Die Sinar AG teilt mit, man befinde sich in Gesprächen mit dem Insolvenzverwalter bei Franke & Heidecke, und beteuert, das Kerngeschäft sei nicht betroffen:
Pressemitteilung der Sinar AG
Information über Franke & Heidecke
Die Meldung vom 2. März 2009, wonach Franke & Heidecke GmbH mit Sitz in Braunschweig einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens angemeldet hat, veranlasst uns zu dieser Stellungnahme.
Die Information zu Franke & Heidecke betrifft uns als Sinar AG im Hinblick auf unsere Mittelformatkamera Hy6. Sie hat keinen Einfluss auf das darüber hinaus gehende und damit das Kerngeschäft der Sinar AG, der professionellen analogen und digitalen Fachkamera-Lösungen für die Studio-, Architektur-, Industrie- und Landschafts-Fotografie.
Das Management der Sinar AG hat mit dem Insolvenzverwalter von Franke & Heidecke Kontakt bereits aufgenommen. Unabhängig davon kommen wir unserem bewährten Service für alle Produkte unseres Hauses nach. Es ist unser Interesse, unsere sämtlichen Vereinbarungen mit Ihnen zu erfüllen. Wir werden Sie weiterhin über aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit Franke & Heidecke auf dem Laufenden halten.
Auch Jenoptik und Leaf sind nach unseren Informationen im Gespräch mit Franke & Heidecke, bzw. alle Beteiligten sprechen miteinander und dem Insolvenzverwalter. Man erinnere sich: Franke & Heidecke musste Anfang des Monats Insolvenz anmelden und das betrifft auch Leaf und Sinar insofern, als sie mit dem Ausfall des Hy6-Fertigers ohne Mittelformatgehäuse für ihre Digitalrückteile dastehen. Und Jenoptik ist gewissermaßen doppelt involviert: Als Auftraggeber bzw. geldgebender Mitenwickler (und wohl auch: Besitzer der Rechte) der Hy6 und als Muttergesellschaft von Sinar. Was dann doch positiv stimmt: Alle Beteiligten sollten ein ureigenes Interesse haben, dass es mit Franke & Heidecke und der Hy6 weitergeht.
(Womit, nebenbei, Mamiya derzeit das einzige „offene“ Mittelformatsystem am Markt hat, das nicht nur für die Rückteile aus eigenem Haus geeignet ist und das aktuell auch von Phase One in Kooperation genutzt wird: Mamiya und Phase One zeigen digitale Mittelformatkamera.)
(thoMas)
Nachtrag (17.3.2009): Neue Aspekte tun sich auf. Wie die Schweizer Kollegen von fotointern berichten, reicht laut Sinar bei Sinar der Hy6-Lagerbestand noch eine kleine Weile und man verfüge zudem aus der Sinar-M-Fertigung über das notwendige Know-How, die Hy6 in Feuerthalen zu fertigen: Sinar: Wie weiter nach der Insolvenz von Franke & Heidecke?
Jenoptik (Sinar AG) und Kodak (Leaf)
werden definitiv das tun was zB. Autobauer bei insolventen Zulieferern tun.
Insolvenz-Verschleppung wäre der falsche Weg gewesen. Die Insolvenzanmeldung sorgt für klare Verhältnisse. Der bisherige Investor bzw. die Firma ist zahlungsunfähig. Jetzt müssen neue Investoren samt Banken her.
F&H ist/war zu schwachbrüstig. Jenoptik und Kodak sind da definitiv andere Kaliber.
Die Insolvenzanmeldung betrifft wohl “nur” F&H
und nicht den Investor.
Ob Kodak wirklich ein anderes Kaliber ist, erscheint derzeit nicht so gewiss.
Eastman Kodak wurde vergangene Woche von Moody’s auf die Black List für ausfallgefährdete Firmen aufgenommen.
Jenoptik und Kodak WAS tun?
Vorsicht, Jenoptik scheint mir nur durch Politfilzkontakte des Cleverles auf die Beine gekommen zu sein, die für Subventionen über Subventionen gut waren. Und Kodak gibt seit über einem Jahrzehnt in einem Geschäftsfeld nach dem anderen nach, wird schwächer, verliert Marktanteil, entlässt in einer großen Welle nach der anderen. Und allen vieren zusammen (Kod+Jen+Francke+Sinar)war und ist offenbar nicht klar, dass
1.) Das System völlig an der Nachfrage des Marktes vorbeigeht
2.) Die Braunschweiger seit Jahrzehnten von Pleite zu Pleite taumeln
3.) Es daher völlig weltfremd ist, Investitionen in getätigter Größenordnung an diesen seidenen Faden zu hängen und Abhängigkeiten einzugehen, die sich nun rächen.
Der Spaß kostet alle Beteiligten Millionen! Die Entscheider hier sind genauso “weitsichtige” “Manager” (HA!) wie die Milliardenverbrenner der Bankenkrise! Auch hier hieß und heißt es: (Für die Einen) Häuschen verloren, aktienbasierte Altersvorsorge verloren, Kurzarbeit, demnächst Arbeitsplatz verloren – doch auf der anderen Seite 160 (?) Mio an Provisionszahlungen für die Managementversager hier, 1 knappe Milliarde dort, denn deren Taschen werden immer voll, ob es nun die für ein unvergleichliches Pleitejahr gezahlten Provisionen der deutschen Bank, der HypoRealEstate oder der AIG sind. Pleitiers werden rasend schnell und in atemberaubendem Masse reicher, die Pleite wird von dem Teil der Bevölkerung getragen, der sowieso nicht nennenswert mehr verdient, als er zum Leben Monat für Monat ausgibt!
systemrelevant?
An der geringen Anzahl der Kommentare ist deutlich zu erkennen, daß es den Markt nicht mehr interessiert was aus F&H, Sinar und Co. wird. Das einzig gute an dieser Krise wird sein, das der Markt von diesen Überbleibseln gesäubert wird. Sie sind nicht systemrelevant sondern überflüssig.
^^
Nunja es ist sehr schade für dass Unternehmen allerdings begann die Pleite ja wohl schon vor Jahren, was mich nur stört ist das auch wenn das verfahren eröfnet wurde in der Firma noch jeder glaubt jesus kommt und rette sie ! Schon leicht naiv alles