Die Abbildungsqualität digitaler Kompaktkameras wird trotz – bzw. just wegen – der steigenden Pixelzahlen immer schlechter statt besser, so die Einschätzung von Dietmar Wüller, Chef des Testinstituts Image Engineering. Er plädiert deshalb für die 6-Megapixel-Digitalkompakte, die den besten Kompromiss zwischen Pixelanzahl und Bildstörung biete:
Pressemitteilung von Image Engineering:
Je mehr Pixel desto schlechter das Bild
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass immer mehr Pixel in kleinen digitalen Kameras nicht zu besseren Bildern führen. Aus diesem Grunde hat Image Engineering als unabhängiges Testlabor unter www.6mpixel.org eine Website eingerichtet, die den Missstand aufzeigt und erklärt. Das Labor hofft auf breite Unterstützung der Medien bei der Aufklärung der Verbraucher, um über das Kaufverhalten die Hersteller dazu zu bewegen, bessere Kameras an Stelle von solchen mit mehr Pixeln zu bauen.
Als unabhängiges Testlabor für digitale Kameras beobachten wir seit ca. 3 Jahren eine Abnahme der Bildqualität, so Dietmar Wüller, Inhaber von Image Engineering. Man glaubt es kaum, dass neue digitale Kameras eine zunehmend schlechtere Qualität aufweisen, aber es ist so und der Grund dafür liegt auf der Hand.
Die Verbraucher haben in der Vergangenheit gesagt bekommen: Je mehr Pixel eine digitale Kamera hat, desto besser ist sie. Das war in den Anfängen der digitalen Fotografie, als Kompaktkameras noch VGA Auflösung (640×480 Pixel) hatten, auch richtig, weil die Pixelzahl den Flaschenhals in der Bildqualität darstellte. Mit Überschreiten der 6 Millionen Pixel Grenze bei den kleinen Kameras in 2004 ist das aber definitiv nicht mehr der Fall. Dennoch kaufen die Anwender weiterhin die Kameras mit der größten Pixelzahl, was die Hersteller veranlasst, Kameras mit immer mehr Pixeln zu bauen, jedoch ohne die Sensoren zu vergrößern. Das führt zu sinkenden Empfindlichkeiten, immer stärker sichtbaren Bildstörungen (Rauschen) und liefert meist keine bessere Detailwiedergabe, weil die Objektive nicht hinreichend gut abbilden.
6 Megapixel – Der beste Kompromiss zwischen Pixelanzahl und Bildstörung. Hier ist überspitzt dargestellt: die Zunahme der Details mit mehr Pixeln und die Zunahme der Störungen, wenn die Pixel zu klein werden. Illustration: Image Engineering
Aus diesem Grunde muss der Teufelskreis durchbrochen und dem Anwender klar gemacht werden, dass mehr Pixel oder besser kleinere Pixel zu einer schlechteren Bildqualität führen. Um dieses zu verdeutlichen, hat Image Engineering die Initiative ergriffen und eine Website mit Erklärungen und Beispielbildern aufgesetzt, die über www.6mpixel.org zu erreichen ist.
Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Hersteller von sich aus das Pixelrad zurück drehen, weil es ihre wirtschaftlichen Interessen berührt und ein einzelner sich nicht in der Lage sieht, alleine für eine Aufklärung der Kunden zu sorgen. So haben einzig die Medien die Chance, für die notwendige Information zu sorgen und über das Kaufverhalten der Menschen die Hersteller dazu zu bringen, bessere Kameras an Stelle von schlechten Kameras mit immer mehr Pixeln zu bauen. Das Labor hofft auf eine möglichst breite Unterstützung nicht nur der Fotofachpresse.
Wenn Sie diese Initiative unterstützen möchten, können Sie sich registrieren und wir fügen einen Link auf Ihre Website hinzu. Wer den Gedanken weiter tragen möchte kann auch gerne das Logo für die Aktion bekommen und verwenden.
Bevor Sie sich eine eigene Meinung zu dem Thema bilden: Besuchen Sie erst einmal die Seite www.6mpixel.org und stöbern Sie dort – da findet sich interessantes und Wissenswertes zuhauf.
Siehe auch Image Engineering
(thoMas)
Lobenswerte Initiative!
Ein Ausdruck der Beispielseiten lohnt (Button für Druckansicht fehlt leider, geht aber trotzdem).
Sehr interessant auch die Sache mit der begrenzenden Blende. Da gewinnt das Wort “Programmautomatik” vieler Kompaktkameras eine ganz neue Bedeutung – es steht für “schlechtere Bildqualität programmiert”.
gez.
