Kit-Objektive sind billig und durch die Bank scharf in der Bildmitte – am Bildrand aber sichtlich unschärfer. Auch gehen sie – im Weitwinkelbereich – mit geraden Linien nicht gerade ideal um:
Von Canons Kit-Objektiv, dem EF-S 3,5-5,6/18-55 mm II kann man sagen, es gelingt ihm, automatisch aus jedem eckigen Objekt etwas Gerundetes, Tonnenförmiges zu machen, sobald der Weitwinkelbereich erreicht wird. Dafür erhält man zusätzlich auch noch einen hübsch-hässlichen Lichtabfall; zum Bildrand zunehmend. Und ebenso gibt es in den Bildern ausgeprägte Farbränder zu bewundern.
Doch solches kann man bei allen billigen Kit-Objektiven feststellen. Es ist allerdings auch kein Wunder, denn so manche dieser mitgelieferten Scherben kostet im Laden nur um 90 Euro. Was soll das in der Produktion kosten? Wohl kaum mehr als 20 Euro.
Dass es Richtung billiger nicht weiter gehen kann, hat Canon selbst erkannt, denn das nun jüngst nachgefolgte EF-S 3,5-5,6/18-55 mm IS ist im Weitwinkelbereich sensationell scharf bis in die Bildecken und zeigt nur noch geringen Lichtabfall zum Rand hin. Es ist aber auch weltmeisterlich heftig bei der chromatischen Aberration, also den unerwünschten farbigen Rändern um alle Kanten im Bild und behält die ausgeprägte tonnenförmige Verzeichnung, die erst zur längeren Brennweite hin in eine leicht kissenförmige Verzeichnung kippt.
Eine solchermaßen kritische Betrachtung kann man bei allen üblichen Kit-Objektiven betreiben und recht ähnliche Schwachstellen festhalten. Denn jedes Objektiv hat mit einer Summe von Problemen zu tun. Es ist, als werfe man fünf Bälle in die Luft und wolle diese alle in Bewegung halten. Die Bälle tragen die Namen Bildschärfe, Vignettierung (Lichtabfall zum Bildrand), chromatische Aberration (farbige Ränder) und Verzeichnung (tonnen- oder kissenförmig). Ein Kaufmann fügt den Verkaufspreis hinzu. Da fällt dann schon mal etwas heraus aus der Abstimmung aller Faktoren, oder, um im Bild zu bleiben, ein Ball herunter. Und je preiswerter, desto öfter, möchte man meinen. Was aber nicht stimmen muss, wie ich zum Schluss zeige.
Ein neuerlich immer öfter auftauchendes Problem ist die Produktionsqualität. Selbst die stichprobenartigen Tests der Hersteller sind wohl eher mangelhaft, denn öfter, als einem Konsumenten lieb sein kann, tauchen fehlerhaft justierte Objektive auf; selbst bei namhaften Herstellern und bei Preisen von über 1000 Euro.
Sehen wir uns noch die anderen Kit-Objektive an:
Nikons Nikkor AF-S 3,5-5,6/18-55 mm G ED DX II ist schon etwas länger zu haben, so dass die ältere Version seltener mitverkauft werden wird, wenn beim Händler alles mit rechten Dingen zugeht. Es ist unwesentlich weniger scharf, dafür verzeichnet es nicht so extrem wie das Pendant des großen Konkurrenten. Doch bei der chromatischen Aberration, der CA! – Man mag gar nicht auf die Testgrafik bei www.photozone.de sehen, auf die ich verlinke, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.
Auch das Pentax smc DA 3,5-5,6/18-55 mm AL ist nicht ohne Fehl und Tadel. – Hätte man beim Grundton meines Textes etwas anderes erwartet? Einzig bei der chromatischen Aberration (CA) lässt es den Ball nicht fallen. Warum bei den Fans von Pentax das smc DA 4/16-45 mm ED AL als teureres, aber besseres, Standard-Objektiv gilt, ist mir angesichts der nur geringfügig besseren optischen Leistungen unverständlich. Schon bei den produzierten Farbrändern (CA) zeigt es eine geradezu abenteuerliche Fehlleistung. Bei diesem Objektiv lässt man die Bälle nicht einfach nur fallen, man wirft einen auch noch weg.
