Wie Nikon Deutschland mitteilt, wolle man ab sofort neue Maßnahmen ergreifen, um Grauimporten – sogenannten Parallelgeschäften – verstärkt entgegenzuwirken. Eine Konsequenz: Benutzerhandbücher lassen sich künftig nicht mehr ausdrucken
Pressemitteilung der Nikon GmbH:
Nikon macht Ernst gegen Grauimporteure
Düsseldorf, Oktober 2008 In der Vergangenheit wurden vermehrt hochwertige Nikon Produkte vornehmlich im Internet zu „Schnäppchenpreisen“ angeboten. Die zunehmende Globalisierung von Warenströmen und der damit einhergehende Anstieg des Online-Handels führen zu einer immer stärkeren Präsenz von Grauimportware auf dem europäischen und damit auch deutschen Markt. Dabei ist der Einkauf von Nikon Ware außerhalb des EWR und die anschließende Einfuhr auf den deutschen Markt nicht zulässig und stellt einen klaren Verstoß gegen geltendes Recht dar.
Auf Seiten Nikons werden durch die so genannten „Parallelgeschäfte“ nicht nur Markenrechte verletzt, auch das über viele Jahre teuer aufgebaute Markenimage eines First-Class-Anbieters könnte Schaden nehmen. Die mit den Grauimporten einhergehenden und für den Endverbraucher nicht mehr nachvollziehbaren Preisschwankungen sorgen auf deren Seite für eine starke Verunsicherung und ein negativeres Bild der Marke Nikon. Zudem laufen die Verbraucher beim Kauf von Grauimportware oft unwissend in klassische Fallen wie Verlust der Garantie, anderer Lieferumfang als der Original-Lieferumfang von Nikon, keine deutsche Bedienungsanleitung, zu entrichtende Einfuhrumsatzsteuer etc.
Uwe Keuchel, General Manager Nikon GmbH: „Grauimporte stellen gleichermaßen für Nikon als Hersteller und dem seriös operierenden Fachhandel ein großes Problem dar. Das Verkaufsgespräch im Fachhandel reduziert sich auf ein reines Preisgespräch bei dem der Fachhändler oft den Kürzeren zieht, denn Online-Händler und klassische Fachhändler kämpfen nicht mit den gleichen Waffen. Nikon steht hier als Hersteller gegenüber seinen Fachhändlern in der Pflicht, konsequent gegen illegale Geschäfte mit Nikon Ware vorzugehen.“
Deshalb hat sich Nikon dazu entschlossen ab sofort einige neue Maßnahmen zu ergreifen, um den Parallelgeschäften verstärkt entgegen zu wirken:
- konsequente Ausnutzung jeglicher juristischer Mittel gegen Grauimporteure (Unterlassungserklärung, Anzeige, Klage).
- Durchführung von Testkäufen und Identifikation der Bezugsquelle zur Beweisführung gegen die entsprechenden Grauhändler und Meldung an die Behörden (EAR, Zoll etc.).
- Anzeige und Download von Benutzerhandbüchern erfordert die online Registrierung der Seriennummer des Geräts. Dabei kann auch nicht-EWR-Ware registriert werden. Kunden werden jedoch auf mögliche Konsequenzen / Gefahren im Zusammenhang mit dem Erwerb von Grauimportware hingewiesen.
- Zur Unterbindung der illegalen Vervielfältigung von Benutzerhandbüchern sind alle neu ins System gestellten Benutzerhandbücher nicht mehr druckfähig.
- Schnellstart-Anleitungen werden nicht mehr zum Download angeboten.
- Vor dem Download muss der Kunde eine Verpflichtung zur Wahrung der Copyrights eingehen.
- „Garantie-Reparaturen“ von Nikon Geräten aus dem nicht-EWR-Raum sind kostenpflichtig, da sie nicht unter die in Deutschland geltende einjährige Herstellergarantie fallen, bei der die Reparatur kostenfrei durchgeführt wird. Ausgenommen sind hier Nikon Objektive, für die eine einjährige weltweite Garantie gilt.
- Aufklärung der Endverbraucher über die Gefahren im Zusammenhang mit Grauimporten an allen relevanten Stellen, z.B. auf der Nikon Homepage oder bei der Produktregistrierung.
Alle genannten Maßnahmen sollen dazu dienen, den Handelspartnern einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, die Endverbraucher über das Thema Graumarktware und deren mögliche Konsequenzen aufzuklären und das Vertrauen in die Marke Nikon zu stärken.
