungen um einen möglichen Investor laufen, aber fest steht noch nichts. Das Fortbestehen ebenso wenig wie das Ende:
Franke & Heidecke schweigt wohl für immer, will die Spürsinn-Gruppe wissen. Demnach sollen alle verbliebenen 131 Mitarbeiter die Kündigung zum Ende des Monats erhalten haben. Spürsinn hat daraufhin die Aktion für die zweiäugige Rolleiflex beenden müssen, berichtet die Firma.
Letzteres – das Ende der Rolleiflex-Aktion – wollen wir glauben. Ersteres – die Mitarbeiterkündigung – ist nach unseren Recherchen noch nicht erfolgt. Wie von gut unterrichteter Seite zu erfahren war, ist bislang noch keinem Mitarbeiter gekündigt worden, auch wenn nicht ausgeschlossen ist, dass in den kommenden Tagen (Teilen) der Belegschaft gekündigt wird. Der Service jedenfalls soll auch noch im nächsten Monat zu tun haben, die fraglichen Mitarbeiter weiter beschäftigt werden.
Ähnliches ist auch vom Insolvenzverwalter RA Christoph Kirchberg von der Kanzlei Jakob, Kirchberg, Henschel zu erfahren. Zu den Kündigungen könne er noch nichts sagen, da noch keine erfolgt seien. Es gehe jetzt darum, die Kosten möglichst zu reduzieren, der Geschäftsbetrieb solle allerdings so weit als möglich aufrecht erhalten werden, und es gebe da auch noch Aufträge, die es abzuarbeiten gelte. Ziel des Insolvenzverfahrens sei, Teile oder auch das Ganze des Geschäftsbetriebes zu erhalten und in dem Zuge fänden Verhandlungen statt. Fest stehe derzeit aber noch nichts.
Die Mitarbeiter allerdings scheinen fest damit zu rechnen, dass ihnen anlässlich einer Betriebsversammlung am 30.6.2009 gekündigt wird.
Wie es nun mit der Hy6 weitergeht, steht in den Sternen. Jenoptik und deren Tochter Sinar haben seit Monaten nichts dazu verlauten lassen. „Man befinde sich in Gesprächen“. Nach allem, was wir wissen, waren Franke & Heidecke nur Auftragsfertiger, die Rechte an der Kamera liegen demnach bei Jenoptik (die den Entwicklungsauftrag vergaben und bezahlten). Dennoch, dass das System noch aus den Startlöchern kommt, muss bezweifelt werden. Der potentielle Abnehmer Leaf ist gerade bei Phase One gelandet und die dürften wenig Interesse an noch einem weiteren Kamerasystem haben. Phase-One-Chef Henrik O. Håkonsson jedenfalls hat bereits angedeutet, dass man nicht notwendigerweise noch eins brauche und deshalb die Zukunft der Leaf AFi (= Hy6 mit Leaf-Schriftzug) nicht sonderlich rosig aussehe.
Bei Franke & Heidecke wiederum dürften es die Besitzverhältnisse potentiellen Investoren schwer machen: Einmal ist es unseres Wissens eben so, dass Franke & Heidecke kaum etwas gehörte: die Gebäude waren angemietet (von der Rollei GmbH), die Namensrechte (an Rolleiflex usw.) von der Rollei GmbH lizenziert, die auch etliche Rollei-Patente hält (die Hy6 baut auf der Rolleiflex 6008 auf), etliche neuere Maschinen waren geleast. Und die Rechte an der Hy6 liegen bei Jenoptik, die die Kamera-Entwicklung bezahlt haben.
Auch potentielle Käufer einer – ja nicht eben billigen – Hy6 dürften mittlerweile die Lust und das Vertrauen verloren haben. Wer mehrere Zehntausend Euro ausgibt, will dafür ein komplettes Kamerasystem mit Zukunftsperspektiven.
Unter der Hand ist übrigens zu vernehmen, dass es bei der Übernahme von Franke & Heidecke durch die Hans R. Schmid Beteiligungs-GmbH nicht ganz sauber zugegangen sein soll. Die Hans R. Schmid Beteiligungs-GmbH klagt demnach wegen Insolvenzverschleppung und geschönter Bilanzen.
