
In der Volksrepublik China werden mittlerweile mehr als die Hälfte aller Digitalkameras gefertigt. Rund 90 Prozent davon werden exportiert:
Laut GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) bzw. deren chinesischem Repräsentanten Andy Zhao, Managing Director Shanghai, der anlässlich des Imaging Summit 2007 letzte Woche einen so Olympia-bewerbenden wie staatstragenden Vortrag hielt (Die Olympischen Spiele fördern bei der Bevölkerung die Lust am Fotografieren), ist China (genauer: die Volksrepublik China) die größte DSC-Produktionsstätte der Welt (DSC, digital still camera = digitale Kompaktkamera). Und weil digitale Spiegelreflexkameras (DSLR, digital single lens reflex) nur etwa acht Prozent der Gesamt-Kameraverkäufe nach Stückzahlen ausmachen, werden in China auch absolut die meisten Kameras der Welt produziert.
In China werden 127 Kameras pro Minute gefertigt. Grafik: GfK. Daten: Chinesisches Amt für Statistik.
Laut chinesischem Amt für Statistik wurden in China im Jahr 2006 67 Millionen Digitalkameras produziert; hält der Trend an wie in den vergangenen Jahren, dann ist für 2007 von rund 75-80 Millionen produzierten Stück auszugehen. Zum Vergleich: Die GfK erwartet, dass im Jahr 2007 etwa 126 Millionen Digitalkameras weltweit verkauft werden; 92 Prozent davon DSCs (8% DSLR). Mehr als die Hälfte davon wird mittlerweile in China produziert.
Fabrikstandorte wichtiger Kamerahersteller. Grafik: GfK
Die wichtigsten Originalhersteller (OEM) aus Taiwan (auch: Republik China, von der Volksrepublik China als abtrünnige Provinz angesehen), die mehr als 50% der weltweit verkauften Digitalkameras produzieren, lassen größtenteils in China fertigen. Andy Zhao: Zum Beispiel werden von einer amerikanischen Digitalkamera-Marke nahezu 95% in Schanghai produziert. … Eine koreanische Marke produziert beinahe alle Digitalkameras, die sie in China verkauft, in der eigenen chinesischen Fabrik. (Rate-Tipp: Auf der Karte sind nur eine amerikanische und nur eine koreanische Marke zu sehen.)
Auf dem chinesischen Binnenmarkt wurden 2006 7,7 Millionen Digitalkameras verkauft. Für das Jahr 2008 werden 11,3 Millionen verkaufte Stück erwartet; gleichzeitig ist ein starker Einbruch analoger Fotogeräte zu verzeichnen (die in China bislang immer noch vergleichsweise gut verkauft werden konnten). Zum Vergleich: Die GfK geht für 2007 von 45 Millionen verkauften Kameras in Europa aus; 77 Prozent davon in Westeuropa.
(thoMas)
Chinaramsch
Es lebe der digitale Billigramsch!
Ne, sorry,
nicht Ramsch. Die können das in allen Schattierungen und Varianten. Also von High-End bis Supereinfach. Und in hoher Qualität.
Nur da, wo der Westen nach superbilliger Ware giert, liefert China auch Ramsch und oft auch schlicht Murks. Ganz klar.
Die chinesischen Kaufleute schauen halt auf eine gut zweieinhalb- bis dreitausendjährige Erfahrung. Da war der Kommunismus nur ein äußerst kleines Zeitfenster. Und bei denen geht die Hype erst richtig los.
Konkrete Beispiele bitte!
Gibt es auch chinesischen analogen Billigramsch?
Gibt es auch nicht chinesischen analogen Billigramsch?
Gibt es auch Ramsch der nicht billig ist? Nur aus China? Oder überall nur nicht in China?
Gibt es auch Billig ohne Ramsch? Nur aus China? Oder überall nur nicht in China?
Ist ein nicht billiger analoger Ramsch – nicht aus China zu billigen? Oder zu teuer?
Fragen über Fragen … eines verunsicherten Besitzers japanischer, chinesischer und deutscher (sogar allemannnischer), analoger und digitaler Optikprodukte. Alles nicht billig.
OhWeh
Was Kameras kosten würden wenn…
…sie in Deutschland produziert würden, sieht man an Leica. Mit 8.000,- ist man dabei und kein Schwein hätte den Spaß. 😀 Ne danke. Dann besser aus China.
Ja, meine GR Digital II ist auch von dort.
Naja. Hab nix dagegen 🙂 Freu mich sogar 🙂
Auf ins Praktika-Museum Deutschland
Genau die Laender, die noch Wissen was Marktwirtschaft ist: Japan, Korea und die USA. Scheinbar gibt es doch einen Zusammenhang zwischen, starke Kameramarken aus einem Land und Verhaeltnis zur Marktwirtschaft. Der Abstieg der Deutschen hat mehr ihrerem Hunger nach Sozialismus zu tun (statt Marktwirtschaft) als mit der Konkurrenz. Gaebe es in Deutschland eine klare Rueckbesinnung zur Marktwirtschaft, gaebe es schnell noch ein paar deutsche Namen an der chinesischen Kamerakueste. Kapitalisten gehen immer dahin, wo es gut ist, in der Kamerabranche. Die Sozialisten sitzen immer noch Deutschland und beschweren sich ueber den Untergang der deutschen Fotoindustrie. Doch ohne vollen Wettbewerb keine Superkameras Made in Germany. Die Chinese machen es richtig! Irgendwann fuerchten die sich vor unserem Sozialismus und fordern von Merkel mehr Freiheit fuer die Menschen.