Jetzt ist sie (endlich) lieferbar, die Rm3d von Arca-Swiss, die seit geraumer Zeit angekündigt und auf der photokina 2008 als Prototyp zu sehen war. Die Tilt-Shift-Sucherkamera soll ca. 4700 Euro kosten und bietet dafür u.a. eine Fokussiereinrichtung, deren Einstellgenauigkeit der Hersteller mit 15 Mikron angibt. Schärfentiefe (für 4 Blendenwerte) und Einstellentfernung werden elektronisch ermittelt und angezeigt:
Pressemitteilung von Arca-Swiss:
ARCA-SWISS seit 85 Jahren der Fotografie verpflichtet
ARCA-SWISS ist ein in Zürich gegründetes Unternehmen, das seinen Sitz seit 1999 in Frankreich, genauer gesagt in Besançon hat. Seit den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts zählt die Firma zu den Pionieren in der Fotobranche und hat sich dank ihren innovativen wie qualitativ hochstehenden Produkten einen hervorragenden Namen geschaffen, und genießt weltweit Anerkennung. Seit 1984 leitet Philippe Vogt das Unternehmen gemeinsam mit seinen Söhnen und hat es stetig erfolgreich weiterentwickelt.
ARCA-SWISS gehört sowohl in der analogen als auch in der digitalen Fototechnologie zur Avantgarde. Als weltweit erstes Unternehmen brachte ARCA-SWISS 1990 digitale Rückteile auf den Markt, was damals zu einigen überaus lebhaften Reaktionen führte
ARCA-SWISS geht den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und stellt eine neue Serie von professionellen Präzisionskameras vor.
Rm3d® für die hochpräzise Fotografie aus freier Hand
ARCA-SWISS stellt mit der R-Serie eine neue Sucherkamera vor: die Rm3d®. Das Gerät besticht durch seine Präzision und durch seine innovative Technologie.
Das speziell für die – analoge wie digitale -Fotografie entwickelte Gehäuse verfügt über das AIP-System (AIP = All In Plane), eine selbsthemmende Verschiebeeinrichtung in der Filmebene für die X- und Y-Achse. ARCA-SWISS geht aber noch weiter und stellt zusätzlich eine selbsthemmende Schwenkeinrichtung in der Objektivebene für den Schärfeausgleich zur Verfügung.
Die Rm3d® ist mit integrierten Messsensoren ausgestattet die in Verbindung mit einem elektronischen Messsystem das präzise Fokussieren unterstützt. Die Distanz zum Objekt und die Tiefenschärfe für 4 unterschiedliche Blendenwerte werden dabei elektronisch ermittelt und angezeigt, während die Nivellierung der Kamera wahlweise elektronisch oder mittels Wasserwaage vorgenommen werden kann. Die Sucherkamera Rm3d® ist somit ein vielseitig verwendbares Gerät, das sowohl mit digitalem als auch mit analogem Rückteil (bis zum Format 6×9) verwendet werden kann, entweder aus freier Hand oder auf einem Stativ.
Die Rm3d® ist ausgestattet mit einer exklusiven, hochpräzisen, in das Gehäuse integrierten Fokussiereinrichtung (Fokusseinstellgenauigkeit von 15 Mikron) und einem Objektivanschluss mit einem von ARCA-SWISS exklusiv entwickelten Bajonettverschluss. Die große Öffnung des Objektivanschlusses verhindert jegliche Vignettierung. Für das Gehäuse steht eine breite Auswahl an leistungsstarken Objektiven zur Verfügung.
Ein neuer Typus Variosucher, der sich durch große Helligkeit und Streulichtfreiheit auszeichnet, erlaubt den Einsatz von Brennweiten ab 23 mm bis 210 mm. Durch das Verschieben der formatabhängigen Masken auf dem Variosucher werden Lichtpunkte sichtbar die effizient über die erforderliche parallelverschiebung an der Rm3d® informieren, ohne dass das Rückteil entfernt werden muss.
Sämtliche Bedienungselemente sind ergonomisch perfekt gestaltet und logisch angeordnet, was eine reibungslose, rasche und einfache Bedienung ermöglicht.