Ein Blick zurück: Als die Hy6 zur photokina 2006 vorgestellt wurde, wollte sie anscheinend jeder Mittelformatanbieter haben. Und es herrschte dazumalen große Verwirrung. Leica wollte Sinar übernehmen (was dann doch nicht klappte, die Firma landete letztendlich bei Jenoptik). Die „Rolleiflex Hy6“ wiederum, zunächst exklusiv bei Sinar am Stand präsentiert, tauchte während der Messe an mehreren Orten mit unterschiedlichen Typenbezeichnungen auf: Rolleiflex Hy6, Sinar Hy6, Leaf AFi. Sie schien das Kamerasystem der Zukunft zu sein. Mamiya und auch Phase One standen damals ziemlich dumm da: die einen ohne zukunftsträchtiges Kamerasystem und eben verkauft, die anderen mit Rückteilen, aber ohne Kameras. Und Hasselblad begann, sein System gegenüber fremden Rückteilen abzuschotten. Die Zeichen standen gut für ein neues, modernes und offenes Mittelformatsystem.
Perdu. Die – scheinbaren – Verlierer von einst stehen heute besser da: Insbesondere Phase One macht sich im Mittelformat breit.
Die einst große Rollei ist filetiert und zu Teilen verspeist. Es bleiben die Rollei GmbH und ihre Gebäude in der Salzdahlumer Straße, die vermietet werden, sowie ihre Patente und die Marken-Lizenzrechte, die verkauft werden können.
Und es bleiben Franke & Heidecke mit weitgehend leeren Händen und der Frage, wie es weitergeht.
(thoMas)
Weitergehen wird nix. Der lange Todesmarsch von Rollei/
Franke und Heidecke ist endlich in der Gruft angekommen. Wer den Zombie noch mal aktivieren will, holt sich vor allem eine blutige Nase. Hy6 &Co. Investionen waren Investitionen ins Klo. Ausserdem fehlt eine grössere Kundenschar; bis auf wenige Schmerzfreie hat ja jeder Dodel inzwischen mitgekriegt, dass Rolleis-/Franke & Heideckes-Prachtstücke vor allem Werkstattaufenhalte auf Dauer bedeuteten, wenn sie denn jemals funktionierten. Daran ändert sich auch nichts, wenn gleich wieder einer um die Ecke biegt und behauptet, seine 6008 hätte ihr Vitrinenleben Jahrzehnte unbeschadet überlebt. Und wenn man im Jahr nur einen Rollfilm belichtet, hält ein Produkt ggf. auch etwas länger. Fazit: Man tut der Menschheit direkt einen Gefallen, wenn man jetzt endgültig ein (Roll-)Ei über das Unternehmen schlägt. Rest In Peace.
Dodel ?
[quote=Gast]Franke und Heidecke ist endlich in der Gruft angekommen. Wer den Zombie noch mal aktivieren will, holt sich vor allem eine blutige Nase. Hy6 &Co. Investionen waren Investitionen ins Klo. Ausserdem fehlt eine grössere Kundenschar; bis auf wenige Schmerzfreie hat ja jeder Dodel inzwischen mitgekriegt, dass Rolleis-/Franke & Heideckes-Prachtstücke vor allem Werkstattaufenhalte auf Dauer bedeuteten, wenn sie denn jemals funktionierten. Daran ändert sich auch nichts, wenn gleich wieder einer um die Ecke biegt und behauptet, seine 6008 hätte ihr Vitrinenleben Jahrzehnte unbeschadet überlebt. Und wenn man im Jahr nur einen Rollfilm belichtet, hält ein Produkt ggf. auch etwas länger. Fazit: Man tut der Menschheit direkt einen Gefallen, wenn man jetzt endgültig ein (Roll-)Ei über das Unternehmen schlägt. Rest In Peace.
[/quote]
Wieviel Dodel muss man sein, um so viel Hass gegen eine ehemals gute Deutsche Kamerafirma zu haben?
Sie wollen mir und den Anderen Fotomenschen doch nicht erzählen wollen, die Mamamyas und Hassis
wären in besserer Qualität! Und schon gar nicht die Optiken für Hassi, die inzwischen von Fuji kommen !
Aber überlassen wir mal getrost den Fotomarkt den Anderen. Kaufen Sie Ihr Zeug demnächst in China,
es wird Ihnen ohnehin keine Alternative bleiben. h.
Ohne Initiative kein Überleben.
Was soll das Gefasel? – Mir ist bei jeder guten Firma lieber, es finden sich ein paar Mutige, die versuchen die Karre aus dem Dreck zu ziehen, auch wenn es schiefgehen kann, als wenn ein paar übersättigte Schwätzer sich noch schnell die Taschen vollstecken und dann die Belegschaft sitzenlassen!
