In Zeiten der Finanzkrise reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Zwar hatten Börsianer bereits nach der Sony-Gewinnwarnung der letzten Woche mit dem Schlimmsten gerechnet, aber dass die Zahlen so dramatisch ausfallen, überrascht dann doch:
Sony legte die Geschäftszahlen für das zweite Geschäftsquartal 2008 (Juni bis September) in Tokio vor und schloss damit gleichzeitig das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/2009 ab (Consolidated Financial Results for the Second Quarter Ended September 30, 2008; PDF-Datei). Der operative Gewinn fiel um über 90 % auf nur noch 11 Mrd. Yen (ca. 88,8 Mio. €) gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Nettogewinn fiel um rund 72 %. Die Umsätze waren um 0,5 % rückläufig, wobei Sony betont, dass bei Wegfall der Wechselkurseinflüsse Yen/Dollar die Umsätze um 5 % gestiegen wären. Das operative Ergebnis für das erste Geschäftshalbjahr (April bis September 2008) weist einen Gewinneinbruch von rund 64 % auf, in absoluten Zahlen ein Rückgang von rund 233 Mrd. Yen (ca. 1,8 Mrd. €) in 2007 auf nun 84,4 Mrd. Yen (ca. 668 Mio. €) im laufenden Geschäftsjahr.
Sony hat vor allem unter der Krise an der japanischen Börse gelitten. Der Geschäftsbereich „Financial Services“ weist einen operativen Verlust in Höhe von 25,3 Mrd. Yen (rund 201 Mio. €) für die Tochtergesellschaften der Versicherungs- und Bankenbranche aus. Der Geschäftsbereich Elektronik kämpft mit dem Nachfragerückgang und dem Preisverfall bei bestimmten Produktgruppen.
Während der Absatz von LCD-Fernsehgeräten einen Anstieg verzeichnet, sind die Verkaufszahlen der digitalen Kameras und Videokameras rückläufig. Sony kämpft auch mit einer sinkenden Nachfrage am heimischen Markt Japan. Einen Zuwachs im Absatz konnte Sony hingegen in Europa bei den digitalen Spiegelreflexkameras verzeichnen. Die Nachfrage in den USA nach digitalen Kameras war dagegen schwach. Der Preiskampf bei den digitalen Kameras und den anderen Produkten führte zu einem um über 40 % verminderten operativen Gewinn der Elektronik-Sparte von jetzt 75,6 Mrd. Yen (ca. 598 Mio. €).
Die folgende Abbildung zeigt die Umsatzanteile im zweiten Geschäftsquartal nach Regionen sowie die prozentuale Veränderung zum Vergleichsquartal:
Rund 85 % der Elektronik-Umsätze hat Sony demnach im Ausland generiert. Daher sind das Wechselkursverhältnis Yen/Dollar und die damit verbundenen Effekte für Sony besonders dramatisch. Bei Canon sieht der Auslandsanteil ähnlich aus, während Panasonic fast 50 % der Umsätze in Japan erzielt.
Vor Veröffentlichung des Geschäftsberichts hatte Sony bereits eine Gewinnwarnung herausgegeben. Darin senkte Sony die Prognose für den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr, das am 31. März 2009 endet, um 38 %. Sony rechnet nun mit einem Nettogewinn in Höhe von 150 Mrd. Yen (ca. 1,27 Mrd. €).
(agün)
Ich liebe die Artikel von AGÜN
Ohne jemanden persönlich angehen zu wollen, aber die Artikel erscheinen mir sehr uninspiriert. Sie haben aber stets ein buntes Kuchendiagramm. Aber die Recherche ist meist sehr oberflächlich.
Dabei wären im Text doch schon so einige interessante Rechercheansätze:
> Der Preiskampf bei den digitalen Kameras und den anderen Produkten führte zu einem
> um über 40 % verminderten operativen Gewinn der Elektronik-Sparte von jetzt
> 75,6 Mrd. Yen (ca. 598 Mio. €).
Hier wird der Eindruck erweckt, daß es “der Preiskampf” sei, der den Operativen Gewinn beeinflußt. Im Originaltext steht (Seite 3) aber was anderes, noch vor(!) dem genannten Grund steht: “Due to a slowing market growth” – und das ist doch wirklich mal interessant: wieso SINKEN die Verkauften Einheiten, wenn der Markt wächst (zwar langsamer wächst, aber immer noch wächst!) – das heißt doch, daß die Konkurrenz Marktanteile gewinnt, oder? Das steht also klar in der Veröffentlichung drin.
Die eigentlich interessanten Informationen wären gewesen:
– Wie hoch ist denn der Beitrag der Photospare an der Elektronik überhaupt und wie hat die Photosparte im Vergleich zur “Rest”-Elektronik “performt”?
– Wie haben sich denn Gewinn und Umsatz im Vergleich zwischen Photo und “Rest”Electronik entwickelt?
Es ist natürlich richtig – das steht im zitierten Dokument gar nicht drin, aber mit ein wenig Recherche könnte man da einiges herausfinden – und dann ggf an SONY die entsprechenden Fragen stellen.
Das Erstellen eines Kuchendiagramms ist nicht die großartige journalistische Leistung – und ob ausgerechnet dieses Kuchendiagramm in irgendeiner Weise besonders interessant ist, sei ohnehin dahingestellt.
Aber sowas wurde wieder mal nicht recherchiert.
Und im Übrigen hat der Elektronibereich im Geschäft mit externen Kunden weltweit ein Umsatzplus von 1,7% erzielt. Das Umsatzminus von 0,6% im Elektronikbereich wurde also durch Umsatzrückgänge im konzerninternen Geschäft verursacht (Seite F-5).