(“Das Testen ist des Wüllers Lust”)
P.S.: Image-Engineering testet für c’t und Colorfoto
So, …
… wie die von der 5D – vermutlich …
oder…
eher jenseits von DIN-A2 – bei einem vergleichbaren Abzug, jeweils aufgenommen mit einer 6 MP und 8 MP-Kamera, konnte ich beim besten Willen keinen Qualitätsunterschied entdecken.
[quote=Gast]…liegt’s ja auch nur am Fotografen, das sind jedenfalls beide sehr gute Fotoapparate.
Wie hoch vergrößern Sie denn? Unterschiede dürften nicht mal jenseits von Din A3-Format auftauchen, jedenfalls wenn Sie auf die höchste Auflösung einstellen.
[quote=clickclack]Leute,
woran erkenne ich
– ob die Kamera nichts taugt?
– das Objektiv zu billig ist?
– Objektiv nur Schwächen an der Kamera hat?
– Kamera und Ojektiv Schwächen haben?
Sorry – ich habe wenig Ahnung, möchte jedoch noch dazu lernen!
Wir haben in der Familie eine Minolta Dynax 7D und eine Pentax K10!
Mir erscheinen die Aufnahmen mit der Pentax meistens besser.
Müßte doch eher umgekehrt sein? Warum bringen da mehr Pixel bessere Bilder?
Gruß
Erwin[/quote]
[/quote]
Was ist wirklich besser geworden?
Was ist -für dich- an der EOS 40D besser, als an der 20D?
Werden die Bilder mit der 40D auch besser oder nur größer?
Gruß
Erwin
Letztlich wär’s ganz einfach:
Full-HD für die Kompakt-Digis – und gut wär’s, wenn auch noch Objektive rein kämen, die einen Blendenbereich von “nur” 1,4-5,6 aufwiesen; und bitte nicht mehr als 400 ASA …
Schon klar
[quote]
Zurück zum 6×9 Dia. Keine Fragen, aber Antworten. Auch der beste Scanner kann nur das digitalisieren, was die Vorlage liefert d.h. ein 6×9 Dia per se ist noch lange kein Garant für hochwertige Bildqualität. Beugungsunschärfen waren schon immer ein Thema. Auch im Mittel- / Großformat. Nur wirkten sie sich dort erst ab Blende 22 oder 32 aus und nicht schon bei Blende 4 bzw. 5,6 der digitalen Kompakten. CA hängt in erster Linie von der optischen Qualität und Art (zB. Zoom) der verwendeten Optik ab hat also nichts mit Film oder Sensor zu tun. [/quote]
Wobei die meisten Digicams ein Zoom in Form eines Pressglas-Flaschenbodens haben. Ist so – siehe Verkaufszahlen von den Kit-Linsen.
Eine MF oder GF hat Festbrennweiten von überragender Qualität, die allein ein Vielfaches dessen Kosten, was die Tupper-Dosen mit eingeklebtem Sensor plus Objektiv kosten.
[quote]
Unter oder überbelichtete Partien in einem Dia lassen sich auch mit dem besten Scanner nicht rekonstruieren. Mit einer RAW Datei ist das sehr wohl möglich,
[/quote]
Ein echter Fotograf weiss, wie er Dias belichten muss. Ein Digiknipser nicht. Das ist der kleine, aber sehr bedeutende Unterschied.
Ab einem bestimmten EV versagt übrigens auch ein RAW.
[quote]
und die überlegene Auflösung die sich aus Aufnahmen mit einer Minox 35GT (hatte ich auch mal, war in ihrer mechanischen Qualität eine Katastrophe) herausholen lassen reihe ich getrost in die Welt der Mythen ein.[/quote]
Die Minox-Objektive wurden von Leitz gerechnet. Die Filmplanlage ist über jeden Zweifel erhaben.
Aber ist schon klar dass nicht sein was nicht sein darf.
Zumindest nicht bei den Mega-Pickel-Jüngern.
Wenn Sie ausser lesen, verstehen und schreiben
[quote=ROG]CA hängt in erster Linie von der optischen Qualität und Art (zB. Zoom) der verwendeten Optik ab hat also nichts mit Film oder Sensor zu tun…
ROG[/quote]
auch mal die Praxis bemühen werden Sie feststellen dass auch so manch gutes Objektiv mit einer digitalen Kamera Farbsäume zeigt während mit dem gleichen Objektiv an einem analogen Body nicht der Hauch eines Farbsaumes erkennbar wird.
Bei höherer Auflösung selbstverständlich.