Olympus macht hier eine Ausnahme. Selbst das aktuelle und preiswerteste Kit-Objektiv, das Zuiko 3,5-5,6/14-42 mm, ist in keinem Bereich schlecht, aber man bezahlt dafür einen deutlich höheren Preis als bei der Konkurrenz. Das andere Kit-Objektiv, das Zuiko 2,8-3,5/14-54 mm ist in allen Bereichen ausgezeichnet bis exzellent, und für um 600 Euro auch noch preisgünstig, wenn man die großen Konkurrenten im Blick hat. Ohne der Marke nun allzu sehr zugetan zu sein: Wer eine Kamera von Olympus besitzt ist mit den originalen Objektiven immer ausgezeichnet bedient – beneidenswert.
Bei Sony sieht das Angebot nicht gut aus. Leider hat mein Referenzlabor alle Test-Daten mit der nun überholten Sony a100 gelöscht. Doch waren die Messdaten für mich unerwartet und allgemein schlecht. Das Sony DT 3,5-5,6/1870 mm hinkt den Leistungen der Konkurrenz deutlich hinterher. Selbst das Standard-Vario-Objektiv von Carl Zeiss war nur mittelmäßig gut und taucht auf der aktuellen Seite von Sony nicht mehr auf. Für die a700 muss man auf jene Vario-Objektive warten, die der Leistung der Kamera (auf dem Papier) entsprechen können.
Die absolute Krönung im Objektivbau ist das Sigma AF 3,5-5,6/18-50 mm DC, das extrem preiswert ist. In der Praxis ist diese Anhäufung von Glas dadurch auffällig, dass man wohl an der Vergütung der inneren Linsen gänzlich gespart hat, denn anders kann man, wie allgemein in den Foren und auch von mir angemerkt wird, die überaus deutliche Anfälligkeit für Reflexionen bei stärkeren Kontrasten nicht erklären. So etwas sah ich bei Objektiven aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Mein erstes Vario aus den Achtzigern war auch nicht anfälliger für Lichtreflexe. Bei Sonnenschein führt das Objektiv ein dermaßen starkes Eigenleben im Umgang mit den Bildkontrasten, dass man es in die Mülltonne treten mag.
Doch auch die etwas besseren Kit-Objektive sind nicht selbstredend wirklich eine gute Wahl.
Fange ich mal wieder bei Canon an, beim EF-S 4-5,6/17-85 mm USM IS. Die etwas lichtschwächere Optik mit größerem Brennweitenbereich ist relativ preiswert. Dafür bekommt man eine nicht herausragende, aber gleichmäßige, gute Schärfe über das Bildfeld. Die Messung der CA offenbart Schreckliches. Man kann eben nicht alles haben, möchte man meinen. Jedes Objektiv ist eben ein Kompromiss. Aber die Verzeichnung im weitwinkeligen Bereich macht das Objektiv zur Fehlkonstruktion. Im Telebereich wechselt dieses Objektiv zu einer, im Vergleich zur Konkurrenz deutlich schlechteren, kissenförmigen Verzeichnung. Damit kann man bei den kurzen Brennweiten selbst bei den Ansprüchen einfacher Knipsbilder nicht ernstlich ein brauchbares Foto erwarten. Und bei den längeren Brennweiten kippt die Verzeichnung in eine nicht mehr akzeptable kissenförmige. (Wer von diesem, seinem Objektiv in Foren begeistert schreibt, hat mehr als nur Scheuklappen am Kopf.)
An diesem Beispiel zeigt sich, wie sehr so manche Konstruktion allein für die Eckwerte produziert wird, also jene Angaben, die zumeist kaufentscheidend sind – bei den Unbedarften. (Wer solch ein Objektiv kauft, der oder die wählt auch das Auto nach KW und Farbe, was wohl nicht so ungewöhnlich ist.) Insgesamt hat es etwas vom oben beschriebenen Sigma und sollte der gleichen Verwertung zugeführt werden.
Nikons alternatives Kit-Objektiv trägt die Bezeichnung Nikkor AF-S 3,5-5,6/18-135 mm G IF-ED. Es ist mit dem größeren Brennweitenbereich ein ebenso fauler Kompromiss zwischen allen Anforderungen, wie es das obige Canon-Objektiv ist. Die Schärfeleistung ist im weitwinkeligen Bereich exzellent, bei den anderen Bildwinkeln sehr gut – in der Bildmitte. Die Randschärfe nimmt deutlichst ab. Die Werte für die CA sind angesichts des größeren Brennweitenbereichs nicht wirklich enttäuschend. Doch der Rest der Messdaten? Die Verzeichnung ist in allen Bereichen überdeutlich schlecht. Die Vignettierung zeigt, dass der Bildkreis zu klein bemessen wurde. In den Bildecken wird es zappenduster, sowohl bei der Einstellung Weitwinkel als auch im Telebereich. Eine echte Fehlkonstruktion aus dem Hause Nikon.