Weitere Informationen finden Sie unter www.nikon.de
(thoMas)
Nikon (Deutschland)…
…sieht das naturgemäss etwas begrenzt.
Dabei ist der Einkauf von Nikon Ware außerhalb des EWR und die anschließende Einfuhr auf den deutschen Markt nicht zulässig und stellt einen klaren Verstoß gegen geltendes Recht dar.
Das stimmt so natürlich nicht. Selbstverständlich dürfen Produkte ausserhalb des EU-Raumes erworben und in der EU veräussert werden – korrekte Verzollung und Versteuerung vorausgesetzt. Es sind ja keine Plagiate, über die hier gesprochen wird, sondern von Nikon hergestellte Produkte, die nur in unterschiedliche Vertriebskanäle münden. Dass dann in einem Schadensfall ein (preislich) für zum Beispiel den nordamerikanischen Markt vorgesehener Artikel der Mangel nicht nach deutschem Recht abgewickelt werden kann, das steht auf einem anderen Blatt und ist vollkommen legitim.
Fast alles Schwachsinn in Nikons Pressemitteilung …
Fast alles Schwachsinn in Nikons Pressemitteilung:
1. Es ist natürlich NICHT verboten, woanders Nikons zu kaufen und hier einzuführen, solange man Einfuhrumsatzsteuer korrekt bezahlt und den Endkunden nicht täuscht.
2. Die “1-jährige Nikon-Garantie” ist Schall und Rauch, da der Verkäufer in der EU sowieso gesetzlich vorgeschrieben eine 2-jährige Gewährleistungspflicht hat.
3. Benutzerhandbücher als ‘nicht druckbare’ PDFs; ich lach mich tot. Von den bösen Buben (nur genau einer nötig) in 2 Minuten kopiert und hochgeladen. Für den ehrlichen Kunden soviel endloser Ärger damit, so dass er sich besser auch gleich die geknackte Kopie aus dem Netz zieht.
Was Nikon sagen möchte: Wir sind sauer uber entgangenen Ertrag und müssen einfach mal’n bißchen ‘rumbölken.
Schwachsinn ist auch dieser Kommentar!
[quote=Gast]…
2. Die “1-jährige Nikon-Garantie” ist Schall und Rauch, da der Verkäufer in der EU sowieso gesetzlich vorgeschrieben eine 2-jährige Gewährleistungspflicht hat.
…[/quote]
Vielleicht sollte der Ersteller mal nach dem Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung googeln, dann sollte Ihm ein Licht aufgehen, dass die Garantie des Herstellers mehr wert ist.
Bodenlose Frechheit.
Wer ist denn bitte ein Grauimporteur der “gegen geltendes Rech verstößt”?
Vieleicht die Anbieter aus Hongkong die bei ebay.de Ware aus Hongkong anbieten oder ein bis zwei “multimediale Bäckerläden” 😉 die direkt importieren.
Wenn ich selbst als Kunde aus der EU bei einem Händler in den USA bestelle kann das wohl kaum gegen geltendes Recht verstossen.
Selbst im Falle der o.a. Importeure würde der Zoll die Ware beschlagnahmen und / oder Strafen verhängen wenn jemand einen Nikon aus Amiland schicken läßt falls dies “gegen geltendes Recht verstößt”.
Nicht die Grauimporte sondern diese Pressemitteilung trägt zur Verunsicherung der Verbraucher bei.
Sinn dieser Maßnahme ist die Gewinnmaximierzung der Firma Nikon.
Ob ein Fachhändler auch nur einen Cent an einer Nikon verdient interessiert mich persönlich nicht.
Ich fotografiere seit 30 Jahren und kaufe in den letzten 2 Jahren ausschließlich online bzw. im Versandhandel beim billigsten seriösen Anbieter.
Die Kunden als Rechtsbrecher darzustellen ist meines Erachtens eine bodenlose Frechheit.
Vielmehr sollte die Firma Nikon sich für Ihre Machenschaften rechtfertigen müssen.