Größere Sensoren …
… wären auch noch eine Alternative …
Endlich
wird das mal von kompetenter Seite, auch auf deutsch, demonstriert. (auf englisch kann man das ja auf dpreview.com schon lange verfolgen). Allerdings werden sich die wenigsten Käufer dieser Pixelmonster auf derartige Aufklärungswebseiten verirren. Das geht wohl nur über die Titelseite der Bildzeitung. Immerhin, es ist ein Anfang.
Besonders enttäuschend in diesem Zusammenhang ist Fujifilm, die mit ihrer Finepix F30 gezeigt haben was mit einem kleinen Sensor und 6 MP möglich ist. Was gefehlt hat, war eine bessere Optik mit erweitertem Weitwinkelbereich und Bildstabilisierung.(siehe Panasonic/Leica Objektive) Mit der F50 wird nun ein auf 12MP aufgebohrtes Modell auf den Markt geworfen. So wie es aussieht mit der alten Optik, die mit 6MP schon am Limit lag. Da nützt die jetzt (endlich) eingebaute Bildstabilisierung auch nichts mehr. Schade.
ROG
Endlich mal jemand…
…der dieser Pixelmanie die Wahrheit sagt. Ich fotografiere mit einer CONTAX U 4 R (4 Mio Pixel) 3fach Zoom. Für meine Ansprüche, nicht über DIN A 4, reicht die Qualität total. Die Kamera ist immer dabei. Für bes. Aufgaben habe ich eine Kamera mit einem 10fach Zoom, da diese aber größer ist – ist sie auch mehr im Schrank.
Super Sache – sexy 6 – Zahlen-H
sogar die 4 und 6 Millionen Pixel am Anfang der DSLR Kameras waren weise gewählt um nicht die meisten Objektive und die Augen der Betrachter zu überanstrengen!
Hoffentlich gibt die Masse jetzt mit 12 Millionen endlich Ruhe!
Leider leben wir in einer Zahlen-Welt.
In so fern brauchen die Marketing-Fuzzis der Hersteller in Japan, dann als Ersatz dringend andere werbewirksame Argumente (Zahlen)!
Mit 14 Bit Farbtiefe ist doch schon ein kleines Rennen eröffnet, bei den Farben ist da noch einiger Spielraum
und Monitor-Auflösungen in Millionen-Höhe sind auch begrüßenswert.
Es wäre schöner, wenn wir aufhören könnnten alles in Zahlen zu sehen – Fotos sind besser in Emotionen als in Zahlen!
Prächtig prächtig
Sehr lobenswert! Leider steht nicht dabei, auf welche Sensorgröße sich die 6MP beziehen. Ich vermute mal auf 1:2,5 Zoll. Welche Pixelzahl wäre dann für 1:1,8 förderlich? (Solche Kameras gibt es auch noch – leider viel zu selten bei den Kompakten. Wer kann mir da weiterhelfen?
steht doch dabei
[quote=Gast]Sehr lobenswert! Leider steht nicht dabei, auf welche Sensorgröße sich die 6MP beziehen. Ich vermute mal auf 1:2,5 Zoll. Welche Pixelzahl wäre dann für 1:1,8 förderlich? (Solche Kameras gibt es auch noch – leider viel zu selten bei den Kompakten. Wer kann mir da weiterhelfen?[/quote]
Wer http://www.6mpixel.org/ besucht und sich da die Seite zu Ende durchliest, findet das: Wir haben für Sie die Sensorgrößen einmal im Vergleich und im Foto dargestellt und berechnet, wie viele Pixel auf dem Sensor Platz finden, wenn jedes Pixel 3µm groß sein soll, was wir als Mindestmaß für eine gute Bildqualität ansehen.
2/3″ = 6 MP
1/1,8″” = 4 MP
1/2,5″” = 2,7 M
der besucher
Der/DasPixel zum Sonntag
Da wird dem verunsicherten Verbraucher wieder ein Schlagwort um die Ohren gehauen.
»Je mehr Pixel desto schlechter das Bild«
Interessant zu wissen wäre es aber, aus welcher max Sensorgröße diese ≤ 6 Mio Pixel geholt werden sollen …
http://www.dpreview.com/news/0210/02100402sensorsizes.asp
… oder spielt diese bei der zu erreichenden Bildqualität etwa keine Rolle mehr?!
Haben sich die verschiedenen Hersteller gar auf eine einheitliche max Sensorgröße für Kompakte geeinigt?!
Geht doch mal auf die 6megpixel.org!
