Schneider Kreuznach erzählt anlässlich der 10jährigen Existenz der MRC-Vergütung („Multi Resistant Coating“) Interessantes über diese widerstandsfähige Mehrschicht-Breitbandvergütung im Speziellen und Vergütungen im Allgemeinen:

Schneider Kreuznach Presseinformation:

10 Jahre MRC-Vergütung: der perfekte Schutz für alle Frontlinsen und Filter

Kratzfeste, wasser- und schmutzabweisende Spezialvergütung

Die perfekte Form und Glattheit der Linsen hochwertiger Objektive und der Planflächen von Filtern ist eine entscheidende Voraussetzung für deren optische Qualität. Schmutz, fettige Fingerabdrücke, Wassertropfen oder Kratzer setzen den Bildkontrast und die Schärfe herab, führen an Lichtern zu Überstrahlungen und können allgemein wie Weichzeichner wirken. Saubere Frontlinsen und Filterglasflächen sind daher ein Muss bei anspruchsvollen Fotografen.

SCHNEIDER-KREUZNACH hat bereits vor mehr als zehn Jahren die MRC-Spezialvergütung entwickelt und seither bei allen Vorder- und Hinterflächen der mit „MRC“ gekennzeichneten B+W-Filter und der B+W-Frontlinsen-Schutzgläser verwendet. Sie hilft auf doppelte Weise, die Oberfläche sauber und glatt zu halten: Bei der MRC-Vergütung („Multi-Resistant Coating“) handelt es sich um eine extrem widerstandsfähige Mehrschicht-Breitbandvergütung, die neben der Reflexionsminderung und Transmissionserhöhung über den gesamten sichtbaren Spektralbereich …

• einerseits durch ihre hydrophobe (wasserabweisende) und superglatte Oberfläche Wassertropfen abperlen statt die Linse oder das Filter benetzen lässt und so auch Schmutz weitgehend fernhält und
• andererseits aufgrund ihrer außerordentlichen Härte einen mechanischen Schutz vor Kratzern im rauhen Fotografenalltag sowie beim Reinigen der Linsen und Filter bietet.

Anderen mit einer inzwischen in der Praxis bewährten Lösung um volle 10 Jahre voraus
In diesem Jahr haben einige Mitbewerber ihre ersten Objektive oder Filter mit einer angeblich auf der Basis des „Lotuseffekts“ wasser- und schmutzabweisenden Vergütung vorgestellt. Tatsächlich aber handelt es sich weder bei der MRC-Vergütung von SCHNEIDER-KREUZNACH noch bei den endlich zehn Jahre später kommenden Mitbewerber-Vergütungen um den nach der wasserabweisenden Lotosblume bezeichneten „Lotuseffekt“ (Lotus = Hornklee), denn dieser basiert auf einer submikroskopisch fein strukturierten Oberfläche, die ähnlich wie das fettige Fell oder fettige Federn mancher Tiere Wassertropfen nicht in die Zwischenräume eindringen, sondern als Kügelchen darauf schweben und abperlen lässt. Eine in Nanometer-Größenordnung strukturierte Oberfläche wäre aber (wenn sie denn präzise genug herstellbar wäre) mechanisch extrem empfindlich. Ihre Vertiefungen könnten mit feinsten Partikeln aufgefüllt und ihre Spitzen abgebrochen oder abgeschliffen werden, so dass dort die wasserabweisende Wirkung verschwindet. SCHNEIDER-KREUZNACH benutzt deswegen nicht diese falsche Bezeichnung „Lotuseffekt“, sondern erklärt die Wirkung der MRC-Vergütung korrekt so:

