Adobe hat erneut bekräftigt, an einer 64-Bit-Version von Photoshop für Mac OS X zu arbeiten. Während die weit verbreitete Bildbearbeitungssoftware unter Windows bereits im 64-Bit-Modus läuft, kann sie auf dem Mac nur mit 32 Bit ausgeführt werden:

Durch die 64-Bit-Unterstützung kann Photoshop auf mehr als vier GB Arbeitsspeicher zugreifen, was die Performance bei der Bearbeitung großer Bilder spürbar verbessert, da die Daten nicht auf die Festplatte ausgelagert werden müssen.

Laut Adobe erfordert der 64-Bit-Support auf dem Mac die Umstellung der Software von Carbon auf Cocoa. Dazu müssten weite Teile des Photoshop-Codes neu geschrieben werden, was der Grund sei, weswegen Photoshop unter Mac OS X noch nicht im 64-Bit-Modus läuft.

“Bis vor Kurzem verfolgte Apple die Strategie, sowohl Carbon, das traditionelle prozedurale API für Mac OS, als auch Cocoa, das Objective-C-Framework für Mac-OS-X-Anwendungen, zu unterstützen. Bei den Programmierschnittstellen handelt es sich um sehr verschiedene, inkompatible APIs. […] Eine Anwendung nach Cocoa zu übersetzen, ist ein sehr großes Unterfangen. Dem Nutzer selbst bringt es keinen sichtbaren Vorteil. Wir handelten aufgrund der Annahme, Carbon sei ein vernünftiger Weg. Apple vermittelte denselben Eindruck über einen langen Zeitraum, änderte aber die Meinung. Wir mussten darauf reagieren. Die Konsequenz ist, dass eine 64-Bit-Version für Mac OS X kein inkrementeller Job ist wie für Windows (ursprünglich wollten wir die 64-Bit-Versionen zeitgleich anbieten), sondern ein gewaltiges Stück Arbeit”, erläutert Russell Williams, Photoshop Chief Architect von Adobe, im Interview mit dem Magazin c’t.

Die nächste Programmversion, Photoshop CS5, soll nach den Plänen von Adobe auch für den Mac als 64-Bit-Software vorliegen. Einen Termin für die Markteinführung nannte das Unternehmen nicht.

Adobe will außerdem künftig mehr Photoshop-Rechenoperationen vom Haupt- auf den Grafikprozessor verlagern, um die Leistung zu steigern. Auch die Benutzeroberfläche soll verbessert werden.

(sw)