Da ist ja noch das Nikkor AF-S 3,5-4,5/18-70 mm G IF-ED DX. Vorweg, es ist in allen Bereichen ein nur halbwegs gelungener Kompromiss an die Anforderungen eines Standard-Vario. Da verzeichnet das Objektiv heftigst bei 18 mm. Doch schon weniger Millimeter weiter ist alles wieder deutlich besser. Der Randabfall des Lichtes über das Bildfeld zeigt, dass dies nicht im Bereich des physikalisch zu erwartenden liegt, sondern auch hier der Bildkreis zu eng bemessen wurde. In der längsten und auch der kürzesten Brennweite kann man erst ab Blende 8 eine bessere Bildfeldausleuchtung erwarten. Angesichts der mäßigen Lichtstärke sind die optischen Leistungen ebenso nur mäßig.
Dann sehen wir mal, was die Drittanbieter als Alternativen auf den Markt geworfen haben.
Bei den lichtstärkeren Objektiven mit Anfangsöffnung 2,8 der Marken Tamron, Sigma und Tokina sieht die Sache schon anders aus. Canon und Nikon sind zwar auch gut vertreten, doch liegen deren Objektive in deutlich anderen Preisregionen.
Für über 300 Euro erhält man mit dem Tamron AF 2,8/17-50 mm SP Di II XR den besten Kompromiss der drei angesprochen Marken. Das gilt selbst für die Bildsensoren der Größe von Nikon. Die Verzeichnung ist schon ausgeprägt (bei den kleineren Bildsensoren von Canon etwas besser) und die chromatische Aberration ist angesichts der großen Lichtstärke zwar deutlich, aber nicht außergewöhnlich schlecht. Gute Schärfe und mäßigerer Randabfall des Lichtes sind beachtenswerte Messdaten. Eine Vignettierung, die auf einen zu klein berechneten Bildkreis hinweisen würde, ist messtechnisch nicht auffällig.
Im gleichen Preisbereich wird bei einem etwas kleinerem Bildsensor wie dem der Canon 400D oder dem der 40D die optische Leistung des Sigma AF 2,8-4,5/17-70 mm DC macro zu einer ausgezeichneten Wahl und zu einer echten Alternative zu den Kit-Objektiven. Der etwas größere Brennweitenbereich 17-70 ist für viele recht attraktiv. Die allgemeine Leistung ist ein guter Kompromiss zwischen allen Anforderungen. Die Schärfe ist im weitwinkeligen Bereich nicht an der Spitze der Messwerte, doch kommt sie in den längeren Brennweiten der Grenze der Auflösung der Bildsensoren näher. Einzig die Vignettierung bei langer Brennweite (70 mm und bis Blende 4) stört mich etwas. Doch bei mittlerer Blende 5,6 ist die Leistung der Optik dann ausgewogen und in allen Bereichen sehr gut bis exzellent. Für den Preis um 360 Euro gibt es zur Zeit keine bessere Wahl für die kleineren Bildsensoren von Canon und Sigma. Bei Nikons DX-Bildsensoren muss man sich fragen, ob die Verzeichnung als noch akzeptabel hingenommen werden kann. Denn da ist die tonnenförmige Verzeichnung leider schon sehr ausgeprägt. Daran sieht man, dass der nutzbare Bildkreis dieses Objektives beim DX-Format an der Grenze angekommen ist.
So bleiben zur Zeit für die Wahl eines besseren Kit-Objektives das Tamron AF 2,8/17-50 mm SP Di II XR und das Sigma AF 2,8-4,5/17-70 mm DC macro übrig.
Ich persönlich würde das Sigma AF 2,8-4,5/17-70 mm DC macro für das DX-Format vorziehen. Ich akzeptierte notfalls die heftigen Farbsäume, die zur Nachbearbeitung jeden Bildes zwingen, und auch die tonnenförmige Verzeichnung bei der Brennweite 18 mm, die wenige Millimeter weiter bereits gleichmäßiger korrigiert ist. Auch blende ich für gewöhnlich stärker ab und kann bei größerer Blende mit dem deutlichen Schärfeverlust zum Rand leben. Die Wahl des Sigma bliebe dabei meine höchst subjektive Entscheidung.