So muß ich leider sagen, daß es sich um ein schlechtes Exzerpt der SONY-Quartalsmitteilung mit buntem Kuchen handelt.
Schade eigentlich.
Ohne jemanden persönlich angehen zu wollen…
Nur damit kein Irrtum entsteht:
photoscala habe (nicht nur) ich bis jetzt als Foto-Seite , genutzt und als kompetent empfunden.
Detailberichte über die wirtschaftliche Situation von z.B. SONY werde ich sicher auf Wirtschafts- u/o Finanzseiten suchen und dort auch kompetent erläutert finden. Bestimmt nicht auf einer Fotoseite.
Globres
Präzise und exakt
Sehe ich genauso. Das KB-Format und die restlichen Kameras werden beide Firmen für mehr Kundenzulauf sorgen. Canon wird für die nächsten Jahre eher schwarz sehen.
Da hilft auch keine 2500€ Canon EOS 5D Mark II. Die Amateure und Profis werden zu Nikon greifen. Die ambitionierten Amateure und Preissparfüchse zu Sony. Canon hat kein Alleinstellungsmerkmal mehr, das AF, was früher in den 80er-90er Canon auszeichnete ist kein Argument mehr, jetzt wo Nikon endlich mehr als 45-AF Punkte bietet mit der D3 und D300 sowie D700 (es sind ja 51 AF-Punkte)! Canon bringt auch keine wirklich neuen Innovationen mehr außer einen Preiskampf bei den Pixelboliden zu beginnen und der 5D Mark II einen angestuabten AF der 5D von damals verpassen statt wie Nikon den modernen Profi-AF zu spenderieren mit 45 AF-Punkten und wirft nur mit HD-Funktion um sich…
Meines erachtens eine falsche Marktpositionierung und eine rasche Antwort zur Alpha 900…
Wirklich große heiße Luft… Mittlerweile bei jeden Hersteller. Sony verbaut einen High-Pixel Monster zwar, aber auf kosten eines 12 MP Sensors fürs KB… Sony hätte besser zwei Kameras bauen sollen einen für High-ISO mit 12 MP und den 24,6 MP für hochauflösende Bilder. Und noch Live-View einbauen sollen, sowie ein AF mit mehr als 9 AF-Punkten +10 Hilfssensoren. Ich hatte da mehr erwartet!
Oder der ganze Markt stirbt dank Micro Four Thirds und Co. was ich aber nicht glaube 😉
Wehe es fällt der Spiegelkasten weg und es gibt nur noch den elektronischen Sucher!
Das wäre eine Schande. Ohne optischer Sucher ohne mich 😉
Nach Ihrer Lobhudelei
warum sind den dann die Sony Fernseher nicht die Testsieger?
Jörg
Das ist halt so,
wenn man sich Marktanteile im DSLR Sektor – mangels Produktkompetenz -durch Subventionen kaufen muss.
Genauso…
…ist es!!! Und wenn man dann noch liest (NikonRumors), daß die Ihren “miesen” (siehe dpreviev) 24MP Sensor nicht an andere verkaufen wollen…dann brauch man sich über geringere Gewinne nicht zu wundern…denn wer so überheblich ist, der kann sehr tief fallen…
Finanzkrise und warum Canon schwarz sieht…
http://www.photoscala.de/Artikel/Bei-Canon-brechen-Umsatz-und-Gewinn-ein
Achja und warum sieht Canon schwarz? Ein Gegenbeispiel…
Liebe Gäste und Schreiber:
Es ist die Zeit der Finanzkrise. Liebe Mitbürger in Europa wird Zeit, dass ihr aufwacht.
Wetten die Konjunkturzahlen für Deutschland und Europa werden sich verschlimmern? Und es folgt eine Rezession bzw. eher Stagnation und langsameres Wachstum? Was heißt das wohl für Firmen? Und der Kameraindustrie auch? Wenn die Leute bald nicht mehr so viel konsumieren bzw. kaufen wollen?
Schon mal daran gedach? Bevor man drauf los schreibt.
Wer sich weder für
seine Händler, noch für seine Kunden, noch für einen Service interessiert, darf gerne ins Bodenlose fallen, was ja Sony schon mehrfach prophezeit wurde. Die beiden D-SLR, die bei Sony überhaupt von Interesse sein könnten, sind die Alpha 700 und Alpha 900.
Wer aber neu einsteigen will, orientiert sich neu. An erster Stelle bei Nikon (D700, D3, D90) oder dem Schnäppchen Fujifilm Finepix S5Pro (Nikon-Bajonett) oder bei Canon (EOS D5 Mark II, EOS D50). Es bleibt also ein überschaubarer Markt.
Und wenn nächstes Jahr diese marode Republik endgültig zusammen bricht, haben die Leute eh andere Sorgen, als das Geld für hochwertige Kameras aus zu geben.
Und Sony geht sowieso weiter den Bach runter. Wetten dass!
Sony Alpha 900
wenn ein Hersteller in so eine ambitionierte und teure Kamera einen völlig veralteten und schon aus Minolta-Zeiten sehr anfälligen mechanischen Blendenmitnehmer einbaut,
dann kann der Erfolg nur von kurzer Dauer sein.
Sony, bitte überarbeiten, sonst nutzt der Name Zeiss auch nichts.
Auch die Fernseher hinken hinter Panasonic und Phillips her, von Pioneer mal ganz zu schweigen.
Und wer Daniel Craig als James Bond durchgehen lässt…
Bei Sony scheint mir einiges im Argen.
Wo bleibt der Wal???