Pentax Entwicklungsabteilung hat heute ausgewählten Journalisten eine neue Technik präsentiert, mit deren Hilfe sich die Auflösung eines Bildsensors auf knapp das Doppelte steigern lassen soll:
Die Theorie ist einfach: Zwei Aufnahmen werden in sehr schneller Folge gemacht, dazwischen wird der Sensor um einen möglichst großen Wert versetzt. In der Praxis allerdings muss die Seitwärtsbewegung so schnell erfolgen, dass die beiden Aufnahmen „verwacklungstechnisch“ wie eine Einzelaufnahme wirken – die Gesamtzeit muss unter 1/1000 s bleiben. Außerdem gilt es, die Sensordaten der beiden Einzelaufnahmen extrem schnell auszulesen und zu einem Einzelbild zu kombinieren.
Das Prinzip ist nicht ganz neu: So werden Digitalkameras (z.B. die Hasselblad H3DII-39MS Multishot) und Camcorder (etwa JVCs Everio GZ-MG505) mit „Pixel-Shift“ angeboten – zwischen zwei Aufnahmen wird der Sensor um ein paar wenige Pixel versetzt, was insbesondere der Farberfassung, weniger der Auflösung, zugute kommt.
Die Pentax-Ingenieure allerdings wollten mehr: die Auflösung sollte merklich gesteigert werden. Sichtlich mehr Auflösung erzielen Lösungen wie PROSHIFT+ von Novoflex – zwei oder mehr Aufnahmen mit jeweils versetzter Kamera sorgen für einen deutlichen Auflösungsschub. Die Aufnahmezeit für die Einzelaufnahmen allerdings summiert sich aufgrund der manuellen Bedienung doch beträchtlich, die Teilbilder können erst hinterher in der Bildbearbeitung montiert werden.
Die bekannte Bildstabilisierung per Sensorshift schien den Forschern dann vom Prinzip her ideal geeignet, einen beweglichen Sensor zur Auflösungserhöhung zu nutzen, da auch die Bildstabilisierung noch mit der kürzestmöglichen Verschlusszeit funktionieren muss, der Shift-Vorgang an sich also schnell genug erfolgt.
Die theoretischen Grundlagen waren damit gelegt. Ein Problem, das die Forscher lösen mussten, bestand darin, den Sensor um ausreichend große Strecken zu bewegen – bislang musste er ja nur um wenige Pixel, sprich Nanometer, bewegt werden, um das Bild effektiv zu stabilisieren. Die Herausforderung bestand nun darin, die Verstellwege ausreichend groß auszulegen, ohne sie zu über Gebühr zu verlangsamen. Dank APS-C-Sensor 15,7×23,5 mm, der ja in einem prinzipiell zu großen, nämlich für 24×36 mm bemessenen, Gehäuse sitzt, war ausreichend Platz für die notwendige Bewegung vorhanden.
Pentax reklamiert nun für sich, dass es den Ingenieuren des Unternehmens tatsächlich gelungen sei, den Sensor ausreichend schnell übers volle 24×36-Format zu bewegen, erste Prototypen jedenfalls seien vielversprechend, so die Pentax-Verantwortlichen (siehe Abbildung des Funktionsprinzips links). Der 15,7×23,5 mm große APS-C-Sensor steht dabei für die erste Aufnahme im Linksanschlag des 24×36-Feldes (von der Kamerarückseite aus gesehen), um dann für eine zweite Aufnahme auf Rechtsanschlag zu schnellen. Laut Pentax benötigt die extrem schnelle, berührungs- und damit reibungsfrei arbeitende, Magnet-Mechanik für den gesamten Ablauf nur knapp 1/16.000 s.
Eine fast noch größere Herausforderung, so die Pentax-Entwickler, sei das schnelle Auslesen der Sensordaten gewesen. Man habe das durch einen Parallelspeicher gelöst: Sobald der Sensor an einer der beiden Seitenkanten anschlage, nutze man die beim Abbremsen auftretenden Beschleunigungskräfte, um die Daten parallel und extrem schnell auslesen zu können: Die würden beim abrupten Abbremsen gewissermaßen in einem Rutsch vom Bildsensor in den Parallelspeicher geschleudert.