[quote=Gast]Interessant zu wissen wäre es aber, aus welcher max Sensorgröße diese ≤ 6 Mio Pixel geholt werden sollen …[/quote]
siehe auch hier http://www.6mpixel.org/ Seite unten; da steht alles ganz genau.
der besucher
Vergleichbares…
gilt aber wohl auch für Spiegelreflexkameras, bin mal gespannt, wie die Bilder der neuen E-P1 von Olympus gegen die “alte” E1 ausfallen – doppelt soviele Pixel auf gleicher Sensorgröße versammelt, können dann eigentlich auch kaum zu “besseren” Ergebnissen führen.
richtig………….
richtig……….. die Hersteller sollten, statt alle gleich langweilige Kameras mit immer mehr Pixeln zu bauen, sich lieber auf eine gute Ausstattung konzentrieren: wie wär es denn einmal mit einem Blitzschuh, den früher die billigsten Knipsen hatten und der gegen die roten Augen Wunder wirkt, oder Weitwinkel ab 24 mm? Statt dessen kochen alle die gleiche Suppe: immer die Optik ab 35 mm. Ich würd mir ja mal gerne wieder ne neue Kompakte kaufen, aber sehe aus den geschilderten Gründen zu meiner über 2 Jahre alten 7,2 Mega nirgendwo eine wirkliche Verbesserung. Ach ja, AA Batterien sollten auch rein passen, damit auf Reisen nicht noch mehr Ladegeräte mitgenommen werden müssen.
Endlich Bestätigung
wie oft habe ich es schon gesagt, wurde immer müde belächelt, wenn ich bilder meiner nikon d1x mit fotos meiner d 80 vergleiche, kann ich nur den kopf schütteln.
die raws meiner d1x sind um welten besser wie die der d 80, obwohl die d1x “nur ” knapp 6 millionen pixel hat und die d80 10 millionen.
ich dachte schon es wäre ne optische täuschung.
horst / pb press
So langsam kommt…
…einige wenige mit Hirn auf den Punkt – sehr begrüssenswert. Es freut mich auch zu lesen, dass einige Fotografen aus 6 MP bessere Qualität rausholen als aus 12 MP. Ferner stelle ich fest, dass immer mehr Menschen ihre alte P&S mit Film wieder benutzen, weil die einen vernünftigen Sucher hat und kein Display, das Älter oder Brillenträger eh nicht erkennen können.
Und jetzt gehen wir mal den einzigen logischen Schritt weiter:
Ein Dia im Format 60×90 mm (die zigfache Fläche eines Sensors) wird mit 4.000 ppi planparallel abgetastet. Ohne Beugungsunschärfen, CA, Rauschen oder sonstwas. Dann wird klar, in welchem Segment sich die Digitalfotografie noch bewegt: Fliegendreckproduktion, nicht mehr.
www.6mpixel.org hat für einen 35mm Vollformat-Sensor 96 MP errechnet. Huh? Mit der Mathematik in D steht es halt nicht zum Besten, ist ja bekannt. Nehmen wir mal die neue Canon 1Ds Mark III mit 21 MP: der Sensor hat 5616 x 3744 pixel. Wo bitteschön sind das plötzlich 96 MP wie von www.6mpixel.org errechnet?
Selbst Digi- oder Scan-Backs für MF liefern max. 50 MP – und haben immer noch einen Crop-Faktor.
Zurück zum 6×9 Dia: @ 4.000 ppi bekomme ich ein 130 MP-Foto mit 13.000 x 8.500 Pixeln in 48 bit Farbtiefe – ohne Interpolation oder Trickserei. Das ist Fotografie in Perfektion. Noch Fragen?
Und mal ehrlich: für Tageszeitungsdruck oder sogar Hochglanzmagazine reichen 6 MP allemal aus. Das Problem ist nur in den Köpfen der Fotografen: man geht nicht mit einer Knipse zum Termin oder Event.
Ich kenne einen Kollegen, der Fotos für eine Ausstellung gemacht hat. Die Wellen schlugen hoch, ‘Fachleute’ rätselten über die Camera, die er benutzt haben könnte, weil die Auflösung in der gezeigten Grösse einfach unvorstellbar war. Das Geheimnis hat mein Kollege dann während seiner Ansprache gelüftet: er hat eine Minox 35 GT hochgehalten. Die Dias wurden von einem Trommelscanner abgetastet, die Daten dann auf einem hochauflösenden Fotoplotter gedruckt. Die Reaktion waren lange Gesichter bei den Pickel-Jüngern und Empörung über den angeblichen ‘Betrug’ bei denjenigen, die sich in den Gesprächen kreischend als Besserwissende hervorgetan und über Rausch-Probleme diskutiert hatten.