2009 unter dem Zeichen von ARCA-SWISS
Dank ihren vielfältigen und herausragenden Fähigkeiten übertreffen die Kameras der R-Serie sämtliche Konkurrenten auf dem Markt. Passionierten Fotografen steht mit der Rm3d® eine kompakte und leichte Sucherkamera zur Verfügung, die sowohl analog als auch digital benutzt werden kann.
Technische Daten Rm3d | |
Format | bis 6×9 cm (analog und digital) |
Verschiebung | auf der X-Achse: 30 mm (15/15); auf der Y-Achse: 40 mm (30/10) |
Schwenkung | 10° (+/- 5°) |
Fokussierschnecke | 12,5 mm |
Sucher | ARCA-SWISS Variosucher 120° mit Masken |
Objektivanschluss | ARCA-SWISS R-Bajonett |
Brennweiten | 23-210 mm |
Brennweiten mit Balgenkit | 55-400 mm |
Adapter für digitale Rückteile | Contax 645, Hasselblad V/H, Mamiya 645, AFI, HY6 |
Adapter für analoge Rückteile | ARCA-SWISS, Horseman, Mamiya RB |
Anschlüsse, integriert | für Stativ, Sucher, optische Bank |
Anschluss für Rückteil | ARCA-SWISS N 110×110 mm |
Zubehör | E-modul mit elektronischer Wasserwaage und elektronischer Distanzmessung (Schärfentiefe für 4 Blenden), Schieberückteil RotaSlide, Binokularsucher oder Einstellbalgen mit Lupe, Kompendium, Balgenerweiterungskit für Verschiebungen bis 90 mm |
Abmessungen | Länge 185 mm, Höhe 200 mm, Tiefe 40 mm (mit Haltegriffen) |
Gewicht | 1150 g |
(thoMas)
Ergänzung: Arca-Swiss Händler in D
http://www.arca-shop.de/
http://www.greiner-photo.de/
http://www.monochrom.com/
Leider hat Herr Vogt immer noch keine Onlinepräsenz freigeschaltet.
Kommentare
Ich staune immer wieder, wie die Kommentare von gegenseitigem Respekt zeugen…
(Es scheint so, dass es einige Leute gibt, die sehr viel Zeit haben…?)
Ich nehme mir einmal ausnahmsweise auch Zeit für einen Kommentar.
Nun, zur Arca meine Meinung:
Ich würde sie nie (!!) kaufen.
Ich konnte/durfte sie letztes Jahr testen.
(Denn, ich hatte ernsthaftes Interesse!!)
Sieht auf dem Bildschirm/Papier Toll aus. Ist aber in der Praxis meiner Ansicht nach untauglich.
So z.B.
– Die Scharfeinstellung (Ein Buch mit sieben Siegeln)
– Die Suchermaskierung (Heiteres Rätselraten…)
– Die Freihandtauglichkeit (Insbesondere mit einem PhaseOne Back und der Wakeup Geschichte)
– Zubehör (Oder hat schon mal jemand ein Filmback dazu gesehen…(?)
zudem ist der Service/Beratung und was dazugehört alles andere als Toll!!!
Es gibt da andere Systeme die um längen besser sind!
(Ich brauche da jetzt keine Werbung zu machen)
So, das wars.
Ihr könnt mich nun in der Luft zerreissen, dass ist mir Schnuppe.
Wünsche Euch allen eine gute Zeit und gut Licht!!
Endlich mal…
Endlich mal eine vernünftige Kamera. Vom Konzept her lässt die Plaubel 69W ProShift grüssen, nur der Objektiv-Wechsel ist neu und ausserordentlich interessant.
BTW, statt ‘Tiefenschärfe’ sollte es Schärfentiefe (depth of field) heissen.
Obwohl ich meine Plaubel 69W ProShift nie verkaufen werde, kommt die Rm3d definitiv auf den Einkaufzettel, denn wenn ich mir meine Arca Swiss nach 20 Jahren ansehe kann ich nur sagen dass es kaum etwas solideres auf dem Markt gibt. Sogar noch Ersatzteile wie die Libellen, die ich erst vor kurzem erneuert hatte.
Ein echtes Werkzeug. Schade nur dass mein Set Rodenstock-Objektive wahrscheinlich nicht passen wird, aber es gibt Schlimmeres.