Die Alternative wäre doch, kampflos aufzugeben, wie das bei AGFA geschehen ist. Ist das vielleicht besser?
Rollei und AGFA haben beide einen jahr(zehnt)elangen Abstieg erlebt. Und beide sind daran gescheitert, daß heute die Entscheidungen des Marketing höher bewerten werden, als die des Engineering.
Daran werden noch viele weitere Firmen kaputtgehen, deren Name einmal Synonym für Qualität war. Daß sie aber kauputtgehen, zeigt, daß diese Mentalität falsch ist, und daß sich der Kampf um das bessere Produkt lohnt – gelohnt hätte.
Wer Billigprodukte umlabelt und unter “teurem” Namen anbietet, hält seine Kunden für dumm und verdient wohl, vom Markt zu verschwinden.
Wer sich aufmacht und unter persönlichem Risiko ein neues Produkt entwickelt, das der Konkurrenz und den Kunden etwas vorweisen kann, verdient meines Erachtens allen Respekt und Ermutigung.
Scheitern ist immer möglich. Aber den Versuch gar nicht erst zu wagen – das typische Verhaltensmuster in diesem Land – bedeutet Resignation im Angesichts der Überlebenschance.
Was ist das denn?
Verschmähte Liebe?
‘mal ‘ne Rollei gehabt und nicht mit dem Lichtschachtsucher klar gekommen?
Oder bei Rollei beworben und eine Ablehnung erhalten?
Leute gibt’s.
Jörg
ps Um ein Ei drüber zuschlagen haben Sie was viel Besseres, sogar in Ihrer Griffweite
Dummschwätzer!
[quote=Gast]Franke und Heidecke ist endlich in der Gruft angekommen. Wer den Zombie noch mal aktivieren will, holt sich vor allem eine blutige Nase. Hy6 &Co. Investionen waren Investitionen ins Klo. Ausserdem fehlt eine grössere Kundenschar; bis auf wenige Schmerzfreie hat ja jeder Dodel inzwischen mitgekriegt, dass Rolleis-/Franke & Heideckes-Prachtstücke vor allem Werkstattaufenhalte auf Dauer bedeuteten, wenn sie denn jemals funktionierten. Daran ändert sich auch nichts, wenn gleich wieder einer um die Ecke biegt und behauptet, seine 6008 hätte ihr Vitrinenleben Jahrzehnte unbeschadet überlebt. Und wenn man im Jahr nur einen Rollfilm belichtet, hält ein Produkt ggf. auch etwas länger. Fazit: Man tut der Menschheit direkt einen Gefallen, wenn man jetzt endgültig ein (Roll-)Ei über das Unternehmen schlägt. Rest In Peace.
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Dummschwätzerei erster Klasse! Keine Ahnung und das von gar nichts. Eine andere Schlussfolgerung kann ich aus solchen Kommentaren nicht ziehen.
Gruft angekommen
[quote=Gast]Franke und Heidecke ist endlich in der Gruft angekommen. Wer den Zombie noch mal aktivieren will, holt sich vor allem eine blutige Nase. Hy6 &Co. Investionen waren Investitionen ins Klo. Ausserdem fehlt eine grössere Kundenschar; bis auf wenige Schmerzfreie hat ja jeder Dodel inzwischen mitgekriegt, dass Rolleis-/Franke & Heideckes-Prachtstücke vor allem Werkstattaufenhalte auf Dauer bedeuteten, wenn sie denn jemals funktionierten. Daran ändert sich auch nichts, wenn gleich wieder einer um die Ecke biegt und behauptet, seine 6008 hätte ihr Vitrinenleben Jahrzehnte unbeschadet überlebt. Und wenn man im Jahr nur einen Rollfilm belichtet, hält ein Produkt ggf. auch etwas länger. Fazit: Man tut der Menschheit direkt einen Gefallen, wenn man jetzt endgültig ein (Roll-)Ei über das Unternehmen schlägt. Rest In Peace.
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Es ist erstaunlich wieviel Dummschwätzer es hier in die Forum gibt ,sicherlich sind einige Wahrheiten dabei aber auch viele Mutmaßungen
Marketing vs Ingenieure
Rollei war immer einer der Hersteller mit Innovation. Erste KB mit Wechselmagazinen. Erste MF mit Verstellmöglichkeit. Erste MF mit elektronischer Steuerung. Integriertem Filmtransport, Drehmagazin, feinste Feinmechanik etc. etc. Aber was hilft das beste Entwickler-Team, wenn das Marketing komplett unfähig ist.