Statt einer Sensorfläche von bislang 15,7×23,5 mm (APS-C) kann Pentax nun effektiv 15,7×36 mm nutzen – statt beispielsweise 10 Megapixeln werden so rund 15 Megapixel aufgezeichnet. In einem weiteren Schritt wollen die Pentax-Ingenieure den Bildsensor drehbar lagern – für eine Pixelerhöhung schwenkt der dann sofort ins Hochformat, so dass sich nahezu das gesamte Kleinbild-Bildfeld erfassen bzw. die Auflösung tatsächlich verdoppeln lässt: 23,5×36 mm und – beispielsweise – 20 statt 10 Megapixel wollen die Pentax-Forscher schon bald erreichen.
Dies Verfahren sei, so Produktmanager Wolfgang Baus von Pentax Europe, auch kostengünstig zu realisieren: Ein kleinerer Sensor sei nun einmal immer erheblich preiswerter zu fertigen als ein doppelt so großer – Pentax geht davon aus, dass sich künftige Kameramodelle mit der neuen Technologie nur um ca. 50 Euro verteuern werden – und das bei möglicherweise doppelter Auflösung.
Pentax hat das Verfahren Anfang des Jahres 2008 zum Patent angemeldet und rechnet schon Mitte 2008 mit der Serienreife. Künftig sollen Pentax-Fotografen dann zwischen zwei Modi wählen können: Im Modus „IS“ ist die Bildstabilisierung aktiv, im Modus „PS“ die höhere Auflösung. Ob vielleicht schon zur photokina 2008 mit einem neuen Modell zu rechnen ist, dazu wollten sich die Pentax-Mannen nicht äußern.
Noch ist nicht endgültig geklärt, ob es möglich sein wird, diese Funktion auch den aktuellen Pentax-Modellen per Firmware-Update beizubringen. Klar ist jedoch schon, dass das allenfalls in einem Modus „PS-slow“ bzw. „PS-low“ möglich sein wird, bei dem die Verschlusszeitenwahl automatisch auf 1/5 s und länger beschränkt wird, der Verstellweg auf 1/3 der Sensorabmessungen begrenzt ist (das entspräche aber immerhin einem Auflösungungsgewinn von 33 Prozent). Ist doch die bislang verbaute Elektronik und Anti-Shake-Mechanik nicht in der Lage, größeren Auslenkungen zu folgen, den dabei auftretenden Beschleunigungskräften standzuhalten und größere Datenmengen schnell genug auszulesen.
(thoMas)
Datum
hmmm…. ja… genau. 🙂
Netter Versuch
;=)
April April
April April
April, April
wär zu schön gewesen!
OLYMPUS doch wieder führend
Wie aus dem intergalaktischen Unterwasserlabor von OLYMPUS verlautet, wird OLYMPUS noch im Verlauf des heutigen Tages einen rotierenden Sensor ankündigen! Durch diese Technik kann man mit nur einem FT-Sensor das komplette Vollformat und sogar noch ein bißchen mehr abdecken. Die Rotationsgeschwindigkeit wird mit “rasend schnell” beschrieben. Horizontale verwacklungen, die beim PENTAX-System mühsam unerdrückt werden müßten, könnten so vermieden werden, sagt OLYMPUS.
Die Kamera wird eine aufklappbare Rückwand erhalten, damit der Sensor in Extremsituationen auch als Karottenschneider verwendet werden kann – die Schärfe des Sensors sei -so zumindest OLYMPUS- bekanntlich unübertroffen!
Wieder ist es OLYMPUS gelungen, den vermeintlichen Fortschritt eines Konkurrenten unmittelbar zu toppen!
M.R.
Wie man sieht….
…auch in solchen Fällen nix als Nachplabbern was man woanders von anderen gelesen hat.
…Unterwasserlabor…blablabla…
[quote=Max Rheub]Wie aus dem intergalaktischen Unterwasserlabor von OLYMPUS verlautet, wird OLYMPUS noch im Verlauf des heutigen Tages einen rotierenden Sensor ankündigen! Durch diese Technik kann man mit nur einem FT-Sensor das komplette Vollformat und sogar noch ein bißchen mehr abdecken. Die Rotationsgeschwindigkeit wird mit “rasend schnell” beschrieben. Horizontale verwacklungen, die beim PENTAX-System mühsam unerdrückt werden müßten, könnten so vermieden werden, sagt OLYMPUS.
