Kleine, kompakte und einfach zu bedienende Kameras – aber mit Wechselobjektiven und ohne Spiegelkasten – sind das Gebot der Stunde, so meint Panasonic: Micro Four Thirds ist das Schlagwort, von dem wir in Zukunft noch sehr viel erwarten sollten, so Panasonic, und lobt die G1 und gibt Ausblick auf eine kommende Kamera:
… „please have high expectations“ waren die genauen Worte bei der Vorstellung der G1. Und das bezog sich auf die Zukunftspläne von Micro Four Thirds im Allgemeinen und Panasonic im Speziellen.
Anlässlich einer internationalen Pressekonferenz hat Panasonic die Micro-Four-Thirds-Kamera G1 heute erstmals offiziell gezeigt und aus der Hand gegeben; noch sind es Vorserienexemplare und Bildbeispiele sollen deshalb nur in kleinen Abbildungen gezeigt werden.
Für einen tieferen Eindruck oder gar einen seriösen Test hat die Zeit nicht gereicht, aber ein paar Eindrücke sind doch hängen geblieben. Die Meinung der deutschen Kollegen – an die 250 dürften da gewesen sein, aus der ganzen Welt – sind sehr geteilt. Von „Kamera der Zukunft“ bis „ich weiß wirklich nicht, wer die kaufen soll“ reichten die Kommentare.
Hier meine Ersteindrücke, stichwortartig: Schöne Kamera, nicht übermäßig klein, noch gut in der Hand zu halten und zu bedienen, aber doch deutlich leichter zu tragen und zu verstauen als eine ausgewachsene Spiegelreflex . Zu Konzept und Technik siehe auch Micro Four Thirds legt los: Lumix G1 von Panasonic. Schneller Autofokus, sehr guter elektronischer Sucher – aber eben ein elektronischer Sucher. Einem optischem Sucher ist er nach meinem Empfinden unterlegen; zumindest in der Vorserie. Das Bild wird schnell aufgebaut und zieht so gut wie keine Schlieren („so gut wie keine“ heißt, dass man es bei sehr schnellen Bewegungen eben doch sieht, dass er ein klitzekleines Weniges nachhinkt), die Farbwiedergabe tendiert in Richtung kalt-bläulich. Zur Bildbeurteilung allemal geeignet, aber eben kein Echtfarbbild. Doch das kann ja noch werden. Das Konzept ansonsten: Logisch, und einfach in der Bedienung (Panasonic hat die „intelligente Automatik“ reingepackt), und doch mit gestalterischen Möglichkeiten (Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtung).
Anlässlich der Vorstellung der G1 gab Panasonic auch ein paar Einblicke in die Positionierung von Micro Four Thirds und der G1, und Ausblicke auf die Zukunft:
Micro Four Thirds schlägt die Brücke zwischen Kompakt- und Spiegelreflexkamera bzw. füllt eine Lücke zwischen den beiden Konzepten …
… hat seine Vorteile …
… und erfüllt, was der digitalen Spiegelreflex nicht gelungen ist: die digitalen Vorteile aufs Kamerakonzept zu übertragen. Sagt Panasonic.
Die Roadmap der Objektive
Hier die drei Objektive 4-5,6/14-140 mm, 4/7-14 mm und 1,7/20 mm im Muster – so ähnlich werden sie aussehen, funktionsfähig waren sie noch nicht.
Panasonic hat auch schon die nächste Kamera in Planung – die „HD“ soll Videofähigkeiten spendiert bekommen, hat ein Stereomikrofon auf der Oberseite, einen Aufnahmeknopf auf der Rückseite und ist für Frühjahr 2009 angedacht.
(thoMas)
“SLR verpiss Dich, niemand vermisst Dich”
Faszinierende Kamera, macht für mein Empfinden einfach mehr Spaß, als der Bericht von thoMas vermittelt. Der elektronische Sucher ist der beste, der bislang in Digitalkamera zu sehen ist. “SLR verpiss Dich, niemand vermisst Dich” würde ich sagen.