Man konnte den Eindruck gewinnen, Rollei wolle alle Neuerungen geheim halten. Mitten im Digitalzeitalter faselt man seitenlang über Filmformate und Ähnliches. Zu der Zeit wusste Hasselblad noch nicht wie man “Strom” schreibt. Habe bei der Werbung immer einen einfachen Satz vermisst: “An diese moderne, modulare Kamera (6008 inegral), können sie die Digital-Rückteile fast aller Hersteller adaptieren, und bei Bedarf auch analog arbeiten”. Gegen warnende mails von Praktikern war das “Macketing” immun.
Ähnlich war es mit Minolta. Die haben auch alles erfunden und entwickelt -waren Ihrer Zeit weit voraus – konnten aber nach der Einführung des großen Bajonett nicht mehr richtig mitmischen, weil sie ihre Innovationen nicht kommunizieren konnten. (Nikon traut sich bis heute nicht das Loch größer zu machen).
Ich hoffe, dass ein Investor auftaucht, die Schreibtischtäter entsorgt, und den Ingenieuren eine neue Chance bietet (siehe Minolta/Sony). Da ist dann nur noch die konservative Haltung der Fotografen und des prof. Fotohandels ein Problem.
P.N. München
Auch wenn…
…es schwer fällt, akzeptieren wir es. Es ist aus, vorbei. Hähme ist jetzt fehl am Platze. Schauen wir lieber, ob der MF-Markt durch die neue Situaion (Phase One) eine nützliche Belebung erfährt.
LG
XfuernU
Während Sie noch mit dem Lichtschachtsucher hantierten,
[quote=Gast]
‘mal ‘ne Rollei gehabt und nicht mit dem Lichtschachtsucher klar gekommen? Oder bei Rollei beworben und eine Ablehnung erhalten? Jörg [/quote]
hatte meine Mittelformat bereits einen Prismensucher mit Belichtungsmessung und meine zweiäugige konnte mit Wechselobjektiven bestückt werden (was Rollei/Franke und heidecke bis heute nicht auf die Reihe brachten).
Es bestand auch nie die Notwendigkeit, mich bei Rollei / Franke und Heidecke zu bewerben, da bei denen die Zukunftsperspektiven ja nie so doll waren.
“Wer mehrere Zehntausend Euro ausgibt,…
…will dafür ein komplettes Kamerasystem mit Zukunftsperspektiven.”
Würde man das gleiche von der Leica S2 fordern, würde man sofort wieder als Leica-Basher beschimpft.
Mit ‘Dummschwätzer erster Klasse’ meinen Sie wohl in erster
[quote]Dummschwätzerei erster Klasse! Keine Ahnung und das von gar nichts. Eine andere Schlussfolgerung kann ich aus solchen Kommentaren nicht ziehen.[/quote]
Linie sich selbst. Ihr Posting ist für die Angelegenheit von äusserster Wichtigkeit und wird Sorge für den Fortbestand von Rollei/Franke + Heidecke tragen.
Leica stellt sich dieser Forderung…
..Sie Hammel!!!
Leica, Jenoptik und Sinar
“Sinar landete letztendlich bei Jenoptik”, schreiben Sie? Ist es nicht vielmehr so, dass Sinar schon vor der missglückten Übernahme durch Leica mehrheitlich in Jenoptik-Hand war?
Nach meiner Kenntnis hält die Familie Koch an Sinar 49% und Jenoptik an Sinar 51%. Genau die 51%, die man plante, an Leica zu verkaufen und die auch heute noch in Jenoptik-Hand sind.
Zitat:
Die einst große
[quote]Die einst große Rollei ist filetiert und zu Teilen verspeist.[/quote]
Leider. Ein Restprodukt skrupelloser Geschäftemacher, die in ‘Digital’ die grosse Zukunft sahen.
Rollei hat eklatante Fehler gemacht:
A. Änderung des Namens in Franke & Keidecke
B. Verramschung des guten Namens für Digiknipsen
C. Die Verbindung mit Jenoptik
D. Dem Glauben der Versprechungen der Digitaltechnik
Mit dem Namen Rollei hätte man punkten können. Mit analogen Kameras ebenfalls – die TLR’s waren nach wie vor ein gefragtes Produkt. Die Hy6 wäre der absolute Knüller geworden – analog, denn Rollei und Film gehörten zusammen wie eine Einheit.