Besser eine mäßigere optische Leistung als gar kein Bild – notfalls. Besser ist ein besseres (wiewohl teureres) Objektiv.
(Adrian Ahlhaus)
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
(c) 2007 Adrian Ahlhaus
All rights reserved
Aus dem Blog: Die Welt der Photographie
Na und?
Ja und? Was interessiert das jetzt für die Praxis? Ein Kit-Objektiv ist die erste Wahl für Einsteiger. Nicht mehr und nicht weniger. Mir konnte noch nie jemand beim Betrachten eines Bildes sagen, mit welcher Linse es geknipst wurde. Who cares?
Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffft
[quote]Man ist gezwungen, zu dem Objektiv eine Kamera zu kaufen, die – dank eines zu kleinen Sensors – dem Wettbewerb in der Bildqualität stark hinterher hinkt. [/quote]
Nach so einem Furz fühlt man sich gleich besser gell 😉
Keine Überdruck mehr im Hohlraum, der bei anderen Leuten mit Hirn gefüllt ist 🙂
OhWeh
(Der auch mal stänkern wollte)
Nicht viel Neues …
… objektiv betrachtet.
Hab ich es mir doch gedacht!
Hallo,
vielen Dank für die aufschlußreichen Informationen. Es ist doch eigentlich sonnenklar, daß man für 100 Euro kein ordentliches Objektiv bauen kann!
Aber viel interessanter als das, was nichts taugt, wären doch die Infos über gute, dabei bezahlbare Objektive. Daß die teuren Canon-und Nikon-Linsen ziemlich gut sein sollen, ist sicher kein Geheimnis, aber die sind eben auch sehr teuer. Gibt es denn in deren Programm nicht auch bezahlbare Objektive (bezahlbar nenn ich mal Objektive unter 1000 Euro)? Und ist es wirklich so, daß man mit Olympus nur ganz wenig falsch machen kann?
Gruß
Karlheinz Müssig
Was der Kunde will bekommt er auch!
[quote=Gast]Hallo,
vielen Dank für die aufschlußreichen Informationen. Es ist doch eigentlich sonnenklar, daß man für 100 Euro kein ordentliches Objektiv bauen kann![/quote]
Den meisten Käufern aber anscheinend völlig fremd, sonst kauften sie nicht immer wieder ein Gehäuse mit Flaschenboden, sondern gleich ein Gehäuse mit vernünftiger Linse.
[quote]Und ist es wirklich so, daß man mit Olympus nur ganz wenig falsch machen kann?
Gruß
Karlheinz Müssig
[/quote]
Keine persönliche Erfahrung, denn meine E-1 kaufte ich aus oben genannten Gründen nicht als Kit. Das 12-60 ist keine typische Kitlinse, denn dafür doch zu teuer. Aber das Zitat unten spricht doch für sich:
[quote]
Ohne der Marke nun allzu sehr zugetan zu sein: Wer eine Kamera von Olympus besitzt ist mit den originalen Objektiven immer ausgezeichnet bedient – beneidenswert.[/quote]
Das spricht ja nicht unbedingt für Olympus (denn die machen ja was eigentlich Selbstverständliches, ein brauchbares Kit anbieten) sondern gegen andere Firmen. Oder auch nicht. Der Durchschnittskonsument will möglichst ein Gehäuse mit allen Gimmicks plus irgendwas vorne dran für wenig Geld? Ja dann bekommt er es auch!
OhWeh
Der Fehler liegt woanders!
[quote=Gast]
… Und ist es wirklich so, daß man mit Olympus nur ganz wenig falsch machen kann?
[/quote]
Man ist gezwungen, zu dem Objektiv eine Kamera zu kaufen, die – dank eines zu kleinen Sensors – dem Wettbewerb in der Bildqualität stark hinterher hinkt.
Wie wär’s mit Standardbrennweiten?
Zoom als Standard hat sich doch erst mit der digitalen Welt eingeschlichen. Vorher hatte man Festbrennweiten in bester Qualität für die Bereiche WW Normal, Porträt. Da gab es wohl bei jedem Hersteller nur beste Ware. Wofür gibt es Wechseloptik? Für ein “Immerdrauf”?
Das mit den Standardbrennweiten …
… ist wie, mit Vernunft argumentieren. Also, heutzutage zwecklos …
Gut, dass Photoscala kein Geld kostet, …
… sonst würde ich es jetzt zurück verlangen.