Ich tendiere zu “Kamera der Zukunft”. Mit einer kleinen mFT, die man dabei hat, macht man als Amateur auf jeden Fall bessere Fotos als mit einer VF, die zu Hause liegt, weil sie so groß und schwer ist (wenn man sie sich denn überhaupt leisten kann und will). Und das FT zum Geldverdienen reicht, zeigen Olympus-Fotografen. (http://www.olympus.de/digitalkamera/top-fotografen_895.htm)
CU in Cologne (Schade, photoscala keinen Stand hat).
“I love my job, it’s the work, I hate.”
Rumpelstilzken schrieb:
[quote=Rumpelstilzken]Ich tendiere zu “Kamera der Zukunft”. Mit einer kleinen mFT, die man dabei hat, macht man als Amateur auf jeden Fall bessere Fotos als mit einer VF, die zu Hause liegt, weil sie so groß und schwer ist[/quote]
Vielleicht wird diese “Kamera der Zukunft” ja auch irgendwann gebaut. Diese Panasonic ist weder Fisch noch Fleisch. Weder klein genug noch schnell genug noch preiswert genug. Der Marketinggag mit dem “fehlenden Spiegelkasten” hält auch nur bis der Käufer feststellt, dass die Kamera stattdessen einen “EVF-Kasten” besitzt.
Knapp an der Grenze zur Kundenverarschung.
Panasonic bekommt Verstärkung
Die Bildschöne µFT von Olympus
Siehe www.dpreview.com
EDIT der Redaktion: Sie müssen das Bild nicht in voller Größe einbinden. Es reicht, wenn Sie einen Link setzen. Bitte denken Sie auch an die Bildrechte von dpreview.com.
Mehr zur Kamera (samt Abbildung): http://www.photoscala.de/Artikel/Olympus-und-Four-Thirds-Da-kommt-was
mts
Für nichts zu schade
“SLR verpiss Dich, niemand vermisst Dich”
Die Kreativität im Produzieren von Verbal-Müll scheint unerschöpflich.
Rumpis Wunschträume
[quote=Rumpelstilzken]”SLR verpiss Dich, niemand vermisst Dich”[/quote]
So gross wie eine kleine DSLR oder wie eine grössere Kompakte, teuer und trotzdem aus Plastik mit einem kleinen Allesscharfsensörchen drin, lichtschwachen Linsen und rauschigen hohen Empfindlichkeiten?
Da müssen die Marktschreier aber ganze Arbeit leisten damit die Dinger nicht wie Blei in den Regalen liegen.
Ein echte Alternative, aber…
…das Design zielt mir doch mehr auf konventionelle Mainstream-Fotografen ab.
Ich persönlich hätte mir mehr ein etwas antiquiriert Design im Sinne einer echten
Sucherkamera à la Leica M gewünscht. Entweder ist das nicht im Interesse von Leica,
weil es mit der aktuellen Produktpalette konkurieren würde oder solch eine Kamera
wird wirklich nur unter dem Logo Leica rauskommen. Dass Olympus sich an solch ein
Design ranwagen würde, entspreche nicht ganz dem bisherigen Konzept.
Technisch gesehen hat Mirco-4/3 auch den Vorteil, dass es keinem Schwingspiegelschlag ausgesetzt
ist. Sehr interessant für Macro und Fotografie mit langen Zeiten.
Ich bin gespannt, was noch so kommt…
Gruß L.
Gab es, ging aber nicht…
[quote=kinabalu]…das Design zielt mir doch mehr auf konventionelle Mainstream-Fotografen ab. Ich persönlich hätte mir mehr ein etwas antiquiriert Design im Sinne einer echten Sucherkamera à la Leica M gewünscht. Entweder ist das nicht im Interesse von Leica,
weil es mit der aktuellen Produktpalette konkurieren würde oder solch eine Kamera
wird wirklich nur unter dem Logo Leica rauskommen. Dass Olympus sich an solch ein
Design ranwagen würde, entspreche nicht ganz dem bisherigen Konzept.