Der Name Hy6 war auch nicht grade ein Brüller. six by six oder irgendetwas Sinnvolles wäre sicher besser gewesen – Rollei hätte keine Phantasie-Namen nötig gehabt.
Da sind viele Fehler gemacht worden, zu viele essentielle Fehler. Die einzigen Abnehmer, die eine digitale 6×6 wollten, waren die Manager von Jenoptik. Die Zielgruppe einer neuen 6×6 wollten (und wollen immer noch) Film als Medium. Das ist wie bei Leica – da ist Digital auch nicht grade der Renner.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Rollei doch noch einen Investor findet, der einen klaren Kopf hat und sich auf die ‘core competence’ von Rollei besinnt. Der den Namen ROLLEI wieder im Namen führt. Der die TLR’s (Zweiäugigen) weiterbaut, der Hy6 einen vernünftigen Namen gibt und das System einfach anbietet – es gibt mehr als genügend Käufer für dieses System: Man schaue nur auf die ‘alten’ Hasselblad, für die es mehr Käufer als Kameras gibt. **Das** ist die Nische, die Franke & Heidecke verschlafen hat, denn digitales MF ist für die meisten Fotografen schlichtweg zu teuer und hat zudem nicht das Flair wie es Film hat.
Nicht einer der Käufer der zweiäugigen Rolleiflex hat sich jemals zu einer digitalen Version geäussert. Ein paar 6008 Fotografen schon, aber ebenfalls in der absolten Minderheit.
Mittelformat war und ist die Domaine für analoge Fotografie, und da war Rollei nun einmal führend – von einen Zwischenhoch von Fuji mit den 6×9 GW und GSW Modellen einmal abgesehen.
Würden die Lizenzgeber sich etwas bescheiden und einem potentiellen Investor entgegenkommen, könnten sich die TLR’s wieder recht gut verkaufen, wenn dort der Preis etwas gesenkt wird.
Da die Entwicklung der Hy6 ja von Jenoptik finanziert wurde, könnte man auf die SL66 SE zurückgreifen, sie modifizieren und wieder auf den Markt bringen. Eine SL 66 X1 würde sich fast von selbst verkaufen, wenn ich die Preise für gebrauchte SL 66er, Mamiya 7 II, Fuji GW und GSW ansehe.
Schauen wir mal.
Der Spanier
Über Jahrzehnte war die ständig wechselne Geschäftsführung
jeweils noch hirnloser als die voran gegangene. Hier reihte sich Fehlentscheidung an Fehlentscheidung, immer dem fotografierenden Neandertaler huldigend (wie oben Jörg, der noch den Handbelichtungsmesser favorisiert und immer noch glaubt, dass Rollei die Wechselobjektive zu einer Zweiäugigen mit Absicht verschlafen hat).
Einen weiteren Investor für diesen bankrotten Laden wird es nicht geben, zumal der letzte ja noch gegen die Verblichene klagt.
Und nebulös im Konjunktiv stochernd wird es nicht soviele Kunden für analoge Mittelformatkameras geben, dass davon ein ganzes Unternehmen leben kann. Rollei bzw. Franke & Heidecke ist und bleibt Geschichte. Und wenn die Jörg’s dieser Welt in naher Zukunft aussterben, werden deren Erben den Rollei-Schrott verfluchen, den die Alten hinterlassen haben.
Traurig,
dass in deutschen Landen nicht nur das Vermögen wirtschaftlicher Vernunft leichtfertig verspielt, sondern auch der Verstand, gute Ideen und Produkte unzweifelhaft zu managen, immer “wirkungsvoller” zelebriert wird. Und die veröffentlichte Kritik daran steht diesem Unvermögen nur wenig nach …
Magazin für Photographie
Das ist doch hier ein “Magazin für Photographie”, oder? Und jedes Mal streiten sich sofort und gierig viele selbsternannte “Experten” um die Technik und das Missmanagement von ehemals weltberühmten Firmen, beschimpfen sich oft sehr unsachlich mit viel Polemik. Was soll denn das, Freunde? Sind wir hier im Kindergarten und werfen mit Förmchen? OK, da ist was den Bach runtergegangen. Das finde ich schade. Aber mich darüber zu als Unbeteiligter herabstufend zu mokieren, käme mir nie in den Sinn. Es ist fast zum abgewöhnen, was man bei den Kommentaren immer wieder lesen kann. Ein paar sachliche Wortmeldungen :-), aber dann auch viel Geschrei. Kommt mal ein gutgeschriebener Beitrag über Photographie, über Bilder, dann schweigt die Bande!
