
Kodak hat im Vorfeld der photokina mit neuen Filmen, den Professional Portra Filmen, ein analoges Signal gesetzt. Und ganz im Gegensatz zur letzten photokina hat Kodak diese Filme auch intensiv beworben; inklusive einer Podiumsdiskussion mit Profifotografen:
(Klick aufs Bild!)
Siehe auch: Kodak Professional Portra Filme.
Das Interview führte Julius Heinemann. Den Film hat Clemens Krüger gedreht und geschnitten. Danke.
(thoMas)
Film…
Irgendwie reizt es mich ja schon mal wieder analog zu fotografieren. Nur fehlt mir der Weg vom belichteten Film zum digitalen Bild. Kann mir jemand einen Tip geben, wo ich einen Film professionell entwickeln und scannen lassen kann. Ich rede ausdrücklich nicht von Photo-CDs in Drogerien. Was würde mich am Ende ein Film kosten?
Film
It depends where you live. In Munich there are 2 so-called profi labs – very expensive of course. There are a few specialists
like myself (but I do not want the work) who still develop BW films by hand. There are also masters like Wolfgang Mörsch who could certainly help. With a correctly exposed and developed film the rest is easy:-)
Good luck,
George E. Todd
www.photo-todd.de
Applaus auf Bestellung?
Wenn ein Hersteller auf der größten Fachmesse der Branche (in englischer Sprache sehr treffen als Trade Show bezeichnet) über seine neuen Produkte „diskutieren“ lässt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass hier objektiv Argumente ausgetauscht werden doch verschwindend gering. Wenn doch, gehört der Markting-Chef gefeuert.
Für mich sieht es eher so aus: Der immer noch in mehr oder weniger dramatischer Schieflage befindliche, weltgrößte Filmhersteller stellt neue Filme vor und hat den Applaus gleich mitgebracht. Ein Podium und ein paar bestellte Stühledrücker machen noch lange keine Diskussion.
Nur im analogen Markt
kann man gesunde Gewinne realisieren. Digitale Produkte erbringen eine Gewinnmarge von 3 – 4 %, analoge Filme im Qualitätssegment über 50 %. Trotz dessen, Kodak entwickelt das Diamaterial nicht mehr selbst, sondern lässt über einen Drittanbieter entwickeln.
Einige ‚professionelle‘ Labore in Deutschland entwickeln mittlerweile so wenig Filmmaterial, dass die Prozesse nicht mehr ausgelastet auch nicht wirklich kontrollierbar sind – Das entnahm ich jüngst aus einem Testzyklus einer jener Foto-Zeitschriften, die seltener etwas negatives finden möchten.
Gewinn ist nicht gleich Marge!
[quote=Adrian Ahlhaus]… kann man gesunde Gewinne realisieren. Digitale Produkte erbringen eine Gewinnmarge von 3 – 4 %,
analoge Filme im Qualitätssegment über 50 %.[/quote]
Wobei eine Marge nur dann zum „Gewinn“ wird, wenn man sie auch realisieren kann. Die Probleme aller großen Filmhersteller rühren ja gerade daher, dass die Zahl der Käufer Jahr für Jahr immer weiter zurückgeht. Davon unmittelbar betroffen sind zwangsläufig auch die Großfinisher und natürlich die vielen Minilab-Betreiber.
Seit dem Jahr 2000 ist der Markt für Fotofilme laut Untersuchungen von Fuji um rund 60 Prozent eingebrochen. Der Absatzrückgang hat sich seit Beginn des laufenden Jahres zwar etwas verlangsamt, er hält aber weiterhin an. Sollte sich die Entwicklung mit dem heutigen Tempo fortsetzen, dann gibt es irgendwo zwischen den Jahren 2010 bis 2015 überhaupt keinen für eine industrielle Produktion relevanten Markt für Filme mehr. Der Fotofilm wird das Schicksal des Super-8-Films nach Markteinführung der elektronischen Videokamera teilen.
Der Umbruch hat begonnen und ist nicht mehr aufzuhalten. Die einzige Frage ist, ob es nur noch 5 oder evtl. 10 Jahre braucht, bis er agbeschlossen ist.
Pseudo-Test
Sie spielen bei Ihrer Bemerkung über den Testzyklus sicherlich auf den jüngst in der „Profi-Foto“ veröffentlichten Vergleich zwischen digital und analog an. Dieser sogenannte „Test“ weist so zahlreiche gravierende Mängel auf, dass man daraus überhaupt keine belastbaren Aussagen ableiten kann.
Nur als Beispiele für die lange Mängelliste: Die zum Vergleich herangezogenen Diafilme wurden nachweislich falsch entwickelt (Farbstich), wie die Autoren selbst ausgeführt haben. Dennoch wurden sie zum Vergleich mit den Digitalaufnahmen herangezogen mit dem Ergebnis, dass die Farbwiedergabe der Digitalaufnahmen besser sei! Dann kann ich auch zwei Autos im Beschleunigungstest gegeneinander antreten lassen und bei dem einen Auto die Luft aus den Reifen lassen. Kein Wunder, dass das andere dann schneller ist.
Nur weil die Autoren mit einem Labor negative Erfahrungen gemacht haben, daraus dann gleich zu schließen, dass generell die meisten Labore in D Probleme mit der Prozesskonstanz haben, grenzt ja schon an Rufschädigung. Es gibt genügend hervorragende Labore in D., wo die Prozesskonstanz gewährleistet ist. Ich habe meine Diafilme immer korrekt entwickelt zurück bekommen, in mehreren Laboren.
