Foto des Sony-Blitzgerätes HVL-F58AMBis zum September 2008 soll das neue Sony-Blitzgerät HVL-F58AM in den Handel kommen: Auffälligste Neuerung des Topmodells in Sonys Alpha-Blitzsystem ist ein neuartiger Drehmechanismus, der das indirekte Blitzen bei Hochformataufnahmen erleichtern will. Nicht nur in Sachen Gehäuseform, auch unter der Haube hat sich einiges getan. Sony verspricht beispielsweise nun auch die drahtlose Blitz-Verhältnissteuerung:

Prototypen des HVL-F58AM hatte der japanische Elektronikhersteller bereits auf einigen Foto-Messen ausgestellt, erstmals im Januar 2008 in den Vitrinen der PMA 2008. Nähre Einzelheiten zum Blitz nannte man bisher jedoch noch nicht. Das holt Sony nun nach.

Foto der Rückseite des Sony-Blitzgerätes HVL-F58AM

 
Als wichtigste Neuerung stellt man das „Quick-Shift-Bounce“-System heraus: Statt wie sonst üblich allein den Blitzkopf zu drehen und zu schwenken, dreht Sony die Rückwand des Generators gleich mit. Vorteile verspricht das vor allem beim indirekten Blitzen: Zwecks Wechsel ins Hochformat reicht die Drehung um eine Achse, während sonst der Reflektor horizontal gedreht und vertikal geschwenkt werden muss. Nebenbei gibt es so möglicherweise eine bessere Gewichtsverteilung durch den näher am Kameragriff sitzenden Schwerpunkt des Blitzgerätes. Und die Schlagschatten beim direkten Blitzen fallen – auf Wunsch – nicht mehr zur Seite, sondern wie beim Querformat nach unten, nachdem sich der Reflektor im Hochformat nicht nur neben der Objektivachse, sondern auch schräg darüber positionieren lässt. Allerdings blitzt dann der im Querformat ausgerichtete Reflektor das Hochformatmotiv an. Ein Nebeneffekt: Das Display wird mit der Generator-Rückwand mitgedreht, Blitz- und Kameradisplay sind gleichzeitig und ohne Verrenkungen abzulesen.

Foto des Sony-Blitzgerätes HVL-F58AM

Seit Konica Minolta auf das digitale Dynax-System umsattelte, war keine drahtlose Verhältnissteuerung des ehemaligen Drahlos-Blitz-Pioniers Minolta mehr möglich. Auch die Sony-Nutzer, deren Alpha-System auf Minoltas Dynax-Kameras aufbaut, mussten dieses Manko bisher durch den Einsatz unterschiedlich starker externer Blitzgeräte und durch die Variation der Entfernung zwischen Blitz und Motiv beheben. Mit dem HVL-F58AM und dessen „Wireless-Ratio-Control“-Funktion verspricht Sony nun Abhilfe: Als Steuergerät soll der Neue bis zu drei Gruppen von Blitzgeräten getrennt ansprechen können, deren Beleuchtungsverhältnis einstellbar sei. Informationen, wie und ob sich auch ältere Blitzgeräte in dieses System einbinden lassen, gibt Sony derzeit noch nicht – auch nicht, ob preiswertere Steuergeräte geplant sind.

Sonys bis zum Jahresende versprochener Vollformatkamera wird – den bisher gezeigten Prototypen zufolge – der eingebaute Blitz fehlen, so dass die Kamera voraussichtlich auf ein Steuergerät zum drahtlosen Zünden externer Blitzgeräte angewiesen sein wird.

Zurück zum HVL-F58AM: Die Leitzahl in Metern bei ISO 100 und in Tele-Reflektorstellung 105 mm gibt Sony, die Modellbezeichnung macht es deutlich, mit 58 an, nennt die Leitzahlen bei den übrigen Reflektorstellungen (bis 24 Millimeter im Weitwinkelbereich, 16 mit integrierter Streuscheibe) dagegen noch nicht. Zum Vergleich: Das Vorgängermodell HVL-F56AM und die Minolta-Schwester 5600 HS (D) kamen – Sie ahnen es – bis zur Leitzahl 56, allerdings bei deren maximaler Reflektorstellung 85 Millimeter, weshalb der Neue nicht unbedingt stärker ausfallen muss.

Apropos: Auf Sonys digitalen Halbformat-Spiegelreflexkameras (sogenanntes APS-C-Format) soll der HVL-F58AM den Blitzreflektor konsequenter nutzen und bei der Reflektoreinstellung nun endlich auch den Formatfaktor der Kamera berücksichtigen. Nutzer des Alpha-Systems kennen das schon vom Schwestermodell HVL-F42AM. Ebenso ist von der kleinen Schwester, Sonys erstem nicht aus dem Minolta-Erbe stammenden Blitz fürs Alpha-System, bekannt, dass der Blitz der Kamera die Farbtemperatur mitteilen kann, was dem automatischen Weißabgleich der Kamera auf die Sprünge hilft.

Neu bei Sony ist die integrierte, ausziehbare Reflektorkarte, schon länger implementiert die High-Speed-Synchronisation, die ADI-Blitzsteuerung, das Einstelllicht und die Stroboskop-Funktion. Die Blitzfolgezeit will Sony auf fünf Sekunden und damit um 55 Prozent gesteigert haben, gibt aber noch keine Auskunft, ob sich Sonys externes Batteriepack FA-EB1AM und damit auch Minoltas EP-1 und EP-2 anschließen lassen. Im Blitz selbst kommen wie üblich vier Mignon-Batterien oder -Akkus (AA) zum Einsatz. Gewicht und Abmessungen fallen etwas üppiger als beim HVL-F56AM aus.

Der neue Blitz soll ab September erhältlich sein. Preislich liegt er in den USA mit einer Preisempfehlung von 500 Dollar dann etwa 50 Dollar über dem Vorgängermodell HVL-F56AM. Preise für den deutschsprachigen Raum liegen noch nicht vor.

(mts)
 
 
Presseinformation (engl.): NEW SONY α (ALPHA) FLAGSHIP FLASH UNIT EXPANDS CREATIVE POSSIBILITIES WITH QUICK SHIFT BOUNCE
Datenblatt: HVL-F58AM (PDF-Datei)