Photoscala verweist auf den Blog “Die Welt der Photographie” alias A. Ahlhaus, der nichts anders macht als photozone.de (eine merkwürdige englischsprachige Seite eines deutschen Betreibers) anzuzapfen
Diese durch Alhaus von einer einzigen gewerblichen Website zusammengeklaubten “Informationen” (in denen Teils Richtiges, teils doch sehr Gewagtes steht) als allgemein gültig zu verkaufen, erscheint doch sehr vermessen.
Durch den ganzen (in seiner Holprigkeit mich an die missglückte Lutz-Rathenow-Prosa erinnernden) Text toben wie immer massenhaft überflüssige Adjektive, doch den auf Photozone zu findenden Hinweis “Results not cross-system comparable” sucht man in Alhausens Rundschlag vergeblich. Die Probleme der Vergleichbarkeit mit unterschiedlichen Sensoren, auch innerhalb eines Systems, ignoriert er komplett, da könnte es ja kompliziert werden.
Und nach dem Motto “was nicht passt, wird passend gemacht” übergeht er auch völlig, was in den photozone Q&As steht:
Q: What aspects cannot be tested ?
A: The most important aspect that cannot be tested at the moment is contrast.
Is ja auch nich so wichtig.
Und photozone wird schon wissen, warum sie gleich in §1 schreiben:
Inhalt des Onlineangebotes
Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche … durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden sind grundsätzlich ausgeschlossen… ”
Was wäre das für ein Rhabarbern hier, wenn das in einem der hier so gerne gebashten Fotomagazine stünde!
(test the testers!)
Warum nun auf photozone.de
eingedroschen wird? Die Leute bei photozone.de waren die einzigen im Internet, die ich finden konnte, die bei ihren Tests auf fehlerhafte Objektive der L-Serie hinwiesen – und auch bei anderen Marken -, die als einzige nicht von den Herstellern mit handverlesen Objektiven bedient werden, sondern diese von der Leserschaft so erhalten, wie sie gekauft wurden. Das Testprotkoll (“imap”)ist anerkannt und wird vielfach benutzt.
(Außerdem, warum gibt es so viele Kommentare von Ihnen, wenn photoscale angeblich Ihren Anspüchen nicht genügt? Dafür fühlen Sie sich hier sehr zuhause und bolzen mit offensichtlicher Freude und fleißig herum.)
Hätte ich nicht zumindest auf ein Testlabor verwiesen, dann wäre von Ihrer Seite wohl ein anderer Vorwurf erhoben worden. Hätte ich gemischt auf andere Tests verwiesen -dies wäre ein leichtes- dann wäre angesichts Ihrer destruktiven Haltung der Vorwurf entstanden, ich suchte mir die passenden Testergebniss zusammen. -Stellen Sie doch bitte mal etwas eigenes auf die Beine. Das wäre spannend.
Ja, ich kann Herrn Ahlhaus
bestätigen: “das aktuelle und preiswerteste Kit-Objektiv, das Zuiko 3,5-5,6/14-42 mm, ist in keinem Bereich schlecht”.
Natürlich, auch da die tonnenförmige Verzeichnung, wenn man mit WW in einen großen, offenen Raum fotografiert. Aber sonst: keine der beschriebenen Effekte wie bei offensichtlich anderen Objektiven. Die Verzeichnung lässt sich bei RAW-Bildern in der Master- und Studio-Software heraus rechnen. Ist aber in der Mehrzahl der Fälle eher unbedeutend. Von Abberationen und Lichtabfall keine Spur. Das Bild hat in jedem Fall eine gute Farbigkeit, die schon in der Regel bei der Ursprungsdatei kaum korrekturbedürftig ist. Nimmt man alle Effekte wie Rauschunterdrückung, Schärfung und Kontrast kameraseitig raus, bekommt man auch noch sehr scharfe und detaillierte Bilder. Für ein relativ einfaches Objektiv nicht schlecht.
Jetzt bin ich mal gespannt auf das ZUIKO DIGITAL ED 14-35mm, 1:2.0. Da erwarte ich mir eine nahezu verzeichnisfreie Wiedergabe der Objekte auch in der WW-Stellung.
