Die ACM Projektentwicklung GmbH, Hauptanteilseigner bei Leica, hat heute das Verlangen nach einem sogenannten „Squeeze Out“ (Rauspressen) öffentlich gemacht. Was so martialisch klingt,
… ist nichts anderes, als das legitime Ansinnen der ACM Projektentwicklung GmbH (die den drei Brüdern Kaufmann gehört), Leica komplett zu übernehmen und dann eventuell von der Börse zu nehmen. Mögliche Hintergründe könnten der Wunsch nach vollständiger Kontrolle, Reduzierung des Verwaltungsaufwandes, schnellere Entscheidungswege und das Ausschließen von Anfechtungsklagen von Minderheitsaktionären sein.
Entsprechende Pläne, die wahrscheinlich darauf hinauslaufen, Leica von der Börse zu nehmen, hatte ACM bereits Ende 2006 verkündet, wobei Andreas Kaufmann immer wieder betont, dass ihm Leica am Herzen liege und „im Wesentlichen so bleiben soll, wie es ist“.
Die Leica-Presseinformation dazu:
Solms, den 31. Juli 2007
Verlangen der ACM Projektentwicklung GmbH nach einem Squeeze Out
Die ACM Projektentwicklung GmbH, Salzburg/Österreich, hat der Leica Camera AG (ISIN DE000A0EPU98) mit Schreiben vom heutigen Tage mitgeteilt, dass ihr Aktien in Höhe von mehr als 95 % des Grundkapitals der Leica Camera AG unmittelbar gehören. Die ACM Projektentwicklung GmbH hat dem Vorstand der Leica Camera AG heute zugleich das förmliche Verlangen nach § 327a AktG übermittelt, die Hauptversammlung der Gesellschaft möge die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre (Minderheitsaktionäre) auf die ACM Projektentwicklung GmbH als Hauptaktionärin gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließen (sog. „Squeeze Out“); ACM Projektentwicklung GmbH hat den Vorstand der Gesellschaft ferner gebeten, alle Maßnahmen, die für eine Beschlussfassung der Hauptversammlung nach den §§ 327a ff. AktG erforderlich sind, zu ergreifen.
(thoMas)
…
Solange Leica klein bleibt könnte das Sinn machen. Für grössere Entwicklungsprojekte geht wohl nichts um eine AG herum.
Mal schaun wie es mit Leica weitergeht…
Leica IST bekanntlich bereits
eine AG und würde ja auch erstmal eine bleiben, wenn denn der SqueezeOut durchgeführt wäre. Nur wären dann eben alle Aktien im Eigentum eines einzigen Aktionärs (dem nebenbei bereits 95% gehören – wo wäre da der große Unterschied, außer daß man bei der Einladung zur HV Porto spart?).
Im Übrigen gibt es Beispiele entwicklungsintensiver Firmen, die auch keine AG sind – aus dem photoscala-Einzugsgebiet z.B. ZEISS.
Nur so….
Man liest und hört in letzter Zeit viel über Leica……
da würde ich genauso machen….
…weil seit der Etablierung dieses unsäglichen Shareholder-Value-Unsinns dem Aktionär zuungunsten aller anderen Betroffenen (Mitarbieter, Kunden, Strategie) der A*** gepudert wird bzw. werden muss. Es gibt mittlerweile andere Möglichkeiten, an Geld zukommen, davon ist genug da!
Volle Zustimmung
[quote=aesthet]…weil seit der Etablierung dieses unsäglichen Shareholder-Value-Unsinns dem Aktionär zuungunsten aller anderen Betroffenen (Mitarbieter, Kunden, Strategie) der A*** gepudert wird bzw. werden muss. Es gibt mittlerweile andere Möglichkeiten, an Geld zukommen, davon ist genug da!
[/quote]
Volle Zustimmung – das ewige Mantra wie toll die Sache mit der Börse ist, stammt doch von den ganzen Zockern, die mit
dem erarbeiteten Wert einer Firma Monopoly spielen – na und wenns den Bach runtergeht, dann kassieren wir eine nette Abfindung
und ziehen weiter zum nächsten Spielfeld.
Unternehmerische Freiheit ist nur möglich ohne die Kontrolle der Erbsenzähler, für die absolut nur die Quartalszahlen
zu interessieren scheinen.
Grüsse
Frank
Ausgewogenes Leica M8 Review bei dpreview:
http://www.dpreview.com/reviews/leicam8/
Viel Spass bei der Lektüre und Gruss aus der Schweiz – MT