Es wird so kommen wie in der Computer-Welt: waren die Sprünge früher gigantisch, so plätschern echte Innovationen heute nur noch langsam in die Rechenknechte, weil die User mit dem, was sie haben, alles machen können. Sie haben gemerkt, dass der Flaschenhals nicht die GHZ sind, sondern der zu langsame Kopf davor, der nicht so schnell schreiben oder die Maus bedienen kann, wie der Rechner die Befehle abarbeitet.
Jeder Traum, der mit einem Hype beginnt, wird in einer Seifenblase zerplatzen.
Wie einige Kommentatoren bereits geschrieben haben: es wäre sinnvoller, wenn sich die Industrie auf bessere Verarbeitung und vernünftige Features wie z.B. einen (Standard!) Blitzschuh, manuelle Blenden- und Zeiteinstellung, Bildqualität, Rauscharmut, etc konzentrieren würde.
Mit der Minox konnte man schon immer Fotos mit einem equivalent von 22 MP zaubern – Canon hat 20 Jahre gebraucht, um zu diesem Resultat zu kommen. Finanziell gefüttert von Pixel-Wahnsinnigen.
Schönes Wochenende, nehmt mal alle Eure Kameras und macht ein paar Fotos. Und wer noch eine analoge Kamera rumliegen haben sollte, mache sich mal den Spass, lege einen Fuji Provia 100F Diafilm ein und vergleiche dann die Pixelsuppe mit einem Dia auf der Leinwand. Sieht er keinen Unterschied, reicht ihm in Zukunft auch ein lausiges Fotohandy mit Plastik-Linse.
Der Maximalwert!
[quote=Gast].www.6mpixel.org hat für einen 35mm Vollformat-Sensor 96 MP errechnet. Huh? Mit der Mathematik in D steht es halt nicht zum Besten, ist ja bekannt. Nehmen wir mal die neue Canon 1Ds Mark III mit 21 MP: der Sensor hat 5616 x 3744 pixel. Wo bitteschön sind das plötzlich 96 MP wie von www.6mpixel.org errechnet?[/quote]
Da ist jeweils der Maximalwert angegeben, bis zu dem – bei 3µm Pixelgröße – die Auflösung höchstens sinnvollerweise hochgetrieben werden sollte!
Die Analogfotografie …
… brauchte auch 100 Jahre, bis sie so ausgereift wie heute Standard war.
Aber Zustimmung beim Wunsch, dass sich Hersteller mehr auf das brachliegende Verbesserungspotenzial, denn auf die Bedienung diverser Hypes konzentrierten.
Erst lesen, verstehen und dann schreiben
Die Pixelgröße von 3µm ist laut 6mpixel.org der unterste Grenzwert für eine (noch) gute Bildqualität. Dazu abhängig vom Sensorhersteller, der verbauten Kameraelektronik und Optik und gilt auch nur für Kompaktkameras, die im Vergleich zu DSLRs einen reduzierten Qualitätanspruch haben. Es ist keineswegs die ideale Pixelgröße. Wem die Informationen auf 6mpixel.org nicht reichen kann sich neben dpreview.com auf http://www.cambridgeincolour.com/home.htm /tutorials einen weitergehenden Überblick verschaffen (Englischkenntnisse vorausgesetzt).
Zurück zum 6×9 Dia. Keine Fragen, aber Antworten. Auch der beste Scanner kann nur das digitalisieren, was die Vorlage liefert d.h. ein 6×9 Dia per se ist noch lange kein Garant für hochwertige Bildqualität. Beugungsunschärfen waren schon immer ein Thema. Auch im Mittel- / Großformat. Nur wirkten sie sich dort erst ab Blende 22 oder 32 aus und nicht schon bei Blende 4 bzw. 5,6 der digitalen Kompakten. CA hängt in erster Linie von der optischen Qualität und Art (zB. Zoom) der verwendeten Optik ab hat also nichts mit Film oder Sensor zu tun. Unter oder überbelichtete Partien in einem Dia lassen sich auch mit dem besten Scanner nicht rekonstruieren. Mit einer RAW Datei ist das sehr wohl möglich, und die überlegene Auflösung die sich aus Aufnahmen mit einer Minox 35GT (hatte ich auch mal, war in ihrer mechanischen Qualität eine Katastrophe) herausholen lassen reihe ich getrost in die Welt der Mythen ein.
ROG
Mein “Plädoyer für eine sexy Kamera”
Hallo,
derzeit arbeite ich ja mit keiner DSLR und “mußte” deshalb anläßlich der von
mir geführten, abenteuerlichen Foto-Reise “Pamir-Highway” (14. – 31. August 07)
mit einer kleinen PowerShot S3 IS mit “nur” 6 MP fotografieren. Das Ergebnis
(die ersten 170 Bilder “Pamir-Highway”) könnt Ihr Euch bei Interesse hier >
http://www.fotodesign-and-more.de/o-bilder/pamir-highway-1.htm ansehen …
… sozusagen als mein Plädoyer für eine “sexy” Kamera.
