Das Datum der nächsten Leica-Hauptversammlung steht fest: Am 20.11.2007 findet sie statt, und das könnte dann die letzte gewesen sein:
Die ACM Projektentwicklung GmbH hat ja bereits vor einiger Zeit die Absicht kundgetan, die anderen Anteilseigner herauskaufen und Leica komplett übernehmen zu wollen und dazu im September 2007 ein Angebot vorgelegt. Damit ist auch wahrscheinlich, dass Leica anschließend von der Börse genommen wird: Die ACM Projektentwicklung GmbH geht daher davon aus, dass die Leica Camera AG bei der Frankfurter Wertpapierbörse beantragen wird, die amtliche Notierung einzustellen und die Zulassung zur amtlichen Notierung zu widerrufen (so genanntes Delisting) – Zitat aus dem Bericht der ACM, mit Datum vom 25. September 2007 und unterzeichnet von ACM-Miteigner Anreas Kaufmann. Klappt dieses sogenannte Squeeze out, und danach sieht es aus, dann werden künftig wohl keine Hauptversammlungen mehr stattfinden.
Damit ist das die vielleicht letzte Chance, sich genauere Leica-Informationen zu Gemüte zu führen, die in verschiedenen Dokumenten vor der Hauptversammlung bereitgestellt wurden: Hauptversammlung – Unterlagen für Aktionäre. Naturgemäß wird darin vor allem über Leicas wirtschaftliche Aspekte berichtet; so ist noch einmal festgehalten, wem Leica seit 1849 gehörte. Dort ist u.a. auch zu erfahren, dass Matsushita (= Panasonic) der Leica Camera AG ein Darlehen von 20 Millionen Euro gewährt hat, das u.a. dann vorzeitig gekündigt werden kann, wenn die Leica-Aktiengesellschaft von Wettbewerbern übernommen wird.
(thoMas)
Und ich dachte schon …
… Leica verkauft Panasonics aus Überzeugung. 🙂
Thema verfehlt?
Die Frage war, ob es häufiger vorkommt, dass eine Aktiengesellschaft von der Börse genommen wird. Ihre Antwort war, dass es gängige Praxis sei, sterbende Firmen an den Tropf zu hängen. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Sie meinen, ACM will Leica von der Börse nehmen, um das Unternehmen dann ungeniert ausschlachten zu können?
Ihre Beschreibung scheint auf Leica nicht zuzutreffen. Leica steht momentan recht gut da, der Laden schreibt ganz ordentliche schwarze Zahlen. Sieht also so aus, dass ACM mit Leica auf einem erfolgreichen Sanierungskurs ist.
Auf jeden Fall eine spannende Sache
Der Vorgang ist, wenn ich es recht weiss, (bislang noch ) relativ selten?
Würde manchen Firmen …
… sicher gut tun, nähmen sie sich zumindest in dieser Hinsicht an Leica – natürlich am neuen Eigentümer – ein Beispiel …
Da wissen Sie offensichtlich nicht sehr viel:
[quote=Gast]Der Vorgang ist, wenn ich es recht weiss, (bislang noch ) relativ selten?[/quote]
Der Vorgang ist weltweit tägliches Geschäft. Man hängt einen Sterbenden an den Tropf – aus vollkommen eigennützigen Gründen: Um ihn möglichst schnell zu beerben oder, wenn er als Zombie weiterhin nützlich zu sein scheint, um ihn forthin im künstlischen Koma zu halten. Oder meinen Sie etwa, die Banken, die Ihnen das Geld für Ihre Immobilie geben, können nicht schon bei Kreditvergabe ausrechnen, wann der Bank die Immobilie gehört? Und wenn der fette Strauss nicht ständig der DDR mit Krediten unter den Arm gegriffen hätte, wäre dort das Licht schon viel schneller verloschen. Und in ein so totes Unternehmen wie Leica steckt man nur Kohle, wenn man neben den Zinsen auch noch Zinseszins in Form von Know-How und einem bekannten Markennamen erhalten kann. Hat der Wirt dann seinen Gast ausgelutscht, kommt die leblose Hülle recht schnell auf den Schrottplatz der Geschichte. Daran ist auch nichts spannend.
Ob Leica in der Zange von Panasonic ist oder von Herrn Kaufmann
Die Familie Kaufmann hat keine Skrupel eine deutsche Marke zu kaufen , auf deren Produkte einst Hakenkreuze prangte.
Wehrmachtsleicas hatten welche.
Wenn die Kaufmanns keine Lust mehr haben am Spielzeug LEICA dann geht die letzte deutsche Optikfirma mit Weltgeltung an die Heuschrecken.
Deshalb wäre eine AG besser als das was jetzt kommen soll.
Schade um Leica.