Vieleicht kann mir ja die Nikon Deutschland GmbH erklären warum in den USA alle Artikel 10-20% billiger sind:
– 2,8/105mm VR micro umgerechnet 592.-€ in den USA, 725.-€ in Deutschland
– 2,8/24-70mm AFS umgerechnet 1207.-€ in den USA, 1440.-€ in Deutschland
– 2,8/70-200mm AFS VR umgerechnet 1336.-€ in den USA, 1679.-€ in Deutschland
Die Preise für die USA sind einem bekannten New Yorker Versandhändler entnommen, die D Preise als die billigsten bei www.geizhals.at ermittelt. Reguläre Händlerpreise in D sind nochmals deutlich höher.
Obendrein “bestraft” Nikon USA die Kunden für die wesentlich günstrigeren Preise mit 5 Jahren Garantie gegenüber nur einem Jahr Garantie in Deutschland.
Würden alle Firmen weltweit ihre Waren zum gleichen Preis anbieten gäbe es keine “Grauimporte”.
Gast schrieb:
Vieleicht
[quote=Gast]
Vieleicht kann mir ja die Nikon Deutschland GmbH erklären warum in den USA alle Artikel 10-20% billiger sind:
– 2,8/105mm VR micro umgerechnet 592.-€ in den USA, 725.-€ in Deutschland
– 2,8/24-70mm AFS umgerechnet 1207.-€ in den USA, 1440.-€ in Deutschland
– 2,8/70-200mm AFS VR umgerechnet 1336.-€ in den USA, 1679.-€ in Deutschland
[/quote]
kein problem. die preise bei b+h und anderen händlern in den usa beinhalten keine steuer. die musst du noch draufzahlen – je nach bundesstaat sind diese verschieden. wenn du von dort nach deutschland importierst oder als privatkunde bestellst zahlst du eben hier die 19% beim zoll – voila. schon hast du fast identische preise.
der Preisunterschied ist eben oft entscheident !
worauf die Hersteller alle nicht näher eingehen wollen, sind Erklärungen zu den teils enormen Preisunterschieden zw. Grauimport und deutscher/EU Ware !
letztendlich ist das Produkt das gleichem, kommt vom gleichen Fertigungsband und unterscheidet sich oft nur durch die Bedienungsanleitung in anderen Sprachen.
Das es aufgrund von Wechselkursen zu Preisdifferenzen kommen kann ist ja noch erklärbar aber trotzdem lohnt sich oft selbst bei hohen Dollarkursen ein Grauimport insbesondere bei den hochpreisigen Produkten.
Anstatt hier mal für Transparenz zu sorgen wird der Endkunde weiter an der Nase rumgeführt.
Kein Wunder das man sich manchmal über die Mondpreise wundert die wir in Deutschland für Produkte bezahlen dürfen (sollen) während es schon im benachbarten (EU) Ausland durchaus um einiges günstiger ist. Wenn man dann noch die Preise der US (online) Händler sieht……
Für hochwertige Fotoausrüstung lohnen sich (je nach Dollarkurs) sogar Kurztrips nach New York nur zum shoppen und das mit ordnungsgemäßer Verzollung !
Und wenn eine Deutschland Niederlassung eines Herstellers eine berechtigte Garantieleistung an einem Grauimport ausführen muss, dann soll sie sich die Kosten dafür eben beim Mutterkonzern holen. War schließlich auch deren (Produktions)Fehler. Von mir aus können dann auch die Garantiezeiten des Kauflandes zugrunde gelegt werden. Das lässt sich ja anhand der Seriennummern leicht feststellen. Damit ließe sich mit etwas Willen auch eine Konzerninterne Abrechnung bewerkstelligen.
aber nein, stattdessen wird der angeblich so tolle Fachhandel gestützt !
denn mittlerweile lassen sich die wirklich guten Läden oft nur noch mit der Lupe finden !
und was man sich in den restlichen Läden so alles erzählen lassen muss, das hat mit einer Beratung durch Fachverkäufer nicht mehr zu tun als den Karton aus dem Fach nehmen und verkaufen.
Jedes Forum bietet da heute mehr Informationen und die kommen oft auch von Leuten die in der Praxis mit dem jeweiligen Produkt arbeiten und eben nicht nur den Prospekt gelesen haben bzw. diesen dem Kunden vorlesen.
und das gilt jetzt für alle Hersteller nicht nur für Nikon !