Herzlichst, Klaus
Eindrucksvolle Bilder einer eindrucksvollen Reise.
Werde mir die Serie auf jeden Fall nochmal in Ruhe zu Hause ansehen.
Und schön, dass in diesem Forum auch so mancher seine Ausrüstung nutzt 😉
Rod
Eine Wohltat für Augen und Kopf
sehr schöne Fotostrecke mit richtigen Menschen im Bild, so schön nah dran und nicht nur mit dem voyeuristischen Tele, und nicht nur Landschaft, Blümchen und Architektur wie bei den meisten Pixel-Freaks.
gez.
(nach Diktat verreist)
Sehe ich es nicht richtig?
Da steht doch:
“Digitale SLRs mit vielen Pixeln sind o.k.
Für digitale Spiegelreflexkameras gilt diese Betrachtung so nicht, weil der Sensor dieser Kameras und damit jedes Pixel sehr viel größer ist. Dadurch werden die Kameras lichtempfindlicher und zeigen geringeres Rauschen. Die hochwertigen Objektive liefern die notwendige Auflösung und die Kameras sind auf große Datenmengen ausgelegt.”
Beim 35 mm Sensor wären 96 Megapixel ideal?
Beim APS-C Sensor wären 37 Megapixel ideal?
Beim 4/3 Sensor wären 27 Megapixel ideal?
Beim 2/3 Sensor wären 6 Megapixel ideal?
Beim 1/1,8 Sensor wären 4 Megapixel ideal?
usw.
Da habe ich ja noch viel zu wenig Pixel, in meiner Pentax K10!
Gruß
Erwin
Es wären, …
… egal bei welcher Sensorgröße, genau so viele “ideal”, wie von den jeweiligen Objektiven auflösungsmäßig bewältigt werden können.
Wobei als noch gar nicht ideal die Tatsache gewertet werden muss, dass Farben immer noch interpoliert werden müssen …
Rechenspiele
[quote=clickclack]Beim 35 mm Sensor wären 96 Megapixel ideal?
[/quote]
Da 4 Sensorpixel (1x Rot, 1x Blau und 2 x Grün) zu einem Bildpunkt zusammengerechnet, werde, bleiben von den 96 theoretischen Wüller-Mpix effektiv 24 Mio Bildpunkte. Und die sind nicht ideal, sondern Mindestbedingung lt. der 0,003 mm-Vorgabe pro Pixel.
Also Vollformat-Fans: bei effektiv 24 Mpix ist demächst Schluss für alle, die auf eine gewisse Mindest-Qualität stehen! Ob das überhaupt sinnvoll ist, muss sich zeigen. Bin mal gespannt, wie die ersten Fotos der 12-Mpix-Vollformat-Nikon D3 mit dem mehr als doppelt so großen 0,0085 mm Pixelpitch aussehen.
gez.
(berechnend)
Wenn man die Auflösung
Wenn man die Auflösung eines Sensor durch Verdopplung der Megapixelzahl um den Faktor 1.4 erhöht, wird das Rauschen in 1:1 Ansicht auf dem Monitor stärker. Dabei wird das Rauschen aber im Maßstab des ganzen Bildes auch feiner, jede Bildstörung wird kleiner und entrückt damit etwas der Sichtbarkeit. Neben der Stärke einer Bildstörung (Amplitude) muss man eben auch noch deren flächenmäßige Ausdehnung in Betracht ziehen.
Im übrigen gibt es von Kodak im Rahmen einer weiterentwickelten Bayermatrix auch ein Konzept die hohe Auflösung heutiger Sensoren zur Steigerung der Lichtempfindlichkeit einzusetzen.
Konfuzius ist ganz konfus…..
ob all der Pixel-Zählerei. Bei der “Immerdabei Caplio GX100 habe ich konstant auf ISO 80 eingestellt!
Bei der Nikon D200 gehe ich schon mal “drüber”.
Ich weiss, da gibt es noch tausend andere Faktoren. Aber an die denke ich lieber nicht!
Ich vermute, die Hersteller schaffen mit ihren Kompakten eine neue, eigene Art von “Bildqualität”, welche sich stark an Video anlehnt.
Wer Fotos in “analoger Filmqualität” produzieren will, muss (muss!!) sich eine SLR anschaffen!!!
Aber mit den Pixeln gehen die bei den Kompakten nicht runter. Die heutige Generation hat sich da bereits an diese neue “Bildqualität” gewöhnt und kennt nichts anderes…der Rest erledigt Photoshop!