Jörg Streletzki, Hannover
Womöglich unvermeidbar
Ganz so einfach und mit Missmanagement blabla ist das für mein Gefühl nicht. Auf Luminous-landscape gibt es einen interessanten Artikel zum Thema Hasselblad, von jemandem, der seine Promotion zu deren Digitalschock und Beinah-Untergang geschrieben hat und der viele Hasselblad-Mitarbeiter interviewt hat. Ich bin recht sicher, dass das in ähnlicher Weise auch für Rollei gelten wird. Sein Fazit war in etwa, dass man durchaus die Digitalisierung hat kommen sehen, aber einfach nicht die Kompetenz hatte, auf diesem Gebiet schritthalten zu können, während andererseits die vorhandenen Kompetenzen, nämlich im optischen und mechanischen Bereich, plötzlich massiv wertlos wurden.
Wenn man mit einem Schiff von einem Kaventsmann/Freakwave getroffen wird, kann man das Schiff managen wie man will, man geht trotzdem unter. Gluckgluck…Contax, Bronica, Pentax, Kiew(?), Rollei…. Es bleiben vielleicht zwei Anbieter übrig, aber vielleicht auch nicht.
Tut mir wirklich im Herzen weh, diese Marken haben mich seit meiner Jugend begleitet.
Thyl
Obwohl die Fotoindustrie selbst das digitale Zeitalter massivst
[quote=Gast] … Auf Luminous-landscape gibt es einen interessanten Artikel zum Thema Hasselblad, von jemandem, der seine Promotion zu deren Digitalschock und Beinah-Untergang geschrieben hat … Sein Fazit war in etwa, dass man durchaus die Digitalisierung hat kommen sehen, aber einfach nicht die Kompetenz hatte, auf diesem Gebiet schritthalten zu können, während andererseits die vorhandenen Kompetenzen, nämlich im optischen und mechanischen Bereich, plötzlich massiv wertlos wurden. … [/quote]
herbei redete – was man auch musste, wenn man neue Felder beackern muss, weil die alten abgegrast sind, – war sie offensichtlich nicht in der Lage, die Wünsche der Kunden zu befriedigen, nachdem diese die neue Technik aus dem Stand heraus annahmen und die alte eben so schnell vergessen liess.
Erstaunlich bleibt dabei, dass man die neue Technik propagierte, aber offensichtlich nichts auf Lager hatte, um ad hoc in die Hufe zu kommen. Canon verschrieb sich dann konsequent der digitalen Welt und zog zunächst im Schweinsgalopp an den wie gelähmt wirkenden Mitbewerbern vorbei.
Lang dauerte es, bis dann Nikon erwachte und in Wallung kam. Alle anderen spielen bis heute nur eine mehr oder weniger grosse Nebenrolle.
Das digitale Mittelformat schoss sich gleich mit astronomischen Preisen für ihre digitalen Rückteile ins Aus. Hier hätten aber alle Bestände von Mamiya-, Hasselblad-, Rollei-, Contax-Mittelformat und Toyo-, Plaubel-, Linhof-, Gottschalt-, Sinar-, Wista-, Horseman-Grossformatkameras (u.a.) vorrangig bedient werden sollen. Statt dessen fotografieren die alle noch analog und scannen mit Mittelformat-Scannern, was beim status quo auch die beste und preiswerteste Lösung ist und ggf. für eine Übergangsphase auch bleibt. Die Fotoindustrie begab sich auf den steinigen und mordsteueren Weg, neue Digital-Mittelformatkameras zu produzieren, womit sich jetzt Rollei/F+H strangulierte.
Noch erstaunlicher ist, dass Objektivhersteller bis heute offensichtlich Schwierigkeiten haben, High-End-Augen für die digitalen Spiegelreflexkameras her zu stellen. Weiterhin macht man sich den Markt dadurch kaputt, dass man Mengen von Objektiven mit massiven und unakzeptablen Zentriefehlern auf Teufel komm raus auf den Markt wirft.
Panasonic ist aus dem Markt der DSLR ausgeschieden und hat sich den MFT-Kameras verschrieben, die durch Firmware keine Fremdakkus mehr zulassen. Damit ist man in diesem Bereich auch schon nicht mehr diskussionsfähig, zumal die Kameras auch nur elektronische Sucher haben, was die Mehrheit der User nach wie vor strikt ablehnt.