Gruß Björn
Durchsichtige (Re-)Aktion
Gegen welches “geltende Recht” wird da verstoßen? Nikon tut so, als wäre es illegal, beispielsweise in den USA eine Kamera zu kaufen, um sie nach Deutschland einzuführen und hier zu verwenden. Tatsache ist doch, dass ich als Käufer die Einfuhrumsatzsteuer (Mehrwertsteuer) und den Zoll für die Kamera berappen muss. Ist die Kamera dann immer noch billiger als hierzulande, hat sich das Geschäft für mich gelohnt. Dass ich im Falle von technischen Problemen – sprich im Garantiefall – mich mit dem US-Händler rumärgern darf, ist mein Risiko und der Preis, den ich für den Eigenimport zu bezahlen habe.
Offensichtlich ärgert es Nikon, dass im Internet-Zeitalter immer mehr Leute nicht mehr bereit sind, die in vielen Branchen üblichen Deutschland-Mondpreise zu bezahlen.
Dass deutsche Online-Händler mit deutscher Nikon-Ware dennoch teilweise erheblich günstiger sind als der Fotohändler an der Ecke, daran wird auch diese Attacke von Nikon nichts ändern. Ich betrachte den Aktionismus von Nikon als Appeasement-Versuch, den heimischen Fachhändlermarkt zu beruhigen, so nach dem Motto: Seht her, wir tun was für euch. Und der schöne Nebeneffekt für Nikon: Nikon muss auch nicht die Einkaufspreise für die deutschen Fachhändler senken – oder auch nur über das Preisniveau nachdenken.
Nikon gegen Grauimporte
Ein langer Text, der uns in erster Linie sagt: Nikon verkauft nicht zu fairen (einheitlichen) Preisen. Warum setzt Nikon in Zeiten der “zunehmenden Globalisierung von Warenströmen” keine global gültigen Preise an? Wenn es preiswerter ist, eine Kamera beim Grauimporteur zu kaufen, der das Ding aus den USA bekommt, als über Nikon, die den Umweg (hoffentlich) nicht gehen, stimmt irgendwas am Preismodell nicht. Der Fachhändler, den Nikon angeblich unterstützen will, hätte mehr von niedrigen Preisen als von irgendwelchem Aktionismus.
Der Leidtragende des ganzen peinlichen Theaters ist einmal mehr der Anwender. Der kann sich vor dem Kauf nicht in der Bedienungsanleitung informieren, was das Produkt leistet, der muss sich für den Zugriff auf Teile der Nikon-Homepage registrieren und anmelden, irgendwelche – vermutlich schwer verständlichen – Verträge “zur Wahrung des Copyrights” eingehen, der kann sich die Handbücher nicht mehr ausdrucken, der kriegt zu dem Stress, den ein Defekt hervorruft, möglicherweise auch noch Probleme mit der Garantie.
Nikon-Kunden sind die Dümmsten?
Was für weltfremde Blödmänner arbeiten da eigentlich bei Nikon?
Wenn ich beim Body 300 Euro spare, kaufe ich mir gerne für 20-40 Euro ein Buch zur Kamera, das ist meist (z.B. die digital pro-line von Data-Becker) eh viel besser als die Bedienungsanleitung und würde ich mir ohnehin kaufen.
Wenn ich mich aber für eine Nikon-Kamera interessiere, habe ich so gar keine Möglichkeit mehr, mehr über die Kamera zu erfahren als bezahlte Vergleichstests oder irgendwelche Reviews.
Viel interessanter ist hingegen die Frage, warum es überhaupt solche Preisunterschiede gibt?
Zoll und Märchensteuer müssen die Grauimporteure ja auch berappen, warum muss ich als Deutscher den Amis und Chinesen ihre Kameras mitfinanzieren?
Weltweit gleiche Netto-Preise für das weltweit gleiche Produkt und schon wäre jeglicher Grauimport für die Käufer völlig uninteressant und für Nikon in keinster Weise störend!
Wird aber stattdessen von Nikon vehement bekämpft, dass ich eine Kamera zu denselben Netto-Preisen erwerben kann wie Amerikaner und Chinesen, komme ich mir von Nikon nur ziemlich verarscht vor, denn die wollen damit dann nur ihre EU-Abzocke aufrecht erhalten, während sie in Hinsicht auf Gewinnmaximierung den global Market predigen.
Wird das dann auch noch wie hier als “Kundeninteresse” verkauft, müssen Nikon-User wohl in ihrer Mehrheit von ziemlich niederer Intelligenz sein, zumindest unterstellt Nikon das seinen Kunden.
Zweierlei Ware?