Wir anderen (aus der analogen Zeit) müssen inskünftig tief in die Tasche greifen. Da werden nur die Top-Modelle der Spiegelreflexen gut genug sein!
Konfuzius (schon mal die Kohle zusammenkratzend…)
Auch ich bin konfus!
Leute,
woran erkenne ich
– ob die Kamera nichts taugt?
– das Objektiv zu billig ist?
– Objektiv nur Schwächen an der Kamera hat?
– Kamera und Ojektiv Schwächen haben?
Sorry – ich habe wenig Ahnung, möchte jedoch noch dazu lernen!
Wir haben in der Familie eine Minolta Dynax 7D und eine Pentax K10!
Mir erscheinen die Aufnahmen mit der Pentax meistens besser.
Müßte doch eher umgekehrt sein? Warum bringen da mehr Pixel bessere Bilder?
Gruß
Erwin
Take it easy
Mag sein, dass ***BEIM AKTUELLEN STAND DER TECHNIK*** mehr Pixel nur eine Verschlechterung der Bildqualität bedeuten. Aber das ist IMO noch lange kein Grund, in eine sture Verweigerungshaltung zu gehen!
Zur Zeit beobachtet man auf dem Kameramarkt ein ähnliches Phänomen, wie man es noch vor ein paar Jahren auf dem Computermarkt beobachten konnte. Dort wurde auch nur auf immer höhere Gigaherz-Zahlen gesetzt – und das obwohl die Rechenleistung schon längst völlig für normale Anwendungen reichte und die unangenehmen Nebeneffekte (u.a. immer größere Wärmeentwicklung und elektr. Leistungsaufnahme deutlich oberhalb der 100-Watt-Grenze) proportional bzw. überproportional zunahmen.
Wenn man damals den Unkenrufen gefolgt wäre, hätte man keine leistungsstärkere Prozessoren mehr bauen dürfen. Man hätte die technologische Weiterentwicklung gestoppt und sich mit dem damals erreichten Leistungsstand zufrieden gegeben. Denn nichts anderes scheinen hier einige Leute, die nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausschauen können und/oder sich dem Schubladendenken hingeben, zu fordern. Glücklicherweise ist dem in der Computertechnik nicht so gekommen und hoffentlich kommt es bei der Sensortechnik auch nicht so. Bei der Computertechnik hat man sich nach anderen Wegen umgeschaut, die Leistung zu verbessern. Man hat die Mehrkerntechnologie (CoreDuo, CoreQuad & Co.) eingeführt, die Kühlungskonzepte verbessert, solche Technologien wie HyperThreading heraus gebracht und neuere Fertigungsprozesse (90 nm, 65 nm, 45 nm usw.) eingeführt. Heutige CPUs sind deutlich leistungsfähiger als ihre damaligen Vorgänger und verbrauchen trotzdem weniger Strom. Also warum soll es nicht auch Bildsensoren geben, die mehr Pixel besitzen und trotzdem weniger rauschen?!?
Fujifilm hat das schon ansatzweise mit der RealPhoto-Technologie gezeigt. Und die technologische Weiterentwicklung ist noch lang nicht am Ende. Neben Foveon basteln auch Fujifilm und Sony an mehrschichtigen Sensoren herum, Kodak hat eine neue und effizientere Bayer-Matrix vorgestellt, Panasonic effizientere Mikrolinsen und Epson dieser Tage auch einen effizienteren optischen Tiefpassfilter. Das alles (und noch viel mehr) wird unseren zukünftigen Kameras helfen, noch rauschfreiere Bilder zu liefern. Und genauso wie bei der Computertechnik neue Anwendungen plötzlich doch noch mehr Rechenleistung erfordert haben (man versuche doch nur mit einem fünf Jahre alten Computer heute noch halbwegs schnell zu surfen, HDRIs zu erstellen, RAW-Bilder zu bearbeiten, sich Streaming-Inhalte anzugucken usw.), ist es nicht undenkbar, dass man früher oder später doch noch auf höhere Pixelzahlen angewiesen ist…
Was ich damit sagen will ist: Das soll man alles lockerer sehen, der Markt reguliert sich schon von selbst und der technische Fortschritt wird schon die adäquaten Lösungen zu den heutigen Problemen bringen. Da nützt es rein gar nichts bzw. ist es sogar kontraproduktiv, auf die Barrikaden zu klettern und pauschal irgendwelche Urteile zu fällen. Aber vielleicht ist das auch typisch für Deutschland; dort neigt man gerne dazu, alles was nicht perfekt ist bzw. noch irgendwelche Gefahren, Unvollkommenheiten und Kinderkrankheiten mit sich bringt, kategorisch abzulehnen und nur die negativen Aspekte zu sehen, statt die Zukunftschancen zu erkennen…
Ratio vs. Emotio
Wer sich etwas rational der Photographie nähert,
also nicht derjenige ist, der unbedingt als erster
die neueste Nikon- Canon- etc.- Ausgabe um den Bauch binden muss,
(ähnlich dem guten Stern vor der Garage),
stellt fest, dass seine betagte “alte” SLR mit 6 Mp oder 8 Mp
sich ganz wacker schlägt.