…..BTW, statt
…..BTW, statt ‘Tiefenschärfe’ sollte es Schärfentiefe (depth of field) heissen….
Hurra! endlich einmal jemand, der den Unterschied zwischen Schärfentiefe und Tiefenschärfe kennt! Ich rede mir meinen Mund fuzzelig bei meinen Studenten und Studentinnen, um denen das klar zu machen, dass das eine vor der Optik und das andere hinter der Optik liegt….
Danke!
ARCA-SWISS Rm3d, die wird’s
Mich erfaßt ein Gefühl jugendlicher Begeisterung, wie ich es nicht mehr zu kennen glaubte.
Hab’ ich was verpasst?
Bei so viel Begeisterung hier könnte man glauben, dies wäre die erste und einzige halbwegs bezahlbare Shift-Kamera am Markt…
Die einzige
von Arca Swiss, aber nicht halbwegs bezahlbar.
Ich bin am überlegen, wer
Ich bin am überlegen, wer soetwas braucht? Ok, für wissenschaftliche Aufnahmen, dh Forschung. Wofür noch? Also Entschuldigung, das ist ernst gemeint!
Cet appareil …
[quote=Hififan]Ich bin am überlegen, wer soetwas braucht? Ok, für wissenschaftliche Aufnahmen, dh Forschung. Wofür noch? Also Entschuldigung, das ist ernst gemeint![/quote]
Cet appareil est destiné aux photographes d’architecture, d’industrie, de paysages ainsi qu’aux amateurs exigeants qui désirent un appareil avec décentrements et bascules et qui veulent un équipement avec un encombrement et un poids réduits.
La R-Line est parfaitement adaptée pour les photographes d’architecture car elle est équipée d’un viseur zoom avec un système de visualisation des décentrements qui se règlent à l’arrière en X et Y ainsi que dans le plan du film. N’oublions pas que cet appareil possède aussi une bascule !
Compris?
Hauptabnehmer sind…
…Architektur- und Landschaftsfotografen. Also Profis mit besonders anspruchsvollen Kunden.
Bei Arca wie bei Alpa
ist es immer das Gleiche: die können zwar hochpräzise mechanisch gesteuerte Kameras bauen, aber die elektronische Anbindung und Steuerung überlassen sie den Digiback-Herstellern. Damit entgeht denen ein hoher Anteil vom eigentlichen Kuchen. Beispielsweise kann man den analogen, kompliziert mechanisch angesteuerten Sucher ganz einfach durch einen hochauflösenden EVF ersetzen. Die “Brücke” kann die gesamte Elektronik + Power, die jetzt in dem angeflanschten Digiback drin steckt, aufnehmen. Der Sensor steckt in einem beliebigen Modul ohne weitere Intelligenz, das man nach Anforderung austauscht (auch im Leihverfahren). Sucher und TFT-Panel sind als Satelliten am “Body” angeflanscht. Allerdings nur als rein digitale Lösung ohne Film.
Bei dieser Anordnung muss man sich allerdings auf das Thema Elektronik einlassen. Und da beißt es nach wie vor krass aus. Schade! Bin mal gespannt, wann der erste Hersteller eine rein digitale Lösung wie oben beschrieben, in Angriff nimmt.
Richtige Forderung, falscher Adressat
Natürlich ist die Fokussierung via Sensor die einzig erfolgversprechende Zukunft. Nur hätten Sie sich mit dem Thema richtig auseinandergesetzt, so wüssten Sie, dass die aktuellen CCD-Sensoren keine Unterstützung eines EVF mit Live View zulassen. Da kann man lange eine solche Integration fordern und Interline oder CMOS-Sensoren in dieser Grösse gibt es nicht. Oder zumindest nicht im bezahlbaren Segment. Diese Forderung greift deshalb ins Leere. Das ist nämlich nicht die Sache der Kamera-, sondern der Backherstellern die Basis für solche Lösungen zu schaffen. ALPA hat schon zur Photokina 2002 Kameraprototypen (ST/SST) vorgestellt, die mechanische Anschlüsse für externe Monitor- oder Suchersysteme vorsahen. Mittlerweile haben sogar Nikon und Canon das Potential erkannt. Nur die Digitalrückteilhersteller schlafen noch immer und pumpen bloss mehr Megapixels in Ihre Geräte.