Leica propagiert eine S2, von der noch keiner weiss, wann sie kommt und wer sie zahlen kann und ob das Unternehmen das Erscheinen dieses Modells überhaupt noch selbst erlebt.
Olympus, Dritter im FT-Lager, hat gerade mal eine E-30, die mit Mühe und Not zu empfehlen ist, für die, die dem digitalen Pocket-Format unbedingt und oft wider besseren Wissens den Vorzug geben.
Samsung dümpelt mit einem Pentax-Abklatsch still vor sich hin. Aus Pentax selbst könnte ja vielleicht noch etwas werden, wenn man genug Kunden auf deren Seite ziehen könnte.
Sigma wäre besser bei den Objektiven geblieben. Die SD-14 sank zeitweise auf 199 Euronen VK und der Handgriff war zu dieser Zeit fast 25% teurer. Da werden sich die Kunden schon überlegen, ob sie ggf. zu einer hochpreisig positionierten SD-15 greifen, wenn sie denn je kommt, oder halt abwarten, bis diese dann auf 125 Euronen VK gesunken ist.
Canon profitiert nach wie vor von der richtigen unternehmerischen Entscheidung, bei den DSLRs Gas zu geben. Die Top-Modelle mussten allerdings beim Kunden reifen, wie grüne Bananen, und so mancher Hardcore Canonist träumt schon wieder von einer Nikon. Aber der Wechsel fällt nicht so leicht, wenn man mal in ein System investiert hat und die Mittel sowieso begrenzt sind und auf Dauer auch begrenzt bleiben werden.
Unter den Blinden ist der Einäugige König. Also Nikon. Mit der D90 (DX-Format) und der D700 (VF-Format) sind zwei DSLR-Kameras auf dem Markt, die im Moment ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen. Dazu kommt noch die D300, die im Moment als Schnäppchen gehandelt wird, was darauf hin deutet, dass sie ausläuft.
Im Mittelformat steht Mamiya mit Phase One ganz oben. Phase One könnte noch die Kurve kriegen, wenn man mal anfinge, die digitalen Rückteile zahlbar auf den Markt zu bringen. Für das geschlossene Hasselblad-System und Sinar lege ich meine Hand nicht ins Feuer. Die werden wohl über kurz oder lang abnippeln.
Langer Rede, kürzester Sinn: Der DSLR-Markt bleibt überschaubar und wird sich weiter lichten.
Die anderen – immerhin die Masse – fotografieren weiterhin vollkommen schmerzfrei mit Foto-Handys und 08/15-Plastik-Knipsen und sind – ebenfalls in der Masse – abgefrühstückt.
QED
Kritik nicht verstanden? OK, dann streiche ich eben “Missmanagement”. Anscheinend ist selbst dieses Wort hier ein Reizthema. Stattdessen wird weiter mit Förmchen geworfen. DAS ist für mich sehr oft und besonders hier “blabla”. Es schreit sich immmer besser, wenn man das anonym macht, ja?
Jörg Streletzki, Hannover
Die Zukunft der digitalen Fototechnik
liegt weniger in der bildmaessigen Fotografie, als in der Ueberwachungstechnik. Da sind einerseits zahlreiche Anwendugen in der industriellen Fertigung in Fernost und zunehmende Ueberwachungsaufgaben, die in Zukunft anstelle der sozialen Kontrolle in Dorf von staatlichen oder halbstaatlichen Organisationen uebernommen werden. In diesem Bereich wird die Staerke der digitalen Fototechnik liegen. Den Rest macht das “Fotohandy”.
Und im…
…Industrie-Bereich wo es um die Farberkennung bzw. Farbbewertung geht dominiert weiterhin CCDs ua. von Kodak un im Photohandy kommt immer häufiger CMOS zu Zuge.
Wäre Ihre Aussagen auch ein Führungssignal für den Fotografie-Bereich entwickelt sich Nikon, Canon und Co. an Fotohandy-Sensoren-Technik “wund”, währedn Kodak eigentlich bestens aufgestellt sein sollte, denn man bietet den billigen CMOS-Ramsch-Sensor für Handys an, während man im Industrie-Bereich mit seinen CCDs bestens positioniert ist.
Das Problem ist auch wenn Sie alle Anwendungsgebiete jenseits der Fotografie zusammenzählen kommen Sie nicht auf die Anwendungszahlen im Fotografie-Bereich, denn nach jeder Haushalt hat x Telefone und x Fernseher und x Autos kommt eben jeder Haushalt oft mehr Fotoapparate als Handies. Eher SIM-Karten sind ähnlich häufig wie Digital-Kameras.
