Mit Photo Info 1.0 bietet Microsoft ein kostenloses Programm für den Windows-Explorer an, das Fotografen das Editieren der IPTC-Daten ihrer Bilddateien ermöglicht. Die Gratis-Software nistet sich im Kontextmenü des Windows-Explorers ein und bietet den schnellen Zugriff auf die IPTC-Metadaten einzelner oder einer ganzen Auswahl von Bilddateien
Nach dem sogenannten IPTC-Standard des International Press Telecommunication Council lassen sich Textinformationen in den Bilddateien speichern. Insbesondere Fotojournalisten und Fotoagenturen schreiben so eine Beschreibung des Bildinhalts oder Hinweise zu den Bildrechten in die Dateien. Um bei einem wachsenden digitalen Archiv auf dem heimischen Rechner den Überblick zu behalten, wird das Ausfüllen der IPTC-Daten auch für private Anwender interessant. Eine wachsende Anzahl an Programmen unterstützt die IPTC-Infos, das Editieren gestaltet sich mit vielen preiswerten Programmen aber mitunter umständlich. Mit Photo Info 1.0 lassen sich alle gängigen IPTC-Felder der Bilddateien ändern, praktischer Weise auch gleich bei einer größeren Bildauswahl.
Photo Info ist in englischer Sprache für die 32-Bit-Version von Windows XP sowie für das dieser Tage erscheinende Windows Vista erhältlich und muss auf dem entsprechenden Rechner installiert werden, es läuft also nicht vom USB-Stick oder der Speicherkarte, um es unterwegs auf fremden Rechnern auszuführen. Vor dem Download des vier Megabyte großen Programms versucht Microsofts Windows-Genuine-Advantage-Dienst die Echtheit der Windows-Version zu überprüfen, was Fotografen bereits vom Bildpräsentationsprogramm PhotoStory 3.0 bekannt sein könnte. Die Installation klappt erst nach dem Wechsel zu einem Windows-Nutzer-Konto mit Administrator-Rechten, außerdem ist die .Net-Laufzeitumgebung 2.0 erforderlich. Neben JPEG- und TIFF-Dateien unterstützt das Programm auch ein paar RAW-Formate.
Über einen Rechtsklick auf eine Bilddatei lässt sich aus dem Kontextmenü der Eintrag Photo Info auswählen. Startet man das Programm gleich auf einer Auswahl von Dateien, erlauben zwei Pfeiltasten das Blättern durch die Bildauswahl, ein Doppelklick auf das leider recht kleine Vorschaubildchen öffnet die Datei. Mittels Edit as a Collection lassen sich die Änderungen an den IPTC-Dateien auch gleich auf die gesamte Bildauswahl anwenden, so dass die Betextung einzelner oder aller IPTC-Felder bei größeren Bildmengen erleichtert wird. Abweichende Einträge bei einer Bildauswahl zeigt das Programm als Multiple Values an. IPTC-Keywords können angehängt werden, anstatt vorhandene Einträge zu überschreiben. In Auswahlboxen stehen die häufigsten Einträge zur Verfügung und verringern so den Tippaufwand. Der Aufnahmezeitpunkt lässt sich aus den EXIF-Daten übernehmen und, falls die Uhr der Kamera falsch eingestellt war, auch gleich im EXIF-Eintrag korrigieren. In der Listen-Ansicht des Windows-Explorers lassen sich die IPTC-Daten anzeigen.
Mit Photo Info ergänzt Microsoft sein Angebot an kleinen Windows-Tools für Fotografen. Im November erschien Version 1.4 von Microsofts SyncToy, das Programm ermöglicht den Abgleich verschiedener Ordner, um beispielsweise die Bildbestände auf dem Notebook und der Archiv-Festplatte auf dem gleichen Stand zu halten. RAW-Unterstützung für XP gibt es mit dem ebenfalls kostenlosen Microsoft RAW Image Thumbnailer and Viewer for Windows XP. Das Color Control Panel Applet for Windows XP erleichtert die Verwaltung und Modifikation von ICC-Farbprofilen.
Siehe auch:
Produktseite Microsoft Photo Info (engl.)
Beschreibung Microsoft Photo Info (engl.)
Professional Photography with Windows XP
(mts)
Zerstört Herstellerinformationen in Exif-Daten
Was Erwähnung finden sollte, ist daß das Programm beim Bearbeiten der IPTC-Daten völlig unnötigerweise die Exif-Daten gleich mit verändert und diese dabei teilweise zerstört. So sind nach dem Bearbeiten durch PhotoInfo zum Beispiel die von Kameraherstellern gespeicherten Herstellerinformationen nicht mehr lesbar und auch andere Exif-Standardtags gehen unter Umständen verloren. PhotoInfo ist also mit größter Vorsicht zu genießen – am besten man verwenden gleich eine anständige Software die nicht solche unnötigen Probleme bereitet.