Dass die anderen Objektive in dieser Region nicht so gut wegkommen, scheint mir vor allem an der fatalen Neigung der Hersteller zu liegen, dem Kunden, der immer nach dem ultimativen sowohl-als-auch giert, die Sache recht machen zu wollen. Brennweiten von 18-70 mm und noch viel mehr, sind einfach keine vernünftige Sache. Selbst wenn man aufwändige Berechnungen und Linsenkonstruktionen macht, ist das einfach mit zu heftigen Kompromissen behaftet. Das spielt beim Film/Video nicht so die Rolle. Bei den Stills ist das aber absolut keine Option. Aber, der liebe Kunde wills halt so. Und für die Meisten, sind wir ehrlich, ist das eh nicht wirklich wichtig.
Praktische Einschätzung der Farbfehler
> Nikons Nikkor 18-55 mm […] Doch bei der chromatischen Aberration,
> der CA! – Man mag gar nicht auf die Testgrafik bei www.photozone.de sehen
Eine Nikon D40x oder D80 bietet eine Auflösung von 3900×2600 Pixeln, macht ca. 4700 Pixel auf die Sensordiagonale bezogen. Laut Photoscala beträgt die maximale CA-Breite ca. 1,7 Pixel. Auf die Sensordiagonale bezogen sind das. 0,037% Farbrand.
Auf dem größten normalen Abzug von 20×30 cm sind das dann sagenhafte 0,17 mm Farbrand, auf einem normalen 10x15er 0,06 mm Farbrand. Ich hätte da zumindest Probleme mit dem Auffinden dergleichen.
Sofern ich mich nach einem langen Tag nicht verrechnet hab, sollte das für den Otto-Normal-Verbraucher eigentlich kein Problem darstellen. Die anderen Sachen bis auf Verzeichnung und vielleicht Vignetierung eigentlich auch nicht, über die Schärfe kann man sich lange streiten.
Die Praxis
zeigt dann, dass bei einem Format von 20×30 ein Farbrand zu sehen ist. Wer mit einer DSLR seine 10×15 fotografiert, wird mit einem preiswerten Kitobjektiv schon gut bedient sein.
Standardzooms *gähn*
Persönlich halte ich Standardzooms für die langweiligsten Objektivtypen dieser Welt. Gerade da wo es anfängt, interessant zu werden (nämlich *unter* 28mm und *über* 100mm entspr. KB) hören die Standardzooms auf. Für mich sieht demnach die ideale Zusammensetzung so aus: Superweitwinkel-Zoom (17-35mm o.ä. entspr. KB) plus starkes Telezoom (100-400mm o.ä. entspr. KB) und für dazwischen eine Makro-Festbrennweite. Mehr braucht man IMO nicht!
warum nicht gleich ein gutes 50mm?
Ist von jedem Hersteller bezahlbar, macht an cropdigiknipsen keine Knollnasen wie umfunktionierten Weitwinkellinsen und lenkt nicht durch featuritis vom Fatografieren ab.
Wahrscheinlich zu einfach bzw. uncool?
ok Leute – fotografiert die Plastikwelt stilecht mit Plastiklinsen!
zu Sony
Ich fasse mich kurz: bez. Sony sehr schlecht recherchiert oder gar nicht? In jedem Fall ensteht ein völlig falscher Eindruck der Ist-Situation.
Ich finde es tut photoscala nicht gut, derart “hingerotzte” Artikel zu veröffentlichen.
Re: zu Sony
[quote=Gast]Sony sehr schlecht recherchiert. [/quote]Den Eindruck könnte man haben.
Möglicherweise kennt Adrian Ahlhaus schon das Nachfolgemodell der Alpha 100. Derzeit besteht Sonys Sortiment noch aus der Alpha 100 und der Alpha 700, erstere ist noch nicht überholt, wie Ahlhaus schreibt. Die Alpha 100 braucht sich ob ihre Bildqualität bei niedrigen ISO-Einstellungen auch hinter den jüngeren Kameras nicht zu verstecken.
Aus meiner Sicht bietet Sony derzeit das interessanteste Angebot an Standardzooms: Das 18-70 bietet mehr als die gleichteuren Kits der Konkurrenz, für höhere Ansprüche gibt es das 16-80, für einen größeren Brennweitenbereich das gar nicht mal so üble 16-105. Fehlt nur noch was ab Lichtstärke f/2,8.