Digitalkameras werden nicht selten ebenfalls alle 6 bis 12 Monate durch ein neues ersetzt.
Auf jeden Haushalt müßte auch mehr als nur 1 Überwachungskamera kommen. Pro Bundesbürger ggf. jeweils 1 Überwachungs-Kamera.
Nein Sie wissen NICHT wirlich was Sie in letzter Konsequenz aussagen.
Fotohandies spielen aktuell im Iran eine wichtigere Rolle als Digitalkameras. Das war’s aber dann auch schon.
Geht es hier eigentlich nur über die Sensoren oder auch zB. im die Objektive?
Ein Smartphone hat kein Wechselobjektiv-Bajonett, keinen externen Systemblitz. Eigentlich kaum etwas was ausschließlich für Fotos machen genutzt wird und exakt beim Zubehör und den Objektiven erwirtschaften die Firmen Gewinne.
Optimismus ……. mehr hierzu nach dem 30.06………….
………….mehr zu diesem Artikel nach dem 30.06.,….wie es aussieht usw.
Spürsinn liegt doch nicht so falsch,kennen Insolvenzverwalter sich überhaupt mit dem Sachen aus ,die sie abwickeln,haben sie Ahnung von der Materie ,müssen sich vielleicht noch auf die sogenannten “Geschäftsführer”verlassen …….. A.Friend
Meine Herren,
was hier schon wieder abgeht!
Man glaubts kaum, dass Leute, die so gut wie nichts mit dieser Firma zu tun haben, jede Menge Häme und vollkommenen Unsinn über die Firma ausgiesen.
Rollei/FH hat eindeutig die Konversion von Analog zu Digital nicht geschafft, das kann man sagen. Der Mut, ein vollständig digitales Produkt aus einem Guss zu kreieren, war nicht vorhanden. Man wollte fanatisch ein bewährtes Produkt über die Zeit retten, anstatt ein System zu entwickeln, das weit über die Zeit reichen würde, mit dem Know-How aus der analogen Zeit. Alles war da, alles verspielt.
Das Produkt ansich ist ja hervorragend gemacht. Aber, wer will heute noch einen Lichtschachtsucher, wer braucht eine 6×6 und Digitalkamera in einem (ausser vielleicht einigen wenigen Enthusiasten, die sich nicht umgewöhnen wollen). Da draußen gibt es zig und eine analoge Kamera für gutes Geld. Also wer kauft sowas? Und dann eine komplette Entwicklung eines Systems, um dann am Ende doch wieder nur in einem analog-digitalen Mischmasch zu landen. Nein, das konnte nicht gut gehen.
Es ist überhaupt die große Preisfrage, ob der derzeitig existierende MF-Markt so noch über einen längeren Zeitraum weiter bestehen kann, ausser einigen wenigen Spezialfällen. Da darf man schon gespannt sein. Für FH dürfte das wohl auf jeden Fall daus Aus sein.
die Lichter sind ausgegangen
……wie es weitergeht ….heuteam 30.09.09 haben alle ihre Kündigung bekommen ,die Lichter flackern nicht mehr, es ist dunkel bei F&H -nur ein paar AUSERWÄHLTE die sich immer wieder gut verkaufen können ,wickeln die angeblichen Aufträge noch ab -produzieren werden sie wohl kaum- ob sich jetzt ein Neuer finden wird steht in den Sternen zumindest ist jetzt ALLES mit Maus und Schwanz verhandelbar
Gast schrieb:
……wie es
[quote=Gast]……wie es weitergeht ….heuteam 30.09.09 haben alle ihre Kündigung bekommen ,die Lichter flackern nicht mehr, es ist dunkel bei F&H -nur ein paar AUSERWÄHLTE die sich immer wieder gut verkaufen können ,wickeln die angeblichen Aufträge noch ab -produzieren werden sie wohl kaum- ob sich jetzt ein Neuer finden wird steht in den Sternen zumindest ist jetzt ALLES mit Maus und Schwanz verhandelbar[/quote]
Heute ist erst der 30.06.09, aber gut zu wissen das Du/Sie eine Kündigungsfrist von max. drei Monate hast/haben. Das Du/Sie nicht zu den ” AUSERWÄHLTEN” gehörst/gehören scheint arg am Ego zu kratzen. Dieses Thema lässt sich hier mit Sicherheit nicht diskutieren. Es wurde schon genügend Müll geschrieben, also, Feuer frei