[/quote]
Zum einen ist die Leica M wohl nur bei einem kleinen Teil der Fotografen designmäßig das Maß aller Dinge, zum anderen existiert das “M-Flunder-Design” bei DSLR längst! Die ersten FourThirds-DSLR von Olympus (die Oly E-300 und E-330) waren als erste SLR in Flachbauweise ohne den typischen mittig angeordneten Spiegelkasten und ohne den Prismenhöcker ausgeführt. Noch vielmehr gilt das für die Panasonic L1. Der Mut von Olympus und Panasonic wurde nicht vom Käufer nicht belohnt. So kehrte Olympus mit der Olympus E-500 reumütig wieder zum klassischen “Mainstream-SLR-Design zurück. Gleiches gilt für Panasonic.
Ansatz gelungen
…wie ich schon mal schrieb: „Interessanter Ansatz, aber immer noch kein Ersatz.“
Schätze, in 4 bis 5 Jahren sind die elektr. Sucher so weit, das sie das Spiegelgehäuse ablösen können.
Dann wird es Interessant, vor allem mit einem Vollformat – Chip.
Behautet einer der auch im GF, MF zu Hause ist.
Gruß
PKD
Stromverbrauch ?
wenn ich elektronischer Sucher lese ist das erste was mir dazu einfällt….wieder was das Strom frisst und Akkukapazität kostet.
und wenn ich mir die Sucher der div. Videokameras so ansehe (die Sucher nicht die Displays !) habe ich bisher keinen gesehen der besonders gut wäre (Farbtreue, richtige Helligkeit, Schärfe, etc…) die Dinger taugten bisher wirklich nur als Kontrollmonitorchen.
Auch wenn die nun deutlich besser werden ist das “Sehgefühl” ein anderes als bei einem Spiegelsucher. Es bleibt ein elektronisches Bild und das muss man mögen
und auch wenn es manche nicht glauben wollen…..eine große fette Kamera macht bei Kunden, die selbst mit Fotografie nicht am Hut haben, einfach mehr Eindruck als eine Kamera die in großen Händen eher wie ein Kinderspielzeug aussieht. Früher war das die dicke Mittelformat vom Schlage einer Mamiya RB67 und heute ist das die (VF) DSLR am besten mit BG und dicken Linsen….
Was letztendlich als Bildergebnis rauskommt ist dann wieder eine andere Sache 😉
Eine gute aber kleine Kamera mit Wechseloptik lasse ich mir für alle Gelegenheiten in denen wenig Platz eine Rolle spielt gefallen. Als Arbeitsgerät (Arbeitstier) derzeit eher nicht.
und das der Spiegelsucher so schnell stirbt glaube ich eher nicht. Dafür ist er (noch?) zu beliebt
Gruß Björn
Verammt!
Hab mich schon fast auf dei G1 eingeschossen gehabt, zumal von Oly bis Ende des Jahres ja eher nix zu erwarten ist. Aber die G1 HD wäre es wert, nochmal ein paar Monate zu warten. Mit meiner MiniDV Cam von Sony steh ich sowieso auf Kriegsfuß – diese Kassetten gehen mir einfach auf den Keks – vom Aufwand der Digitalisierung und Nachbearbeitung mal ganz abgesehen. Mit der G1 HD würde auch dieses Ding überflüssig werden und ich müsste mich nicht entscheiden, ob ich jetzt die Knipse oder die Filmkamera mitnehme, wenn wir mit den Kids irgendwo hin gehen.
Einzig schade, dass das 14-140 nicht ein bisschen lichtstärker ist, aber ich denke trotzdem ein guter Kompromiss und komfortabler, als zwei Objektive mitzuschleppen, die nur eine minimal geringere Lichtstärke haben.
Das Konzept überzeugt mich aber mehr denn je, wobei ich hier nicht über den Profi oder Semi-Profi Einsatz rede sondern “nur” den normalen “Hausgebrauch”.
so long
Turner
Tut mir leid,
bisher hat das 4/3-Format nicht wirklich Erfolg gehabt. Wer will schon einen halb so großen Sensor wie der der APS-C Kameras und gleichgroße Kameras wie die Leica Digilux 3 und ihren Zwilling von Panasonic?