Ein weiter Mangel dieses sogenannten Tests: Die angegeben Dynamikumfänge widersprechen allen wissenschaftlichen Testergebnissen. Noch nicht einmal Canon selbst(!) gibt für seine Digitalkameras derart hohe Dynamikumfänge an. Wenn die Kameras das wirklich bringen würden, wäre Canon sicherlich der erste, der damit Werbung machen würde.
Und was nun absolut unsinnig ist, das als Vergleichsfilm für Portraitaufnahmen der Fuji Velvia genommen wurde, der für seine eher unnatürliche Hauttonwiedergabe bekannt ist und dafür auch nicht empfohlen wird. Sein Anwendungsgebiet ist die Landschaftsfotografie. Für Portrait und Mode gibt es spezielle Filme wie den Fuji Astia oder die Kodak Portras. Aus einem Vergleich mit dem Velvia und Digitalkameras bei Portraitaufnahmen nun eine generell bessere Farbwiedergabe bei digitalen Aufnahmen abzuleiten ist nun wirklich hanebüchener Unsinn.
Film hat Bestand
Einen sehr interessanten Beitrag zur Entwicklung auf dem Filmmarkt gibt es bei der FTD unter http://www.ftd.de/technik/medien_internet/117302.html
Die Diskussion ob man besser
Die Diskussion ob man besser Analog oder Digital fotografiere, wurde schon vor 5 Jahren geführt.
Mittlerweile dürfte die Antwort wohl klar sein: Analog UND Digital
… wird entsprechend so enden:
2001 war die analoge Fotografie in jeder Hisicht überlegen.
2006 hat jede Technologie ihre Stärken bzw. Schwächen.
2011 ist die digitale Fotografie in JEDER Hinsicht überlegen.
„Film“ ist dann sowas wie heute ‚Bromöldruck‘ oder ‚Heliogravure‘.
_ _ _
P.S.:
Dann werde ich endlich bei eBay für 1 Euro die Geräte kaufen können,
von denen ich in meiner Jugend träumte:
Rollei 600x
Plaubel Makina
Sinar P
Schneider Super-Angulon
u.v.m.
analog fotografieren? ja gerne, aber mit welchem Gehäuse bitte?
Der Film ist nicht tot, und hat nach meiner Einschätzung noch ein langes Leben vor sich.
Aber: ich fotografiere mit Nikon, und Nikon hat nur noch zwei teure Profi-Gehäuse im analogen Verkaufsprogramm, und auch hier bin ich nicht sicher, wie lange noch?
Und: was dann? Umsteigen auf ein anderes System, das noch ein komplettes analoges System anbietet?
Also: jede Menge Fragezeichen!
Alois
analoges Gehäuse
Gestern ging bei ebay eine Nikon F5 (!) – aus meiner Sicht neben den R-Leicas das beste, was man sich an analogen SLRs gönnen kann – in wohl sehr gutem Zustand (nicht aus Profihand) für unglaubliche € 496.- weg! Daher mein Tip: decken Sie sich auf dem Gebrauchtmarkt mit erstklassigem analogen Gerät ein; die Sachen werden derzeit von voreiligen Digitalwechslern zum Teil für sehr kleines Geld verscherbelt. Eine F5 wird auch in 20 Jahren noch funktionieren und auch dann noch eine erstklassige Kamera sein.
Gruß
Josef
Analoge Gehäuse halten ewig
Über die analoge Hardware, sprich Kameragehäuse, braucht man sich sicherlich keine Gedanken machen, schon gar nicht als Nikon Fotograf:
1. Bietet Nikon mit der F6 aktuell sicherlich die höchstentwickelte Kleinbild-Spiegelreflex. Wenn sie sich die kaufen, werden Sie in den nächsten 20 – 30 Jahren, wahrscheinlich sogar länger, eine zuverlässige Begleiterein haben. Alle Benutzer, die ich bisher gesprochen habe, waren begeistert.
2. Bietet der Gebrauchtmarkt ein riesiges Angebot an hervorragend erhaltenen Gehäusen zu Tiefpreisen, viele nur 1 – 3 Jahre alt, von Digitalkameraumsteigern vorzeitig verkauft, damit sie sich die hohen Preise für ihr Digitalequipment überhaupt leisten konnten.
Meine Nikon FM tut nun seit 25 Jahren klaglos ihren Dienst, ob in der israelischen Negev-Wüste, der Kälte Sibiriens oder den Sandstürmen in China. Eine Digitalkamera hätte unter den Einsatzbedingungen wahrscheinlich schon den Geist aufgegeben. Meine FM wird wahrscheinlich noch mich überleben.
ich fotografiere immer mit vorhandenen kameras.
[quote=Gast]Der Film ist nicht tot, und hat nach meiner Einschätzung noch ein langes Leben vor sich.
Aber: ich fotografiere mit Nikon, und Nikon hat nur noch zwei teure Profi-Gehäuse im analogen Verkaufsprogramm, und auch hier bin ich nicht sicher, wie lange noch?
Und: was dann? Umsteigen auf ein anderes System, das noch ein komplettes analoges System anbietet?
Also: jede Menge Fragezeichen!
Alois[/quote]
nicht mehr erhältlich lassen mich kalt….