Die Kamera wird eine aufklappbare Rückwand erhalten, damit der Sensor in Extremsituationen auch als Karottenschneider verwendet werden kann – die Schärfe des Sensors sei -so zumindest OLYMPUS- bekanntlich unübertroffen!
Wieder ist es OLYMPUS gelungen, den vermeintlichen Fortschritt eines Konkurrenten unmittelbar zu toppen!
M.R.[/quote]
Die Shift-Technik ist,
so stehts da ja, ursächlich für das Multishotverfahren entwickelt worden. Und da wärs auch durchaus sinnvoll einzusetzten. Selbe Technik wie beschrieben, ausgelesene Daten RGB per Pixelshift = ein Bild in allen vollständigen Farben über die Sensorbreite, eingelesen in Bruchteilssekunden. Das wäre in meinen Augen die deutlich bessere Lösung. Foveon lässt grüßen!
Tolle Idee…
warum hat das nicht Olympus erfunden?! 😉 Der Nachteil ist vermutlich, dass das Verfahren bei längeren Belichtungszeiten nicht mehr “echtzeitfähig” ist.
April, April
nicht schlecht für einen Scherz. 🙂
Pentax immer sympathischer – Canon wacht auch auf!
Da zeigen die kleinen wo die Technik fortschreitet!
Allerdings habe ich auch schon daß Gerücht gehört, daß Canon im 5D-Nachfolger eine vertikale Sensorbewegung einführen will: um die zu geringe Schärfentiefe des 24×36 inch Sensors auszugleichen, wird während der Verschluß offen ist dreimal der Sensor in verschiedenen Fokusebenen ausgelesen und das Bild dann in einer DeepShot genannten Software zu beliebig tiefenscharfen Bildern überblendet.
Zitat von Hat-Chi, CTO (Chief Technology Officers) von C: “Die einmalige Kombination unserer Objektive mit Ihrer berühmten Randunschärfe, und die revolutionäre Back-Focus-Front-Focus Technik wird ungeahnte Bildeffekte zeitigen.”
Nach Angaben von Hat-Chi war das Ganze eine Idee, die sich bei der Flut an Fokus-Reklamationen (1Dxyz, diverse Objektive) in den vergangenen Jahren quasi von selbst einstellte. Es sei jedoch nict geplant, den beweglichen Sensor auch mit einem Antiwackel zu kombinieren, Zitat des Marketingchefs: “Solchen Kinderkram wollen Profis nicht, das werden wir genausowenig einführen, wie LiveView, integrierte Blitze und serienmäßige Streulichblenden. Profis brauchen Fotohandy-Qualitäten: auffällig und laut.”
OhWeh
Nett !!!
…
Doppelpost
daher gelöscht
OhWeh
April April
Selten so gelacht!
April April…..
Netter Aprilscherz !!! 😉
Neuer Sensor
Das neue System wird aber abhängig sein ob die Drehung des Sensors per Firmware Update möglich sein wird.
Sollte dies nicht in den Griff zu bekommen sein, ist das gesamt Projekt gefährdet.
Viele Grüße
Wolfgang Baus
Quark kann man auch schleudern.
Für die Entdeckung der Massenträgheit von Daten, die fortan beim Abbremsen “in einem Rutsch” aus dem Sensor ausgelesen werden können, wird Pentax sicherlich den Nobelpreis erhalten.
Oder der Verfasser der Pressemeldung den Pulitzerpreis bzw. den Ingeborg Bachmann Preis.
Ist ja eigentlich auch wurscht. Was mich aber interessieren würde, ist die Frage, ob die schnellere Übertrtagung durch Abbremsen ein optischer oder ein eletronischer Effekt ist. Funktioniert das nur beim Abbremsen, oder auch beim Beschleunigen? In der allgemeinen Relativitätstheorie geht es ja vor allem um konstante Geschwindigkeiten. Ist der auf Beschleunigung beruhende(!) Pentaxsche Informationsübergang eine Erweiterung dieser Theorie? Kommt die eigentliche Erfindung nicht aus dem Bankwesen, wo bei einem Hypothekencrash ebenfalls mehr Geld verlorengehen kann, als bei gesundem Menschenverstand eigentlich möglich ist?