Ich erinnere mich, vor vielen Jahren in einer Druckerei zwei parallel laufende Bänder gesehen zu haben. Das Buch auf beiden war identisch, das eine für einen Hochpreisverlag, das andere für eine Billigheimerkette…
Oder produziert Nikon A-Ware für den anspruchsvollen deutschen Kunden und B-Ware für den Rest der Welt? Hört sich fast so an.
Mit diesen Machenschaften kann Nikon aber die Preisbindung nicht erreichen. Ich verfolge zurzeit die Preisentwicklung bei der Canon 50D: Innerhalb von knapp drei Wochen ist sie im billigsten Angebot (günstiger.de) schon um 100 Euro gefallen; der Blödmarkt bietet sie im Sonderangebot um 100 Euro über dem billigsten, ein Versand(!)-Fachhändler ist aktuell lächerliche 200 Euro teurer. Meine Informationen über die Kamera sind dank dforum und vieler interessanter Links (auch hier) ausgezeichnet, soviel kann ein Händler schwerlich leisten!
Das könnte NIKON viel einfacher haben …
… indem sie einfach mal nachprüfen, ob die grauimportierenden Wiederverkäufer (damit ist nicht der Endkunde gemeint, der sein neues Gehäuse aus USA kommen läßt) ihre Waren korekt bei der EAR angemeldet haben – ein Verstoß gegen das ElektroG wird nämlich sehr schnell so teuer, daß dieser Wiederverkäufer nie mehr NIKON importieren wird.
Habe gerade in der DB der EAR recherchiert – außer NIKON haben sich immerhin 4 Firmen für die Marke NIKON und die Geräteart Cameras(Photo) als Inverkehrbringer registrieren lassen.
Globalisierung für Konzerne und
nicht für Kunden. Gelle?
Ist doch ganz einfach, Nikon: Verkauft Photopermits in Sets zu 100 Stück. Ohne diese Permits läßt sich die Kamera nicht auslösen, jede Auslösung ein Permit. Am besten in einem TAN-Verfahren. Und wenn man die jeweilige TAN dreimal falsch in die Kamera eingibt, wird die Kamera dauerhaft gesperrt und muß für viel Geld zum Nikon-Service zum Entsperren.
Außerdem wird die Kamera mit einem Fingerabdrucksensor im Auslöser ausgestattet und auf nur einen Fotografen registriert. Damit hört auch das leidige Vermieten oder mal Ausleihen an einen Kumpel auf. Vater und Mutter brauchen auch je eine eigene Kamera, um Bilder vom neuen Baby zu machen. Ist doch prima.
Kaum hat Nikon erreicht, daß sich ungefähr drei Profis aus dem Kopf wieder daran erinnern können, wie man “Nikon” schreibt, schon fängt man dort an, die Kunden wieder zu gängeln.
Kaufen sollt ihr, aber billig kaufen, nein, das sollt ihr nicht. Dieselbe Kamera wird statt im Nachbardorf eben im Nachbarland billiger verkauft? Das hat euch Kaufvieh gefälligst nicht zu interessieren! Ihr könnt zwar für dreißig Euro um die Welt fliegen, aber für denselben Betrag sich von dort eine Kamera schicken lassen? Niekonmals!
Die einzig wahre Massnahme
gegen den Grauimport wäre, dass Nikon nur die Kameras repariert, die in Deutschland bei ihnen genehmen Händlern gekauft worden sind. Ist anhand der Seriennummer leicht zu eruieren. Dass der Umsatz danach absackt, ist leicht vorherzusagen.
Diese Pressemeldung ist eine Beruhigungspille für den Fachhandel. Der kann dem (uninformierten) Kunden erzählen, die Produkte im Internet seien von Nikon nicht autorisiert. Wird schon ein paar geben, die es glauben.
Grauimport
Oh je Herr Keuchel,
müssen wir jetzt weinen ? Die Globalisierung ist besonders von den produzierenden Firmen gewollt. Jetzt kneifen diese, weil der Maximalertrag nicht erreicht wird ! Der Weltmarktpreis nebst Nachfrage ist entscheidend; nichts anderes. Das sollten Sie als General Manger doch wissen – oder haben Sie dieses Wissen in der Lotterie gewonnen ?
Melken kann man immer, den richtigen Euter muss man nur finden !!
Klaus Hinrichsen
Was mich am meisten dabei stört
ist die Doppelzüngigkeit unserer Eurokraten.