Sony-Setobjektive
Das 3,5-5,6/18-70 DT gilt als eines der besseren Objektive unter den wirklich billigen. Die Einschätzung “hinkt den Leistungen der Konkurrenz deutlich hinterher” kann ich keinesfalls teilen. Nach meiner Erfahrung liefert es gegenüber den direkten Konkurrenten, dem Canon EF-S 3,5-5,6/18-55 (I und II) und dem Nikon 3,5-5,6/18-55 G DX (I/II) die bessere Bildqualität, bei geringfügig höherer Lichtstärke und größerem Brennweitenbereich. Dass man bei einem Objektiv von rund 100 Euro Aufpreis Kompromisse eingeht, ist ja nichts Neues. Im Falle des 3,5-5,6/18-70 DT fallen die aber erfreulich gering aus, s. z.B. www.mhohner.de/minolta/18-70_vs_17-35.php: “What this test shows is that the kit lens is not as bad as Internet folklore suggests.”
Das Carl-Zeiss 3,5-4,5/16-80 DT stand noch nie auf der Homepage www.sony.de (es ist wohl schlicht vergessen worden. Aber das spricht gegen den Internetauftritt des Herstellers, nicht gegen das Objektiv. www.sonystyle.de bietet das Objektiv an). Schroiff hatte meines Wissens für photozone.de lediglich ein fehlerhaftes Objektiv getestet. Das 16-80 ist alles andere als “nur mittelmäßig gut”. Herr Ahlhaus, probieren Sie es mal aus!
Möglicherweise kosten ein paar der oben angesprochenen Objektive, wie etwa das Sony 18-70, nur 90 Euro, wenn die Kamera mitgekauft wird. Einzeln wird man selbst die billigen Standardzooms selten für rund 90 Euro finden. Auf Produktionskosten von rund 20 Euro zu schließen, ist sehr gewagt. Sie können auch nicht die Produktionskosten eines subventionierten Tintenstrahldruckers ermitteln, indem Sie den “Wert” eines Satzes Tintenpatronen vom Kaufpreis abziehen.
Sony-Gläser, hier 16-80
Aus der Erinnerung: Klaus Schroiff hatte das Sony CZ 16-80 mit exzellenten Ergebnissen getestet, trotz des besagten Exemplarfehlers. Leider sind die Testresultate auf photozone.de ja gelöscht, aber ich bin mir in diesem Punkt sehr sicher. Außerdem gibt es für die KoMis und Sonys einige gute “Oldies” von Minolta wie das 24-105 und das 28-85.
Zeiss für Sony
Bei Klaus Schroiff hat das Zeiss 16-80 hervorragend abgeschnitten, trotz des fehlerhaften Testexemplars. Die Ergebnisse sind auf photzone.de zwar gelöscht, ich erinnere mich aber sehr sicher daran. “Mittelmäßig” ist wohl die Fassung – übel genug bei einer 700 Euro-Optik.
Vignettierung im Nahbereich
Wie aussagefähig ist ein Vignettierungstest, der auf kurzen bis mittleren Entfernungen durchgeführt wird (Testmotiv 80 mal 120 Zentimeter)?
ich frage mich…..
wieviele der angesprochenen Objektive der Autor selbst in der Hand bzw. auf der entsprechenden Kamera hatte ?
oder wurde nur fleißig, abends auf der Couch sitzend, im Internet “recherchiert” sprich Meinungen und “Testberichte” anderer übernommen egal wie zweifelhaft diese sein mögen ?
Ich will die Kit-Objektive nicht in den Himmel loben, aber für den, für den sie gedacht sind, nämlich den Einsteiger, taugen diese allemal.
Man darf nicht vergessen, das sind durchaus Leute die vorher mit ihrem Handy “Bilder” aufgenommen haben !
oder die ihre Kompakte mit noch schlechteren Objektiven in die Ecke gelegt haben
im besten Fall sind es Umsteiger von analog (soll es noch geben) und damit zumindest jemand der SLR Erfahrungen mitbringt. Die haben entweder schon gute Objektive oder wissen was sie von den billigen Kitobjektiven erwarten können. Wenn nicht, dann sehen die i.d.R. auch keine CA oder Verzeichnungen.
Und wie immer vergisst hier auch der Herr Ahlhaus folgendes: es kann und will sich nicht jeder gleich einen teuren Objektivpark leisten und dann tut es eben anfangs auch ein billiges Kit das vielleicht noch mit einem bezahlbaren Zoom im Telebereich ergänzt wird.
Manch einem reicht das auch aus, andere werden mit der Zeit (viel) Geld in bessere Objektive stecken.
Glücklich kann sich schätzen, wer sich gleich zu Anfang die Sahnestücke im Objektivpark des jeweiligen Herstellers zum entsprechenden Kamera Topmodel leisten kann.