Zu kompliziert gedacht
Bei der negativen Beschleunigung (Bremsen) rutschen die Elektronen auf Grund der Masseträgheit raus und fertig. Schwierig war die Abschirmung der Bremsstrahlung (die entgegen Ihrem Namen natürlich in unserem speziellen Fall beim positiven Beschleunigen anfällt).
Beim Bankwesen wird übrigens die Bremsstrahlung (entsteht, wenn die wertlosen Zertifikate bei Null abrupt gebremst werden) genutzt um hochbezahlte Armleuchter (die leuchten den dann Armen heim) mit Energie zu versorgen.
OhWeh
Nicht konsequent zu Ende gedacht!
Wenn sie den Verschiebebereich des Sensors etwas erweitern würde, könnte das auch Shift-Objektive überflüssig machen. Die Verschiebung zum Ausgleich stürzender Linien ließe sich einfach über die 4-Richtungs-Wippe hinten auf der Kamera mit dem Daumen steuern und auf dem LiveView-monitor kontrollieren.
In diesem Punkt könnte sich das 4/3-System als überlegen erweisen, da es auf Grund der kleineren Sensorabmessungen und des großen Bajonettdurchmessers größere Verschiebewege erlauben würde.
(Schieber)
neue techniken
sieh an, sieh an,
da werden sich die Nikon-Ingenieure die Augen reiben – gerade weil Nikon jetzt auf Akku-und Batteriefreie Versorgung ihrer SLR-Kameras setzt – ab 1.4.2009 soll nämlich ein dieselbetriebener Mini-Generator in der grösse einer Mignon-Zelle die Profi-und Consumer Modelle betreiben.
Die Mini-Dieselgeneratoren (können auch mit Altöl aus Motoren und altem Frittierfett versorgt werden)sind mit einem elektronischen Russfilter ausgestattet damit die kameras auch in Umweltzonen von Städten benutzt werden können.
Das einzige Problem, die derzeitige Geräuschentwicklung von 72 dB soll bis in einem halben jahr auf 10 dB reduziert werden – so der Pressesprecher von Nikon.
Revolutionäres Auslesen des Bildspeichers
“Eine fast noch größere Herausforderung, so die Pentax-Entwickler, sei das schnelle Auslesen der Sensordaten gewesen. Man habe das durch einen Parallelspeicher gelöst: Sobald der Sensor an einer der beiden Seitenkanten anschlage, nutze man die beim Abbremsen auftretenden Beschleunigungskräfte, um die Daten parallel und extrem schnell auslesen zu können: Die würden beim abrupten Abbremsen gewissermaßen in einem Rutsch vom Bildsensor in den Parallelspeicher geschleudert.”
Das hat es ja noch nie gegeben, daß die Bits infolge der negativen Beschleunigung wie die Eier aus der Schachtel katapultiert werden. Danke liebe Presseleute von Pentax und liebe photoscala-Redakteure für dieses genial erklärte mechanistische Modell der Speicherauslesung.
Neu?
Ob April-Scherz oder nicht: Neu ist Auflösungssteigerung mittels Pixelshift wirklich nicht, sondern eher uralt. Ich sage nur Kontron, Ricoh, JVC u.v.a.m……. möglicherweise lässt sich sowas mit heutiger Technologie leichter und besser machen als vor langer Zeit. Patent? vielleicht auf die Ausführung, bestimmt nicht auf die Idee.
schöner 1.April…
“Sobald der Sensor an einer der beiden Seitenkanten anschlage, nutze man die beim Abbremsen auftretenden Beschleunigungskräfte, um die Daten parallel und extrem schnell auslesen zu können: Die würden beim abrupten Abbremsen gewissermaßen in einem Rutsch vom Bildsensor in den Parallelspeicher geschleudert.”
jaja
Aprilscherz
Aprilscherz