Beispiel:
Die ausführlichen Anwendungsbeispiele von dem Balpro TS
von der Fa. Novoflex
www.novoflex.de/html_d/service_support.htm
hier werden ansehnliche Bilder mit einer “old fashion” EOS 350D
dargestellt, mit Dateigrössen bis zu ca. 120MB.
Was ich aber beachtenswert finde,
dass sich die Pixelmania, in guter Korrelation mit der Dummheit, weiterverbreitet, trotz diesem tollen Beitrag
m.E: einer der wichtigsten in diesem Forum,
Die Konsumenten wollen neben Bilder auch das eigene EGO befriedigen.
Siehe USA, da gabs die alte Nikon 801 als Nikon 8080 also mit 4 Stellen,
oder die Audi-Pkws hatten dort eine zeitlang auch 4 Stellen z. B. Audi 5000.
Ergo, die Kameraindustrie wird also dem Zeitgeist folgen
und weiter machen mit der Pixelmania, denn die wenigsten (bezogen auf den Massenmarkt) Photographen stellen Vergrösserungen her, und es gilt der Grundsatz “good enough”.
finden wir uns ab, dass die Dummheit weiter auf dem Vormarsch ist?
Ein Don Quichote
Verwacklung weiteres Hindernis
Was hier in der Diskussion noch gar nicht zur Sprache gekommen ist:
Je höher die Pixelzahl ist, desto eher werden Verwacklungsunschärfen in den Bildern (bei 100%-Ansicht) sichtbar. Selbst wenn man von 100%-Ansicht nichts hält, bedeutet es praktisch, dass für ein bei 12 MP leicht verwackeltes Bild auch 6 MP oder weniger gereicht hätten, um die verbleibende Informationsmenge aufzuzeichnen.
Auch die Antiwackler (optisch oder im Body) helfen hier nicht so viel, da sie es nur teilweise schaffen, die Bilder auf perfekte Per-Pixel-Schärfe zu stabilisieren.
Um wirklich etwas von den großen Pixelzahlen zu haben, braucht man also entweder wirklich kurze Verschlusszeiten bei Fotografien aus der Hand ( 1/(Brennweite*Cropfaktor) ist hier noch bei weitem zu lang als Verschlusszeit ), einen Blitz als Hauptlichtquelle, ein gutes Stativ und/oder eine sehr gute Auslösetechnik. Viele Leute, die sich für reine Urlaubsfotografie eine 12MP-Kompakte im Elektronikmarkt kaufen, machen sich darüber vermutlich keinerlei Gedanken.
Außerdem machen hohe Pixelzahlen nur Sinn, wenn das Objektiv die notwendige Auflösung liefert, die physikalisch unumgehbare Beugungsunschärfe keinen Strich durch die Rechnung macht und der Fokus perfekt sitzt.
Insofern ist das Argument, dass Fortschritte in der Technik auch bei immer kleiner werdenden Pixeln weniger Rauschen und höheren Dynamikumfang bedeuten werden, nur sehr beschränkt aussagekräfig, da alle anderen oben genannten Probleme hoher Pixelzahlen davon unberührt bleiben. Höchstens immer perfektere Bildstabilisatoren könnten zusätzliche Abhilfe schaffen. Aber Bildstabilisation ist ein “hartes” mechanisches Problem und kein elektronisches, insofern kann man hier keine rasend schnellen Fortschritte erwarten.
Wenn man also von hohen Pixelzahlen etwas gewinnen möchte (auch bei DSLRs), hilft nur äußerst sorgfältige fotografische Technik. Ansonsten kann man sich mit weniger MP begnügen und bei dem Kauf neuer Festplatten und Computer Zeit gewinnen und Geld sparen.
Gruss, Wolfram
Ratio
Wenn’s nur die MP wären, dann wären neue Kameras vielleicht tatsächlich hinausgeschmissenes Geld. Aber nachdem ich gerade von der 20D auf die 40D gewechselt habe, muss ich – ganz rational – feststellen: Nein, es sind nicht nur die Megapixel, die unterm Strich Sinn ergeben.