Mir ist allerdings ein Fotograf mit billiger Ausrüstung und einem guten fotografischem Auge lieber als der Foto-Proll mit vollem Equipment aber null Ahnung vom fotografieren.
Der Erste produziert super tolle Bilder der letztere nur Schrott
und wie war das mit dem Star-Fotograf und seiner tollen Kamera und dem Sterne Koch mit seinen super Töpfen ?
Gruß Björn
jepp …
So schlecht wie er in manchen Kommentaren gemacht wird finde ich den Artikel nicht – er zeig leider etwas alltägliches auf: die suche nach einem guten Kompromiss jenseits von Marketingphantasien, das Auswerten verfügbarer Daten und Erfahrungen. Ich denke, dies ist ein Vorgang, welcher von einigen hier immer wieder durchgeführt wird. Etwas anderes ist es, der Wahrheit direkt ins nicht ganz so hübsche Gesicht zu sehen ohne den Blick abzuwenden, dies geschieht meines Erachtens hier unter Wahrung einiger Restwürden. Die Schärfe ist im allgemeinen nicht zu beklagen, die Verzeichnung hingegen zum heulen. Entweder hatte ich dem früher weniger Beachtung geschenkt oder die Hemmungen, solche Produkte anzubieten sind bedenklich gefallen – ich tendiere zu zweitem, weshalb sollte man bei der Optik Aufwand treiben wenn PS dies korrigieren kann ist wohl die Idee. Auch eine Festbrennweite ist ein Kompromiss – auf der Habenseite steht kompakte Optik, vernünftige Lichtstärke und erträgliche Verzeichnung.
Gruss
Andreas h.
Verzeichnung
[quote=Gast]Die Schärfe ist im allgemeinen nicht zu beklagen, die Verzeichnung hingegen zum heulen.[/quote]Ist sie das? Oder ist schlicht ein 80 mal 120 Zentimeter großes Testmotiv ungeeignet, die Verzeichnung tatsächlich zu beurteilen? Bei obigen Objektiven wird man wohl selten auf wenige Zentimeter ans Motiv herangehen, um sich anschließend über die Verzeichnung im Weitwinkelbereich zu beklagen.
Kompromisse ja, aber welche?
1. Vielen Dank für diesen sehr kritischen und (!) sehr hilfreichen Beitrag.
2. Einige Aspekte würde ich für Digitalekameras etwas anders bewerten, so lassen sich Verzeichnungen extrem gut, leicht und schnell mit entsprechneder Software (Panorama Tools, PTLens) ausgleichen, Vignettierung auch noch, aber chromatische Aberrationen sind wirklich sehr häßlich und viel schwerer zu reduzieren.
3. Neben Lichtstärke (nicht nur im WW-Bereich!!!) und Abbildungsleistung ist mir auch wichtig, dass ein Zoom nicht zu leichtgängig ist oder gar sich von selbst auseinander zieht, sobald die Kamera am Gurt hängt. Auch allzu leichtgängige AF/M-Schalter können sehr ärgerlich sein.
Bitte mehr derartiger Beiträge, abseits der Hofberichterstattung und gleichzeitig mit hohem Gebrauchswert, auch wenn es immer um subjektive Einschätzungen geht.
Norbert Kriener
Sony CZ 16-80mm
Das was in diesem Artikel über das Sony CZ 16-80mm gesagt wird ist kompletter Unsinn.
Selbst auf der vom Autor zitierten Testseite hatte das Objektiv hervorragende Auflösung
und eben solchen Kontrast aufzuweisen. Die Verzeichnung an kurzen Ende 16mm entsprechend
24mm (VF) lässt sich mit Photoshop mühelos beseitigen falls sie bei einem kritischen
Motiv wirklich stören sollte. Der zweite Kritikpunkt die bei 16mm auftretende Vignettierung
lässt sich entweder durch leichtes abblenden oder durch leichte Korrektur im RAW-Konverter
ebenso mühelos beseitigen.
Mit der insgesamt gebotenen Leistung ist das CZ16-80mm allen anderen hier genannten um
Längen vorraus. Ich benutze es selbst seit geraumer Zeit intensiv und bin sehr angenehm
überrascht.
Neu getestet
Das Carl-Zeiss Vario wurd neu getestet bei wwww.photozone.de. Entsprechend habe ich meinem Beitrag nichts hinzu zu fügen. Die Testdaten bestätigen meine zusammen fassenden Angaben auf’s neue.