Plasmaunterstütztes Aufdampfverfahren erzeugt oberste Schicht niedriger Oberflächenspannung
Die MRC-Vergütung ist zunächst eine Breitband-Antireflexionsschicht. Das bedeutet, dass ihre reflexionsmindernde und damit zugleich transmissionserhöhende, d.h. Streulicht und Geisterbilder unterdrückende und mehr Licht durchlassende Wirkung breitbandig über das volle Spektrum wirkt. Dagegen zeigt die (fast immer blaue) Einschichtvergütung nur im mittleren Wellenlängenbereich um Gelb und Gelbgrün, wo das Auge die höchste Lichtempfindlichkeit hat, hohe Wirkung, lässt aber zum blauvioletten und purpurroten Randbereich des sichtbaren Spektrums merklich nach. Bei der MRC-Vergütung kann daher auch blaues, violettes und rotes bis tiefrotes Licht kein kontrastminderndes Streulicht, fleckige Reflexe oder Geisterbilder erzeugen. Die Breitbandwirkung ist nur durch mehrschichtige Vergütung erzielbar, die viel höheren Aufwand und eine Präzision in Nanometer-Größenordnung (1 nm = 1/1000 µm = 1/1000000 mm) erfordert, weil sich Uneben- und Unregelmäßigkeiten der einzelnen Schichten überlagern und verstärken. SCHNEIDER-KREUZNACH benutzt deshalb ein plasmaunterstütztes Aufdampfverfahren, bei dem in einem elektrischen Feld beschleunigte Edelgas-Ionen das in der Vakuumkammer auf die Glasoberfläche aufgedampfte Material (nur jeweils ca. 10 nm bis 100 nm dünne dielektrische Schichten unterschiedlicher Brechzahlen) verdichten. Dadurch wird es wie gehämmerter Stahl widerstandsfähiger. Der besondere Clou der MRC-Vergütung ist jedoch ihre oberste Schicht aus fluoriertem Siloxan. Sie ist nur wenige Nanometer stark, also viel dünner als die anderen Schichten ist und beeinträchtigt daher nicht die reflexmindernden optischen Eigenschaften („destruktive Interferenz“) der darunterliegenden Schichten. Allerdings führt das Siloxan wegen seiner sehr niedrigen Oberflächenspannung zu einer sehr niedrigen Adhäsion und daraus resultierend zu einer regelrechten „Abstoßung“ von Wassertropfen: Während benetzende Wassertropfen auf normalem Glas oder herkömmlichen Vergütungen eine Mini-Bergkuppe mit relativ flacher Böschung bilden, entsteht auf dem fluorierten Siloxan ein hoher Benetzungswinkel von ca. 120°, der den Tropfen ähnlich wie bei Quecksilber zu einem Kügelchen formt und abperlen lässt.

Die MRC-Vergütung bleibt länger sauber, lässt sich viel leichter reinigen und ist enorm kratzfest
Der Vorteil der MRC-Vergütung auf Objektiv-Frontlinsen von SCHNEIDER-KREUZNACH und auf Filtern von B+W liegt für den Anwender zunächst darin, dass sein Objektiv oder Filter länger frei von Schmutz bleibt und er es seltener reinigen muss. Wenn dies dann doch ab und zu nötig wird, ist es erheblich leichter, die Verunreinigungen abzuwischen, weil sie weniger fest anhaften und darum oft schon mit einem Blaspinsel zu entfernen sind. Das vermindert auch die Gefahr, beim Putzen Mikrokratzer zu hinterlassen. Und diese Gefahr, unter der vor allem diejenigen leiden, die ihre Objektive und Filter besonders gut in Schuss halten wollen und häufiger als andere reinigen, wird mit der MRC-Vergütung nochmals durch die außerordentliche Härte dieser Vergütung reduziert.

Alle diese nützlichen Eigenschaften der jetzt „zehnten Geburtstag“ feiernden MRC-Vergütung haben SCHNEIDER-KREUZNACH schon vor einigen Jahren veranlasst, das B+W-Klarglas-Schutzfilter 007 Clear mit MRC-Vergütung als den perfekten mechanischen Frontlinsenschutz anzubieten. Es ist in allen gängigen Gewindegrößen von 19 mm bis 86 mm erhältlich und damit von der winzigen Digital-Kompaktkamera bis zum großen Spektiv einsetzbar.

(thoMas)