Einerseits wollen sie Branchen (Automobilindustrie) dazu zwingen unlizensierte Nachbauten (Ersatzteile) zu akzeptieren, andererseits verbieten sie den Verkauf von legaler Originalware.
Diese behördliche Willkür entzieht einerseits der Marktwirtschaft die Plannungssicherheit (welche Branche trifft als nächstes und wie?),
andererseits verhindert sie klare, eindeutige Vorschriften,
da sich gegenseitig widersprechende, willkürliche Vorschriften halt nicht einfach sein können.
Das Canon und Nikon auf ein Pferd springen das ihnen diese Eurokratern gesattelt haben ist verständlich, macht mir als Konsumenten diese Unternehmen aber nicht sympatischer.
Doppelzüngigkeit?
Ich kann die Kritik an den „Eurokraten“ nicht nachvollziehen. Die „Eurokraten“ haben ja gerade dafür gesorgt, dass Sie zumindest aus Frankreich, Luxemburg, Dänemark oder Polen eine Kamera kriegen können. Das heißt, sie ermöglichen gerade diesen Verkauf von legaler Originalware. Nur Global gibt es halt ein paar Handelshemmnisse, was aber nicht an den „Eurokraten“ liegt.
Und „Ersatzteile“ anderer Hersteller können Sie schon immer einsetzen. Für Ihre Nikon kriegen Sie Nikon-, Tokina-, Tamron- oder Zeiss-Objektive. Oben drauf passen Blitzgeräte von Metz. Und wenn der Nachbau-Akku passt, dürfen Sie den auch reinstecken. Und wenn Sie mögen, dürfen Sie gleich die ganze Kamera durch den „Nachbau“ von Fujifilm (früher auch von Kodak) ersetzen.
Planungssicherheit gibt es für die Branche, wenn sie sich darauf verlassen kann, dass der Import über den Generalimporteur geschieht. Meinem Fotohändler entziehen Sie ja gerade die Planungssicherheit, wenn er die Kameras von Nikon kriegt und nicht verkaufen kann, weil die Grauimporteure deutlich günstiger verkaufen könnten.
Nicht, dass ich die Handelshemmnisse gut fände. Aber Ihre Argumentation zieht nicht.
Nikon Grauimporte
Grauimporte
Zunächst einmal, alle Geräte die im EWR (Europäischen Wirtschafts Raum) gekauft werden, haben die volle Nikon Europa Garantie. Daran kann auch Nikon Deutschland nichts ändern, eine selbständige Zweigstelle der Firma Nikon in Japan, die auf eigene Rechnung arbeitet.
Die Download-Sperre der Handbücher im Internet ist albern. Wer preiswerter kaufen will, der kauft auch ohne Handbuch. Preisspannen von bis zu 1500 Euro (Nikon 3Dx), z.B. aus GB, lasen auch noch Luft für ein entsprechendes Kamerabuch, das allemal interessanter ist, als die Bedienungsanleitung.
Das Problem ist ganz einfach: Nicht der Verbraucher ist schuld, sondern Nikon Deutschland muß von seinen Traumpreisen herunter. In der heutigen Zeit müssen die Leute rechnen und wenn ich für 1.500 Euro weniger das gleiche Produkt von der gleichen Firma mit Europaweiter Garantie bekomme, dann, liebe Leute bei Nikon in Deutschland, seit ihr einfach zu teuer.
Klaus
Grauimporte
[quote=Gast]Grauimporte
Zunächst einmal, alle Geräte die im EWR (Europäischen Wirtschafts Raum) gekauft werden, haben die volle Nikon Europa Garantie.[/quote]Sofern von Nion importiert, also auch für den EWR vorgesehen.
Wenn ich eine Kamera aus Hongkong importiere und Ihnen hier – innerhalb des EWR – verkaufe, muss Nikon Deutschland dafür keine Garantie übernehmen.
[quote=Gast]In der heutigen Zeit müssen die Leute rechnen und wenn ich für 1.500 Euro weniger das gleiche Produkt von der gleichen Firma mit Europaweiter Garantie bekomme, dann, liebe Leute bei Nikon in Deutschland, seit ihr einfach zu teuer.[/quote]Oder die Wechselkurse ungünstig für Nikon.
Das ist ja auch der Grund, warum man die Preise auf den britischen Inseln deutlich erhöht hat.