Nun ist zwar die G1 kleiner ausgefallen, aber krampfhaftes Bemühen, die Kamera aussehen zu lassen, als wäre es eine Spiegelreflex (und verwursteltes Werbedeutsch) ließen Panasonic eine Menge Möglichkeiten vergeben. Vor allem: in keine Jackentasche passt die G1 im Gegensatz zu den meisten digitalten Kompaktkameras.
Ehrlich, mir reicht meine Nikon und die D-Lux 4 (das soll keine Werbung sein, bloß meine Wertung). Andere mögen anders entscheiden, aber nochmals: die G1 zeigt, wo es lang gehen wird (auch bei APS-C und FF), aber der große Wurf ist sie nicht. Wetten?
Äpfel & Birnen
[quote=Gast]bisher hat das 4/3-Format nicht wirklich Erfolg gehabt. Wer will schon einen halb so großen Sensor wie der der APS-C Kameras und gleichgroße Kameras wie die Leica Digilux 3 und ihren Zwilling von Panasonic?
Nun ist zwar die G1 kleiner ausgefallen, aber krampfhaftes Bemühen, die Kamera aussehen zu lassen, als wäre es eine Spiegelreflex (und verwursteltes Werbedeutsch) ließen Panasonic eine Menge Möglichkeiten vergeben. Vor allem: in keine Jackentasche passt die G1 im Gegensatz zu den meisten digitalten Kompaktkameras.
Ehrlich, mir reicht meine Nikon und die D-Lux 4 (das soll keine Werbung sein, bloß meine Wertung). Andere mögen anders entscheiden, aber nochmals: die G1 zeigt, wo es lang gehen wird (auch bei APS-C und FF), aber der große Wurf ist sie nicht. Wetten?[/quote]
Am ehesten sind die sogenannten Bridgkameras mit dieser 4/3-DSLR zu vergleichen. Die sind im Gegensatz zu den üblichen digitalen Kompaktkameras auch nicht jackentaschentauglich. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
BTW die Bildqualität einer 4/3 liegt deutlich sichtbar über der einer D-Lux4 (von der Wandlungsfähigkeit einer Systemkamera mal ganz zu schweigen).
Gute Idee, aber nicht für jeden…
Ich halte das Konzept für sehr interessant und freue mich über jedes Angebot neben dem Einheitsbrei der Hersteller.
Wer z.B. häufiger Bergtouren macht, viel verreist oder aus sonstigen Gründen nicht viel Fotogepäck tragen will, findet hier eine sehr gute Alternative zu Kompaktkameras, aber auch zu den kleinen SLR der Hersteller. Allein das angekündigte 7-14 ist für Reisefotografen die Wucht, da man diesen Bereich selbst bei echten SLR nur selten findet. Dort sind die Objektive aber deutlich größer/schwerer.
Wer es nicht gut findet muß es ja nicht kaufen! Für mich ist es auf jeden Fall mehr als ein Nischenprodukt.
das 20er ist ja mal ein
das 20er ist ja mal ein anfang. jetzt noch ein 12er, ein 18er und ein 40/50er, jeweils mit lichstärken mindestens 2,0….gurkenzooms mit endlichtstärken 5,6 braucht wirklich niemand
G1 in der Hand…
…und Digitalsucher vorm Auge!
Die Zukunft des Gestrigen hat begonnen!
Aber natürlich…have high expectations….of course please…
die G1 ist klasse
Sie ebnet endlich den Weg zur “echten” Digitalfotografie: Weg mit dem Spiegelkasten.
Endlich ein helles Sucherbild auch in der Dämmerung und kein Spiegelklappe(r)n mehr.
Die G1 ist schnell, liegt gut in der Hand und bietet ein Vorschau, wie sie eine SLR nicht zeigen kann: Motion Blur und Focus-Lupe.
Ein Audio-Video-Hersteller zeigt den Foto-Sauriern den Weg in die Zukunft. Bravo, Panasonic!